DE1102710B - Verfahren zur Herstellung von pulverigem Bornitrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pulverigem BornitridInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von pulverigem Bornitrid zur Verwendung
für wasser- und alkoholstabilisierte Bornitridkörper durch Nitrierung einer Mischung von Bornitrid
und Boroxyd unter Zusatz eines Verdünnungsmittels.
Bornitrid ist ein bekanntes Material, von dem es als feststehend galt, daß es ohne Anwendung eines
fremden Bindungsmittels nicht zu festen Gegenständen und Formungen gepreßt werden kann, da Preßversuche
zeigten, daß die Körper weich und von geringer Dichte und Festigkeit waren, daß sie leicht zerbrachen
oder zerkrümelten.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Bornitrid bekannt, das zu harten, dichten Körpern preßbar ist
und darin besteht, daß eine Mischung einer Sauerstoff enthaltenden Borverbindung, beispielsweise einer
Borsäure, entweder mit einem säurelöslichen neutralen Material oder mit vorher hergestelltem Bornitrid in
einer Ammoniakatmosphäre auf 800 bis 1100° C
mehrere Stunden lang erhitzt wird zwecks Nitrierung der Borverbindung und Bildung von Bornitrid.
Wird dabei ein säurelösliches Material verwendet, so ergibt sich der wesentliche Nachteil, daß die Reaktionsprodukte
nacheinander mit verdünnter Säure, Wasser und vorzugsweise Alkohol behandelt werden
müssen, um das säurelösliche Material zu entfernen, das nicht in die Nitrierung mit eingeht, sondern als
Träger der Sauerstoff enthaltenden Borverbindung oder anderer Fremdteile wirkt. Wird dabei vorher
hergestelltes Bornitrid verwendet, so hat das den Nachteil einer vorhergehenden Fabrikationsstufe,
nämlich der Herstellung von Bornitrid. Für viele Zwecke geeignete starke, harte, dichte, heißgepreßte
Körper können aus Bornitrid nach dem obenerwähnten Verfahren hergestellt werden. Jedoch enthalten die
daraus heißgepreßten Körper etwa 15 bis 20% alkohollösliches Material, obwohl die Körper in einer
nicht oxydierenden, neutralen Atmosphäre heißgepreßt sind. Auf Grund dieses hohen Prozentsatzes
alkohollöslichen Materials haben die heißgepreßten Bornitridkörper nur eine geringe Widerstandsfähigkeit
gegenüber Alkohol und Wasser und zerfallen schnell, wenn sie in Wasser getaucht werden.
Man kann solche heißgepreßten Bornitridkörper auch gegen Wasser und Alkohol stabilisieren, indem
man der Rohmischung Stabilisierungsmittel zufügt.
Die Erfindung bezweckt, bei der Herstellung von Bornitridmaterial eine vorangehende Herstellung von
Bornitrid und eine Nachbehandlung des Bornitridproduktes sowie die Verwendung von Stabilisationsmitteln
zu vermeiden.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß ein Boroxyd, Bornitrid und ein Verdünnungs-Verfahren
zur Herstellung
von pulverigem Bornitrid
von pulverigem Bornitrid
Anmelder:
The Carborundum Company,
Niagara Falls, N. Y. (V. St. A.)
Niagara Falls, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. W. Cohausz, Dipl.-Ing. W. Florack
und Dipl.-Ing. K. H. Eissei, Patentanwälte,
Düsseldorf, Schumannstr. 97
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. März 1954
V. St. v. Amerika vom 2. März 1954
Kenneth Merland Taylor, Lewiston, N. Y.
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mittel enthaltendes Gemisch, wobei als Verdünnungsmittel eine unter den Nitrierbedingungen unschmelzbare
und nicht flüchtige Erdalkaliverbindung wenigstens in solchem Anteil verwendet wird, daß die
Masse bei der Nitriertemperatur porös bleibt, in einer Ammoniakatmosphäre zur Überführung des Boroxyds
in Bornitrid auf 700 bis 1100° C erhitzt wird, das erhaltene Reaktionsprodukt zumindest noch einmal unter
Zusatz von Boroxyd in gleicher Weise nitriert wird und das dabei entstehende Reaktionsprodukt bzw. die
Reaktionsprodukte weiterer Nitrierungen so oft unter erneutem Zusatz von Boroxyd nitriert werden, bis ein
Bornitrid, das weniger als 10% Verdünnungsmittel enthält, erhalten wird.
Wo Bornitridmaterial besonders hoher Reinheit gewünscht wird, kann dies durch einen einzigen Trennvorgang
erreicht werden, indem man ein säurelösliches Mittel in der Ausgangsrohmischung verwendet
und nach dem mehrmaligen Nitrieren das Nitrid in Säure und nachher in Wasser und Alkohol auswäscht.
Eine Röntgenuntersuchung dieses Materials zeigt nur Linien des Bornitrids.
Das Verdünnungsmittel ist eine unter den Nitrierbedingungen unschmelzbare und nicht flüchtige Erdalkaliverbindung,
zweckmäßig Tricalciumphosphat. Jedoch sind auch noch andere Stoffe, die obigen Anforderungen
genügen, zufriedenstellend, wie beispiels-
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weise Verbindungen der Elemente der seltenen Erden. Auch Oxyde, wie z. B. Calcium- oder Magnesiumoxyd,
und andere Phosphate, wie z. B. Magnesiumphosphat, können als Verdünnungsmittel verwendet
werden. In der Praxis muß das Mittel in der Ausgangsrohmischung zumindest in einer solchen Menge
vorhanden sein, daß die Mischung porös bleibt bei oder unter den Nitriertemperaturen, aber es können
auch wesentlich größere Mengen verwendet werden. Bei etwa einem Drittel Gewichtsanteil in der Ausgangsrohmischung
wird diese nicht porös.
Die Anzahl der nacheinander erfolgenden Nitrierungen hängt jeweils vom Prozentsatz des Verdünnungsmittels
in der Ausgangsmischung und von dem gewünschten Prozentsatz in dem Endprodukt ab. Sie
hängt in einem gewissen Maße auch von der Behandlung der Zwischenprodukte zwischen den einzelnen
Nitrierungen ab. Im allgemeinen hat sich ergeben, daß Bornitrid mit etwa 5 bis 10% des Verdünnungsmittels
in etwa sechs nacheinanderfolgenden Nitrierungen hergestellt werden kann, wenn die Ausgangsrohmischung
etwa 50% des Verdünnungsmittels enthält. Soll das nitrierte Produkt durch eine Säurebehandlung
gereinigt werden, so bestimmen wirtschaftliche Überlegungen die Anzahl der anzuwendenden Nitrierungen,
und es können schon zwei Nitrierungen ausreichend sein.
Werden die Zwischenprodukte zwischen den Nitrierungen nur mit einer zusätzlichen Borverbindung gemischt,
dann verringert sich der Prozentsatz des Verdünnungsmittels der nitrierten Borverbindung nach
jeder Nitrierung wesentlich. Es hat sich ergeben, daß beim Zerkleinern des Zwischenproduktes zu einer
feinen Partikelgröße vor der Mischung mit dem zusätzlichen sauerstoffhaltigen Bor der Prozentsatz an
Verdünnungsmitteln der nitrierten Borverbindung innerhalb der nachfolgenden Nitrierungen hoch bleibt.
Es ist nicht nötig, das Zwischenprodukt vor jeder Nitrierung zu zerkleinern; es genügt, wenn das
Zwischenprodukt nach jeder zweiten oder dritten Nitrierung zerkleinert wird. Für gewerbliche Herstellung
ist es aber empfehlenswert, das Zwischenreaktionsprodukt vor jeder einzelnen Nitrierung zu
mahlen.
In der Praxis erfolgt das Nitrieren in einem Temperaturbereich von etwa 800 bis 1100° C.
Soll Bornitrid zur Erzielung eines hochreinen Bornitrids durch eine Säurebehandlung gereinigt werden,
so ist es wesentlich, daß die Endnitrierung bei nicht zu niedriger Temperatur durchgeführt wird. Wird sie
bei einer Temperatur unter 800° C durchgeführt, so ist das sich ergebende nitrierte Produkt säurelöslich
und kann deswegen durch die Säurebehandlung nicht genügend gereinigt werden, da beachtliche Mengen
des Bornitrids hydrolysiert sind und in der Säure sich aufgelöst haben. Wird jedoch das Bornitrid in der
stabilisierten, nicht gereinigten Form verwendet, so können alle Nitrierungen bei Temperaturen von
weniger als 800 bis zu 700° C durchgeführt werden. Bei niedrigerer Temperatur erfolgt selbstverständlich
die Nitrierung langsamer. Dabei ist dann die Neigung des Bornitrids, zu hydrolysieren, größer. Die
Nitrierung kann auch bei Temperaturen bis zu etwa 500° C durchgeführt werden. Eine Temperatur von
etwa 900° C hat sich als die geeignetste zum Nitrieren des stabilisierten oder des gereinigten Bornitrids herausgestellt.
Heißgepreßte Bornitridkörper können entweder aus dem nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten
stabilisierten oder aus dem gereinigten Bornitrid erhalten werden, indem die Bornitridmenge in eine
Form gegeben wird und Form und Inhalt unter Druck zwecks Bildung eines Bornitridkörpers erhitzt werden.
Beste Ergebnisse erzielt man bei Anwendung eines Druckes von etwa 28 kg/cm2 oder höher, obwohl auch
Gegenstände zufriedenstellender Härte und Festigkeit bei Druck von nur 17,5 kg/cm2 erhalten werden. Bei
unter 17 kg/cm2 sind gepreßte Körper weicher und haben eine wesentlich geringere Dichte.
ίο Die Temperatur beim Heißpressen, bei der beste
Ergebnisse erzielt werden, liegt zwischen 1500 und 1900° C. Körper, die bei Temperaturen von 1500 bis
1800° C gepreßt worden sind, sind durch und durch hart und dicht. Die Sandstrahleindringtiefe bei heißgepreßten
Körpern, die bei 1500 bis 1800° C hergestellt worden sind, beträgt nur etwa 0,12 bis 0,25 mm,
verglichen mit der Sandstrahleindringtiefe von 0,25 mm bei Flachglas.
Bei einer Temperatur von 1500 bis 1900° C und einem Druck von 35 kg/cm2 heißgepreßte Körper sind
weiß und haben ein elfenbeinartiges Aussehen und fühlen sich weich wie Graphit an. Sie lassen sich
leicht bearbeiten und haben eine für keramisches Material große Druckfestigkeit. Die Druckfestigkeit
eines solchen Körpers bei Zimmertemperatur beträgt etwa 2924 bis 3500 kg/cm2. Die durchschnittliche
Dichte ist etwa 2 g/cm3 und steigt im allgemeinen mit Anstieg der Preßtemperatur. Die Körper besitzen eine
gute Oxydationswiderstandsfähigkeit und vertragen starke Hitzeschwankungen gut.
Zum Heißpressen stabilisierter Bornitridkörper wird stabilisiertes Bornitrid verwendet. Es sollte etwa
5 bis 10% Verdünnungsmittel, vorzugsweise etwa , 10% enthalten.
Aus stabilisiertem Bornitridmaterial mit einem lOVoigen Gehalt von Tricalciumphosphat hergestellte
heißgepreßte Körper sind äußerst widerstandsfähig gegenüber Alkohol und Wasser, enthalten nur wenige
Prozente alkohollöslichen Materials und zeigen keine Zersetzungserscheinungen in Wasser, wenn sie für
eine lange Zeitspanne in Wasser eingetaucht werden. Wo die Verwendungsbedingungen der gepreßten
Körper es zulassen, ist ein Gehalt von 5% Verdünnungsmittel im heißgepreßten Körper ausreichend.
Zum besseren Verständnis vorliegender Erfindung wird folgendes Beispiel angegeben:
Es wurde eine Ausgangsrohmischung hergestellt durch gründliches Mischen von 50 g einer handelsüblichen
Borsäure mit 50 g Tricalciumphosphat. Die Mischung wurde durch Zusatz von etwa 50 ml Leitungswasser
zu einer steifen Paste angerührt und dann durch Pressen durch ein Sieb agglomeriert. Die sich
ergebenden kleinen Agglomerate des Materials wurden 2 Stunden lang bei 93° C und dann nochmals 3 Stunden
lang bei 160° C getrocknet. Die getrockneten - Kügelchen wurden dann durch Erhitzen in einer Ammoniakatmosphäre
in einem elektrischen Muffelofen während 8 Stunden bei 900° C nitriert. Der Strom
des Ammoniakgases wurde während der gesamten Nitrierung beibehalten, und zwar in einer Menge von
etwa 11 Ammoniak pro Minute pro 1200 g Material. Nach der ersten Nitrierung wurde das Zwischenprodukt
auf freies Boroxyd analysiert und zeigte einen Gehalt an freiem Boroxyd von 0,28%. Es waren
ungefähr 20 g Bornitride gebildet worden.
Es wurden dann 50 g des Zwischenproduktes aus der ersten Nitrierung gründlich mit 50 g Borsäure
vermischt und die sich ergebende Mischung durch ein Sieb mit 0,6 mm Maschenweite gepreßt. Die Mischung
wurde dann wie bei der ersten Nitrierung nitriert.
Eine Analyse des Zwischenproduktes dieser zweiten Nitrierung zeigte, daß das Zwischenprodukt nur
0,10% freies Boroxyd enthielt. 50 g dieses Zwischenproduktes der zweiten Nitrierung wurden dann mit
50 g Borsäure vermischt und die Mischung durch ein Sieb mit 0,6 mm Maschenweite gepreßt. Diese
Mischung wurde dann wie oben nitriert. Das Zwischenprodukt dieser dritten Nitrierung enthielt 2,77%
freies Boroxyd. 50 g dieses Zwischenproduktes der dritten Nitrierung wurden dann mit 50 g Borsäure
gründlich vermischt und die Mischung durch ein Sieb mit 0,6 mm Maschenweite gepreßt. Diese Mischung
wurde dann wie oben nitriert. Das Zwischenprodukt dieser vierten Nitrierung enthielt 23,77% freies Boroxyd.
Während dieser vierten Nitrierung war die Nitrierung verhältnismäßig unvollkommen.
Zum Zwecke einer gründlicheren fünften Nitrierung wurden 50 g des Zwischenproduktes aus der vierten
Nitrierung auf eine Partikelgröße von etwa 10 Mikron und feiner zermahlen. Dies wurde mit 50 g Borsäure
gemischt und wie oben nitriert. Das Zwischenprodukt aus der fünften Nitrierung enthielt nur 0,35% freie
Borsäure.
50 g des Zwischenproduktes aus der fünften Nitrierung wurden dann mit 50 g Borsäure vermischt und
die Mischung durch ein Sieb mit 0,6 mm Maschenweite gepreßt. Die Mischung wurde dann wie oben
nitriert. Das Zwischenprodukt der sechsten Nitrierung wurde nicht auf freies Boroxyd untersucht in der
Annahme, daß der Boroxydgehalt auf Grund der Ergebnisse der vorherigen Nitrierungen gering war.
50 g des Zwischenproduktes aus der sechsten Nitrierung wurden dann mit 50 g Borsäure vermischt, und
die Mischung wurde durch ein Sieb mit 0,6 mm Maschenweite gepreßt. Diese Mischung wurde dann
nitriert. Das Zwischenprodukt dieser siebenten Nitrierung enthielt 16,51% freies Boroxyd.
50 g des Zwischenproduktes aus der siebenten Nitrierung wurden dann auf eine Partikelgröße etwa
10 Mikron und feiner zermahlen. Das Produkt wurde dann mit 50 g Borsäure vermischt und wie oben
nitriert. Bei diesem Zwischenprodukt der achten Nitrierung wurde keine Analyse auf Boroxyd durchgeführt
in der Annahme, daß kein wesentlicher Bestandteil freien Boroxyds vorhanden war. Das Produkt
der achten Nitrierung wurde dann als nitriertes Endprodukt des stabilisierten Bornitrids verwendet.
Eine Analyse dieses stabilisierten Bornitridendproduktes zeigt, daß es 2,47% Calcium enthielt, das entspricht
o^VoTricalciumphosphat. Es enthielt keinen
wesentlichen Bestandteil freien Boroxyds. Dieses Bornitridendprodukt bestand also im wesentlichen aus
Bornitrid mit einem geringen Prozentsatz Tricalciumphosphat als Verdünnungsmittel, nämlich 6,4%. Dem
Aussehen nach war das stabilisierte Bornitrid ein feinverteiltes weißes Pulver. Es hatte ein spezifisches
Gewicht von etwa 2,21.
Obschon in obigem Beispiel acht Nitrierungen durchgeführt wurden, können auch weniger Nitrierungen
angewendet werden, um ein hochreines stabilisiertes Bornitridmaterial zu erhalten. Wurde das
, Zwischenprodukt der dritten und sechsten Nitrierung zu einer feinen Partikelgröße zermahlen, so fand während
der vierten und siebenten Nitrierung ein besserer Nitriervorgang statt.
Nach Herstellung einer bestimmten Menge des pulverisierten stabilisierten Bornitridmaterials gemäß
den oben angeführten Vorgängen wurden kleine Formlinge in Form von Zylindern 3,2 cm lang und
2,2 cm Durchmesser durch Heißpressen hergestellt.
Bei Anwendung eines Preßdruckes von etwa 28 kg/cm2 und Erhitzen auf eine Temperatur von
etwa 1800° C war der sich ergebende heißgepreßte, stabilisierte Bornitridkörper hart und dicht und hatte
ein spezifisches Gewicht von etwa 2 g/cm3. Die Sandstrahleindringtiefe
war etwa 0,13 bis 0,25 mm, verglichen mit der Flachglaseindringtiefe von 0,25 mm.
Der Körper war weiß und hatte ein elfenbeinähnliches Aussehen. Er fühlte sich weich wie Graphit an. Er war
ίο leicht zu bearbeiten.
Eine Menge des wie oben beschriebenen Bornitridmaterials wurde gereinigt durch Behandlung in verdünnter
Salzsäure zwecks Entfernung des Tricalciumphosphates und anderer Fremdbestandteile. Die verdünnte
S alzsäure wurde hergestellt durch eine Mischung von 5 1 konzentrierter Säure und 17,5 1 Wasser.
Das Material verblieb 8 Stunden in der Salzsäure unter gelegentlichem Umrühren. Man ließ es dann
über Nacht stehen, damit sich das nicht gelöste Bornitrid absetzt, wonach die Säurelösung abgegossen
wurde und eine Mischung von 2 1 konzentrierter Salzsäure und 10 1 Wasser zugegeben wurde, 3 Stunden
lang stehengelassen und gelegentlich umgerührt wurde. Nach dieser Zeit, in der sich die festen Bestandteile
absetzen konnten, wurde die Säurelösung abgegossen. Das nicht gelöste Bornitrid wurde verschiedene
Male in Leitungswasser gewaschen und danach mit destilliertem Wasser. Die festen Bestandteile
wurden in einem Trichter nitriert, verschiedene Male mit 95%igem heißem Alkohol gewaschen, eine
Nacht lang bei Zimmertemperatur und dann noch 2 Stunden lang bei 150° C getrocknet. Das hochreine
Bornitridmaterial war dem stabilisierten Bornitridmaterial physikalisch sehr ähnlich, es war ein feinverteiltes
weißes Pulver. Das Material hatte ein spezifisches Gewicht von etwa 2,21.
Aus diesem Material wurden Bornitridkörper heißgepreßt. Die Eigenschaften der sich ergebenden
Körper waren in vieler Hinsicht die gleichen wie die aus stabilisiertem Bornitrid hergestellten, ausgenommen,
daß sie nur eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und Alkohol hatten, 15 bis 20%
alkohollösliches Material aufwiesen und sich verhältnismäßig schnell zersetzten, wenn sie in Wasser getaucht
wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Bornitridmaterial durch mehrere nacheinanderfolgende
Nitrierungen ohne irgendeine Reinigung zwischen den einzelnen Nitrierungen ist geeignet für
die Herstellung großer Mengen von Bornitridmaterial. Es wird nur eine verhältnismäßig kleine Menge Verdünnungsmittel
benötigt. Das Verdünnungsmittel kann ein leicht erhältliches Material, wie z. B. Tricalciumphosphat
sein. Auch Bornitridmaterial mit einem verhältnismäßig hohen Prozentgehalt an Bornitrid
kann ohne jede Reinigung hergestellt werden. Noch reineres Bornitridmaterial kann mit nur einer einzigen
Reinigungsstufe hergestellt werden und erfordert nur eine sehr geringe Menge von Säure.
Abgesehen davon, daß das nach vorliegender Erfindung hergestellte Bornitridmaterial für Rohmischungen
zur Herstellung heißgepreßter Körper verwendbar ist, kann es auch in loser, körniger Form als Isolationsmaterial bei hohen Temperaturen Verwendung finden,
wo keine Oxydationseinflüsse bestehen. Auf Grund seiner graphitähnlichen Kristallstruktur kann es auch
als Schmiermittel besonders bei hohen Temperaturen angewandt werden. Ferner kann man es bei der Herstellung
von Glasperlen u. dgl. verwenden, um ein Aneinanderhaften zu verhindern. Ebenfalls können gemäß
dieser Erfindung heißgepreßte Bornitridkörper als Lager, Verbrennungskammern von Strahltriebwerken,
Auskleidungen von Austrittsdüsen, Hochtemperaturschmelztiegel und andere feuerfeste Gegenstände sowie
elektrische Isolatoren hergestellt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverigem Bornitrid zur Verwendung für wasser- und aiko- ίο
holstabilisierte Bornitridkörper durch Nitrierung einer Mischung von Bornitrid und Boroxyd unter
Zusatz eines Verdünnungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß ein Boroxyd, Bornitrid und ein Verdünnungsmittel
enthaltendes Gemisch, wobei als Verdünnungsmittel eine unter den Nitrierbedingungen
unschmelzbare und nicht flüchtige Erdalkaliverbindung wenigstens in solchem Anteil
verwendet wird, daß die Masse bei der Nitriertemperatur porös bleibt, in einer Ammoniakatmo-Sphäre
zur Überführung des Boroxyds in Bornitrid auf 700 bis 1100° C erhitzt wird, das erhaltene
Reaktionsprodukt zumindest noch einmal
unter Zusatz von Boroxyd in gleicher Weise nitriert wird und das dabei entstehende Reaktionsprodukt bzw. die Reaktionsprodukte weiterer
Nitrierungen so oft unter erneutem Zusatz von Boroxyd nitriert werden, bis ein Bornitrid, das
weniger als 10% Verdünnungsmittel enthält, erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte wenigstens
nach jeder dritten Nitrierung zu feiner Partikelgröße zerkleinert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt der
letzten Nitrierung mit verdünnter Säure sowie mit Wasser und Alkohol behandelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel
Tricalciumphosphat verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 282 701, 282 748,
992;
Deutsche Patentschriften Nr. 282 701, 282 748,
992;
britische Patentschrift Nr. 483 201.
© 109 537/489 3.61
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