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Verfahren zum Zersetzen von aromatischen Hydroperoxyden Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zersetzen von aromatischen Hydroperoxyden.
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Es ist bekannt, aromatische Hydroperoxyde in Gegenwart von Schwefeldioxyd
als Katalysator zu zersetzen. Hierbei werden Phenole und Ketone oder Aldehyde gebildet.
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Es ist jedoch schwierig, die Zersetzung von Hydroperoxyden in Gegenwart
von Schwefeldioxyd durchzuführen. Leitet man Schwefeldioxyd in unverdünntes Hydroperoxyd
oder dessen konzentrierte Lösungen ein, so erfolgt meistens eine plötzliche Zersetzung.
Es treten auch heftige Explosionen auf, wenn man unverdünntes Hydroperoxyd tropfenweise
zu flüssigem Schwefeldioxyd selbst bei tiefer Temperatur, z. B. bei 550 C, gibt.
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Nach dem Verfahren der belgischen Patentschrift 497 509 wird entweder
gasförmiges Schwefeldioxyd in eine hydroperoxydhaltige Flüssigkeit eingeleitet,
oder eine solche Flüssigkeit wird mit einer wäßrigen Schwefeldioxydlösung behandelt.
Hierbei wird aber am Gaseinlaß örtlich zuviel Wärme erzeugt. Selbst wenn das Schwefeldioxyd
mit einem inerten Gas, wie Luft, verdünnt ist, bleibt der gleiche Nachteil, wenn
nicht die Konzentration des Schwefeldioxyds in dem eingeleiteten Gasgemisch sehr
niedrig gehalten wird.
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Dies verlangsamt jedoch beträchtlich die Zersetzungsgeschwindigkeit
des Hydroperoxyds. Diese Arbeitsweise hat weiter den Nachteil, daß das bei der Zer-Setzung
anwesende Wasser die Phenolausbeute ungünstig beeinflußt.
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Nach dem Verfahren der Erfindung wird nun diese Umsetzung in der
Weise durchgeführt, daß man das zu zersetzende flüssige Hydroperoxyd oder seine
Lösung, z.B. in einem Kohlenwasserstoff, als dünnen Film an der Wandung des Zersetzungsbehälters
herablaufen läßt, wobei der ganze Raum des Zersetzungsgefäßes mit einem gasförmigen
Katalysator, besonders gasförmigem Schwefeldioxyd, und vorzugsweise bei einem Gesamtdruck
von 1 at gefüllt ist. Hierdurch wird eine gleichmäßige und schnelle Zersetzung erzielt,
weil der dünne Film, in dem die Umsetzung stattfindet, gut von außen gekühlt werden
kann. Daher können auch Zersetzungstemperaturen, die zu unerwünschten Nebenprodukten
führen, vermieden werden. Man kann infolgedessen auch höhere Zersetzungstemperaturen
als sonst anwenden und damit eine schnellere Zersetzung erzielen, so daß die Vorrichtungen
auch besser ausgenutzt werden können.
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Man hat schon vorgeschlagen, organische Umsetzungen in einem dünnen
Film durchzuführen, wobei aber das im Reaktionsgefäß befindliche Gas nicht wie bei
dem Verfahren der Erfindung nur katalytisch die Geschwindigkeit der Umsetzung beeinflußt,
sondern unmittelbar als Reaktionsteilnehmer (Halogenie-
rungsmittel) an der Umsetzung
teilnimmt, so daß ein Vergleich zwischen dem bekannten Verfahren und der vorliegenden
Arbeitsweise nicht gezogen werden kann.
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Nach dem Verfahren der Erfindung wird das Hydroperoxyd, das bei der
Spaltung den gasförmigen Katalysator aufnehmen soll, in dünner Schicht mit großer
Oberfläche durch das mit dem gasförmigen Katalysator, besonders Schwefeldioxyd,
gefüllte Zersetzungsgefäß geleitet. Zu diesem Zweck läßt man die flüssigen Ausgangs
stoffe in Form eines Films durch das Reaktionsgefäß fließen. Der oder die Behälter,
in denen die Zersetzung der Hydroperoxyde nach dem Verfahren der Erfindung durchgeführt
werden soll, sollen eine Berührung des Flüssigkeitsfilms mit dem Gas auf einer großen
Fläche ermöglichen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind im Gasraum
Behälter oder Kammern vorgesehen, die eine Verteilung der flüssigen Ausgangsstoffe
zu einer fortlaufenden dünnen Schicht oder einem Film ermöglichen. Geeignet sind
z. B. Kammern, Türme, Trommeln und Tanks mit Gleitflächen, Prallplatten oder Einsatztellern,
die in einem Winkel zur senkrechten Achse einer senkrechten Kammer angeordnet sind.
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Weiter sind Reaktionsgefäße, die mit keramischen
Stoffen,
wie Scherben, Stücken, Ringen oder Kugeln aus inerten Stoffen, hinreichender Größe
gefüllt sind, geeignet, um zwischen den einzelnen Stücken der Packung einen hinreichend
großen Dampfraum zu bilden. Auch an senkrecht angeordneten Stangen oder Rohren können
die Filme ausgebildet werden. Andere geeignete Zersetzungsgefäße sind solche, in
denen eine Seite der Gefäßwand, an der der Flüssigkeitsfilm herabfließt, durch direkte
Berührung mit einem Kühlmittel gekühlt wird, z. B. Kammern, in denen ein Film der
flüssigen Ausgangsstoffe über die Oberfläche einer Wand von in der Kammer senkrecht
angeordneten Rohren herabfließt und die andere Seite der Rohre unmittelbar gekühlt
wird. Das den Katalysator enthaltende Gas wird in das Zersetzungsgefäß getrennt
von den Ausgangsstoffen eingeführt. Das Gas kann allein aus dem Katalysator bestehen,
es kann aber auch inerte Verdünnungsmittel enthalten.
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Es kann oft vorteilhaft sein, die zu zersetzenden Hydroperoxyde,
das katalytisch wirkende Gas und gegebenenfalls flüssige oder gasförmige Verdünnungsmittel
oder nur einen Teil davon vor ihrer Einführung in das Gefäß durch einen Wärmeaustauscher
zu leiten, um die Temperatur im Zersetzungsgefäß leichter zu regeln.
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Die mehreren Zersetzungsgefäßen zugeführten Ausgangsstoffe können
einem gemeinsamen Vorratsbehälter entnommen werden,. und das katalysatorhaltige
Zersetzungsprodukt kann in einem gemeinsamen Gefäß gesammelt werden. Mehrere vorzugsweise
rohrförmige Zersetzungsgefäße mit oder ohne gemeinsamen Vorratsbehälter und bzw.
oder Sammelgefäß können in einer einzelnen Kammer angeordnet sein, durch die eine
Wärmeaustauschflüssigkeit in geschlossenem Kreislauf geleitet werden kann. Wenn
die Zersetzung mit großer Geschwindigkeit verläuft, kann sie innerhalb des Zersetzungsgefäßes
nahezu vollständig sein. In einigen Fällen kann die Umsetzung in einem Zersetzungsgefäß
eingeleitet werden und in einem oder mehreren weiteren Gefäßen oder Kammern beendet
werden, die mit der aus dem ersten Gefäß abfließenden Flüssigkeit beschickt werden.
Die Temperaturen innerhalb der einzelnen Zersetzungsgefäße richten sich nach dem
jeweilig zu. zersetzenden Hydroperoxyd. Das Einhalten verschiedener Temperaturen
in dem Zersetzungsgefäß und in dem oder den nachgeschalteten Gefäßen ist oft zweckmäßig.
Zuweilen braucht die Temperatur nur in dem ersten Zersetzungsgefäß oder nur in den
nachgeschalteten Gefäßen geregelt zu werden.
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Der Gasdruck in den Zersetzungsgefäßen kann auf konstanter Höhe gehalten
werden. Mindestens soll jedoch so viel Gas zugeführt werden, wie durch die Flüssigkeit
absorbiert werden kann. Vorzugsweise wird jedoch ein geringer Gasüberschuß in das
Reaktionsgefäß eingeleitet, so daß ein langsamer Gasstrom das Reaktionsgefäß durchströmt.
Das Gas kann im Gegenstrom zur behandelten Flüssigkeit geleitet werden. Manchmal
jedoch stellt sich im Reaktionsgefäß von selbst eine hohe Konzentration des Katalysatorgases
ein, so daß die Flüssigkeit am einen Ende des Zersetzungsgefäßes nur wenig katalytisch
wirksames Gas und am anderen Ende des Reaktionsgefäßes aber viel Gas absorbiert.
In der Regel ist eine mehr oder minder gleichmäßige Absorption des Katalysators
über die ganze Länge der Vorrichtung hin anzustreben, da sonst die Regelung der
Katalysatorkonzentration schwieriger wird. Besonders bei schnell verlaufenden Zersetzungen,
die im Zersetzungsgefäß nahezu vollständig verlaufen, ist eine möglichst gleich-
mäßige
Absorption erwünscht, besonders wenn die Umsetzung stark exotherm ist und die entwickelte
Wärme abgeführt werden muß. Daher läßt man vorzugsweise das Gas und die Flüssigkeit
in gleicher Richtung durch den Zersetzungsbereich strömen.
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Es muß verhindert werden, daß die Flüssigkeit mit dem Katalysatorgas
in Berührung kommt, bevor die Flüssigkeit eine große Oberfläche angenommen hat.
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Die Zufuhrleitung der Flüssigkeit in den Zersetzungsraum soll daher
hinreichend eng begrenzt und der Druckunterschied zwischen Gas und Flüssigkeit hinreichend
groß sein, um einen Eintritt von Gas in den Flüssigkeitseinlaß auszuschließen. Der
Druckunterschied kann zugunsten der Flüssigkeit erhöht werden, indem man den Raum
oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche in dem Einlaß mit einem inerten Gas unter Druck
füllt. Mit Hilfe dieses Gases kann auch die Zufuhrgeschwindigkeit der Flüssigkeit
geregelt werden.
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Helium und andere Edelgase können als inerte Gase verwendet werden,
jedoch sind wohlfeilere Gase, wie Stickstoff oder Luft, als Inertgase vorzuziehen.
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Wenn der Einlaß für das katalytisch wirkende Gas unterhalb der Einlaßstelle
für die Flüssigkeit liegt und diese hier eine große Oberfläche erreicht, kann man
den Raum zwischen beiden Einlässen mit einem Inertgas füllen. Dieser Teil des Zersetzungsgefäßes
muß nicht gekühlt werden. Ein Teil des Puffergases diffundiert in das katalytisch
wirkende Gas hinein und wird mit ihm fortgeführt. Es ist daher eine regelmäßige
Zufuhr von zusätzlichem Puffergas notwendig.
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Es ist zweckmäßig, den Druck des katalytisch wirkenden Gases in dem
Zersetzungsgefäß so zu wählen, daß er nur wenig vom Atmosphärendruck abweicht, obgleich
gewünschtenfalls auch höhere oder niedere Drücke angewendet werden können.
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Es kann vorteilhaft sein, das katalytisch wirkende Gas mit einem
Inertgas zu verdünnen. Durch Zuführung von zwei gesonderten Gasströmen aus katalytisch
wirkendem und inertem Gas an geeigneten Stellen kann eine vorteilhafte Verteilung
des Katalysators über das ganze Reaktionsgefäß gefördert werden. Das vorstehend
erwähnte Puffergas kann in solchen Mengen eingeführt werden, daß es ebenfalls als
Verdünnungsmittel für den Katalysator wirkt. Es können auch mehrere Gasströme aus
katalytisch wirkendem und bzw. oder inertem Gas eingeführt werden.
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Das Verfahren nach der Erfindung kann ansatzweise oder fortlaufend
durchgeführt werden.
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Die Hydroperoxyde, die nach dem Verfahren der Erfindung zersetzt
werden, besitzen die allgemeine Formel
In dieser Formel bedeutet Ar eine Aryl- oder Alkarylgruppe, R ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe und Ri eine Alkylgruppe. Der Rest Ar kann ein- oder mehrkernig
sein, und er kann ferner niedrigmolekulare Substituenten, wie Methoxy- oder Äthoxyreste,
enthalten.
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Diese Hydroperoxyde werden durch Oxydieren der entsprechenden aromatischen
Kohlenwasserstoffe, z. B.
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Cumol, im flüssigen Zustand mit Sauerstoff oder Luft hergestellt.
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Bei der Zersetzung der aromatischen Hydroperoxyde entstehen Phenole
und Ketone oder Aldehyde nach dem Reaktionsschema
in dem Ar, R und Rj die gleiche vorstehende Bedeutung haben.
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Die Zersetzung der aromatischen Hydroperoxyde kann auch in Gegenwart
eines Phenols unter Bildung eines Bisphenols nach dem folgenden Reaktionsschema
durchgeführt werden:
in dem Ar, R und Rj die vorstehende Bedeutung besitzen.
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Bei der Zersetzung der Hydroperoxyde in Gegenwart von vorher zugesetztem
Phenol werden gute Ergebnisse erzielt, wenn man Chlorwasserstoff als Katalysator
verwendet. Dagegen werden bei der Zersetzung von aromatischen Hydroperoxyden zu
Phenolen und Ketonen oder Aldehyden in Anwesenheit von Chlorwasserstoff keine guten
Ergebnisse erzielt, da sich harzartige Nebenprodukte bilden.
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In der Regel ist es zu empfehlen, das Hydroperoxyd nicht als solches,
sondern als Lösung des Hydroperoxyds in einem organischen Lösungsmittel durch die
Vorrichtung zu leiten.
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Der Zusatz von Lösungsmitteln ist auch bei der Kondensation der Hydroperoxyde
mit Phenolen zweckmäßig, obgleich die Phenole im allgemeinen in den reinen Hydroperoxyden
genügend löslich sind.
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Als Lösungsmittel sind aliphatische, aromatische oder alicyclische
Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Äther, Ketone und halogenierte Kohlenwasserstoffe
besonders geeignet.
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Sehr verdünnte Lösungen der Hydroperoxyde sind weniger geeignet,
da die Abtrennung der Reaktionsprodukte dann zu schwierig ist. Bevorzugte Konzentrationen
der zu behandelnden Hydroperoxydlösungen nach dem Verfahren der Erfindung liegen
im Bereich von 10 bis 50 Gewichtsprozent. Konzentrationen von 10 bis 30 Gewichtsprozent
werden für die Zersetzung der Hydroperoxyde zu Phenolen und Ketonen oder Aldehyden
in Gegenwart von Schwefeldioxyd bevorzugt. Lösungen der Hydroperoxyde in den aromatischen
Kohlenwasserstoffen, aus denen sie durch Oxydation erhalten werden, z. B. eine Lösung
von Cumolhydroperoxyd in Cumol, werden bevorzugt verwendet. Bei den üblichen Oxydationsverfahren
werden solche Lösungen zuerst gebildet. Wenn diese Lösungen für das Verfahren nach
der Erfindung verwendet werden, ist die Abtrennung der Hydroperoxyde aus dem Oxydationsgemisch
unnötig.
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Ist die Konzentration der Ausgangslösungen zu hoch, so kann weiteres
Lösungsmittel zugegeben werden, vorzugsweise eine weitere Menge des bei der
Herstellung
des Hydroperoxyds verwendeten aromatischen Kohlenwasserstoffs. Bei der Zersetzung
der Hydroperoxyde zu Phenolen und Ketonen oder Aldehyden werden unerwünschte Umsetzungen,
die zur Bildung anderer Zersetzungsprodukte sowie zu harzartigen Produkten und Verkohlung
führen, durch zu hohe Temperaturen gefördert. Gewöhnlich sind die unerwünschten
Nebenreaktionen nicht störend, solange die Temperatur unter 500 C bleibt. Andererseits
soll die Temperatur nicht unter - 100 C liegen, da die Reaktionsgeschwindigkeit
dann zu gering wird und dann auch eine Kristallisation des Phenols stören kann.
Bei höheren Temperaturen scheidet sich gewöhnlich eine zweite flüssige Schicht ab,
die einen großen Anteil des Phenols enthält. Es erfolgt jedoch im allgemeinen keine
Kristallisation, selbst bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des betreffenden
Phenols. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 10 und 400 C, der Bereich
von 30 bis 350 C ist häufig besonders günstig.
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Bei der Kondensation der Hydroperoxyde mit Phenolen soll ebenfalls
die Temperatur nicht zu hoch ansteigen. Bei Anfangstemperaturen unter 500 C sind
Nebenreaktionen im allgemeinen nicht störend. Es wird jedoch auch empfohlen, Temperaturen
unterhalb etwa 100 C nicht zu verwenden.
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Es ist zweckmäßig, das Phenol und das Keton oder den Aldehyd aus
dem bei der Spaltung des Hydroperoxyds erhaltenen Reaktionsprodukt abzutrennen und
etwa vorhandene nicht umgesetzte aromatische Kohlenwasserstoffe und bzw. oder gegebenenfalls
sonstige Lösungsmittel zurückzugewinnen.
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Zur Gewinnung des Phenols aus dem Reaktionsprodukt kann das folgende
Trennverfahren mit Vorteil angewendet werden. Das im Reaktionsgemisch gelöste katalytisch
wirkende Gas, z. B. Schwefeldioxyd, wird durch Erwärmen auf eine 500 C nicht überschreitende
Temperatur im wesentlichen ausgetrieben. Hierfür ist meistens eine kurze Erwärmungszeit
von 5 bis 10 Minuten ausreichend. Phenol und gegebenenfalls die kleine restliche
Menge Schwefeldioxyd werden neutralisiert, z. B. mit verdünnter wäßriger Natronlauge.
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Die anfallende Flüssigkeit, die aus einer wäßrigen und einer organischen
Schicht besteht, wird dann destilliert, wobei das Keton oder der Aldehyd und etwa
vorhandenes organisches Lösungsmittel und ein Teil des Wassers durch Destillation
ohne vorherige Schichtentrennung abdestilliert werden, während das Natriumsalz des
Phenols im Rückstand bleibt. Oft wird auch leicht eine nahezu quantitative Trennung
der entstandenen Verbindungen erreicht, wenn nur das Keton oder der Aldehyd abdestilliert
werden. Wenn z. B. das Reaktionsgemisch aus Aceton, Phenol und nicht umgesetztem
Cumol besteht, destilliert alles Aceton unterhalb 950 C und alles Cumol und Wasser
oberhalb dieser Temperatur über. Nach dem Abdestillieren des Acetons können die
wäßrige Schicht und die Cumolschicht des Rückstandes getrennt werden. Vorzugsweise
wird vor der Trennung eine weitere Menge Natronlauge zugegeben, damit kein Phenol
in der Cumolschicht gelöst bleibt, sondern das genannte Phenol in der nunmehr alkalischen
wäßrigen Schicht gelöst ist. Harzartige Nebenprodukte bleiben im Destillationsgefäß
zurück oder lösen sich in der Cumolschicht, aus der sie durch Destillation abgetrennt
werden können.
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Das Wasser wird aus der wäßrigen Flüssigkeit verdampft. Der feste
Rückstand besteht aus Natriumphenolat mit etwas beigemengtem Natriumhydroxyd und
gegebenenfalls einer geringen Menge Natriumsulfit.
Das Phenol kann
aus dem rohen Natriumphenolat durch Behandlung mit verdünnter Säure und nachfolgender
Schichtentrennung gewonnen werden.
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Für die großtechnische Zerlegung der nach dem Verfahren der Erfindung
erhaltenen Reaktionsgemische wird eine fraktionierte Destillation ohne vorherige
Neutralisation des Phenols bevorzugt. In der ersten Stufe der Erwärmung wird das
katalytisch wirkende Gas, z. B. Schwefeldioxyd, ausgetrieben. Die anderen Verbindungen
werden dann abdestilliert und gesammelt. Beim Fraktionieren eines Gemisches, das
Aceton, Cumol und Phenol enthält, werden die Bestandteile in. der erwähnten Reihenfolge
abdestilliert, wobei die Trennung für technische Zwecke ausreichend ist. Harz artige
Bestandteilebleiben im Destillationsgefäß zurück.
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Wenn die Zersetzung der Hydroperoxyde in Gegen wart eines Phenols
unter Bildung eines Bisphenols durchgeführt wird, erfolgt die Aufarbeitung der gesammelten
Flüssigkeit meistens erst nach einiger Zeit, obgleich es natürlich auch möglich
ist, die Flüssigkeit aus der Vorrichtung abzuziehen und in ein anderes Reaktionsgefäß
überzuführen.
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Nachdem die hydroperoxydhaltige Flüssigkeit durch das Reaktionsgefäß
geleitet ist, das den gasförmigen Katalysator, vorzugsweise Chlorwasserstoff, enthält,
ist die Umsetzung in der Regel noch unvollständig. Es wurde gefunden, daß im allgemeinen
die Höchstausbeute an Bisphenolen erhalten wird, wenn man die Mischung mindestens
1 Stunde, vorzugsweise mindestens 10 Stunden oder länger, z. B. 24 Stunden, bei
Raumtemperatur stehenläßt. Durch gelindes Erwärmen, vorzugsweise auf eine 500 C
nicht übersteigende Temperatur, kann die weitere Umsetzung in der Flüssigkeit beschleunigt
werden.
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Bei der Herstellung der mehrkernigen Phenole nach dem Verfahren der
Erfindung wird vorzugsweise ein Überschuß an Phenol dem Hydroperoxyd zugefügt.
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Im allgemeinen wird eine Phenol menge verwendet, die ein- bis viermal
so groß ist wie die theoretisch erforderliche Menge; vorzugsweise wird etwa das
Doppelte der theoretisch erforderlichen Nienge verwendet.
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Die Zufügung von Äthylmercaptan, welche die Kondensation von Ketonen
und Aldehyden mit Phenolen begünstigt, hat beim Verfahren nach der Erfindung ebenfalls
eine günstige Wirkung. Diese Verbindung kann der Reaktionsflüssigkeit vor, während
oder nach dem Durchgang durch das mit gasförmigem Chlorwasserstoff gefüllte Reaktionsgefäß
zugefügt werden, obgleich im allgemeinen eine vorherige Zugabe bevorzugt wird.
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Das nach Beendigung der Umsetzung erhaltene Reaktionsgemisch, das
oft und ganz oder teilweise fest ist, wird wie folgt aufgearbeitet.
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Wenn das Gemisch nicht- vollständig fest geworden ist, wird es filtriert.
Das feste Produkt wird mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet, was im
Vakuum über Phosphorpentoxyd erfolgen kann. Nach dem Trocknen wird die Masse vorzugsweise
unter vermindertem Druck, z. B. bei 15 mm Ouecksilberdruck, destilliert, wobei das
nicht umgesetzte Phenol übergeht. Der Rückstand ist das Bisphenol, das durch Umkristallisieren
weitergereinigt werden kann.
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Die Behandlung der Lösung des Hydroperoxydes mit einem katalytisch
wirkenden Gas nach dem Verfahren der Erfindung und die Aufarbeitung des erhaltenen
Reaktionsgemisches können fortlaufend durchgeführt werden. Die nicht umgesetzte
aromatische Verbindung kann nach der Reinigung wieder verwendet werden, wobei solche
Stoffe, die die Oxydation hemmen, entfernt werden.
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Bei der Kondensation eines Hydroperoxyds mit einem Phenol, das durch
Zersetzung des gleichen Hydroperoxyds erhalten wird, können diese Kondensation und
die Zersetzung des Hydroperoxyds zu Phenol und Aceton bzw. Aldehyd nebeneinander
durchgeführt werden, wobei man von dem gleichen Oxydationsprodukt eines aromatischen
Kohlenwasserstoffs ausgeht. Bei dem Verfahren erhält man dann im wesentlichen nur
ein Keton oder einen Aledhyd als Nebenprodukt. Zum Beispiel geht man bei der Herstellung
von 2,2-Bis- (4-oxyphenyl) -propan von einer Lösung von Cumolhydroperoxyd im Cumol
aus, die durch Oxydation von Cumol hergestellt wurde. Ein Teil dieser Lösung wird
unter Zersetzung des Cumolhydroperoxyds in Phenol und Aceton gespalten. Das entstandene
Phenol wird zu einer weiteren Menge Cumolhydroperoxydlösung gegeben, um das Hydroperoxyd
mit dem Phenol umzusetzen. Man erhält 2,2-Bis- (4-oxyphenyl) -propan und daneben
Aceton als einziges Nebenprodukt.
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Fig. 1 zeigt eine sehr einfache Vorrichtung, die zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung in kleinem Maßstab verwendet werden kann. Sie
besteht aus einem senkrechten Rohr 1, an dessen innerer Wandfläche die Flüssigkeit
herabfließen soll, wobei der Rest des Rohres mit dem katalytisch wirkenden Gas gefüllt
ist. Das obere Ende des Rohres 1 ist erweitert und mit einem Stopfen 2 abgeschlossen,
durchden das Einlaß rohr 3 für das katalytisch wirkende Gas und ein Einlaß rohr
4 für die Reaktionsflüssigkeit hindurchgeführt sind. Diese Flüssigkeit wird aus
dem Vorratsgefäß 5, das mit einer Meßskala versehen ist, zugeführt, das Vorratsgefäß
kann mit dem Hahn 6 abgeschaltet werden. Das Einlaßrohr4 endet dicht an der Wand
des Rohres 1, so daß die ausfließende Flüssigkeit unmittelbar über die Wand verteilt
wird. An der Stelle, an der die Aufnahme des Gases und in vielen Fällen auch die
Umsetzung am stärksten ist, ist das Rohr 1 mit einem Mantel 7 umgeben, durch den
man eine Wärmeaustauschflüssigkeit fließen läßt. Das untere Ende des Rohres 1 reicht
durch den Stopfen 8 in das Auffanggefäß 9, das einen Auslaß 10 für das katalytisch
wirkende Gas besitzt.
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Die Vorrichtung nach Fig. 1 ist für die Zersetzung von aromatischen
Hydroperoxyden in einzelnen Ansätzen geeignet. Für eine fortlaufende Arbeitsweise
muß ein Auffanggefäß angebracht werden, das nicht nur einen Auslaß für das Gas,
sondern auch einen für die Reaktionsmischung aufweist, die dann regelmäßig zu einer
Vorrichtung geleitet wird, in der sie aufgarbeitet wird, Die Vorrichtung nach Fig.
1 kann durch wenige Änderungen für eine Arbeitsweise in großem Maßstab brauchbar
gemacht werden.
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Die in der Fig. 1 auf der rechten Seite gezeigte Einrichtung ist
auch weniger geeignet für Umsetzungen mit einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit,
wie die Zersetzung von Cumolhydroperoxyd in Gegenwart von Schwefeldioxyd. Das Einlaßrohr
4 für die Flüssigkeit muß dann so weit verlängert werden, daß es in dem gekühlten
Teil des Reaktionsrohres endet, wie auf der lieken Seite der Fig. 1 gezeigt ist.
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Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, die ebenfalls fiir die Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung in kleinem Maßstab geeignet ist. Das senkrechte
Rohr 1 und der Stopfen 2 entsprechen nahezu dem Rohr 1 und dem Stopfen 2 der Fig.
1, während die Teile 5, 6, 7, 8, 9 und 10 vollständig den mit der gleichen Nummer
bezeichneten Teilen der Fig. 1 entsprechen. Für eine fortlaufende Arbeitsweise müßte
auch bei der Vorrichtung
nach Fig. 2 das Auffanggefäß neben dem
Auslaß 10 für das Gas einen Auslaß für die Reaktionsmischung besitzen.
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Das katalytisch wirkende Gas wird in die Vorrichtung nach Fig. 2
durch das Einlaßrohr 11 eingeleitet, die Flüssigkeit fließt vom Vorratsbehälter
5 in das Einlaß rohr 12, das an seinem unteren Ende mit einem konischen Rand versehen
ist, der so geschliffen ist, daß er genau auf den konischen Teil des Rohres 13 aufpaßt,
das wie ein umgekehrter Trichter gebaut ist.
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Dieses trichterförmige Rohr 13 kann durch Einstellung des Stopfens
14, d. h. durch Verändern der Tiefe, bis zu welcher er in die Öffnung, in die der
Stopfen eingepaßt ist, gehoben oder gesenkt werden. Wenn die Vorrichtung nicht in
Betrieb ist, wird das Rohr 13 gegen den konischen Rand des Rohres 12 gepreßt.
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Dies verhindert das Ausfließen von Flüssigkeit, während die vorspringende
dicke Kante des Trichterrohres 13 hierbei das Erreichen der gewünschten Wirkung
unterstützt. Während des Betriebes ist das Trichterrohr 13 mehr oder weniger gesenkt,
um eine ringförmige Öffnung zwischen den Rohren 12 und 13 frei zu lassen, durch
die Flüssigkeit in das senkrechte Rohr 1 fließt. Die Geschwindigkeit, mit welcher
die Flüssigkeit zum Reaktionsrohr zugeführt wird, kann durch Einstellung der Stellung
des Rohres 13, um die Öffnung zwischen den Rohren 12 und 13 weiter oder enger zu
machen, gewählt werden. Diese Öffnung befindet sich dicht an der inneren Wandfläche
des Rohres 1, so daß die Flüssigkeit sich auf der Oberfläche der Wandfläche des
Rohres 1 ausbreitet und an ihr entlang als Film herabfließt.
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Die Entfernung zwischen der Öffnung und der inneren Wandfläche des
Rohres 1 kann durch Heben oder Senken des Stopfens 2, durch den das Rohr 12 hindurchführt,
verändert werden. Oberhalb der ringförmigen Öffnung sammelt sich. in dem Rohr 12
eine Flüssigkeitsmenge, die eine gleichmäßige Zufuhr durch die Öffnung in das Rohr
1 begünstigt.
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Oberhalb des Einlaß rohres 11 für das katalytisch wirkende Gas befindet
sich ein inertes Puffergas, das durch das Rohr 15 eingeführt wird. Ein Inertgas
kann auch durch das Rohr 16 eingeführt werden; dieses Gas dient dazu, die Flüssigkeit,
die sich oberhalb der Öffnung zwischen den Rohren 12 und 13 befindet, unter den
gewünschten Druck zu setzen. Das Rohr 17 ist ein weiterer Einlaß für Inertgas. Es
ist nicht wichtig für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, aber es
erleichtert das Durchspülen der gesam?en Vorrichtung mit Inertgas nach Beendigung
der Umsetzung. Im grcßtechnischen Betrieb werden die Einlaßrohre 15, 16 und 17 oft
mit dem gleichen Vorratsbehälter für Inertgas.verb,unden. In diesem Falle fließt
die Flüssigkeit durch die Öffnung zwischen den Rohren 12 und 13 lediglich durch
den Druck der Flüssigkeitssäule oberhalb dieser Öffnung.
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Die Vorrichtung nach Fig. 2 kann auch für die Durchführung des Verfahrens
im großen Maßstab durch, einige Änderungen brauchbar gemacht werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Alle Prozente sind Gewichtsprozente. Die Konzentrationen von Hydroperoxyden
wurden jodometrisch bestimmt nach einer in Analytical Chemistry, Bd. 19, 1947, S.
979, beschriebenen Methode, die Isopropylalkohol als Lösungsmittel für das Natriumjodid
verwendet.
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Beispiel 1 Gasförmiges Schwefeldioxyd, das beim Durchleiten durch
konzentrierte Schwefelsäure getrocknet wird,
wird mit einer Geschwindigkeit von 1,5
1 je Stunde durch das Einlaßrohr 3 in eine Vorrichtung nach Fig. 1, linke Seite,
das unmittelbar in der gekühlten Zone endet, eingeleitet. Das Reaktionsrohr hat
einen inneren Durchmesser von 2 cm. Die Länge der gekühlten Zone beträgt 30 cm.
Das Reaktionsrohr wird von außen durch Wasser mit einer Temperatur von 100 C gekühlt.
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Die Reaktionsprodukte werden in einem eisgekühlten Kolben gesammelt,
der am unteren Ende des Reaktionsrohres befestigt ist. Das Schwefeldioxyd verläßt
die Vorrichtung durch einen Auslaß an der Seite des Auffangkolbens.
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20,0 g im wesentlichen reines unverdünntes Cumolhydroperoxyd werden
im Laufe von 53 Minuten durch das Flüssigkeitseinlaßrohr 4 eingeführt. Das Gewicht
des gesammelten Reaktionsgemisches beträgt 23,2 g.
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Aus der Jodidreaktion ergibt sich, daß in dem Reaktionsgemisch kein
nichtumgesetztes Hydroperoxyd mehr vorhanden ist.
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Das Schwefeldioxyd wird aus dem Reaktionsgemisch durch kurzzeitiges
Erwärmen auf nicht über 500 C ausgetrieben. Dann wird die Flüssigkeit gegen Lackmus
mit 60 ccm einer 1n wäßrigen Kalilauge neutralisiert. Das Aceton wird aus dem Reaktionsgemisch
so lange abdestilliert, bis eine Temperatur von 950 C erreicht ist. Das Destillat
wird in einem 1 1 fassenden Meßkolben aufgefangen, der nach Beendigung der Destillation
mit Wasser bis zur Marke aufgefüllt wird. Der Acetongehalt dieser Flüssigkeit wurde
nach dem Verfahren bestimmt, das in Ind. Engng.
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Chemistry, Bd. 18, 1926, S. 702, beschrieben ist.
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Der Phenolgehalt der Flüssigkeit wird nach dem Verfahren bestimmt,
das in Ind. Engng. Chemistry, Bd. 5, 1913, S. 392, beschrieben ist.
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Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben zusammen
mit den Ergebnissen aus zwei anderen Versuchen, die unter den gleichen Bedingungen
durchgeführt wurden mit der Abweichung, daß bei diesen das Cumolhydroperoxyd langsamer
zugegeben wurde:
Zugegebene - Aceton- Phenol- |
Menge Zugabezeit ausbeute Phenols |
Cumolhydro- |
perozyd in Minuten - O/D der Theorie 0/, der Theorie |
in Gramm |
20,0 1 53 . 56,4 67,8 |
20,0 120 57,8 82,5 |
20,75 110 - 67,2 82,6 |
Die höheren Ausbeuten, die bei der langsameren Zugabe des Cumolhydroperotyds erhalten
wurden, sind wahrscheinlich durch das bessere Kühlen der - Reaktionsflüssigkeit
bedingt.
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Beispiel 2 In vier weiteren Versuchen wird der im Beispiel 1 beschriebene
Versuch unter im wesentlichen gleichen Bedingungen wiederholt mit der Abweichung,
daß eine Lösung von Cumolhydroperoxyd im Cumol an Stelle von reinem unverdünntem-
Cumolhydroperoxyd verwendet wird.
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Das Cumol wird mit einer Pipette aus dem nach dem Abdestillieren
des- Acetons hinterbleibenden Rückstand entfernt. Die wäßrige Schicht wird durch
eine weitere Zugabe von 1.50 ccm 1 n-Kalilauge alkalisch gemacht, um alles Phenol
in der wäßrigen Schicht zu lösen. In der, wäßrigen Lösung wird der
Phenolgehalt
wie im Beispiel 1 bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
wiedergegeben:
Konzentration Menge |
der zu- Aceton- Phenol- |
des Cumolhydro- geführten Zugabe- ausbeute ausbeute |
peroxyds in der Lösung zeit in in 0/0 der in 0/0 der |
zugefuhrten Lösung in Minuten Theorie Theorie |
in o Gramm |
28,7 34,96 80 84,4 93,3 |
40,1 29,95 5Q 71,0 83,7 |
42,2 26,80 90 68,5 90,6 |
50,0 23,98 22 66,6 81,0 |
Der günstige Einfluß der Anwesenheit des Cumols als Lösungsmittel sowie der langsameren
Zugabe des Cumolhydroperoxyds ist aus der Tabelle deutlich erkennbar.
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Beispiel 3 25 g nahezu reines unverdünntes Cumolhydroperoxyd werden
in das Rohr der gleichen Vorrichtung, wie in den Beispielen 1 und 2, eingeführt
und als ein Film an der inneren Rohrwand des Reaktionsrohres herablaufen gelassen.
Die Temperaturbedingungen und die Geschwindigkeit des Schwefeldioxydstrnmes sind
nahezu die gleichen wie im Beispiel 2. Das in der eisgekühlten Flasche gesammelte
Reaktionsgemisch wird fraktioniert destilliert. Das Schwefeldioxyd wird in der ersten
Destillationsstufe abgetrieben.
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Das Gemisch wird dann in folgende Fraktionen zerlegt: 1. Fraktion,
6,0 g unter 600 C siedend; 2. Fraktion, 1,43 g vom Siedebereich 60 bis 1700 C; 3.
Fraktion, 11,81 g vom Siedebereich 170 bis 1850 C; 4. Fraktion, 5,65 g harzartiger
Rückstand.
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Die erste Fraktion besteht nahezu nur aus Aceton (63 °/o der Theorie)
und die dritte nahezu nur aus Phenol (70 O/ der Theorie).
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Beispiel 4 Chlorwasserstoff (aus Natriumchlorid und Schwefelsäure
hergestellt) wird durch Hindurchleiten durch konzentrierte Schwefelsäure getrocknet
und in die gleiche Vorrichtung, wie sie in den Beispielen 1 bis 3 verwendet wird,
eingeleitet. Ein flüssiges Gemisch aus Phenol und Cumolhydroperoxyd wird in das
senkrechte Rohr eingeführt, an dessen Wandung sie als Film herabfließt. Die Temperatur
des Kühlwassers beträgt 200 C. Der Auffangkolben für die Reaktionsflüssigkeit befindet
sich in Wasser von 20 bis 220 C.
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Das verwendete Cumolhydroperoxyd ist farblos und hat einen Siedepunkt
von 50 bis 600 C bei 0,1 bis 0,2 mm Quecksilberdruck. Die Brechzahl beträgt n20
=1,5244.
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Das zugegebene technische Phenol ist fest und hellrosafarbig. Der
Schmelzpunkt beträgt 39,60 C.
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Während 30 Minuten wird ein Gemisch aus 15,2 g Cumoihydroperoxyd
und 9,4 g Phenol (Molverhältnis 1 :1) durch das Reaktionsrohr geleitet. Der Chlorwasserstoff
wird mit einer Geschwindigkeit von 3 1 je
Stunde durchgeleitet, die mit einem kalibrierten
Kapillarströmungsmesser gemessen wird.
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Nachdem die gesamte Flüssigkeit das senkrechte Reaktionsrohr durchlaufen
hat, wird das Auffanggefäß 3 Stunden in einem Wasserbad bei 400 C gehalten. Während
dieser Zeit bleibt es in Verbindung mit dem Reaktionsrohr. Das Auffanggefäß wird
dann von dem Rohr abgenommen, verschlossen und 24 Stunden bei Raumtemperatur gehalten.
Am Ende dieser Zeit ist das Reaktionsgemisch fest geworden.
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Es wird zerkleinert, mit destilliertem Wasser gewaschen und 24 Stunden
in einem Vakuumexsikkator über Phosphorpentoxyd getrocknet. Nicht umgesetztes Phenol
wird durch eine Destillation bei einem Druck von 15 mm entfernt. Dann wurde die
Temperatur auf 1850 C erhöht. Der erhaltene Rückstand wird aus Benzol umkristallisiert,
wobei schwachviolettgefärbte Kristalle von 2,2-Bis-(4-oxyphenyl)-propan mit einem
Schmelzpunkt von 1520 C erhalten werden. Die Ausbeute beträgt 10,2 g entsprechend
45 0/o. der Theorie, bezogen auf eingesetztes Cumolhydroperoxyd.
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Beispiel 5 Die im Beispiel 4 beschriebene Herstellung von 2,2-Bis-
(4-oxyphenyl) -propan wird wiederholt, jedoch wird diesmal ein Gemisch aus 30,4
g Cumolhydroperoxyd und 18,8 g Phenol (Molverhältnis 1:1) aus dem Vorratsbehälter
5 tropfenweise eingeführt, so daß das Gemisch das Reaktionsrohr in 64 Minuten durchläuft.
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Die Temperatur des Kühlwassers beträgt 190 C. Nach dem Trocknen der
Reaktionsmischung wiegt das rohe Reaktionsprodukt 42,1 g. Nach dem Abdestillieren
des Phenols werden 29,6 g 2,2-Bis-(4-oxyphenyl)-propan mit einem Schmelzpunkt von
1470 C erhalten. Die Ausbeute, bezogen auf das eingesetzte Cumolhydroperoxyd, beträgt
65 °/oi.
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Beispiel 6 Das in den Beispielen 4 und 5 beschriebene Verfahren wird
mit einem Gemisch aus 22,8 g Cumolhydroperoxyd und 38,2 g Phenol (Molverhältnis
1:2) durchgeführt, das tropfenweise eingeführt wird und in 651/2 Minuten durch das
Reaktionsgefäß hindurchläuft.
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Die Temperatur des Kühlwassers beträgt 200 C. Das rohe Reaktionsprodukt
wiegt 42,3 g, und nach dem Abdestillieren des nicht umgesetzten Phenols beträgt
das Gewicht 29,7 g. Der Schmelzpunkt des 2,2-Bis-(4-oxyphenyl)-propans liegt bei
1490 C. Die Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Cumolhydroperoxyd, beträgt 87 §/e.
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Beispiel 7 2,2-Bis-(4-oxyphenyl) -propan wird nach den Beispielen
4 bis 6 hergestellt mit der Abweichung, daß nicht reines Cumolhydroperoxyd, sondern
eine Lösung von Cumolhydroperoxyd in Cumol verwendet wird. Diese Lösung erhält man
durch Oxydation von Cumol mit Sauerstoff, und sie enthält 36,4°/oi Hydroperoxyd.
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28,2 g Phenol werden in 62,6 g der Lösung gelöst, so daß das Molver;hältnis
von Phenol zu Cumolhydroperoxyd 2:1 beträgt. Die Lösung wird dann tropfenweise in
67 Minuten durch das Reaktionsrohr geleitet.
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Chlorwasserstoff wird mit einer Geschwindigkeit von 5 1 je Stunde
durch das Rohr geleitet. Die Temperatur des Kühlwassers beträgt 220 C.
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Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden in der im Beispiel 4 beschriebenen
Weise auf 400 C erwärmt
und dann 24 Stunden bei Raumtemperatur gehalten.
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Das feste abgeschiedene Reaktionsprodukt wird filtriert, mit destilliertem
Wasser gewaschen und weiter nach Beispiel 4 behandelt. Das nicht umgesetzte Phenol
wird abdestilliert. Der Rückstand wiegt 15,3 g und besitzt einen Schmelzpunkt von
1470 C. Die Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Cumolhydroperoxyd, beträgt 45 °/o.