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Vorrichtung zum selbsttätigen Zuführen und Aufschieben von Ventilsäcken
auf eine Ventilsackfütlmaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen
und Aufschieben der Ventilsäcke auf die Fülltiillen von Ventilsackfüllmaschinen,
vorzugsweise zum Füllen von Zementsäclçen.
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Diese Arbeit, die z. B. in von Zementstaub erfüllten Räumen vor sich
geht, ist für den Bedienungsmann aber gesundheitsschädlich. Außerdem wird die Arbeitsleistung
des Bedienungsmannes der Füllmaschine zwangläufig durch die Verpackungsleistung
der Füllmaschine bestimmt, die bis zu 2000 Sack pro Stunde beträgt. Die naturgemäß
abnehmende phynische Arbeitsleistung des Bedienungsmannes hat eine schwankende Produktion
bzw. Leistung der Füllmaschine zur Folge, die außerdem von Ider Geschicklichkeit
und der rhythmischen Einstellung des Bedilenungsmannes zum Rhythmus der ständig
umlaufenden Maschine abhängig ist. Diese unvermeidbaren Erscheinungen bedingen einen
häufigen Wechsel des Bedienunggsmannes der Füllmaschine, um einerseits ein. wenn
auch nur zeitweiliges Absinken der Leistung der Füllmaschine zu vermeiden und andererseits
aber auch die infolge der nicht vermeidbaren Staubentwicklung hervorgerufene gesundheitliche
Schädigung des Bedienungsmannes auf das geringstmögliche Maß herabzusetzen, da sich
bekanntlich trotz Anbringen von Absaugvorrichtungen der gesundheitsschädliche Staub
aus dem Arbeitsraum der Füllmaschine nicht restlos entfernen läßt. Dies bedingt
aber, daß wechselweise mehrere Bedienungsleute (zwei bis acht Mann pro Schicht)
an der Füllmaschine tätilg sind.
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Es sind Einrichtungen zum Anbringen von Beuteln auf das Füllrohr
einer Maschine zum Füllen von Beuteln bekannt. Es handelt sich hierbei um das Absaugen
von Beuteln aus einem Behälter mittels zweier Saugköpfe, welche an einem hohlen
Arm befestigt sind und durch einen Schlauch mit einer Saugleitung in Verbindung
stehen. Durch Bewegung einer Treibwelle wird über Kurvenscheiben und Kniehebel der
Beutel zum Füllrohr gebracht und vertikal auf das Füllrohr aufgezogen, wobei er
durch einen verschiebbarren, trichterförmigen Fingerl<ranz in der vertikalen
Lage gehalten wird. Bei diesen Vorrichtungen handelt es sich um ein taktmäßiges
Füllen, wobei das Füllrohr der Füllmaschine stillsteht. Außerdem kann diese Vorrichtung
nicht für staubförmige Güter verwendet werden.
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Bei einer anderen Vorrichtung zum Überführen der Beutel zur Füllmaschine
werden diese in geöffnetem Zustand in Fördertaschen, die auf einer umlaufenden Kette
angebracht sind, gesetzt, wobei die Kette unter den Füllstellen entlangläuft. Das
Füllen geschieht in einem Arbeitsgang, indem in den geöffneten Beutel sofort das
gesamte Füllgut einfällt und nur zur Kontrolle und Korrektur unter einen zweiten
Füllstutzen
geführt und dann abgesetzt wird. Es kann sich hierbei nur um Beutel mit
relativ geringem Füllgewicht handeln. Auch diese Vorrichtung kann für staubförmiges
Gut keine Anwendung finden, da hierfür nur sogenannte Ventilbeutel benutzt werden.
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Es ist weiterhin bekannt, mittels einer Aufsteckvorrichtung Ventilsäcke
auf die Fülltüllen von Venti lsackpackmaschinen aufzustecken. Die Vorrichtung besteht
darin, daß die zugeführten Ventilsäcke mittels eines Spreizers, der die Seitenwände
des Ventilkanals von außen erfaßt und auseinanderzileht, wozu heispidsweise der
Spreizer mit von beiden Seiten angreifenden Nadeln besetzt ist. Eine mit dem Spreizer
zusanirnenarbeitende Greifereinrichtung bringt die Ventilsäcke an die Fülltülle
der Packmaschine.
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Weiterhin besteht bei allen bekannten Zuführvorrichtungen von Beuteln,
Tüten usw. gar keine Möglichkeit, diese für Rundpackmaschlinen, welche in der Zementindustrie
Anwendung finden, einzusetzen, da eine solche Maschine ständig umläuft und beispielsweise
zehn oder vierzehn Fülltüllen aufweist, die kontinuierlich füllen, d. h. jede der
Fülltüten gibt ständig Material in den Ventilbeutel. Die Füllung ist dann bei der
achten bzw. bei der zwölften Fülltülle beendet, und es erfolgt dann durch die beiden
letzten Fülltüllen die I(orrektur, so daß nunmehr der fertige Zementsack abgeworfen
werden kann. Dies geschieht jedesmal nach einer Umdrehung.
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Durch die ständig kreisenden Fülltüllen der Füllen maschline ergibt
sich für die Erfindung die Aufgabe. eine Vorrichtung zum Beschicken der Fülltüllen
mit Ventilsäcken zu entwickeln, die in der Lage ist, der kreisenden Bewegung der
Tüllen zu folgen.
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Führt man die Türen mittels einer nicht den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildenden Fördereinrichtung vollkommen selbsttätig und vereinzelt der
Füllmaschine zu, so wirkt sich dies günstig dahin aus, daß Bedienungsleute für die
Fülimaschine entbehrlich werden und nur-noch ein Beobachter erforderlich ist.
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Die Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß zum Entnehmen eines
Ventilsackes vom Stapel sowie zum Öffnen und Zuführen eines solchen zu den Fülltüllen
ein an sich bekannter Sauger vorgesehen ist, dessen Tragrohr über einen Halter und
eine in diesem verschiebbare Verhindungsstange mit einem hin- und berschwenkbaren
Kreuzkopf verbunden und durch Kurvenführungen derart bewegbar ist, daß er der Umlaufbahn
der Fülltüllen derMaschine unter gleichzeitigem Aufschieben eines Ventilsackes folgt.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den am Schluß der Beschreibung
aufgeführten Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht ein vollständig selbsttätiges
Aufschieben der zu füllenden Ventilsäcke auf die Fülltüllen der Ventiisackfüllmaschine.
Durch die Erfindung werden die bisheftigen Bedienungsleute zum Aufschieben der Ventilsäcke
auf die Fülltüllen der Maschine erspart. Auch kann die Leistung der Ventilsackfüllmaschine
wesentlich gesteigert werden, die nun nicht mehr von der Leistungsfähigkeit des
Bedienungsmannes abhängig ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Vorderansicht der Vorrichtung, Fig. 2 ihre Seitenansicht,
Fig. 3 die Draufsicht auf die Vorrichtung nach dem Schnitt A-B der Fig. 2, Fig.
4 die Ventilsteuerung in Seitenansicht, Fig. 4a einen Schnitt durch die Steuerung
nach der Linie C-D der Fig. 4, Fig. 5 den Umlaufkreis der Fülltüllen für das Aufschieben
der Ventilsäcke, Fig. 6 den Sauger in Längsansicht, Fig. 7 die Saugtülle in Seitenansicht
mit angehängtem Ventilsack.
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In dem allseitig staubdicht geschlossenen Gehäuse 1 ist der Motor
2 gelagert, der über das Schneckengetriebe 3 die Welle 4 treibt, die an ihrem unteren
Ende die Kurvenscheibe 5 mit Führungsnut6 trägt.
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Eine Umdrehung der- Kurvenscheibe 5 entspricht einem vollen Arbeitsgang
der Vorrichtung.
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In die Führungsnut 6 greift die Steuerrolle 7, deren Achse 8 in einem
Ansatz 9 des Hebels 10 gelagert ist.
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Der Hebel 10 ist mittels einer Achse 11 an den Schwenkhebel 12 angelenkt,
dessen eines Ende um den Bolzen 13 schwenkbar ist. Das andere Ende des Schwenkhebels
12 ist als Gehäuse 14 ausgebildet. In das Schwenkhebelgehäuse 14 ragt der eine Zapfen
15 des Kreuzkopfgehäuses 16 des Kreuzkopfies 17 hinein, der sich in der Nut 18 des
Kurvenstückes 19 bewegt. Der Zapfen 20 des zylindrischen Gehäuses 56 trägt die Führungsrolle21,
die beim Schwenken des Schwenkhebels 12 in der einen oder anderen Richtung an der
gebogenen Außenwand 22 des Kurvenstückes 19 abrollt und eine Führung der in der
schräg ansteigenden Bahn 58 laufenden Rollen 57 darstellt. Da llie Kreisbogenform
des Kurvenstückes 19 und seiner Nut 18 von dem Kreisbogen, den der Schwenkhebel
12 tim den Bolzen 13 beschreibt, insofern abweicht, als der Radius der Nut 18 länger
ist als der Radius des vom Schwenkhebel 12 beschriebenen Kreises, kann
sich das Schwenkhebelgehäwse
14 beim Schwenken des Schwenkhebels 12 auf dem Zapfen 15 des Kreuzkopfgehäuses 16
verschieben. Am Kreuzkopfgehäuse 16 des Kreuzkopfes 17 ist die Stange 55 angeordnet,
die oben in das zylindrische Gehäuse 56 hineinreicht.
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An dem zylindrischen Gehäuse 56 sind die beiden Rollen 57 angeordnet,
die beim Schwenken des Schwenkhebels 12 und Verschielben des Kreuzkopfes 17 in der
Nut 18 sich in der schräg ansteigenden Bahn 58 der gebogenen Außenwand 22 des Kurven'stückes
19 verschieben. Gegen die Außenwand 22 des Kurvenstückes 19 liegt die Führungsrolle21
an. Durch die schräg ansteigende Bahn 58 für die beiden am zylindrischen Gehäuse
56 angeordneten Rollen 57 wird beim Schwenken des Schwenkhebels 12 entsprechend
der Seitenverschiebung des Kreuzkopfes 17 in der Nut 18 der mit dem Gehäuse 56 verbundene
Halter 26 für das den Sauger 25 tragende Rohr 24 nach oben oder unten verschoben,
gleichzeitig aber seitlich etwas verschwenkt, entsprechend Sder Bahn Xdes Kreuzkopfes
17 in der Nut 18. Das Rohr 24 ist durch die Längsöffnung 27 im Deckel des Gehäuses
1 hindurchgeführt, wobei die Längsöffnung 27 durch den Harmonikalederbalg 29 verschlossen
wird. An das untere Ende des den Sauger 25 tragenden, sowohl in der Höhen- als auch
in der Seitenrichtung verschiebbaren und etwas verdrehbaren Rohres 24 ist die Saugluftleitung
30 angeschlossen, die zum Saugluftaggregat 54 führt. In die Saugluftleitung 30 ist
der aus Gummi bestehende, in bekannter Weise als Ventil dienende Luftschlauch 31
eingeschaltet, der gedrosselt werden kann, wenn der Sauger 25 sich in der oberen
Endstellung befindet.
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Der Sauger 25 sist entsprechend der Breite des Ventilsackes 64 länglich
gestaltet. Der nach innen gebogene Boiden62 des Saugers 25 ist mit Bohrungen63 versehen,
durch die Luft in den Innenraum 67 und in das anschließende Rohr 24 gesaugt wird.
Der Sauger 25 saugt dann den Ventildeckel des Ventilsackes 64 in die dargestellte
Lage an (Fig. 7), wobei der sich an den nach innen gebogenen Boden 62 des Saugers
25 fest anschmiegt. An dem Ventilsack 64 bildet sich dann die Ventilöffnung 65,
in die sich die nach abwärts gefleigte Fülltülle 61 der Ventilsackfüllmaschine beim
Aufschieben des Ventilsackes 64 Ueinschiebt. Der Sauger 25 beschreibt dabei, dem
Umlaufkreis 61 der Fülltüllen 60 folgend, eine Bewegungskurve, die sich aus der
Bewegung /des Kreuzkopfes 17 in der Nut 18 und der senkrechten Bewegung des den
Sauger 25 tragenden Rohres 24 durch die in der schräg ansteigenen Bahn 58 laufenden
Rollen 57 ergibt. Am Ende der Aufschiebbewegung, bei der sich der Sauger25 in seiner
oberen Endstellung befindet, gibt er den Ventilsack 64 frei. Nach dem Rückgang des
Saugers 25 in die Bereitstellung befindet sich das Rohr 24 am unteren Ende der schräg
ansteigenden Bahn 58, wo dannldie Saugluftleitung wieder an Idas Saugluftaggregat
54 angeschlossen wird. Infolgedessen saugt der Sauger 25 dann wi'eder einen neu
zu füllenden Ventilsack 64 an und schiebt diesen auf !die Fülltüllen 60. An ihrem
oberen Ende steigt die schräg ansteigende Bahn 58 überhöht an, um den Sauger 25
kurz vor ihrer oberen Endstellung bereits von der Fülltülle 64 abzuheben und ein
Vorbeigleiten der Fülltüllen unter der Saugtülle zu ermöglichen.
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Zur Steuerung des in Idie Saugluftleitung 30 eingeschalteten, an
sich bekannten Ventils 31 (als Gummischlauch ausgebildet) und des in der Frischfuftzuleitung
36 angeordneten Ventils 35 (ebenfalls als Gummischlauch ausgebildet) dient folgende
Einrichtung:
Der von der Kurvenscheibe 5 gesteuerte Hebel 10 trägt
den Ansatz 40, dessen Bewegungsbahn durch die beiden sich gegenüberstehFenden einstellbaren
Anschlagbolzen 41, 42 begrenzt wird. Die beiden Anschlagbolzen 41, 42 sind in Augen
43, 44 des im Schiebergehäuse 45 gelagerten Schiebers 46 angeordnet. Dileser Schieber
46 hat an jeder Stirnseite einen stangenförmigen Ansatz 47, 48. An dem freien Ende
jeder der beiden stangenförmigen Ansätze47,48 ist ein Rohrstück 49 befestigt, dessen
Endöffnungen 50 mit den beiden Wulsten 51 zusammenarbeiten, die mittels der Federn
52 am Lagerbock 53 gelagert sind.
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In dem Raum zwischen den beiden Wulsten 51, dem Lagerbock 53 und zudem
Rohrstück 49 befindet sich das in die Saugluftleitung 30 eingesetzte, als Gummischlauch
ausgebildete Ventil 31.
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Hat der Sauger 25 seine obere Endstel'lung erreicht, so hat der Ansatz
40 den Schieber 46 dann in seine linke Endstellung verschoben. Das Rohrstück 49
ist dabei zwischen die beiden Wulste 51 gedrückt worden, die dann in die Endöffnungen
50,des Rohrstückes 49 eingreifen. Dabei wird das Ventil 31 so stark gedrosselt,
daß die Saugluftleitung 30 vom Saugluftaggregat 54 abgeschaltet wird und zugleich
das Ventil 35 in der Frischluftleitung 36 freigegeben wird.
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Der Sauger 25 hebt sich von dem Venti'lsack 64 ab und geht dann inlseine
untere Bereitstellung zurück, wobei das Ventil 35 in der Frisehluftleitung 36 abgedrosselt
wird.
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Das Saugluftaggregat 54 kann mit einem an sich bekannten Filter 33
versehen sein. Zum Einfahren und zur Kontrolle des gesamten Bewegungsvorganges der
Vorrichtung ist ein Handrad auf der Schneckenwelle vorgesehen.
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Bei Anordnung der Fülltüllen anstatt im Kreise in einer Reihe nebeneinander
kann die Vorrichtung entlang den Fülltüllen fahrbar eingerichtet werden. Bei kreisende
Anordnung der Fülltüllen werden die Antriebe für die Ventilsackfüllmaschine und
das Getriebe für den Sauger synchron geschaltet.