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Innenraumschaltanlage der Hallenbauweise Man hat für den Änschluß
von Industriewerken und für Schaltzellen im Netz sogenannte Innenraumhochspannungsschaltanlagen
entwickelt, die in Hallen untergebracht waren. Diese Hallen wurden meist so eingerichtet,
daß sie in geräumiger Bauform ausgeführt und die Leitungen und Geräte im Innern
in angemessenen Entfernungen voneinander untergebracht waren, die eine gute Übersicht
über die Anlage und auch die Ausführung von Reparaturarbeiten im Innern der Halle
gestatteten. Andererseits hat man auch für geringere Spannungen Schaltzellen gebaut,
in denen meist Geräte in besonderer, für Schaltzellen geeigneter Ausführung untergebracht
waren und bei der man eine weitere gute Raumausnutzung durch Verkapselung erreichte.
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Die Erfindung betrifft nun eine Innenraumschaltanlage der offenen
Hallenbauweise, die insbesondere zum völligen oder teilweisen Einbau in die Erde
bestimmt ist und in der völlig normale Schaltgeräte und Leitungsanlagen so untergebracht
sind, daß sich für das die Anlage umgebende Haus möglichst der kleinste Raum ergibt.
Dies ist gemäß der Erfindung dadurch erreicht worden, daß einerseits ein Pol eines
jeden Sammelschienentrennschalters unter Vermeidung von Zwischenleitungen unmittelbar
an der betreffenden Sammelschiene angeordnet ist und andererseits die spannungsführenden
Teile
der Schaltgeräte, Aufhängungen der Leitungen usw. innerhalb des Hauses in Horizontal-
und Vertikalebenen angeordnet sind, die in horizontaler und vertikaler Richtung
um j e eine Schlagweite voneinander entfernt sind, so daß die Gesamtlänge und -breite
des Hausinnenraumes gleich der Summe aller Schlagweiten, in Längs- und Querrichtung
gemessen, vermehrt um die Breite der Bed,ienungsgänge, ist und daß auch die Höhe
des Hauses gleich der Summe der Schlagweiten, in vertikaler Richtung gemessen, ist.
Wenn die Geräte und sonstige Anlagen im Haus in solcher Weise angeordnet sind, so
ergibt sich bei Fortfall aller bisher üblich gewesenen Leitungen zwischen Sammelschienen
und ihren Trennschaltern für das Haus der kleinste Räum unter Beibehaltung voller
Betriebssicherheit. Die technische Regel gemäß der Erfindung gilt dabei für alle
Spannungen, da die Schlagweiten in jedem Fall von der Höhe der Spannung zwischen
den einzelnen spannungsführenden Teilen der Anlage abhängen. Werden an Stelle von
Luft Gase gewählt, die infolge ihrer Eigenart oder ihres Druckes eine höhere Durchschlagsfestigkeit
als Luft haben, so wird naturgemäß für die Bemessung des Hauses und den Abstand
der einzelnen Geräte voneinander die für das betreffende Gas geltende Schlagweite
zugrunde gelegt. Es können bei einer Anlage auch einzelne Teile in Luft und einzelne
Teile in anderen Gasen angeordnet sein, wobei die angegebene technische Regel sowohl
für den Luft enthaltenden als auch für den Gase enthaltenden Teil des Hauses entsprechend
angewendet wird.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. r zeigt eine Anlage mit Doppelsammelschienen und einem Bedienungsgang.
2 und 3 sind zwei Sammelschienensysteme, 4 und 5 sind Trennschalter, die auf Stützern
6 und 7 an der Decke hängend befestigt sind, 8 ist däs Leistungsschalteraggregat
mit Strom- und Spannungswandlern, ein Trennschalter und zo die Abführung zur Außenleitung.
Die Trennschalter sind hierbei zweckmäßig so ausgebildet, daß das Trennmesser in
Leitungsrichtung verschiebbar ist. Bei den Trennschaltern 4 und 5 wird das Trennmesser
in ausgeschaltetem Zustand nach unten in ein Rohr hineingezogen; bei den Trennschaltern
9 wird es in der Ausschaltstellung in den oberen Stützisolator hineingezogen. -Gemäß
der Erfindung sind- nün bei der Anlage nach Anspruch r die spannungsführenden Teile
in Horizontal- und Vertikalebenen angeordnet. Der Abstand der Vertikalebenen voneinander
ist unterhalb der Fig. r durch die Schlagweiten z r bis r9 angegeben. A ist die
Brücke des Bedienungsganges. Es ist ersichtlich, daß die Länge des Hauses in dem
vorliegenden Fall neun Schlagweiten, vermehrt um die Breite A des Bedienungsganges,
beträgt. In vertikaler Richtung beträgt die Höhe des Hauses fünf Schlagweiten 2o
bis 24, entsprechend der die Ausdehnung des Hauses in Richtung senkrecht zur Zeichenebene
ebenfalls je nach der Zahl der Abzweige nach bestimmten Schlagweiten zu bemessen
ist. Das Leistungsschalteraggregat ist nach außen ausfahrbar angeordnet, wobei der
Raum-mit dem Leistungsschalteraggregat herum durch ein Gitter abgegrenzt sein kann.
Aus diesem Grunde sind die Schlagweitenabstände 13 und 14 vom Gitter zum Leistungsschalter
und Gitter zur Sammelschiene eingefügt. Wie aus der Figur ersichtlich, wird durch
die besondere Anordnung aller spannungsführenden Teile und der Sammelschienentrennschalter
der möglichst kleinste Raum für das umgebende Haus geschaffen. Dabei ist die Betriebssicherheit
voll gewahrt, und der Bedienungsgang ermöglicht Arbeiten an Sammelschienen und deren
Trennschaltern, sobald die Spannung zu dem betreffenden System abgeschaltet ist.
Die Trennschalter an den Sammelschienen können so eingerichtet sein, daß das aufrecht
geführte Rohr drehbar gemacht wird " und -das horizontale Rohr zur- Sammelschiene
mitnimmt. Das Rohr wird durch den oberen Isolator gedreht, und die Sammelschiene
trägt den Gegenkontakt des Trennschalters.
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Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei sind
zwei Sammelschienen-Systeme z und 2 vorhanden, die an Tragisolatoren an der Decke
des Gebäudes aufgehängt sind. Die Trennschalter 3 und 4 sind als Schubtrennschalter
ausgebildet. Im ausgeschalteten Zustand wird das Trennmesser von den Hülsen 5 aufgenommen.
6 ist das Leistungsschalteraggregat. 7 der ebenfalls als Schubtrennschalter ausgebildete
Ausgangstrennschalter. 8 ist die abgehende Freileitung. Wie 'aus der Zeichnung ersichtlich,
beträgt die Höhe des in der Zeichnung rechts gelegenen Hausteiles vier Schlagweiten
und die Höhe des links gelegenen Teiles noch zwei weitere Schlagweiten mehr, damit
der obere Teil des Leistungsschalters beim Ausfahren in Schlagweitenabstand vom
Trennschalter? bleibt. In waagerechter Richtung gemessen beträgt die Länge dreizehn
Schlagweiten. Auch hier sind alle spannungsführenden Teile auf den waagerechten
und senkrechten Schlagweitenebenen angeordnet, wodurch sich der kleinste Raum für
das die Geräte umgebende Haus ergibt.
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In Fig. 3 ist eine Anlage dargestellt, die ähnlich der Anlage nach
Fig. r ausgeführt ist, nur befinden sich die Sammelschienensysteme z und 2 in besonderen
Kanälen, die mit Gasen angefüllt sind, die höhere Durchschlagsfestigkeit als Luft
haben. Die Gase können unter Atmosphärendruck stehen oder einen von diesem abweichenden
Druck haben. Bei dieser Anlage bestimmt sich die Größe des Hauses nach der Summe
der Schlagweiten für Luft und der Summe der Schlagweiten für das entsprechende Gas.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Schlagweitenabstände für die in Gas
befindlichen Teile der Sammelschienenanlagen kleiner als die Schlagweitenabstände
für die in Luft befindlichen Geräte. Dasselbe betrifft die Ausdehnung der Halle
in vertikaler Richtung. Zwischen den Sammelschienenanlagen ist ein Bedienungsgang
vorgesehen, von dem aus das Innere der Sammelschienenkanäle
überwacht
werden kann. Zu diesem Zweck sind die Sammelschienenkanäle nach der Bedienungsseite
hin mit Türen mit Glasfüllung versehen.
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Fig. q, zeigt eine Anlage ähnlicher Art, bei der die Sammelschienenkanäle
senkrecht übereinander angeordnet sind. Auch hier ergibt sich die Breite des Hauses
aus der Summe der Schlagweiten; vermehrt um die Breite des Bedienungsganges A. Ebenso
ist das bei der Höhe des Hauses der Fall.
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In Fig. 5 ist eine Anlage dargestellt, bei der die in Kanälen geführten
Sammelschienen im oberen Teil des Hauses angeordnet sind.
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Der Aufbau der Anlagen gemäß der Erfindung hat besondere Bedeutung
bei Anwendnug hoher Spannungen. Es wird durch die Anordnung der Geräte gemäß der
Erfindung der geringste Raumbedarf für das Haus geschaffen, so daß es möglich ist,
auch Anlagen für höchste Spannungen von einem festgebauten Hause zu umgeben, teilweise
.oder ganz unter der Erde anzuordnen. Bei derartigen Anlagen für höchste Spannungen
ergibt sich noch der Vorteil, daß die im Innern des Hauses untergebrachten Geräte
von Witterungseinflüssen unabhängig sind, die bekanntlich bei Freiluftanlagen den
Betrieb erheblich beeinflussen können.