DE930162C

DE930162C - Gekapselte elektrische Geraete, Apparate oder Anlagen

Info

Publication number: DE930162C
Application number: DES6681D
Authority: DE
Inventors: Walter Else
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-10-02
Filing date: 1943-10-02
Publication date: 1955-07-11

Description

Gekapselte elektrische Geräte, Apparate oder Anlagen Es ist bereits vorgeschlagen worden, Räume, in denen sich hochspannungführende Geräte bzw. Leiter befinden, mit elektronegativen Gasen bzw. Dämpfen zu füllen bzw. die Füllung solcher Räume unter erhöhten statischen Druck zu setzen, um dadurch die Überschlagsspannung bei gleichzeitiger Verringerung der Schlagweiten zu erhöhen.
Die Erfindung betrifft Weiterbildungen dieses Vorschlages für Hoch- und Höchstspannungsanlagen. Nach der Erfindung wird hierzu jeder Abzweig in mehrere einzelne, in sich gasdicht abgeschlossene und für sich zugängliche Bauteile unterteilt, die beliebig an- bzw. aufeinandeirgesetzt werden können. Hierdurch lassen sich die Schwierigkeiten bei der Herstellung von im Hinblick auf hohe Spannungen (z. B. von über 3o kV) und somit große Schlagweiten, große Abmessungen aufweisenden, insbesondere aus Blechbehältern bestehenden Kapselungen vermeiden und zugleich die bei Gasisolation erforderlichen Sicherheits- und Bedienungsvorschriften leicht erfüllen. Eine derartige Aufteilung hat ferner zur Folge, daß die Wartung vereinfacht wird, indem jedes abgeschaltete Bauteil getrennt begangen und repariert werden kann, daß die Gasverluste besonders klein gehalten werden können und daß beispielsweise bei der Ausbildung der Anlage mit ausfahrbaren Schalteinheiten die Trennstrecke der ausgeschalteten Trennschalter bei ausgefahrenem Leistungsschalter unter Isoliergas verbleibt. Bei der zuletzt genannten Bauart werden gemäß einem weiteren Vorschlag nach der Erfindung die Leistungsschalter insbesondere für sich in je einer gasgefüllten Kammer (Kapselung) untergebracht, die so ausgebildet sein kann, daß sie zusammen mit dem Leistungsschalter fahrbar ist und erst am Montageort vom Schalter abgenommen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand eines Freiluftscha!ltfeldes (Abzweiges) mit einer fahrbaren Schalteinheit dargestellt. Es zeigt Fig. i das Schaltfeld im Schnitt und Fig. a in Draufsicht.
Das Schaltfeld besteht aus mehreren feststehenden Bauteilen I bis IV und VI und einem ausfahrbaren Bauteil V. Die Bauteile I bis V bzw. I bis III und V besitzen mit Gas gefüllte, gasdicht abgeschlossene Kapselungen aus Metall oder Isolierstoff, die insbesondere bei der Ausbildung aus Blech z. B. auch werkstattmäßig hergestellt werden können. Als Füllmittel können beliebige, z. B. unter erhöhtem Druck stehende Gase oder Gasgemische verwendet werden, deren Durchschlagfestigkeit erheblich größer als die der Luft ist. So können beispielsweise Druckluft, elektronegative Gase oder mit Dämpfen von elektronegativen, einer hohen Gruppe des periodischen Systems angehörenden bzw. ein hohes Molekulargewicht besitzenden Flüssigkeiten angereicherte Gase angewendet -werden. Solche Flüssigkeiten sind beispielsweise Dichloräthylen, Perchloräthylen, Tetrachloräthylen, Pentachloräthylen, Chloroform, Äthylenchlorid, Chlorbenzol, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff.
Zwischen den einzelnen baukastenartigen Bau; teilen sind Durchführungen, z. B. b, vorgesehen, die so ausgebildet sein können, daß sie im ausgeschalteten Zustand drehbare bzw. verschiebbare Schaltstücke bzw. Sekundärwicklungen für Meßzwecke aufnehmen können.
Der Bauteil I stellt einen Kabeltrenn- und Meßraum dar. Er enthält z. B. Kabelendverschlüsse c, einen Kabeltrennschalter d, Erdungstrennschalter e; Durchführungsstromwandler i und erforderlichenfalls einen Spannungswandler f. Die Anordnung im Hinblick auf den Spannungswandler kann beispielsweise so getroffen werden, daß nur seine Durchführungen in die Kapselung des Bauteiles hineinragen, während sein z. B. mit Öl oder einer unbrennbaren Flüssigkeit gefüllter Kessel an der Kapseleng des Bauteiles außen angebracht, z. B. angeflanscht ist. Erforderlichenfalls kann der Bauteil I nochmals in einen Schalt- und Meßraum aufgeteilt werden. Die Durchführungen können dabei vorteilhaft zur Aufnahme der Schaltstücke, z. B. Schubmesser des Kabeltrennschalters d und der Trennkontakte des Erdungsschalters e, ausgebildet werden.
Die übereinander angeordneten Bauteile II und III bilden Sammelschienentrennschalträume, in denen sich Sammelschienentrennschalter h sowie mit Trennkontakten für die Trennschalter versehene Durchführungen g für die Sammelschienen und die Durchführungen b zum Leistungsschalter befinden, in die im ausgeschalteten Zustand das Schubmesser od. dgl. eingeführt wird. Jedes Sammetschienensystem bildet somit für sich ein Bauteil. Bei Mehrfachsammelschienen können mehrere Bauteile, wie Fig. i erkennen läßt,. übereinander angeordnet werden.
In jedem der Bauteile I bis III sind z. B. seitlich angebrachte Mannlöcher a, durch die die einzelnen Geräte für das Bedienungspersonal zugänglich sind, sowie Schaugläser h zur Beobachtung der Trennmesserstellungen usw. angebracht. Die Antriebe L der Trennmesser sowie Meldeschalter sind außen an die Seitenwände der Bauteilkapselungen angeflanscht.
Die drei übereinandergestellten Bauteile I bis III bilden mit dem Dach (Bauteil VI) und den beiden seitlich im Bedienungsgang vorgesehenen Bedienungs- und Hilfsgeräteschränken (Bauteil IV) den feststehenden Teil.
Der fahrbare Teil- - Bauteil V - wird durch einen beliebigen Leistungsschalter, z. B. Dampfentspannungsschalter, Widerstandsschalter, Druckluftschalter od. dgl., gebildet, der mittels einer mit Gas gefüllten gasdichten Kapselung umgeben ist, die so am Schaltersockel lösbar angebracht, z. B. angeflanscht ist, daß die Antriebs- und Meldeorgane im Schaltersockel stets zugänglich sind. Die Kapselung ist so angebracht, daß sie zusammen mit dem Leistungsschalter ein- bzw. ausfahrbar und erst am Montageort vom Schalter abnehmbar ist. Die leitenden Verbindungen zwischen dem feststehenden Teil und den Durchführungen können durch Schaltstifte mit Überwürfen erfolgen. Im Oberteil der Kapselung- sind ein oder mehrere Mannlöcher m vorgesehen, die im ausgefahrenen Zustand beispielsweise erlauben, die Schalterköpfe des Leistungsschalters abzuheben. Durch ein weiteres Mannloch n in der Frontseite der Kapselung ist deren übriges Inneres zugänglich.
Durch die Aufteilung der Zelle nach der Erfindung wird z. B. eine bequeme Wartung ermöglicht, indem jedes abgeschaltete Bauteil getrennt begangen und repariert werden kann.
Mehrere der Schalteinheiten nach der Erfindung können in Reihe zu einer Schaltanlage vereinigt werden.
Die Erfindung ist sowohl für Innen- als au@Ch für Freiluftanlagen, und zwar mit stationären bzw. fahrbaren Schalteinheiten, geeignet. In den Kapselengen der einzelnen Bauteile können dabei auch beliebig andere Geräte, z. B. Hochspannungssicherungen, untergebracht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gekapselte " elektrische Geräte, Apparate oder Anlagen, die mit elektronegativem Gas bzw. Dampf gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abzweig in mehrere einzelne mit Gas gefüllte, in sich gasdicht abgeschlossene und für sich zugängliche Bauteile -(Einzelzellen) unterteilt ist, die bekebig an- bzw. aufeinande.r-:gesetzt°werden können. r 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterteilung der Geräte etwa in der Weise erfolgt, daß der Kabelendverschluß, Kabeltrennschalter, Stromwandler und gegebenenfalls der Spannungswandler bzw. nur seine Durchführungen in einer gasgefüllten Kammer und jeder der Sammelschienentrennschalter und Leistungsschalter in je einer weiteren gasgefüllten Kammer untergebracht sind. 3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der z. B. den Kabeltrennschalter und den Erdungstrennschalter enthaltende Schaltraum und der Meßraum (Stromwandler und gegebenenfalls Spannungswandler) für sich durch je eine gasdicht geschlossene Kapselung gebildet werden. 4.. Gekapselte Anlage mit ausfahrbaren Schalteinheiten nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gasgefüllte Kapselung für den ausfahrbaren Leistungsschalter zusammen mit dem Leistungsschalter ein- bzw. ausfahrbar und erst am Montageort vom Schalter abnehmbar ist. 5. Anordnung für Mehrfachsammelschienen nach Anspruch 1 bis q., dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, insbesondere Sammelschienentrennschalter od. .dgl. enthaltende Bauteile übereinander angeordnet sind. 6. Anordnung nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile mit Mannlöchern und Schaugläsern versehen sind. 7. Anordnung nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen zwischen den einzelnen Bauteilen mit Hilfe von die ausgeschalteten Schaltstücke, z. B. Messer der Trennschalter bzw. die Sekundärwicklungen für Meßzwecke, aufnehmenden Durchführungen erfolgen. B. Anordnung nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenwandungen der Bauteilkapselungen Schalterantriebe und Meldeschalter, z. B. für die Trennschalter, auswechselbar angebracht, insbesondere angeflanscht sind. 9. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungs- und Hilfsgeräteschränke zwischen den Kapselungen mit den Sammelschienentrennschaltern und den benachbarten Kapselungen mit den Leistungsschaltern angeordnet sind.