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Zylinderverschluß für Mehrladegewehre, insbesondere für Kleinkaliber-Mehrladegewehre
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zylinderverschluß für Mehrladegewehre, insbesondere
Kleinkaliber-Mehrladegewehre. Der Zylinderverschluß besteht aus einer den Schlagbolzen
samt Schlagfeder aufnehmenden, undrehbaren, lediglich händisch verschieb- und verriegelbaren
Kammer, deren. Hinterende von einer Kammermutter abgeschlossen wird, auf die sich
die Schlagfeder abstützt, und aus einem auf der Kammer drehbar gelagerten Kammergriff.
Bei allen Zylinderverschlüssen für Mehrladegewehre muß der Schlagbolzen gleich nach
dem Öffnen der Kammer hinter den Stoßboden zurücktreten, um das ungehinderte Aufsteigen
der nächsten Patrone aus dem Magazin zu ermöglichen und ein Berühren des Zündrandes
bzw. der Zündglocke durch die Schlagbolzenspitze auszuschließen. Zu diesem Zweck
sind bei den. üblichen Zylinderverschlüssen am Schlagbolzen und an der Nabe des
Kammergriffes zusammenwirkende Spannkurven vorgesehen, so daß beim Aufdrehen des
Kammergriffes der Schlagbolzen. relativ zur Kammer zurückgezogen bzw. die Schlagfeder
bereits vorgespannt wird. Diese Kurvenanordnung erfordert zusätzliche Bearbeitungsvorgänge
und erschwert und verteuert die Herstellung des Verschlusses, wobei auch die übrigen
zum Abschluß der Kammer und Abstützung der Schlagfeder dienenden Z"erschlußteile,
z. B. das Schlößchen oder der Sicherungsflügel, eine verhältnismäßig komplizierte
Form erhalten müssen und beim Zerlegen bzw. Zusammensetzen des aus mehreren Einzelteilen
bestehenden Verschlusses Schwierigkeiten entstehen.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung
eines Zylinderverschlusses, der aus einer geringen Anzahl einfach gestalteter und
daher auch einfach herzustellender Einzelteile besteht, die leicht und rasch auseinandergenommen
bzw. zusammengestzt werden können, wobei außerdem eine günstige Anordnung des Sicherungsflügels
erreicht werden soll.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der mögliche Federweg
der sich entspannenden Schlagfeder kürzer als der Weg des vorschnellenden einteiligen
Schlagbolzens bemessen und in der Kammer eine an sich bekannte schwächere, den Schlagbolzen
nach dem Abschuß hinter den Stoßboden zurückziehende Rückholfeder vorgesehen ist,
wobei die mit Linksgewinde aufschraubbare Kammermutter den mit seiner ringförmigen
Nabe auf die Kammer bis zu einem Absatz aufgeschobenen Kammergriff in Achsrichtung
festhält. Der Schlagbolzen steht demnach auf dem letzten Teil seines Weges nicht
mehr unter dem Druck der Schlagfeder, sondern schnellt lediglich unter der Wirkung
seiner Massenkräfte vor, wobei er gleichzeitig die wesentlich schwächere Rückholfeder
spannt, die ihn dann nach dem Auftreffen auf den Patronenboden wieder zurückzieht,
so daß beim Öffnen des Verschlusses keine Relativbewegung mehr zwischen Schlagbolzen
und Kammer stattzufinden braucht und demnach auch alle Spannkurven, am Schlagbolzen
und an der Nabe des Kammergriffes wegfallen können. Da die Nabe des Kammergriffes
und der Schlagbolzen keine zusammenwirkenden Spannkurven aufweisen bzw. die Nabe
des Kammergriffes auf den Schlagbolzen nicht unmittelbar einwirkt, ist es möglich,
die Kammer durch die auf ihr Hinterende aufgeschraubte Kammermutter abzuschließen
und mit Hilfe der Kammermutter den Kammergriff in Achsrichtung festzulegen. Somit
besteht der Gesamtverschluß im wesentlichen aus lauter verhältnismäßig einfach geformten
und daher auch mit verringertem Arbeitsaufwand herstellbaren Einzelteilen, nämlich
der in ihrer Grundform zylindrischen, nur für den Durchtritt der Schlagbolzenfahne
mit einem Längsschlitz versehenen, an ihrem Hinterende abgesetzten und mit einem
Linksgewinde ausgestatteten, im übrigen aber glatten Kammer, dem ebenfalls aus einer
einfachen ringförmigen Nabe mit Griffstengel und Warze gebildeten Kammergriff und
einer bloß aufschraubbaren Kammermutter, die zugleich zur Abstützung der Schlagfeder
sowie zur
axialen Festlegung des frei drehbaren Kammergriffes dient.
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Es ist bereits ein Kleinkalibergewehr bekanntgeworden, bei dem außer
der eigentlichen Schlagfeder noch eine weitere sogenannte Rückspringfeder vorgesehen
ist. Diese Rückspringfeder drückt den vom Schlagbolzen getrennten Zündstift stets
in Richtung zum Patronenlager vor, hat also eine der beabsichtigten entgegengesetzte
Wirkung. Dies spielt im besonderen Fall keine Rolle, da es sich nicht um ein Mehrladegewehr,
sondern um einen Einzellader handelt. Die Kammermutter ist zwar auch auf das Hinterende
der Kammer aufgesetzt und dient zur Abstützung der Schlagfeder, jedoch ist für die
Kammermutter ein Bajonettverschluß vorgesehen, und die ganze Konstruktion läßt den
wünschenswerten einfachen, aus wenigen Einzelteilen bestehenden Aufbau vermissen.
Es ist auch schon ein Kleinkaliber-Mehrladegewehr mit Rückholfeder bekanntgeworden.
Diese hat die Aufgabe, den Zündstift vom Stoßboden zurückzuziehen. Der Schlagbolzen
ist aber nicht einteilig ausgeführt, sondern besteht aus einem Zündstift und dem
eigentlichen Schlagbolzen, und so muß die Rückholfeder, um ihre Aufgabe erfüllen
zu können, stärker als die eigentliche Schlagfeder ausgebildet sein, was den Nachteil
hat, daß beide Federn auch in der vorderen Lage des Schlagbolzens in einem Spannungszustand
sind, der zur Erlahmung der Federn führen kann. Die Festlegung des Kammergriffes
erfolgt in anderer Weise. Bei einer weiteren bekannten Konstruktion ist ebenfalls
eine Rückholfeder vorhanden, doch wirkt diese nicht auf den Schlagbolzen ein und
ist auch nicht in der Kammer gelagert, sondern die Rückholfeder ist im Gehäuse untergebracht
und drückt auf das ganze Verschlußstück, dient also einem anderen Zweck. Schließlich
ist es auch schon bekannt, die Rückholfeder schwächer als die Schlagfeder auszubilden.
Hierbei handelt es sich aber ausschließlich um selbsttätige Feuerwaffen mit hin-
und hergehendem Verschlußstück, deren Schlagbolzen in der Regel zweiteilig ausgeführt
ist und bei denen der mögliche Federweg der sich entspannenden Schlagfeder dem Weg
des vorschnellenden Schlagbolzens gleich ist. Die Rückholfeder hat auf Grund der
verschiedenen Wirkungsweise einer automatischen Feuerwaffe eine andere Aufgabe zu
erfüllen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist in der Kammermutter der Sicherungsflügel
gelagert, der zur Sicherung entweder unmittelbar oder mit seiner Welle in einen
Ausschnitt am Hinterende des die Kammermutter in einer Zentralbohrung durchsetzenden
Schlagbolzens eingreift. Die Kammermutter dient also zusätzlich noch zur Lagerung
des Sicherungsflügels, wobei ohne weiteres erreicht werden kann, daß beim Auseinandernehmen
des Verschlusses der Sicherungsflügel in der Mutter verbleibt und mit dieser abgeschraubt
wird, so daß die Anzahl der unbedingt zu lösenden Teile verringert wird.
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Der Sicherungsflügel kann eine in einer etwas außermittig angeordneten
Vertikalbohrung der Kammermutter gelagerte Welle besitzen, die im Bereich der Zentralbohrung
eine einseitige Ausnehmung aufweist, so daß in der einen vorzugsweise nach links
gerichteten Stellung des Sicherungsflügels die Zentralbohrung bzw. der Schlagbolzen
freigegeben ist, in der anderen um 180° verdrehten Stellung aber die Welle des Sicherungsflügels
in den seitlichen Ausschnitt des Schlagbolzens vorragt und letzteren sperrt. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Kammermutter im Schwenkbereich des Sicherungsflügels
abgesetzt abgeflacht ist und die Oberkante des letzteren mit der Oberkante der vorzugsweise
ebenfalls abgeflachten Verschlußhülse etwa in einer Höhe liegt. Dadurch wird die
tiefste und daher günstigste Lage eines gegebenenfalls aufgesetzten Zielfernrohres
ermöglicht. ohne daß die Betätigung des Sicherungsflügels erschwert oder die Anordnung
einer zusätzlichen Sicherung erforderlich wäre. Ein weiterer Vorteil des um eine
senkrechte Achse um 180° von einer Querlage zur anderen schwenkbaren Sicherungsflügels
liegt darin, daß dem Schützen in der Stellung »Frei« und »Gesichert« zwei verschiedene
Seiten des Sicherungsflügels beim \"isieren sichtbar sind und die beiden Stellungen
daher durch aufgebrachte Signalfarben augenfällig kenntlich gemacht werden können.
Der Sicherungsflügel ist zweckmäßigerweise durch einen in die Kammermutter eingeschlagenen,
achsparallelen und in eine Ringnut der Welle des Sicherungsflügels eingreifenden
Stift gegen Herausziehen gesichert.
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Es ist zwar bereits bekannt, die Welle des Sicherungsflügels quer
zur Schlagbolzenlängsrichtung anzuordnen und mit einer einseitigen Ausnehmung zur
Freigabe der Schlagbolzenbewegung zu versehen, jedoch ist bei der bekannten Ausführung
die `Felle des Sicherungsflügels waagerecht im Schlößchen gelagert, und sie wirkt
nicht mit einem Ausschnitt des Schlagbolzens, sondern mit der vorderen Stirnkante
einer eigenen Schlagbolzenmutter zusammen.
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Eine andere Möglichkeit zur Sicherung besteht darin, daß erfindungsgemäß
ein in einem oberseitigen Querschlitz der Kammermutter gelagerter und um einen achsparallelen,
zweckmäßigerweise in der Kammermutter eingeschraubten Stift schwenkbarer Sicherungsflügel
vorgesehen ist, der in die Zentralbohrung der Kammermutter zum Eingriff in den oberseitigen
Schlagbolzenausschnitt vorragt und eine Randausnehmung zur Freigabe des Schlagbolzens
besitzt. Um bei beiden möglichen Ausführungen der Sicherung auch ein Verdrehen des
Kammergriffes und damit ein Entriegeln des Verschlusses in gesicherter Stellung
zu verhindern, weist die Welle des Sicherungsflügels bzw. letzterer selbst eine
beim Verschwenken des Flügels in die Sicherungsstellung auf die Hinterkante des
Schlagbolzenausschnittes einwirkende und den Schlagbolzen weiter zurückdrückende
Schrägfläche auf, in welcher Stellung der Hinterteil der Schlagbolzenfahne in eine
stirnseitige Rast der Nabe des Kammergriffes eingreift und letzteren gegen Verdrehung
sichert.
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Die Rückholfeder für den vorgeschnellten Schlagbolzen kann in an sich
bekannter Weise als um das Vorderende des Schlagbolzens gewundene Druckfeder ausgebildet
sein, die sich einerseits gegen die Innenfläche des Stoßbodens der Kammer und andererseits
gegen einen Absatz des vorschnellenden Schlagbolzens legt. Eine besonders zweckmäßige
Ausführung wird aber dadurch erreicht, daß die Rückholfeder als in einem Außenlängsschlitz
der Kammer gelagerte und mit ihrem hakenförmigen Vorderende durch eine Querbohrung
der Kammer in eine Aussparung des Schlagbolzens eingreifende Drahtfeder ausgebildet
ist. Die Drahtfeder ist im Längsschlitz der Kammer beispielsweise durch Verstemmung
festgehalten, und ihr Hakenende wird beim Vorschnellen des Schlagbolzens von der
Hinterkante der Schlagbolzenaussparung vorgebogen, bzw. das sich wieder zurückbiegende
Hakenende greift an der Hinterkante der Schlagbolzenaussparung an und zieht den
Bolzen zurück.
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Die Drahtfeder kann über den Absatz der Kammer etwas nach rückwärts
verlängert sein und die anschließende
Nabe des Kammergriffes an
ihrer vorderen Stirnfläche eine sich über einen Viertelkreis erstreckende Randausfräsung
od. dgl. besitzen. Der nach hinten vorragende Teil der Drahtfeder greift in diese
Randausfräsung ein, so daß der Kammergriff auch bei herausgezogenem oder überhaupt
herausgenommenem Verschluß um 90° vierdrehbar ist bzw. die beiden Hauptstellungen
des Kammergriffes festgelegt sind, was insbesondere den Zusammenbau bzw. das Einführen
des Verschlusses in die Kammer wesentlich erleichtert und wofür bisher besondere
Rastfeststellungen erforderlich waren.
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Schließlich kann die Drahtfeder auch zur Sicherung mit herangezogen
werden, und zwar in der Weise, daß ein seitlich in einer Querbohrung der Kammer
gelagerter und mit einer schrägflächig begrenzten Durchbrechung des Schlagbolzens
zusammenwirkender Sicherungszapfen vorgesehen ist, den die Drahtfeder durchsetzt
und der mit Hilfe eines in einer seitlichen Durchbrechung der Verschlußhülse auf
einem vertikalen Bolzen angeordneten, nockenartig wirkenden Sicherungsflügels unter
Durchbiegung der Drahtfeder in die Schlagbolzendurchbrechung einschiebbar ist. Dabei
dient die Drahtfeder zum Zurückziehen des Sicherungsbolzens aus der Sperrstellung
nach Freigabe durch den Sicherungsflügel, und die schrägflächige Begrenzung der
Schlagbolzendurchbrechung ergibt beim Einschieben des Sicherungsbolzens das erwünschte
zusätzliche Zurückdrücken des Schlagbolzens zwecks Verdrehungssicherung des Kammergriffes.
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Um eine noch weitere Vereinfachung und Verbilligung des Gesamtverschlusses
zu erzielen, ist der Schlagbolzen in an sich bekannter Weise als Blechstanzteil
ausgebildet, dessen verjüngtes Hinterende ober- und unterseitig "Zylinderflächen
aufweist, so daß trotz der flachen Schlagbolzenausführung und des Eingriffes des
Schlagbolzenendes in die Zentralbohrung der Kammermutter letztere ungehindert aufgeschraubt
werden kann.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Zylinderverschluß in Draufsicht bzw. im Horizontalmittelschnitt,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform im Vertikalmittelschnitt, Fig. 3 einen Querschnitt
nach der Linie III-III der Fig. 1 bei um 180,° verdrehter Stellung des Sicherungsflügels,
Fig.3a den Sicherungsflügel für die Ausführung nach Fig. 2 in Rückansicht, Fig.4
den Kammergriff nach Fig.l in Vorderansicht, Fig. 5 den Verschluß ohne Verschlußhülse
in der Ausführung nach Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung von unten gesehen in
gespanntem und gesichertem Zustand und Fig. 6 eine weitere Ausführungsvariante im
Horizontalmittelschnitt.
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Der Zylinderverschluß besteht, wie üblich, aus der Verschlußhülse
1, an der auch die Abzugsvorrichtung (in Fig. 2 zum Teil dargestellt) befestigt
ist und die unten eine Längsnut 2 zur Führung aufweist, der zylindrischen Kammer
3, die in der Verschlußhülse undrehbar, aber längsverschiebbar gelagert ist und
in der der Schlagbolzen 4 mit der Schlagfeder 5 untergebracht ist, sowie dem Kammergriff
6a, 6b, 6c, der auf der Kammer 3 drehbar lagert, und der Kammermutter 7.
Die auf das Hinterende der Kammer 3 mit Linksgewinde aufgeschraubte Kammermutter
7 stützt die Schlagbolzenfeder 5 ab, und legt den mit seiner ringförmigen Nabe 6a
auf die Kammer 3 bis zu einem Absatz 3a aufgeschobenen Kammergriff in Achsrichtung
fest. Der Schlagbolzen 4 ist als flacher Blechstanzteil ausgebildet und greift mit
seiner Fahne 8 durch einen Längsschlitz der Kammer nach unten. Die Schlagbolzenfeder
5 drückt vorn gegen einen Absatz 4a. des Schlagbolzens, wobei ihr Federweg aber
durch einen Innenabsatz 9 der Kammer begrenzt ist. Der Schlagbolzen 3 steht daher
nicht bis zum Ende seiner Vorschnellbewegung unter dem Druck der Schlagfeder 5,
bzw. es ist der mögliche Federweg a kürzer als der Weg b des vorschnellenden Schlagbolzens.
In der Kammer 3 ist eine schwächere Rückholfeder 10 bzw. 11 angeordnet, die am Ende
des Schlagbolzenweges vom Schlagbolzen gespannt wird und diesen nach dem Abschuß
hinter den Stoßboden 12 der Kammer 3 wieder zurückzieht.
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Diese Rückholfeder ist gemäß Fig. 1 und 6 als Drahtfeder 10 ausgebildet,
die in einem Außenlängsschlitz 13 der Kammer 3 lagert und mit ihrem hakenförmigen
Vorderende durch eine Querbohrung 14 der Kammer in eine Aussparung 15 des Schlagbolzens
4 eingreift. Wie Fig. 2 zeigt, kann die Rückholfeder aber auch von einer um das
Vorderende des Schlagbolzens 3 gewundenen Druckfeder 11 gebildet werden, die sich
einerseits gegen die Innenfläche des Stoßhodens 12 der Kammer 3, anderseits gegen
einen Ab-
satz 16 des vorschnellenden Schlagbolzens 4 legt.
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Da der Schlagbolzen demnach sofort wieder hinter den Stoßboden zurückspringt
bzw. zurückgezogen wird, ist es nicht erforderlich, den Schlagbolzen beim Entriegeln
bzw. Öffnen des Verschlusses relativ zur Kammer zu verschieben. Das Spannen der
Schlagbolzen.feder erfolgt lediglich beim Verriegeln bzw. Schließen des Verschlusses,
wobei der Schlagbolzen mit seiner Fahne 8 am Abzugstollen 17 hängen bleibt bzw.
von. diesem zurückgehalten wird, wogegen die Kammer 3 weiter in die Verriegelungsstellung
vorgeschoben wird. Zur Verriegelung besitzt die Verschlußhülse 1 an der rechten
Seite einen von Kurvenbahnen begrenzten Querschlitz 18, in den der Ansatz des Griffstengels
6 b eingreift, und an der linken Seite eine ebenfalls kurvenförmige Innenquernut
19, in der eine dem Griffstengelansatz diametral gegenüberliegende Warze 6c der
Nabe 6a des Kammergriffes geführt wird.
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Die Drahtfeder 10 ragt, wie aus Fig. 1 ersichtlich, über den Ansatz
3 a der Kammer 3 etwas nach rückwärts vor, und die anschließende Nabe 6a des Kammergriffes
besitzt an ihrer vorderen Stirnseite eine Randausfräsung 20, in die das Hinterende
der Drahtfeder 10 eingreift. Da die Randausfräsung sich lediglich über einen Viertelkreis
erstreckt (Fig.4), ist der Kammergriff nur um 90° vierdrehbar. Dadurch sind seine
beiden Hauptstellungen (Öffnungsstellung und Verriegelungsstellung) eindeutig festgelegt.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 fehlt die Drahtfeder 10, und es ist daher zur Festlegung
der beiden Stellungen in der Nabe 6a des Kammergriffes eine unter Federdruck stehende
Kugel 21 vorgesehen, die in entsprechende Rasten der Kammer zur Festlegung der beiden
Drehstellungen des Kammergriffes einrastet.
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Die Kammermutter 7 weist eine Zentralbohrung 22 auf, durch die das
verjüngte, ober- und unterseitig mit Zylinderflächen versehene Ende des Schlagbolzens
4 durchtritt. Gemäß Fig. 1, 3 und 5 ist ferner in der Kammermutter 7 eine Vertikalbohrung
23, die etwas außermittig verläuft, angeordnet, in der die Welle 24 des Sicherungsflügels
25 lagert. Die Welle
24 besitzt eine einseitige Ausnehmung
26, und das Schlagbolzenende weist einen seitlichen Ausschnitt 27 auf. In
der in Fig. 1 dargestellten Lage ist die Schlagfeder 5 zwar gespannt, der Verschluß
aber entsichert, da die Sicherungswelle 24 zufolge ihrer Ausnehmung 26 die Zentralbohrung
22 bzw. den Schlagbolzen 3 freigibt. In Fig.3 hingegen ist der Sicherungsflügel
nach rechts geschwenkt, die Sicherungswelle 24 ragt in den Ausschnitt 27 des Schlagbolzens
vor und sperrt diesen. Der Sicherungsflügel 25 ist durch einen in die Kammermutter
7 eingeschlagenen, achsparallelen und in eine Ringnut 28 der Welle 24 eingreifenden
Stift 29 gegen Herausziehen gesichert. Ferner ist aus Fig.3 ersichtlich, daß die
Kammermutter 7 im Schwenkbereich des Sicherungsflügels 25 abgesetzt abgeflacht ist
und die Oberkante des letzteren mit der Oberkante der ebenfalls abgeflachten Verschlußhülse
1 etwa in einer Höhe liegt. Der Sicherungsflügel 25 kann an seinen beiden Seitenflächen,
die jeweils in seinen beiden Stellungen vom Visierenden aus sichtbar sind, verschieden
gefärbte Signalfarben tragen. Beim Verdrehen des Sicherungsflügels 25 drückt die
Schrägfläche 34 der Ausnehmung 26 gegen die Hinterkante des Ausschnittes 27 des
Schlagbolzens, so daß der Schlagbolzen noch weiter zurückgezogen wird. Dabei greift
der Hinterteil der Schlagbolzenfahne 8 in eine stirnseitige Rast 30 der Nabe 6a
des Kammergriffes ein, so daß letzterer in der Stellung »gesichert« ebenfalls gegen
Verdrehung und damit der ganze Verschluß gegen Entriegelung gesichert ist (s. Fig.4
und 5).
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Gemäß Fig.2 und 3a ist ein in einem Querschlitz 31 oben in der Kammermutter
7 gelagerter und um einen in die Kammermutter einschraubbaren Stift 32 schwenkbarer
Sicherungsflügel 33 vorgesehen, der in die Zentralbohrung22 der Kammermutter
bzw. in den Schlagbolzenausschnitt 27d vorragt und damit die Schlagbolzenbewegung
sperrt. Zur Freigabe des Schlagbolzens in der um 180° gedrehten Stellung des Sicherungsflügels
33 besitzt dieser eine Randausnehmung26a. (In Fig. 2 ist ebenfalls die gespannte,
aber entsicherte Stellung dargestellt, wobei der Kammergriff die entriegelte Stellung
einnimmt). An die Ausnehmung 26a des Sicherungsflügels 33 schließt ebenfalls eine
schräge Anlauffläche 34 an, die den Zweck hat, den Schlagbolzen beim Sichern weiter
zurück zu drücken. so daß die Schlagbolzenfahne 8 mit ihrem Hinterteil in die Rast
30 der Nabe 6a des Kammergriffes gezogen wird.
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Eine weitere Möglichkeit der Sicherung zeigt Fig. 6. In diesem Falle
ist ein seitlich in einer Querbohrung 35 der Kammer 3 gelagerter Sicherungszapfen
36 vorgesehen, der von der Drahtfeder 10 durchsetzt wird und mit Hilfe eines in
einer seitlichen Durchbrechung 37 der Verschlußhülse 1 angeordneten, um einen vertikalen
Bolzen 38 schwenkbaren, nockenartig wirkenden Sicherungsflügels 39 unter Durchbiegung
der Drahtfeder in eine Schlagbolzendurchbrechung 40 einschiebbar ist. Wird der Sicherungsflügel
39 zurückgeschwenkt, so zieht die Drahtfeder 10 den Sicherungszapfen 36 wieder aus
der Schlagbolzendurchbrechung 40 zurück, und der Schlagbolzen ist freigegeben. Die
Schlagbolzendurchbrechung 40 ist schrägflächig begrenzt, so daß beim Einschieben
des Sicherungszapfens 36 der Schlagbolzen 4 wiederum zur zusätzlichen Verdrehungssicherung
des Kammergriffes zurückgedrückt wird.
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Die Kammermutter 7 besitzt unten eine Warze 41, mit der sie in die
Längsführungsnut 2 der Verschlußhülse zur Verdrehungssicherung eingreift.