DE1099592B

DE1099592B - Bandfilter mit zwei Schwingkreisen, dessen Ausgangsspannung durch Kompensationsspannungen beeinflusst wird

Info

Publication number: DE1099592B
Application number: DES33294A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Eugen Leuthold
Original assignee: SABA GmbH
Current assignee: SABA GmbH
Priority date: 1953-05-04
Filing date: 1953-05-04
Publication date: 1961-02-16

Description

Bandfilter mit zwei Schwingkreisen, dessen Ausgangsspannung durch Kompensationsspannungen beeinflußt wird Um in einem Hochfrequenz- bzw. Zwischenfrequenzverstärker bei gegebener Kreisgüte und Bandbreite die Trennschärfe zu erhöhen, ist es üblich, die Zahl der Resonanzkreise zu vergrößern. An Stelle der normalen Zweikreiskopplungsfilter werden Drei- oder sogar Vierkreisfilter angewendet. Dies bedingt vielfach, daß zum Ausgleich der durch solche Vielkreisfilter verursachten Empfindlichkeitsverluste eine weitere Verstärkerstufe hinzugefügt werden muß. Auf jeden Fall ist damit eine beträchtliche Verteuerung des Verstärkers verbunden.

In neuester Zeit werden nun auch Bandfilter mit symmetrischen Nullstellen angewendet, die im kritischen Frequenzabstand, z. B. ±9kHz im normalen Rundfunkbereich, ohne Erhöhung der Kreiszahl eine bedeutende Verbesserung der Trennschärfe ergeben. Solche Bandfilter liefern bei richtigem Aufbau eine Durchlaßkurve, die, wie bekannt, in eine Grund-Durchlaßkurve und in eine Übertragungskurve zerlegbar ist, durch welche die auf die iL\Tullstellenbildung zurückzuführende Trennschärfeerhöhung Berücksichtigung findet. Die Grund-Durchlaßkurve ist durch die Kreisgüte und den Kopplungszustand bestimmt. Für die zweite, in Fig. 1 der Zeichnungen gestrichelt dargestellte Durchlaßkurve, deren Ordinatenwerte durch Multiplikation mit den Ordinatenwerten der voll ausgezogenen Grund-Durchlaßkurve die meßbare Durchlaßcharakteristik ergeben, läßt sich die Funktion

herleiten. Dabei bedeutet:

d f Frequenzabstand der Störspannung von

der Trägerfrequenz des zu empfangenden

Senders,

d fo Frequenzahstand der Nullstellen von der

Mittenfrequenz des Bandfilter-Durchlaß-

bereiches,

Tl = K1 Maß für die Ungenauigkeit des Nullstellen-

abgleichs.

Bei einem guten Bandfilter mit symmetrischen Nullstellen soll daher die zur Verfügung stehende Kreisgüte voll ausgenutzt und die Kopplung frei gewählt werden können. Weiter sollen die Resonanzkreise und die Nullstellen leicht abgleichbar sein. Die bisher bekanntgewordenen Bandfilter mit symmetrischen Nullstellen erfüllen die vorgenannten Forderungen nur teilweise oder überhaupt nicht.

Es sind Zweikreisbandfilter mit drei Kopplungspfaden zwischen den Schwingkreisen bekannt, mit denen aber nur eine einzige Nullstelle in der Übertragungscharakteristik erzielbar ist, die zudem vom Durchlaßbereich des Filters weitab liegt. Es ist ein sogenanntes Differentialfilter bekanntgeworden, bei welchem für das Übertragungsverhalten die Differenz der Spannungen maßgebend ist, die an zwei Schwingkreisen passend gewählter Dämpfung auftreten, von welchen der eine Schwingkreis unter Einhaltung eines bestimmten Kopplungsfaktors mit einem weiteren Parallelschwingkreis gekoppelt ist, der als Saugkreis die eine der beiden Nullstellen hervorruft. Aus den Dimensionierungsbedingungen ergibt sich, daß die Kreisgüte des Einzelkreises kleiner als diejenige des Kreises angesetzt werden muß, an welchem der dritte Kreis angekoppelt ist. Ferner ist die Kopplung zwischen dem zweiten und dritten Kreis stark überkritisch zu wählen. Damit ergibt sich eine mäßige Grund-Trennschärfe. Außerdem ist der Abgleich dieses Filters schwierig und ungewöhnlich.
Zur Erzielung beliebig wählbarer Kreiskopplungen bei Bandfiltern mit zwei Schwingkreisen und großer Grund-Trennschärfe ist der Lösungsweg nach der Erfindung gekennzeichnet durch einen die Kopplungsspulen des Primärschwingkreises und des Sekundärschwingkreises verbindenden regelbaren Ohmschen Widerstand, der für den Höchstbetrag der am Sekundärschwingkreis erscheinenden Spannung maßgebend ist, zu der als erste der zwei der Bildung von je einem Dämpfungspol zu beiden Seiten des Bandfilter-Durchlaßbereiches dienenden Kompensationsspannungen die Spannung hinzutritt, die in einer zweiten Primärschwingkreis-Kopplungsspule induziert wird, deren eines Ende mit der gitterfernen Klemme des Sekundärschwingkreises und deren anderes Ende an die Leitung geführt ist, die das anodenferne Ende des Primärschwingkreises an einen weiteren regelbaren Ohmschen Widerstand anschließt, der die zweite Kompensationss.pannung hervorruft.
Die Verwirklichung des Erfindungsmerkmales soll an Hand von Fig. 2 der Zeichnungen gezeigt werden. Fig. 2 zeigt ein Zweikreisbandfilter, bei dem der Eingangskreis 1 mit Hilfe der Kopplungsspule 4 über den Ohmschen Regelwiderstand 6 und die Kopplungsspule 5 mit dem Ausgangskreis 2 gekoppelt ist. Der Eingangsstrom fließt durch den Eingangskreis 1 und einen weiteren Ohmschen Regelwiderstand B. Die Kompensationsspannungen werden diesem Widerstand 8 und der Kopplungsspule 7 entnommen. Nach erfolgtem Abgleich der Resonanzkreise können dann die Nullstellen mit Hilfe der Regelwiderstände 6 und 8 genau eingestellt werden. Diese Ausführungsart ist sehr gut brauchbar, wenn nur eine niedrige übertragungsimpedanz erwünscht ist, da der Widerstand 8 wegen der nötigen Phasenreinheit und der zusätzlichen Dämpfung von Kreis 1 nicht hochohmig gemacht werden kann.
Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, vor oder/und hinter das eigentliche Bandfilter mit symmetrischen Nullstellen mindestens einen zusätzlichen Kreis anzukoppeln.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Bandfilter mit zwei Schwingkreisen, dessen Ausgangsspannung durch zwei Kompensationsspannungen beeinflußt wird, gekennzeichnet durch einen die Kopplungsspulen (4, 5) des Primärschwingkreises (1) und des Sekundärschwingkreises (2) verbindenden regelbaren Ohmschen Widerstand (6), der für den Höchstbetrag der am Sekundärschwingkreis erscheinenden Spannung maßgebend ist, zu der als erste der zwei der Bildung von je einem Dämpfungspol zu beiden Seiten des Bandfilter-Durchlaßbereiches dienenden Kompensationsspannungen die Spannung hinzutritt, die in einer zweiten Primärschwingkreis-Kopplungsspule (7) induziert wird, deren eines Ende (A) mit der gitterfernen Klemme des Sekundärschwingkreises und deren anderes Ende (B) an die Leitung geführt ist, die das anodenferne Ende des Primärschwingkreises an einen weiteren regelbaren Ohmschen Widerstand (8) anschließt, der die zweite Kompensationsspannung hervorruft.
2. Ergänzung eines Bandfilters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Zusatzkopplungen miteinander verbundenen Gruppe aus zwei Schwingkreisen zumindest ein weiterer Schwingkreis in Kettenschaltung vorangeht und/ oder nachfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 578 969; Fortschritte der Radiotechnik (Bd. 12 des Handbuches der Funktechnik und ihrer Grenzgebiete), Stuttgart, 1951, S. 205 bis 231.