DE109122C - - Google Patents

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DE109122C
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benzoic acid
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benzonitrile
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/08Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die leichteren Fractionen des Steinkohlentheers geben durch geeignete Fractionirung ein Destillat, in dem vorzugsweise die Phenole enthalten sind, und das deshalb wohl auch Carbolöl oder Kreosotöl genannt wird. Diese Theerölfraction ist unter bestimmten Bedingungen eine Quelle zur Gewinnung von Benzoesäure in Form ihres Natronsalzes, aus welchem durch Fällung mit irgend einer stärkeren Säure die freie Säure auf bekannte Weise abzuscheiden ist. K. E. Schulze (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 18, 615) hat bereits im Theeröl nach Behandlung mit Alkali und folgendem Abtreiben der ungesättigten neutralen und basischen Begleiter des Theeröls mit Wasserdampf in dem Phenolnatron das Natronsalz der Benzoesäure nachgewiesen und hieraus auf das Vorhandensein dieser Säure im Theer geschlossen; wie aber später Kraemer und Spilker (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 23, 83) zeigten, war im Theeröl verhandenes Benzonitril das Material, aus dem die von Schulze gefundene Benzoesäure entstand.
Ein technisch brauchbares Verfahren zur Gewinnung von Benzoesäure aus dem Theeröl ist bisher nicht bekannt; durch eingehende Versuche im Grofsen wurden indefs die Bedingungen gefunden, unter deren Einhaltung die technische Gewinnung der Säure aus dem genannten Rohstoff ermöglicht wird. Es wurde ermittelt, dafs die Benzoesäure vortheilhaft nur aus dem von den Phenolen befreiten Theeröl erhalten werden kann, dafs, um lohnend grofse Mengen zu. gewinnen, nicht etwa nur das Theeröl vom annähernden Siedepunkt des Benzonitrils zur Verarbeitung gelangen darf, sondern auch die nächst höher siedenden Fractionen desselben, weil ähnlich wie das Pyridin mit dem Phenol, das Benzönitril mit seinen Begleitern höher siedende Verbindungen eingeht, und endlich, dafs die Concentration und Menge der Natronlauge wesentlich ist für das Gelingen der Zerlegung des Benzonitrils in der starken Verdünnung, wie es in dem OeI vorkommt (ca. 1 pCt.).
Man verfährt wie folgt: das Leicht- und Mittelöl des Steinkohlentheers wird in geeigneten Colonnenapparaten in bekannter Weise so fractionirt, dafs eine möglichst innerhalb 160 bis 240° siedende Fraction entfällt, wie man sie als Rohmaterial für die Gewinnung von Phenol und Kresol benutzt. Durch Auswaschen mit verdünnter Natronlauge von etwa 1,10 spec. Gewicht in der Kälte werden diese Stoffe entfernt. Das alsdann verbleibende, innerhalb ähnlicher Grenzen siedende OeI, gewöhnlich Putzöl genannt, wird hierauf in ein doppelwandiges, mit directem und indirectem Dampf zu heizendes Rührgefäfs übertragen, welches mit Kühler und Vorlage derartig verbunden ist, dafs die entweichenden Gase und Dämpfe aufgefangen werden können. Man fügt dann Natronlauge vom spec. Gewicht 1,4 in etwa der zweifachen Menge hinzu, wie sie zur Verseifung des in dem OeI enthaltenen Benzo-
nitrils benöthigt wird, stellt das Rührwerk an und erhitzt unter Einleiten von wenig Wasserdampf so lange, als noch Ammoniak in merkbarer Menge entweicht. Nach wenigen Stunden ist der Procefs beendet, während dessen die niedriger siedenden Bestandteile des Putzöls sowie ein ziemlich concentrirtes Ammoniakwasser in der Vorlage aufgefangen werden. Man stellt dann das Rührwerk ab, trennt die untere alkalische Schicht von der darüberstehenden öligen Schicht und behandelt die erstere mit Kohlensäure oder einer Mineralsäure bis zur Sättigung des überschüssigen Natronhydrats. Hierbei scheiden sich noch Spuren von Phenol und geringe Mengen harziger und öliger Stoffe aus, welche von der fast farblosen, wässerigen Schicht abgehoben werden. Man hat alsdann eine Lösung von fast chemisch reinem benzoesauren Natron, aus der, am besten nach vorhergegangenem Erwärmen, die Benzoesäure durch Zusatz irgend einer stärkeren Säure ausfällt. Nach dem Erkalten ist die Säure in schönen weifsen Krystallen aus der Mutterlauge abgeschieden.
Die Gewinnung von Benzoesäure aus dem Putzöl kann auch durch Kochen mit einem anderen Alkali und selbst mit Kalk und Baryt bewirkt werden, doch ist das Verfahren der geringen Löslichkeit wegen weniger empfehlenswerth.
Das vorstehend beschriebene Verfahren liefert eine reine und völlig chlorfreie Benzoesäure, wie sie bisher nur aus dem Benzoeharz erhalten wurde.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Benzoesäure aus dem Steinkohlentheer, darin bestehend, dafs man die Leicht- und Mittelöle desselben nach dem Aus\vaschen der in ihnen vorhandenen j Phenole mit verdünnter Natronlauge in der J Kälte mit einem Ueberschufs von Natronlauge vom spec. Gewicht 1,4 oder anderen entsprechend concentrirten Alkalilaugen bis zur erfolgten Verseifung des Benzonitrils behandelt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1173105B (de) * 1960-12-02 1964-07-02 Still Fa Carl Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeroelen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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