-
Hängedecke, insbesondere Hängegewölbe für Industrieöfen mit von Bindedrähten
gehaltenen Steinen Die Erfindung betrifft Hängedecken, insbesondere Gewölbe für
Industrieöfen, bei der die aufgehängten Gewölliesteine gegen auf ihrer Oberseite
aufliegende Träger durch die Träger umgreifende Bindedrähte gehalten sind.
-
Es sind Hängesteine mit einem nasenartigen Vorsprung am Kopf bekannt,
die mit Hilfe biegsamer Drahtschlingen aufgehängt werden, welche den nasenartigen
Vorsprung des Steines unterfassen und an einem oberhalb des Steines befindlichen
Träger befestigt- sind. Dabei sind die den nasenartigen Vorsprung umgebenden Flächen
nach oben hin abgeschrägt.
-
Diese bekannten Nasensteine können in nur einer Richtung, nämlich
in Richtung der Nase, gepreßt werden. Das bedeutet also, -daß die größte Genauigkeit
in Richtung senkrecht zur Nase, also in Richtung des Trägers, erreicht wird und
die Toleranz in Nasenrichtung liegt. Für .das Gewölbe bedeutet -dieses, daß die
Steine zwar in ihrer Gesamtheit in Trägerrichtung maßgenau sind, worauf es nicht
so sehr ankommt, in Richtung senkrecht zu den Trägern jedoch Toleranzen haben, die
sich durch. die gegenüberliegenden Steine noch vergrößern. Gerade in dieser Richtung
wird aber in sehr vielen Fällen genaue Maßhaltigkeit notwendig sein; da sich die
Feldsteine hier auf den Hängesteinen abstützen.
-
Bei der bekannten Anordnung ist keine horizontale Verbindung der Steine
vorgesehen, nur die horizontale Komponente der schräg nach oben gerichteten Zugkraft
der Drähte soll das Zusammendrücken der mit den Rückseiten aneinanderliegenden Hängesteine
bewirken. Um überhaupt eine nennenswerte horizontale Komponente zu erreichen, muß
-der Draht daher straff angezogen werden, was im übrigen auch noch notwendig ist,
um den Draht so zu verformen, daß er gleichmäßig und nicht nur an einigen Punkten
an der runden Nase anliegt. Hierdurch tritt leicht ein Spreizen der Steine ein.
Werden die Feldsteine eingehängt, so werden die Hängesteine wieder zusammengedrückt
werden; da die hierbei auf die Nase und den Aufhängedraht wirkendenKräfte aber infolge
des langen Hebelarmes erheblich sind, kann es ohne weiteres zum .Reißen der Drähte
oder zum Abscheren der Nase kommen. Um ein Herausrutschen der Drahtschlinge über
die Nase hinweg auch bei weniger stark angezogener Schlinge zu verhindern, ist bisher
stets versucht worden, die Nase mit konkaven Seitenwänden auszubilden und sie weit
vorspringen zu lassen, was den Preßvorgang erneut kompliziert, da im ersteren Falle
Formstücke notwendig sind und im zweiten Falle beim Brennen und Transport sehr leicht
Beschädigungen auftreten.
-
Es sind Gewölbe für Industrieöfen bekanntgeworden, bei -denen sich
die aufgehängten Gewölbesteine nach außen gegen auf ihrer Oberseite aufliegende
Stützträger abstützen. Die Verbindung zwischen Stein und Träger erfolgt dadurch,
daß im Stein Quer= löcher vorgesehen sind, die mit Löchern im Träger zur Deckung
gebracht werden, worauf Träger und Stein durch einen Bolzen verbunden werden. Diese
Anordnung ist dadurch sehr schwierig, daß die Löcher genau maßhaltig sein müssen
-und spezielle Sortierung und Behauen notwendig werden; auch, wird gern vermieden,
Löcher in feuerfesten Steinen wegen der Herstellungsschwierigkeiten anzuordnen.
Außerdem können auch diese Steine nur in einer Richtung gepreßt werden, und zwar
in Richtung der Löcher, so daß die Toleranzrichtung in ungünstiger Weise festgelegt
ist.
-
Es ist weiterhin bei einer derartigen Anordnung auch bereits bekanntgeworden,
die Bohrungen in den Steinen mit Rohrstücken auszukleiden und durch die Rohrstücke
einen Draht zu führen, der die Steine am Träger hält. Hier wird zwar der Draht geschont,
doch muß die-Genauigkeit womöglich noch größer sein als beim Bolzen, mit den geschilderten
nachteiligen Folgen bei Herstellung und Montage. Auch diese Steine können nur in
einer Richtung gepreßt werden.
-
Es ist auch bekanntgeworden, Ouerausnehmungen vorzusehen, die nicht
ganz :durchlaufen und Bolzen aufnehmen, -die mit Hilfe einer Drahtschlinge am Träger
angeordnet sind. Auch hier müssen Ausnehmungen zweier Steine genau korrespondieren,
und die Form ist schwierig herzustellen. Weiterhin kann nur in einer Richtung gepreßt
werden.
-
Schließlich ist es noch bekanntgeworden, in den Hängesteinen große
Seitennuten anzuordnen, -die Rohrstücke aufnehmen, durch welche wiederum die
Drahtschlingen
laufen, die die Anordnung am Träger halten. Dabei setzt sich jede Aussparung, durch
die ein Rohr verläuft, aus zwei Aussparungen nebeneinanderliegender Steine zusammen,
wobei die Aussparungen so groß sein sollen., daß Verschiebungen der Steine möglich
sind. Wenn größere Klaffungen auftreten, so werden selbst die dicken Rohre durchgleiten.
Die Beanspruchung der Steine ist hoch, da sie nur an ihren Außenkanten getragen
werden. Eine durchgehende gemeinsame Halterung mehrerer Steine ist nicht möglich.
Bei Reparaturen, bei denen auch nur ein Stein entnommen wird, wird die gesamte Decke
abgefangen werden müssen.
-
Die Erfindung vermeidet alle aufgezeigten Nachteile dadurch, daß eine
Hängedecke, bei der die aufgehängten Gewölbesteine gegen auf ihrer Oberseite aufliegende
Träger durch die Träger umgreifende Bindedrähte gehalten sind, so beschaffen ist,
daß die Steinköpfe zum Träger parallele Nuten zur Aufnahme von vorzugsweise über
den Bereich mehrerer Steine durchgehenden Halteeisen und Hohlkehlen senkrecht zu
den Nuten zur Aufnahme des die Halteeisen verbindenden Teils der tragenden Bindedrähte
besitzen und die beispielsweise in üblicher Art abgeschrägten Steinköpfe von -dem
Bereich, in dem Nut und Hohlkehlen sich treffen, ausgehende, auf den Träger weisende
Ausnehmungen aufweisen. Durch diese Maßnahmen wird eine Reihe von Vorteilen erzielt:
a) ist der Steinkopf außerordentlich einfach herzustellen, ohne gekrümmte Stücke
und Kurven ausgebildet, und so ist die Wahrscheinlichkeit zur Bildung von Rissen
sehr gering; b) wird der Kopf von den Halteeisen in ganzer Länge umfaßt; c) drücken
die Bindedrähte gleichzeitig die Steinkörper zusammen; -d) stehen die Bindedrähte
nicht in unmittelbarer Berührung mit den Steinkörpern, sondern nur mit den Halteeisen,
so daß die -Wärmeleitung vermindert wird; e) wird die Anordnung-von Halteeisen beliebiger
Länge möglich, welche die Gewähr bieten, daß beliebig viele Steinkörper gleichzeitig
von einem Bindedraht behalten werden; f) wird durch die Halteeisen, die parallel
zur Gewölberichtung verlaufen, -eine zusätzliche Versteifungsarmierung gegeben.
-
Die Hohlkehlen werden vorzugsweise horizontal verlaufen. Sie werden
mit Vorteil gleiche Profile besitzen wie die Nuten. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
die Halteeisen als kräftige Drähte auszubilden, die über -die .gesamte Trägerlänge
einteilig verlaufen.
-
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dar. Es zeigt Fig. 1 die Vorderansicht eines Hängesteines, Fig. 2 die
Seitenansicht .des Steines nach Fig. 1, Fig. 3 die Draufsicht auf den Stein nach
Fig. 1, Fig. 4 die Seitenansicht -von erfindungsgemäß aufgehängten Steinen, Fig.
5` einen Schnitt entlang der Linie V-V durch Fig. 4.
-
Der Kopf 1 des Steines 2 ist in üblicher Weise mit einer Abschrägung
3 versehen. In Richtung des Trägers ist zwischen Kopf und Stein eine Nut 4 ausgespart,
deren untere Seite 5 mit Vorteil abgeschrägt ist, während die obere Seite6 horizontal
und der Grund 7 der Nut vertikal verlaufen. Senkrecht zur Nut 4 sind Hohlkehlen
8 ausgebildet, die mit Vorteil die gleiche Form und Abmessung haben, wie die Nut
4. Von dem Bereich, in dem Nut und Hohlkehlen einander treffen, gehen auf .den Träger
weisende Ausnehmungen 9 aus. Die Aufhängung erfolgt derart, daß die Steine am Träger
10 so gehalten werden, daß durchgehende Halteeisen 11 in die Nut 4 .eingelegt und
durch Bindedrähte 12 mit dem Träger 10 verbunden werden. Der die Halteeisen 11 verbindende
Bindedrahttei113 verläuft dabei horizontal durch die Hohlkehlen 8, vorzugsweise
ohne den Stein zu berühren. Die nach oben gerichteten Bindedrahtteile 14 liegen
in den Ausnehmungen 9, und zwar vorzugsweise gleichfalls ohne den Stein zu berühren.
-
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ergeben sich eine Reihe Vorteile.
Zunächst liegen .die Halteeisen 11 voll über die ganze Fläche der Nut 4 an, ohne
daß .eine Verformung zu .erfolgen braucht. Sodann werden die Steine durch -die mit
Hilfe der Bindedrahtteile 13 ausgeübte Horizontalkraft immer zusammengedrückt. Es
ist also kein Spreizen der Steine mit den geschilderten nachteiligen Folgen möglich.
Die Nut kann flach ausgeführt werden. Eine hinterschnittene Nut, wie beim Nasenstein,
ist nicht notwendig, so daß Einsatzstücke beim Preßvorgang entfallen. Bei :der Anordnung
gemäß der Erfindung sind Doppelsteine möglich, die ohne weiteres in einfacher Weise
gepreßt werden können. Dadurch, daß nur gerade Flächen vorhanden sind, wird der
Preßvörgang erleichtert. Schließlich können, und das hat erhebliche Bedeutung, die-
Hängesteine gemäß der Erfindung in beiden Richtungen gepreßt werden, so daß je nach
Wunsch -die Toleranz in Richtung der Träger oder senkrecht dazu gelegt werden kann.
-
Es werden im allgemeinen die Halteeisen 11 stärker gewählt werden
als die Bindedrähte. Wenn trotzdem die Profile der Nut -4 und der Hohlkehlen 8 gleich
gewählt werden, so vereinfacht dies nicht nur den Preßvorgang, sondern stellt auch
sicher, daß die leichten Bindedrähte 12 den Stein nicht berühren, also allseitig
von Luft umgeben sind und entsprechend gut gekühlt werden.
-
Die Aufhängung kann, wie in Fig. 4 gezeigt, mit einzelnen Bindedrähten
17 erfolgen. Es können jedoch auch -durchlaufende Bindedrähte 12 Verwendung finden.
In diesem Falle wären die Seitenwände der Ausnehmungen9 entsprechend in Richtung
auf den Träger zu zu neigen. Es ist auch nicht notwendig, wie in Fig. 4 dargestellt,
an jeder Steinnaht einen Bindedraht 12 vorzusehen, sondern es ,genügt, Bindedrähte
je nach ihrer Stärke in .größeren Abständen anzubringen. Die Länge der Halteeisen
kann beliebig gewählt werden. Sie können- über die ganze Länge des Trägers verlaufen,
jedoch auch kürzer sein. Ihre Form ist gleichfalls beliebig. Besonders hat es sich
bewährt, sie in Form kräftiger Drähte auszubilden.
-
Durch die Möglichkeit, Nut und Hohlkehlen flach auszuführen, wird
nicht nur das Pressen begünstigt, sondern auch die Haltbarkeit bei der Verwendung
und beim Transport sowie der Brennvorgang erleichtert, da bei den in Betracht kommenden
Materialien an starken Einkerbungen während des Brennens leicht Risse auftreten.