DE1086500B

DE1086500B - Schlauch mit Zonen unterschiedlicher Dehnbarkeit

Info

Publication number: DE1086500B
Application number: DEC15868A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Wilcke
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1957-11-28
Filing date: 1957-11-28
Publication date: 1960-08-04

Description

Schlauch mit Zonen unterschiedliwcher Dehnbarkeit Die Erfindung betrifft einen Schlauch mit Zonen unterschiedlicher Dehnbarkeit, der gegen eine Bohrung oder Öffnung abdichten und der insbesondere für das bergmännische Stoßtränkverfahren verwendet werden kann.
Zur Abdichtung von Rohren in Bohrungen sind durch ein Druckmittel, z. B. Druckwasser, aufzublällende Körper aus Gummi oder ähnlichen elastischen Stoffen bereits bekannt.
Ferner sind schon Schläuche bekanntgeworden, die unterschiedlich dehnbare Zonen aufweisen, z. B.
Schlauchenden mit größerer radialer Dehnbarkeit zum leichten Einbringen von Endarmaturen. Hierbei wird die verschiedene Dehnbarkeit der Schlaucheinlagen durch Variation der Verzwirnung der einzelnen Cordfäden der Verstärkungseinlage erzielt. Der Nachteil einer solchen Lösung liegt jedoch darin, daß jeder Cordfaden vorher besonders ausgebildet werden muß und daß seine Länge genau abgepaßt werden muß, bevor er auf den Schlauch aufgebracht wird, so daß die stärker verzwirnte Zone des Fadens auch tatsächlich in den gewünschten Bereich zu liegen kommt. Außerdem gestaltet sich die Kontrolle der Verzwirnung eines einzelnen Fadens während des Aufbringens schwierig.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß der Geflechtswinkel der Verstärkungseinlagen, z. B.
Fäden oder Drähte, in aufeinanderfolgenden Zonen des Schlauches verschieden ist. In den Teilen des Schlauches, die zur Leitung des Druckmittels dienen und keine oder nur eine geringe Dehnbarkeit aufweisen sollen, werden die Verstärkungseinlagen mit großen Winkeln gegenüber der Schlauchachse, d. h. mit geringer Steigung in die Schlauchwandung eingehracht. In dem Schlauchteil dagegen, der sich aufblasen soll, um die Abdichtungswirkung sicherzustellen, werden die Verstärkungseinlagen mit sehr geringen Winkeln gegenüber der Schlauchachse bzw. mit sehr großer Steigung angebracht. Der Winkel der Verstärkungseinlagen in diesem Teil könnte an sich bis auf Null gemindert werden, so daß die Fäden oder Drähte parallel zur Schlauchachse verlaufen.
Diese Ausführung hat sich aber nicht als besonders zweckmäßig erwiesen, so daß es vorteilhaft ist, auch in diesem Schlauchteil die Verstärkungseinlagen noch unter einem gewissen Winkel vorzusehen. Der Über gang des Geflechtswinkels der Verstärkungseinlagen aus der einen Zone in die andere muß nicht plötzlich geschehen, sondern es können Zonen eines mittleren Geflechtswinkels zwischengeschaltet sein.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben. Es zeigt Fig. 1 den Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schlauch in der Ruhestellung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den gleichen Schlauch im aufgeblähtem Zustand, Fig. 3 ein Schemabild der Geflechtwinkel, Fig. 4 ein abgeändertes Schemabild der Geflechtwinkel.
Der Schlauch besitzt, wie üblich, eine Seele 1, z. B. aus einer Gummimischung, darüber befindet sich eine Geflecht-, Gewebe- oder Klöppellage als Verstärkungseinlagen 2, z. B. textilen Fäden oder auch Metall- oder Kunststoffdrähten, die in der Schlauchwand einen Winkel zur Schlauchachse einnehmen, wie es an sich für Schläuche bekannt ist. Über diesen Verstärkungseinlagen befindet sich eine Außengummischicht 3, welche die Aufgabe einer Abschirmung und Abdichtung des Schlauches hat und dem Schlauch eine gewisse Glätte vermitteln soll. Diese Außengummischicht kann mit zusätzlichen Verstärkungsein- oder auflagen versehen sein, die dann aber in ihrem Aufbau an denjenigen der Verstärkungseinlagen 2 angepaßt sein müssen. Die Verstärkungseinlagen 2 sind nicht, wie sonst üblich, über die ganze Schlauchlänge mit dem gleichen Winkel zur Schlauchachse geklöppelt oder geflochten, sondern mit starken Veränderungen im Stcigungswinkel, so wie sie schematisch in den Fig 3 und 4 dargestellt sind.
Das rechtsseitige Ende des Schlauches ist bei 4 durch eine Gummischicht abgedeckt, um das Eindringen von flüssigen oder gasförmigen Körpern in die Verstärkungseinlagen 2 zu verhindern. In dieses Schlauchende wird ein nicht zum Gegenstand dieser Erfindung gehörender und daher nicht dargestellter Kugelventilstutzen eingesetzt, während das linksseitig fortgesetzt zu denkende Schlauchende an eine Druckquelle, z. B. eine Druckwasserpumpe, angeschlossen wird. Unter dem Einfluß des Innendruckes erleidet derjenige Schlauchteil, in dem die Fäden eine große Steigung aufweisen, eine Aufweitung, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Diese Aufweitung legt sich an die Öffnung oder an das Bohrloch abdichtend an, so daß das aus dem Kugelventil ausgetretene Druckwasser nicht entlang dem Schlauch aus dem Bohrloch hinaustreten kann, sondern in die Kohle oder das Gebirge eintreten muß. Die ausweitefähige Zone des Schlauches kann in Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck vor oder zurückverlegt werden durch entsprechende Wahl der Zonen bei der Herstellung des Schlauches, an denen die Steigung der Verstärkungseinlagen umgeschaltet wird. Lediglich als ein Beispiel, ohne daß daraus eine Beschränkung herzuleiten wäre, wird für einen Schlauch mit 15 mm lichtem Durchmesser die Steigungsänderung der Verstärkungseinlagen von 85 mm Normalsteigung über eine Übergangszone von 100 mm Länge mit 180 mm Steigung bis zu einer Blähzone von 200mm Länge mit 250mm Steigung genannt, woran sich dann wieder die Übergangszone und die Normalsteigung anschließen.
Das Ende des Schlauches kann auch verschlossen sein und ein solcher Schlauch als Abdichtungskörper für irgendwelche Leitungen, besonders Druckleitun- gen, verwendet werden, wobei in sein Inneres ein Druckgas oder eine Druckflüssigkeit eingeführt wird.
Erfindungsgemäße Schläuche können auch als Formkörper Verwendung finden bei der Herstellung von z. B. Beton- oder Kunststoffhohlkörpern zur Bildung von Höhlungen ungleichen Durchmessers oder um den Schlauch aus engen Offnungen herausziehen zu können. Hierbei ist die Abdichtungswirkung der geblähten Schlauchwand abgewandelt in eine formgebende Wirkung.

Claims

PATENTANSPRUCH Gegen eine Bohrung oder Öffnung abdichtender Schlauch, der Verstärkungseinlagen mit Zonen unterschiedlicher Dehnbarkeit in der Schlauchwand aufweist, insbesondere für das bergmännische Stoßtränkverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß der Geflechtswinkel derVerstärkungseinlagen (2) in aufeinanderfolgenden Zonen des Schlauches verschieden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 643 722, 2 611 437, 1 010 088.