DE1096596B - Verfahren zum Faerben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zum Faerben von weichmacherhaltigem PolyvinylchloridInfo
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Description
- Verfahren zum Färben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid Das Färben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid leidet heute noch unter einem großen Mangel an Pigmentfarbstoffen organischer Natur, die in diesem Material die erforderlichen Echtheitseigenschaften aufweisen. Die wichtigsten Eigenschaften, die von einem Farbstoff auf diesem Einsatzgebiet gefordert werden, sind: 1. Unlöslichkeit in der Polyvinylchloridmischung, auch bei hohen Temperaturen. Diese Forderung ist wichtig, um ein Ausbluten der Färbungen in andersfarbige Polyvinylchloridmischungen zu vermeiden.
- 2. Beständigkeit des Farbstoffs gegen die hohen Verarbeitungstemperaturen.
- 3. Nichtausblühen, auch in schwachen Färbungen, in stark weichmacherhaltigen Mischungen.
- 4. Hohe Lichtechtheit, auch in sehr zarten Tönen.
- Die meisten organischen Pigmentfarbstoffe, wie sie z. B. in der Druckfarben- und Lackindustrie verwendet werden, besitzen diese Eigenschaften nicht. So zeigen - fast alle Azopigmente eine erhebliche Löslichkeit in Polyvinylchlorid und neigen zum Ausbluten und Ausblühen.
- Die Erdalkali- und Schwermetallsalze saurer Farbstoffe erfüllen zwar in vielen Fällen die Forderung nach Unlöslichkeit in der Polyvinylchloridmischung, zeigen aber vielfach eine ungenügende Hitzebeständigkeit und sind hohen Lichtechtheitsansprüchen nicht gewachsen. Immerhin ist es gelungen, aus der Vielzahl der organischen Farbstoffe Produkte ausfindig zu machen, die den gestellten Ansprüchen weitgehend gerecht werden. Insbesondere stehen gelbe, grüne und blaue Pigmentfarbstoffe organischer Natur zur Verfügung, die zum Färben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid unter allen vorkommenden Bedingungen geeignet sind. Während der verwendete Gelbfarbstoff ein Disazofarbstoffpigment ist, handelt es sich bei den Blau- und Grünfarbstoffen um Phthalocyanderivate. In der Reihe der Rotpigmente besteht jedoch noch ein großer Mangel an geeigneten organischen Farbstoffen, so daß für hochwertige Färbungen, die allen obengenannten Echtheitsforderungen genügen müssen, immer noch Cadmium- oder Selenpigmente, also anorganische Farbstoffe, verwendet werden müssen. Diese haben nur eine geringe Farbstärke und sind wegen der zunehmenden Knappheit an Cadmium und Selen nicht immer in genügender Menge auf dem Weltmarkt zu haben.
- Beim Studium der Einsatzfähigkeit von Küpenfarbstoffen auf diesem Arbeitsgebiet hat sich gezeigt, daß die überwiegende Mehrzahl dieser Farbstoffe eine zu starke Löslichkeit in der Polyvinylchloridmischung besitzt und deshalb für das Färben dieses Kunststoffes nicht in Frage kommt.
- Aus den deutschen Patentschriften 276 357, 276 956 und 386057 sind Abkömmlinge der Perylen-3,4,9,1O-tetracarbonsäure bekanntgeworden, von denen einzelne Vertreter sich infolge ihrer guten Echtheiten als Küpenfarbstoffe zum Färben von Textilfasern bewährt haben. Die Herstellung dieser Farbstoffe erfolgt durch Umsetzung der Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure mit primären aliphatischen oder aromatischen Aminen. Die meisten dieser Farbstoffe, z. B. diejenigen, bei denen Methylamin oder 4-Chloranilin zur Umsetzung verwendet wird, sind als Pigmentfarbstoffe nicht brauchbar, da sie eine zu starke Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln und speziell in den bei der Polyvinylchloridverarbeitung verwendeten Weichmachungsmitteln besitzen.
- Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzungsprodukte von Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure mit aromatischen Aminen, die in ihrem Molekül eine Äthergruppierung enthalten, wie z. B. 4-Methoxyanilin oder Aminodiphenylenoxyde, sich in besonders vorteilhafter Weise zum Färben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid eignen. Diese Farbstoffe sind vollkommen unlöslich in organischen Lösungs- und Weichmachungsmitteln und behalten diese Unlöslichkeit in einer weichmacherhaltigen Polyvinylchloridmischung auch bei hohen Temperaturen. Sie neigen auch in schwächsten Färbungen nicht zum Ausblühen und besitzen selbst bei niedrigster Konzentration eine hervorragende Lichtechtheit.
- Es ist überraschend und war bei dieser seit langem bekannten Farbstoffgruppe nicht vorauszusehen, daß der Ersatz von Chlor in dem aromatischen Amin durch eine Alkoxygruppe oder andere ätherartige Gruppen eine derart erhebliche Verbesserung der Echtheitseigenschaften mit sich bringen würde.
- Beispiel 0,1 Gewichtsteile des Farbstoffes, den man durch Umsetzung von Perylen - 3,4,9,10 - tetracarbonsäure mit 4-Methoxyanilin erhält, wird zusammen mit 1 Gewichtsteil Titandioxyd auf einem Mischwalzwerk bei 100"C in eine Mischung aus 66 Teilen Polyvinylchlorid, 17 Teilen Dioctylphthalat und 17 Teilen Dibutylphthalat eingearbeitet. Nach 15 Minuten wird ein Fell vom Walzwerk gezogen, daß bei 1700C in einer Presse geliert wird; die so erhaltene Färbung stellt ein blaustichiges Rot dar.
- Lagert man die Folie 15 Stunden lang bei 100"C in Berührung mit einer weißen Polyvinylchloridfolie mit gleichem Weichmachergehalt, so wird die weiße Folie auch nicht spurenweise angefärbt. Die Prüfung der Lichtechtheit der Färbung im Fadeometer ergibt, daß eine 300stündige Belichtung keine Veränderung der Färbung hervorruft.
- Verwendet man an Stelle des Umsetzungsproduktes von Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure mit 4-Methoxyanilin das Kondensationsprodukt aus Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure und 3-Aminodiphenylenoxyd, so erhält man eine blaustichigrote Färbung und mit dem Kondensationsprodukt aus Perylen3,4,9,10-tetracarbonsäure und 2-Amino.diphenylenoxyd einen tiefen Maronton von ähnlich guten Elgenschaften.
Claims (1)
- PATENTANSPRUcH: Verfahren zum Färben von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid, dadurch gekennteichnet, daß man die Umsetzungsprodukte von Perylen-3,4,9,iO-tetracarbonsäure mit aromatischen Aminen, die in ihrem Molekül eine Äthergruppierung..enthalten, verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 548 376.
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Family Applications (1)
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Patent Citations (1)
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