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Photoapparat Es ist bekannt, zur Ermöglichung von photographischen
Aufnahmen bei ungenügender Beleuchtung die Photoapparate mit Blitzlichtvorrichtungen
auszurüsten, welche im Augenblick der Auslösung,des Verschlusses des Apparates einen
scharfen Lichtblitz ergeben.
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Die meist benutzten Vorrichtungen enthalten im wesentlichen ein Ladeelement
von 22,5 V, einen Kondensator, einen Widerstand zur Vergleichmäßigung der Stromlieferung
des Elementes in den Kondensator, eine Glühbirne mit einem Glühfaden aus einer Magnesiumlegierung
und einen Reflektor. Diese Teile, welche in und bzw. oder an einem Gehäuse angebracht
sind, bilden eine verhältnismäßig umfangreiche Anordnung, welche meist ein Befestigungsglied
zur Festlegung an dem Apparat und einen Stecker zur Einführung in eine Anschlußhülse
des Apparates aufweist.
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Abgesehen von der Behinderung, welche der Platzbedarf dieser Blitzlichtvorrichtungen
mit sich bringt, insbesondere wenn sie nicht benutzt werden, erfordern diese Vorrichtungen
oft den Zusammenbau von mehreren Teilen und von Seiten des sie benutzenden Amateurs
umständliche Rechnungen, um die Blende des Apparates in Abhängigkeit von der Entfernung
zwischen .dem Apparat und der zu photographierenden Person oder dem zu photographierenden
Gegenstand und der umgebenden Beleuchtung einzustellen.
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Die Erfindung hilft diesen Nachteilen a-b; sie bezweckt die Schaffung
eines Photoapparates mit eingebauter Blitzlichtvorrichtung, ohne daß durch diese
das Volumen des Apparates merklich vergrößert wird, wobei diese Blitzl,ichtvorrichtung
nach Belieben benutzt werden kann oder nicht und bei ihrer Benutzung keinerlei Rechnung
für die Einstellung des Apparates erfordert.
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Der erfindungsgemäße Photoapparat ist dadurch gekennzeichnet, daß
seine Filmaufnahmespule durch eine Hülse gebildet ist, die frei um einen zylindrischen
Käfig drehbar ist, welcher mit dem Gehäuse des Apparates starr verbunden ist und
auf einer Seite desselben austritt, woben dieser Käfig zur Aufnahme eines Halters
für die Blitzlichtlampe und des Reflektors dient, so daß dieser sich entweder vollständig
in den Käfig einschieben oder in eine Stellung bringen läßt, in der die Blitzlichtlampe
und der Reflektor außerhalb des Käfigs liegen.
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Obwohl für den Photoapparat nur eine einzige Aufnahmegeschwindigkeit
vorgesehen werden kann, wird er zweckmäßig so ausgebildet, daß zwei Geschwindigkeiten
möglich sind, nämlich eine sogenannte »Normalgeschwindigkeit« von z. B. 1/so Sekunde
und eine sogenannte »Sportgeschwindigkeit« von z. B. 1/zoo Sekunde. Der Käfig zur
Aufnahme des Halters der Blitzlichtlampe des Reflektors weist Kontakte auf, die
das Blitzlicht nur unter Spannung setzen, wenn der Halter zum Zwecke der Benutzung
der Blitzlichtvorrichtung aus seinem Käfig herausgezogen ist.
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Der Apparat enthält auch alle anderen bei Photoapparaten üblichen
Teile, wie Objektiv, Verschluß, lichtdichte Kammer, Bildzähler u. -dgl.
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Schließlich darf infolge der Eigenschaften der Magnesiumblitzlichtlampe,
mit welcher der Apparat vorzugsweise ausgerüstet wird, bei Benutzung dieser Lampe
die Aufnahme nur mit der kleinsten Geschwindigkeit erfolgen können.
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Hierfür ist an dem mit dem Gehäuse starr verbundenen, die Blitzlichtlampe
und ihren Halter enthaltenden zylindrischen Käfig ein zweiarmiger Hebel schwenkbar
gelagert, dessen einer Arm in dem Käfig angeordnet ist, während der andere zwischen
dem Käfig und dem Gehäuse herabhängt, wobei ein die Angaben der Beleuchtung und
der Entfernung tragender Sektor mit einem Finger versehen ist, welcher, wenn der
Sektor die der langsamen Aufnahmegeschwindigkeit entsprechende Stellung einnimmt,
nicht mit Odem zweiten Arm des Hebels in Berührung steht, so daß der Hebel frei
schwenken kann, wenn der Blitzlampenhalter aus dem Apparat herausgezogen wird, und
mit dem ersten Arm des Hebels in Berührung kommt, während, wenn der
Sektor
die der großen Geschwindigkeit entsprechende Stellung einnimmt, der von ,diesem
.Sektor gesteuerte Finger mit dem zweiten Arm des Hebels in Berührung kommt, so
daß beim Anheben des Blitzlampenhalters dieser Hebel -den Finger zurückdrückt und
so den Sektor in die Stellung der kleinsten Aufnahmegeschwindigkeit bringt, wodurch
die Blende entsprechend verändert wird.
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Die Erfindung .ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielshalber erläutert.
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Fig. 1 und 2 sind Teilansichten, welche die Vorrichtung zur Verhinderungseiner
Aufnahme mit 1/29o Sekunde mit einer Magnesiumblitzlichtlampe von vorn zeigen; Fig.
3 ist eine Seitenansicht des Apparates bei Verwendung des Blitzlichtes; _ Fig. 4
ist ein lotrechter Schnitt; Fig. 5 ist eine längs der Linie 5-5 der Fig. 3 geschnittene
Teilansicht; Fig.6 und 7 sind Einzelheiten der Blendeneinstellvorrichtung in Ansicht
und im Längsschnitt, und Fig. 8 ist ein Horizontalschnitt durch den Apparat. Der
Apparat besitzt in seinem Innern eine Hülse 14, die frei um einen zylindrischen
Käfig 15 drehbar gelagert ist, der mit dem Gehäuse 2 starr verbunden ist und auf
der Oberseite desselben austritt (Fig. 4, 8).
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Die Hülse 14 bildet die Seele der Filmaufnahmespule. In Fig.8 sind
ferner in den lichtdichten Kammern 12 .der Objektivbloek 51 und das Filmm@agazin
13 sowie eine Druckplatte 34 für den Film 33 ersichtlich.
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Der von dem zylindrischen Käfig 15 begrenzte leere Raum bildet die
Kammer zur Aufnahme der sperrigsten Teile der Blitzvorrichtung, nämlich einer entfernbaren
Lampe 16 und des Reflektors 17. Die anderen Teile dieser Blitzvorrichtung, nämlich
ein Ladeelement 18, ein Kondensator 19, ein Ausgleichs--widerstand 20 sowie gegebenenfalls
Reservelampen, sind auf der anderen Seite des Gehäuses 2 angebracht (Fig. 8).
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Die Blitzlampe 16 und der Reflektor 17 werden von einem in dem durch
den Käfig 15 gebildeten Zylinder gleitenden Halter 22 (Fig. 4) getragen. Dieser
Halter wird durch eine Fassung 23 gebildet, in welche die Lampe 16 lösbar eingesetzt
ist, sowie durch einen Arm 24, der oben in eine Kappe 25 ausläuft. Diese ist so
profiliert, daß sie einen dichten Abschluß der -in der oberen Wand des Gehäuses
2 in .der Achse des Käfigs 15 angebrachten Öffnung bewirkt.
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Der Arm 24 trägt an seinem mittleren Teil eine Achse 26, an welcher
zwei oder drei Teile 17 schwenkbar sind, welche die Form von Kugelkalotten haben
und den Reflektor bilden. Eine (nicht dargestellte) Tellerfeder ist zwischen dem
Kopf der die Achse des Reflektors bildenden Schraube und diesen Teilen 17 angeordnet,
um diese entweder in der zusammengeklappten Stellung, d. h. übereinarnderliegend,
oder in der Öffnungsstellung, d. h. in der Benutzungsstellung des Reflektors (Fig.
3 und 4) festzulegen. In der Nähe seines höchsten Teiles weist der zylindrische
Käfig 15 zwei Kontakte 28 auf, die elektrisch mit dem Stromkreis der Blitzlichtvorrichtung
verbunden sind und mit denen zwei mit der Fassung 23 fest verbundene Klemmen 29
in Berührung kommen, wodurch die Lampe 16 in den elektrischen Stromkreis der Blitzlichtvorrichtung
eingeschaltet wird. Durch diese Ausbildung wird der elektrische Stromkreis nur geschlossen,
wenn der Halter 22 der Lampe 16 und des Reflektors 17 in der in Fig.3 und 4 dargestellten
Weise herausgezogen ist. Das Blitzlicht arbeitet natürlich erst im Augenblick der
Auslösung des Verschlusses durch die Schließung anderer (nicht dargestellter) Kontakte.
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Wenn der Benutzer eine Aufnahme unter Benutzung des Blitzlichtes machen
will, braucht er nur mittels der Kappe 25 an dem Arm 24 zu ziehen, den Reflektor
17 durch Entfaltung durch Drehung um die Achse 26 in die Betriebsstellung zu bringen
und den Verschluß auszulösen, nachdem er natürlich die Öffnung der Blende in der
oben beschriebenen Weise einbestellt hat.
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Wenn dagegen die Aufnahme ohne die Blitzlichtvorrichtung erfolgen
soll, wird,diedurch Iden Arm 24, die Kappe 25, die Lampe 16 und den Reflektor 17
gebildete Anordnung in dem Gehäuse 2 gelassen. Da die Kontakte 28 von den Klemmen
29 entfernt sind, bewirkt die Auslösung des Verschlusses nicht das Arbeiten des
Blitzlichtes, selbst wenn sich eine Lampe 16 in der Fassung 23 befindet.
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Es ist klar, ,daß !die Ausbildung :so getroffen werden muß, daß der
Reflektor 17 stets (die richtige Lage einnimmt. Hierfür weist der Arm 24 seitliche
Rippen 30 .auf, welche in Führungsnuten des Käfigs 15 gleiten.
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Da es bei -diesem Apparat unmöglich ist, bei Benutzung einer Magnesiumblitzlampe
eine Aufnahme mit 1/29o Sekunden zu machen, ist eine Ausbildung getroffen, welche
den Benutzer verhindert, eine Aufnahme mit 1/29o Sekunde zu machen und selbsttätig
den Apparat in die Stellung für eine Aufnahme mit 1/5o Sekunde bringt, wenn der
Halter der Blitzlampe aus dem Gehäuse des Apparates in die Benutzungsstellung herausgezogen
wird. Hierfür ist, wie aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich, die mit der Hülse 69 und
somit mit der die Angaben der Beleuchtung und der Entfernung tragenden Platte 71
fest verbundene ringförmige Scheibe 75 mit einem seitlichen Finger 81 versehen,
an welchem eine die Arbeitsgeschwindigkeit des (nicht dargestellten) Verschlusses
bestimmende Feder 82 angreift. In der gleichen Ebene wie dieser Hebel
81 liegt ein anderer Hebel 83 (Fig. 1 und 2), welcher zwischen dem
Gehäuse 2 des Apparates und dem mit diesem starr verbundenen inneren Käfig zur Aufnahme
des Lampenhalters angeordnet ist. Dieser Hebel 83 sitzt auf einer Achse 84, welche
die Wand des Käfigs durchdringt und innerhalb idesselben einen anderen Hebel
85 trägt. Die Hebel 83-85 nehmen durch ihr Eigengewicht die in Fig.1.und
2 gestrichelt dargestellte Stellung ein, wenn oder Apparat in der Gebrauchsstellung
gehalten wird.
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Unter der Annahme; daß der Apparat z. B. für eine Aufnahme mit 1h59
Sekunde eingestellt.ist, nimmt der an der ringförmigen Scheibe 75 befestigte Finger
81 die in Fig. 1 gestrichelt .dargestellte Stellung ein. Das Herausziehen des Lampenhalters
aus dem Gehäuse zur Überführung .der Blitzlichtvorrichtung in die Benutzungsstellung
bewirkt dann eine einfache Verschwenkung der Hebelanordnung 83-85, wie sie in Fig.
1 strichpunktiert dargestellt ist.
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Wenn,dagegen der Apparat-für eine Aufnahme mit 1/29o Sekunde eingestellt
ist, nimmt der Finger 81 die in Fig. 2 dargestellte Stellung ein. Das Herausziehen
des Lampenhalters bewirkt dann mittels der Hebelanordnung 85-83 die Verstellung
des Fingers 81 und somit der Scheibe 75 bis in die strichpunktiert in Fig. 1 dargestellte
Stellung. Hierdurch sind der Finger 81, die Scheibe 75, die Hülse 69 und die Platte
71 in die Stellung für-eine Aufnahme mit 1/5o Sekunde zurückgekommen, wobei die
Blende entsprechend verstellt wurde.
Der Benutzer kann seinen Apparat
in mehreren Etappen ausrüsten, d. h., er kann zunächst den Photoapparat allein und
hierauf die ganze Blitzlichtvorrichtung oder Teile derselben kaufen. Ferner kann
beim Kauf des Photoapparates allein die durch den Halter 22, die Fassung 23, den
Arm 24 und die Kappe 25 gebildete Anordnung durch einen einfachen Stöpsel ersetzt
werden, welcher den zylindrischen Käfig 15 oben verschließt.