DE1087215B - Anordnung von Isolierstoffseilen zur Betaetigung bzw. Stellungsrueckmeldung von auf Hochspannungspotential liegenden Schaltgeraeten - Google Patents

Description

Es ist bereits vorgeschlagen, Schaltgeräte, beispielsweise Sammelschienentrennschalter in einer Hochspannungsschaltanlage, mit Hilfe von Seilzügen zu betätigen, wobei die Seilzüge aus Isolierseilen bestehen. Es ist bereits vorgeschlagen, diese aus Isolierstoff bestehenden Seile in ihrer Längsrichtung in bestimmten Abständen mit Tellern zu versehen, um die Kriechstromfestigkeit zu vergrößern.

Die Erfindung betrifft die Anordnung von Isolierstoffseilen zur Betätigung bzw. Stellungsrückmeldung von auf Hochspannungspotential liegenden Schaltgeräten. Erfindungsgemäß ist die Anordnung so getroffen, daß mehrere zur Übertragung verschiedener Vorgänge dienende, teilweise mit Tellern zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit versehene Isolierstoffseile in einem gemeinsamen Isolierrohr od. dgl. untergebracht sind, das innen und außen mit Rippen zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit versehen ist. Dadurch werden ein wirkungsvoller Schutz dieser Seile gegen Witterungseinflüsse und kleine Abmessungen erreicht. Außerdem ist es möglich, diese in an sich bekannter Weise belüftbaren Isolierrohre von getrockneter oder angewärmter Luft durchströmen zu lassen, um die Bildung von Kondenswasser sicher zu verhindern. Gegebenenfalls können diese Isolierrohre auch dazu dienen, Kühlluft zu den Schaltgeräten zu transportieren. Die Querschnittsform der Isolierrohre richtet sich nach der Zahl der von ihnen aufzunehmenden Isolierstoffseile.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellt. Dabei zeigen

Fig. 1 und 2 Längsschnitte durch das Rohr,

Fig. 3 einen Querschnitt.

Innerhalb des Isolierrohres 1 befinden sich beispielsweise insgesamt vier Isolierstoffseile 2 bis 5, die teils zur Betätigung eines Trennschalters, teils zur Rückmeldung seiner Stellungen dienen. Das eine Ende der Isolierstoffseile befindet sich demzufolge auf Hochspannungspotential, das andere Ende auf Erdpotential. Der Zweck des Isolierrohres 1 besteht in dem Schutz der einzelnen Isolierseile gegen Witterungseinflüsse, insbesondere gegen Vereisung. Eine Vereisung würde nämlich zur Folge haben, daß eine gegenseitige Bewegung der Isolierstoffseile behindert wird. Die Seile 2, 3 mögen beispielsweise dazu dienen, den Trennschalter ein- bzw. auszuschalten, während die Seile 4 und 5 dazu benutzt werden, die Stellung dieses Schalters zurückzumelden.

Die einzelnen Seile innerhalb des gemeinsamen Isolierrohres 1 sind mit Tellern versehen, um die Kriech-Stromfestigkeit in der Längsrichtung zu erhöhen. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Anordnung so getroffen, daß auf gewissen Weglängen der Seile nur eines von zwei benachbarten Seilen mit Tellern

Anordnung von Isolierstoffseilen

zur Betätigung bzw. Stellungsrückmeldung von auf Hochspannungspotential

liegenden Schaltgeräten

Anmelder:

LICENTIA Patent-Verwaltungs-G.m.b.H., Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Georg Pfäff, Offenbach/M.,
und Martin Canitz, Frankfurt/M.,
sind als Erfinder genannt worden

ausgerüstet ist, während das andere Seil an dieser Stelle keine Teller besitzt. Voraussetzung ist dabei, daß über die ganze Länge eines Seiles ausreichend viele Teller vorhanden sind, um die gewünschte Kriechstromfestigkeit bei allen betrieblichen bzw. atmosphärischen Verhältnissen zu gewährleisten. Demgemäß ist das Seil 2 auf einem Teil seiner Länge mit Tellern 6 versehen, während das ihm benachbarte Seil 3 an dieser Stelle keine Teller aufweist. Wenn sich jetzt die beiden Seile 2 und 3 gegeneinander bewegen, so können deren Teller sich nicht berühren oder die Beweglichkeit behindern.

Das Isolierrohr 1 ist, wie die Zeichnung zeigt, an seiner Außenseite in regelmäßigen Abständen mit Querrippen zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit versehen. Auch an seiner Innenseite trägt das Isolierrohr 1 Querrippen 7. Bei diesen Querrippen im Innern des Rohres 1 muß dafür gesorgt werden, daß in demjenigen Teil, in dem das Rohr die Querrippen trägt, keines der Seile die obenerwähnten Teller aufweist.

Um die innerhalb des Isolierrohres 1 befindlichen Seile 2 bis 5 zugänglich zu machen und die Montage zu erleichtern, wird das Rohr aus zwei Teilen 8 mit in Achsrichtung liegender Teilfuge zusammengesetzt. Die Teilfuge verläuft bei der Darstellung der Fig. 2 in der lotrechten Mittelachse. Beide Teile 8 sind in geeigneter Weise miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt oder geklebt. Die Rohrstücke haben aus Gründen der leichteren Montage eine begrenzte Länge, so daß sich Stoßstellen 9 ergeben. Diese Stoßstellen sind gegeneinander versetzt angeordnet, so daß sie abwechselnd in dem einen bzw. anderen Teil 8 des Isolierrohres 1 liegen.

li Λ ' 009587/315

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Anordnung von Isolierstoffseilen zur Betätigung bzw. Stellungsrückmeldung von auf Hochspannungspotential befindlichen Schaltgeräten, dadurch gekennzeidinet, daß mehrere zur Übertragung verschiedener Vorgänge dienende, teilweise mit Tellern zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit versehene Isolierstoffseile in einem gemeinsamen Isolierrohr od. dgl. untergebracht sind, das innen und außen mit Rippen zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit versehen ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffseile so streckenweise mit Tellern versehen bzw. ohne Teller ausgeführt sind, daß bei der Bewegung der Drähte die Teller benachbarter Seile sich nicht stören.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Querrippen an der Innenseite des Isolierrohres (1) nur an den Stellen angebracht sind, an denen die Seile nicht mit Tellern versehen sind.

4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in an sich bekannter Weise belüftbare Isolierrohr (1) zum Schutz gegen innere Befeuchtung mit Warmluft bespült wird bzw. auch dazu dient, Kühlluft mittels besonderer Leitungen an die unter Hochspannungspotential stehenden Geräte zu transportieren.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 932 076, 1 005 589,
851;

schweizerische Patentschrift Nr. 322 040.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

©009 587/318 8.60