DE1095165B - Lafette - Google Patents

Description

• Lafette Gegenstand des Hauptpatentes 1077112 ist eine Lafette, insbesondere Drehkranzlafette, als Träger einer horizontalen Schwenkachse für eine Kanone oder dergleichen Waffe und besteht darin, daß zum Zwecke einer günstigen Raumeinteilung sowohl die Waffe als auch der Sitz für den Geschützbediener außermittig zum Drehkranz angeordnet sind sowie daß in ebenfalls raumgünstiger Anordnung an der Geschützschwenkachse eine von Hand zu bedienende Innenbackenbremse einfachster Gestaltung mit bewegungsblockierender Wirkung vorgesehen ist, die nicht nur die vertikale Schwenkbewegung der Waffe, sondern auch gleichzeitig die damit in Verbindung stehende Hubbewegung des Sitzes für den Geschützführer blockierend sperrt.
• In dieser relativ günstigen Raumeinteilung innerhalb des Drehkranzes besitzt die Lafette eine zu der genannten Waffenschwenkachse parallele Schwenkachse für ein zweiarmiges Hebelwerk, an dessen einem Arm der Geschützführersitz angeordnet ist und dessen anderer Arm über eine Kulissenführung mit einem jenseits der Waffenschwenkachse liegenden Teil der Waffe gekoppelt ist. Das Rohrende der Waffe und der Geschützführersitz sind dadurch nach Art einer Wippe in bekannter Weise zusammengekoppelt.
• Geschütz und Geschützführer sind infolge dieser Ausbildung der Lafette zusammen äußerst leicht und schnell beweglich, und zwar sowohl bezüglich der Höhenausrichtung als auch bezüglich der Rundumdrehung in der Horizontalebene, die ebenfalls von den Füßen des Geschützführers bewirkt werden kann.
• Mit der Weiterbildung des Erfindungsgedankens soll die Ausrichtung der Waffe in ihrer horizontalen Schwenkbewegung vervollkommnet werden.
• Die erfindungsgemäße Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, daß der feste Drehkranz eine Stirnradinnenverzahnung besitzt und am Drehteil eine elastisch blockierende, unter Druckfederspannung stehende Innenbackenbremse angeordnet ist, deren Bremstrommel mit einer Außenverzahnung versehen ist, die mit der Innenverzahnung des festen Drehkranzes im Eingriff steht. Die Bremsbacken befinden sich unter Druckfederspannung und somit in Dauerblockierung, die nur durch einen Drehgriff und/oder einen oder zwei Fußhebel ausgelöst werden kann. Infolge der vorhandenen Bremsbeläge bekannter Art ist die Blockierung jedoch in geringem Maße elastisch, d. h. daß selbst beim Einzelbeschuß oder bei Feuerstößen oder auch beim Fahren mit der Lafette auf Straßen oder im Gelände die Schwingbewegungen der Waffe elastisch abgefangen werden, ohne daß die Zielsicherheit darunter leidet bzw. die Visiereinstellung verändert wird.
• Mit dieser Bremsblockierung der horizontalen Waffenbewegung ist nach Lösen der Bremse außer der durch die Füße zu betätigenden sehr schnellen und sehr groben Verdrehung des Drehkranzrotors eine Handkurbelverdrehung für die Feineinstellung möglich.
• Die Innenbackenbremse des Drehkranzes ist, wie schon erwähnt, gemäß der Erfindung mit dem einen der auf der Schwenkachse des Hebelwerks für den Geschützführersitz gelagerten Drehgriffe gekoppelt, während der zweite Drehgriff für die Bedienung der Bremse für die Vertikalbewegung der Waffe vorgesehen ist.
• Für die Kopplung der beiden Drehgriffe ist für den einzelnen Drehgriff ein Überbetätigungsweg vorgesehen, so daß beim Weiterdrehen eines Drehgriffs nach Ansprechen einer Bremse über ein mit Leerspiel in den Mitnehmerklauen versehene Kupplungshülse der andere, in gleicher Weise gekoppelte Drehgriff mitgedreht werden kann. Man kann infolgedessen mit jedem der beiden Drehgriffe beide Bremsen betätigen, wobei nur ein Unterschied in der zeitlichen Ansprechfolge besteht, indem nämlich jeweils zuerst die dem jeweiligen Drehgriff unmittelbar zugeordnete Bremse betätigt wird.
• In gleicher Weise kann die Bremsbetätigung auch durch zwei Fußhebel erfolgen.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung zum Teil schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Aufriß mit einem Schnitt durch die Bremse, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Lafette ohne Turm, Fig.3 die Drehgriffe mit der Kupplungshülse in Draufsicht.
• In einem Drehturm 1, der mittels eines Drehteils 2 gelagert ist, ist eine Kanone 3 auf einer horizontalen Schwenkachse 4 - unter Zwischenschaltung einer üblichen Wiege - gelagert. Auf der Schwenkachse 4 befindet sich eine Waffenschwenkbremse 5, die unbetätigt die Kanone 3 in ihrer eingestellten Neigung festhält und die von zwei Drehhandgriffen 6 und 6' gelöst werden kann. Diese Drehgriffe sitzen auf einer im Drehturm gelagerten Schwenkachse 7, auf welcher ein zweiarmiges Hebelwerk sitzt, dessen Arme 9 den Geschützführersitz 8 tragen und dessen anderer Arm an die Kanone gekoppelt ist. Der Rohrteil der Kanone bildet somit ein Wippensystem, dessen Auslegearm den Geschützführersitz trägt, so daß der Geschützführer durch mehr oder minder kräftiges Abstützen seiner Füße auf dem Boden die Kanone in der Höhe neigt und den Drehteil 2 um eine stehende Achse des Drehkranzes 23 verdrehen kann. Mit den Armen 9 sind auch die Schulterstützen 14 für den Geschützführer verbunden, welche ihm ermöglichen, sich fest an die Kanone zu pressen.
• An dem Drehteil 2 ist eine Konsole 20 befestigt, welche die Achse21 eines Zahnrades 22, das als Bremstrommel ausgebildet ist, trägt, und eine Innenbackenbremse 25, die unter Druckfederbelastung elastisch blockiert und damit den Drehteil 2 bzw. die Waffe über das Zahnrad 22 und den Drehkranz23 in der eingestellten Visierrichtung absolut feststellt. Die Innenbackenbremse 25 kann mit dem Drehgriff 6' über das Gestänge 26 gelöst werden, wodurch der Drehteil 2 wieder frei bewegbar wird.
• Zwischen dem Drehgriff 6' und dem Drehgriff 6, an dem das Gestänge 27 der Waffenschwenkbremse 5 gekoppelt ist, liegt eine Kupplungshülse 28 mit einem Leerspiel zwischen den korrespondierenden Mitnehmerklauen von solcher Größe, daß in einer ersten Phase der Drehung nur die jeweils jedem Drehgriff unmittelbar zugeordnete Bremse betätigt wird, worauf jedoch in einer zweiten Phase der durch einen Überbetätigungsweg innerhalb des Gestängezuges ermöglichten Weiterdrehung der jeweils andere Drehgriff und damit auch die an diesen angeschlossene Bremse gelöst werden kann. Infolgedessen kann der Geschützführer von jedem Drehgriff aus beide Bremsen lösen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Drehkranzlafette als Träger einer horizontalen Schwenkachse für eine Kanone oder dergleichen Waffe, bei welcher sowohl die Waffe als auch der Sitz für den Geschützführer zueinander versetzt, außermittig zum Drehkranz angeordnet sind, nach Patent 1077 112, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Drehkranz (23) eine Stirnradinnenverzahnung besitzt und am Drehteil (2) eine elastisch blockierende, unter Druckfederspannung stehende Innenbackenbremse (25) angeordnet ist, deren Bremstrommel (22) mit einer Außenverzahnung versehen ist, die mit der Innenverzahnung des festen Drehkranzes (23) im Eingriff steht.
2. 2. Drehkranzlafette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur horizontalen Feinausrichtung der Waffenschwenkbewegung die Bremstrommel (22) mit einer Handkurbel (24) ausgerüstet ist.
3. 3. Drehkranzlafette nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbackenbremse (25) über ein Hebelwerk (26) mit dem einen auf der Schwenkachse (7) gelagerten Drehgriff (6') gekoppelt ist, wobei im Iiebelwerk (26) zur Innenbackenbremse (25) ein ausreichender Uberbetätigungsweg vorgesehen ist, so daß bei Weiterdrehen des Drehgriffs (6') nach Ansprechen der Innenbackenbremse (25) über eine mit Leerspiel in den Mitnehmerklauen verseherne Kupplungshülse (28) der andere mit der Waffenschwenkbremse (5) gekoppelte Drehgriff (6) mitgedreht werden kann, und daß umgekehrt beim Betätigen des zweiten Drehgriffs (6) nach Ansprechen der Waffenschwenkbremse (5) über das vorhandene Leerspiel der Mitnehmerklauen der Kupplungshülse (28) der mit der Innenbackenbremse (25) gekoppelte Drehgriff (6') mitgedreht werden kann, so daß von jedem der beiden Drehgriffe (6, 6') aus beide Bremsen (5, 25) betätigt werden können.