<Desc/Clms Page number 1>
Hängegewölbe, Hängedecke od. dgl. für Industrieöfen, insbesondere für Siemens-Martin-Öfen
Gegenstand der Erfindung ist ein Hängegewölbe, eine Hängedecke od. dgl. für Industrieöfen, insbesondere fürSiemens-Martin-Öfen, bei welchen dieRippensteine eine grössere Höhe aufweisen als die Zwischensteine und paarweise auf bogenförmigen oder geraden Stützträgern, bestehend aus je zwei parallel verlaufendenProfileisen, zwischendenen Hängeeisenmittels einer Keil-Schlitz-Verbindung angeordnet sind, aufgehängt sind und wobei der untere Teil der Hängeeisen in Aussparungen der S tefnpaare liegt und von diesen umschlossen wird.
Die Erfindung besteht darin, dass das Hängeeisen der Rippensteine an seinem unteren Kopfende mit einer kugelförmigen Auflagefläche versehen ist, die mit einer scheibenförmigen, In den Aussparungen der Rippensteine vorgesehenen Gegenfläche zusammenwirkt, und dass der auf den Oberflanschen der Stützträger aufliegende Verbindungskeil des Hängeeisens nur so weit in den Schlitz eingetrieben ist, dass die obere Fläche der Rippensteine lose an der Unterseite der Stützträger anliegt, wodurch das "Atmen" der Ofendecke gewährleistet ist.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch das Hängegewölbe eines Siemens-Martin-Ofens. Die Fig. 2 und 5 zeigen Längsschnitte nach der Linie II - II der Fig. 1. Die Fig. 3 und 4 zeigen einen Quer-bzw. Längsschnitt durch
EMI1.1
Einzelheit als Schnitt nach der Linie VII - VII der Fig. 5.
Die das Bogengewölbe des Ofens bildenden, radial verjüngten Steine, die höheren Rippensteine 2 und die zwecks besserer Kühlung der Ofendecke niedrigeren Zwischensteine 1 bzw. 12, sind seitlich an Widerlagern 3-5 abgestützt und hängen an bogenförmigen U-Eisen-Stützträgern 8, die Ihrerseits am Ofenrahmengerüst aufgehängt sind, wobei je zwei Rippensteine 2 mittels eines, zwischen je zwei parallel und symmetrisch liegenden Stützträgern 8 angeordneten Hängeeisens 6 aufgehängt sind (Fig. l, 2 und 5).
Die Zwischensteine hingegen weisen entweder keine solche Aufhängung auf (1 in Fig. 2 und 5) oder sind indirekt an den Stützträgern 8, u. zw. ebenfalls zu Paaren, vermittels der Flachhängeeisen 11 und der auf den Oberflanschen der Stützträger 8 ruhenden, zweckmässig quadratischen Tragstäbe 10, aufgehängt (12 in Fig. 5). Die paarweise aufgehängten Steine haben auf der Seite, mit der sie aneinander anliegen, dem Hängeeisen entsprechende Aussparungen 17 und umschliessen dieses zur Vermeidung von Korrosionen. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Anordnung für ebene Ofendecken, wobei jedoch alle Zwischensteine 12 wegen ihrer prismatischen Form an Hängeeisen 11 und Tragstäben 10 aufgehängt sind.
Bei schrägen Teilen von Ofendecken (Fig. 5 rechts) können die Enden der Tragstäbe 10 abgebogen sein, um deren Abgleiten von den Stützträgern 8 zu verhindern. Durch die quadratische Form der Stäbe wird deren Rollen vermieden.
Die Aufhängung für die Steinpaare an den Stützträgern 8 ist nun erfindungsgemäss wie folgt beschaffen : Das untere Kopfende 18 des Hängeeisens 6 weist eine kugelige bzw. kugelähnliche Auflagefläche auf, die mit einer in den Aussparungen 17 der Rippensteine 2 lose liegenden, scheibenförmigen Gegenfläche 9 zusammenwirkt. Der obere Teil des Hängeeisens 6 hat in an sich bekannter Weise zum Befestigen des Hängeeisens an den Stützträgern 8 einen Schlitz 20 zum Durchstecken eines Keiles 7. Der Verbindungskeil 7 ist jedoch nur so weit in den Schlitz 20 eingetrieben, dass die obere Fläche der Rippensteine nur leicht an der Unterseite der Stützträger 8 anliegt.
Zufolge der kugeligen Ausbildung des Kopfes 18 und der lose in den Rippensteinen 2 liegenden Scheibe 9 können die Rippensteine entsprechend den jeweiligen Einbauverhältnissen und den thermischen Gegebenheiten ihre Lage in gewissen Grenzen ändern und sich frei einstellen, was weiters durch die lose Befestigung der Rippensteine an den Stützträgern 8 erheblich gesteigert wird, so dass ein "Atmen" der Decke ermöglicht und das Brechen der Steine vermieden
<Desc/Clms Page number 2>
wird.
Da die Steine somit von sich aus die den jeweiligen örtlichen und thermischen Verhältnissen entsprechend Lage einnehmen, gestaltet sich der Aufbau, der Betrieb und im besonderen auch die Ausbesserung der Ofendecke erheblich einfacher, billiger und sicherer, als dies bei den bekannten Ofendecken der Fall ist, und kann vor allem auch die Reparatur durchgebrannter Deckenstellen ohne Betriebsunterbrechung in einfacher und zuverlässiger Weise durchgeführt werden.
Sind nämlich, was bei Industrieöfen am häufigsten vorkommt, die Zwischensteine 1 an irgendeiner Stelle der Decke beschädigt oder durchgebrannt und in den Ofen gefallen, so erfolgt das Ausbessern des Gewölbes, u. zw. sowohl einzelner Steine wie ganzer Reihen, während des Betriebes durch Nachsetzen von Bündeln von Nachsetzsteinen, die auf gleiche Weise wie die Zwischensteine 1 der ebenen Decke an der geschwächten oder durchgebrannten Stelle des Zwischenfeldes aufgehängt werden, d. h. mittels Flachhängeeisen 11 und quadratischer Tragstäbe 10. Über der Schadensstelle wird auf den Oberflanschen zweier benachbarter Stützträger 8 ein Stab 10 aufgelegt, auf dem ein aus zwei Steinen bestehendes Bündel mittels Flachhängeeisens 11 aufgehängt wird, das die Steine mittels Bolzen 13 fasst.
Das Flachhängeeisen 11 weist an seinem oberen Ende eine Bohrung 19 auf, in die ein Haken eingesetzt wird, womit man das Bündel während des Betriebes aus genügender Entfernung an die gewünschte Stelle einhängen kann (Fig. 7). Nach dem Nachsetzen des Bündels wird dieser Haken wieder abgenommen. Die Nachsetzsteine sind in radialer Richtung schwach verjüngt und können daher wie beim Bau einer Gewölbedecke nachgesetzt werden. In gleicher Weise werden sodann weitere Steinbündel nachgesetzt, bis die durchgebrannte Stelle vollständig geschlossen ist.
Die gelenkartige, lose Aufhängung der Rippensteine ermöglicht den verbliebenen und nachgesetzten Steinen das selbsttätige, richtige Einstellen entsprechend den baulichen und thermischen Gegebenheiten, ohne dass weitere Massnahmen zur Sicherung der Dichtheit und Festigkeit der Decke erforderlich wären, die während des Betriebes zudem kaum möglich wären. Um die Festigkeit und Dichtheit der Decke weiterhin zu steigern, . wird in allen Fugen zwischen den Steinen ein Mörtel oder ein Metallgewebe oder dünnes Eisenblech eingelegt. Beim Aufheizen des Ofens kommt es zum Verschweissen des Einlegematerials in den anliegenden Steinflächen. Die beiden Steine der Nachsetzbündel werden mit dünnem Draht zusammengebunden, um deren Herunterfallen beim Nachsetzen zu vermeiden. Im Falle die.
Rippensteine in der Nähe der durchgebrannten Stellen erheblich geschwächt sind, kann es vorkommen, dass die nachgesetzten Steine in den Ofenraum vorragen und dadurch die Rippensteine vor weiterer Verbrennung schützen, was die Lebensdauer des Ofens verlängert. Das Nachsetzen der Steinpaare kann ohne Rücksicht auf die Deformation der Decke erfolgen, was bei den bekannten Konstruktionen bisher nicht möglich war.