-
Sektorwehr Bei Sektorwehren kommen zur Abdichtung des Spaltes zwischen
dem Sektor und dem Wehrmauerwerk meist Y-Gummiprofile oder Winkel-Gummiprofile zur
Anwendung, die fest mit der Armierung verbunden und deren Gummischenkel gegen einen
aus Blech hergestellten Zylinder gepreßt sind. Der von oben oder von unten wirksame
Wasserdruck unterstützt hierbei die Pressung gegen den Zylinder. Führt nun der Wehrsektor
den etwa 50° betragenden Schwenkbereich aus, so schleifen die Gummischenkel am Zylinder
und dichten gegen den wasserfreien Raum hin ab. Die Gummihaltearmaturen sollen dabei
den Gummi nicht nur fest einspannen, sondern möglichst auch den Gummi gegen Eis
und Geschiebe schützen. Diese Arten von Dichtungen erfordern eine genaue Werkarbeit
des Zylinders und eine einwandfreie Montage der Gummiprofile. Auch treten Schwierigkeiten
auf, sobald die Dichtungen um Ecken herum geführt werden müssen, wobei auch die
Wärmedehnungen der langen Sektoren zu beachten sind. Trotz aller Vorkehrungen ist
es weiter bisher nicht gelungen, die Gummiprofile restlos vor Geschiebesand zu schützen,
der eine Zerstörung des Gummis zur Folge haben kann.
-
Die vorstehenden Nachteile der Gummiprofildichtungen für Sektorwehre
werden gemäß der Erfindung bei einem Sektorwehr, dessen Wehrgrube im Bereich der
Gelenkachse durch eine in eine ortsfeste, als Schließdichtung ausgebildete Seitendichtung
übergehende Banddichtung abgedichtet ist, dadurch beseitigt, daß die in an sich
bekannter Weise am Sektor und am festen Wehrteil befestigte und die Schwenkbewegung
erlaubende Banddichtung zu beiden Seiten des Sektors über dessen Seitenblech übersteht,
in Richtung nach dem Schwenkbogen des Sektors mindestens bis zur Schwenkachse des
Sektors und durch diese gehend verbreitert ist, wobei die Verbreiterung im Bereich
ihrer Kanten mit dem Seitenblech und der Armierung des Wehrseitenmauerwerkes mittels
Laschen verbunden ist und der Übergang von der Banddichtung in die Seitendichtung
durch ein senkrecht zum Seitenblech stehendes, durch die Schwenkachse des Sektors
gehendes Blech gebildet ist, das in die Verbreiterung senkrecht zu dieser stehend
einschneidet und die an sich bekannteY-förmige Seitendichtung stumpf und unter Spannung
gegen das Blech anstößt, wobei die freien Schenkel der Seitendichtung über den Rand
des Bleches hervorragen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das am Sektor
angebrachte Blech keilförmig zugespitzt sein, wobei die Zuspitzung des Bleches sich
in eine entsprechende keilförmige Aussparung der betreffenden seitlichen Verbreiterung
der Banddichtung einlegt.
-
Mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung wird dadurch, daß der
Dichtungsstreifen über die ganze Länge des Sektors und auch an den Ecken der Schwenkbewegung
des Sektors leicht folgen kann, eine einwandfreie Abdichtung des Sektors sowohl
gegen Oberwasser als auch gegen Unterwasser zu erreicht. Hierbei ist es besonders
vorteilhaft, daß die Abdichtung auch die oft nicht unerhebliche Wärmedehnung eines
langen Sektors ohne Beeinträchtigung der Dichtwirkung bei bewegtem und bei stillstehendem
Sektor zuläßt. Da die Banddichtung von einem mit den seitlichen Verbreiterungen
aus einem Stück bestehenden Streifen, zweckmäßig aus Gummi, gebildet wird, ist sie
einfach und billig herstellbar. Ebenso ist die Montage der Dichtung leicht und schnell
durchzuführen. Auch die Zugänglichkeit zu allen Teilen der Dichtung ist gut.
-
Am Sektor können in einfacher Weise über der Banddichtung Schutzplatten
oder Schutzrechenstäbe angelenkt sein, die mit ihrem freien Ende auf der Armierung
des feststehenden Körpers des Wehres, z. B. dem Wehrmauerwerk, schleifen und die
Dichtung vor Geschiebesand und Eisschollen schützen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf das eine Ende der erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung für Sektorwehre,
Fig. 2 einen Schnitt nach der
Linie II=II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig.1. Fig.
4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1 und Fig. 5 einen Schnitt nach der
Linie V-V in Fig. 1. Die erfindungsgemäße ° Dichtungsanordnung für Sektorwehre ist
in den Fig. 1 bis 5 dargestellt. In diesen bedeutet 1 den Sektor, 2 die Schwenkachse
des Sektors, 3 den festen Wehrteil mit der Armierung 4 und 5 das Wehrseitenmauerwerk
mit der Armierung6. Zur Abdichtung des Spaltes zwischen dem schwenkbaren Sektor
1 und dem festen Wehrteil 3 dient eine Banddichtung? aus Gummi oder einem anderen
elastischen Material. Die Banddichtung 7 ist einerseits mittels Halteeisen 8 und
Schrauben 9 am rückwärtigen Ende des Sektors 1 und andererseits mittels Halteblech
10 und Schrauben 11 an der Armierung 4 des festen Wehrteils 3 befestigt.-Die Banddichtung
7 steht zu beiden Seiten des Sektors 1 über dessen Seitenblech über und ist in Richtung
nach dem Schwenkbogen des Sektors mindestens bis zur Schwenkachse 2 des Sektors
1 und durch diese gehend verbreitert. Die Verbreiterungen von gleicher oder annähernd
gleicher Stärke sind mit ihren parallel zur Längsachse des Sektors liegenden Seiten
einmal am Sektor mittels Halteeisen 13 und Schrauben 14 und zum anderen mittels
Haltecisen15 und Schrauben 16 an der Armierung 6 des Wehrseitenmauerwerkes befestigt.
Die seitlichen Verbreiterungen 12 der Banddichtung 7 dienen zum Anschluß der Banddichtung
7 an die aus Winkelprofilen bestehenden Seitendichtungen 17 des Sektors
1. Sie stoßen jedoch nicht unmittelbar an die Seitendichtungen 17 an, sondern
an jedem Sektorende unter Zwischenschaltung eines Bleches 18, das in einer durch
die Drehachse 2 des Sektors gehenden Ebene senkrecht oder annähernd senkrecht zu
der betreffenden Verbreiterung12 am Sektorl angebracht ist. Das Blech 18 ist am
freien Ende keilförmig zugespitzt und greift mit dieser Zuspitzung 19 in eine entsprechend
keilförmige Aussparung 20 der betreffenden Verbreiterung 12 der Banddichtung 7 ein.
Das in Richtung der Seitendichtungen 17 liegende Ende der betreffenden Verbreiterung
12 ist zu einem Teil mittels Halteeisen 21 und Schrauben 22 an dem Blech 18 und
zum anderen Teil zusammen mit einer Verstärkungsgummiplatte 23 mittels Halteeisen
24 und Schrauben 25 rechtwinklig zum Wehrseitenmauerwerk 5 an der Armierung 6 desselben
befestigt. Die aus Winkelgummiprofilen bestehenden Seitendichtungen 17 sind in bekannter
Weise an der Armierung 6 des Wehrseitenmauerwerkes 5 fest angebracht und schleifen
mit ihren Gummischenkeln an den Stirnseiten des Sektors 1.
-
Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, liegt der Dichtungswechsel zwischen
der Banddichtung 7 bzw. ihrer Verbreiterungen 12 und den Seitendichtungen 17 im
wesentlichen in der Drehachse 2 des Sektors 1. Auch das an dem Sektor 1 angebrachte
Blech 18 liegt ebenfalls in der Drehachse 2 des Sektors 1. Durch diese Anordnung
wird erreicht, daß die Wärmedehnungen des Sektors 1 bei absoluter Dichtheit der
Abdichtung erfolgen können. Dehnt sich nämlich der Sektor bei Wärmeeinstrahlung
aus und zieht er sich bei Abkühlung wieder zusammen, dann verschieben sich die Zuspitzungen
19 der Bleche 18 in den keilförmigen Aussparungen 20 der Verbreiterungen 12, ohne
daß Spalte entstehen, die einen Wasserdurchtritt ermöglichen. Die aus Winkelgummi
bestehenden Seitendichtungen 17 stoßen mit ihren Stirnseiten an die Bleche 18 an.
Das Blech 18 ist nun etwas schmäler ausgeführt, als die am Sektor schleifenden Gummischenkel
der Seitendichtungen 17 zusammen hoch sind. Das hat folgenden Zweck Bei der Schwenkung
des Sektors bleiben die an der Armierung des Wehrseitenmauerwerkes fest angebrachten
Seitendichtungen unverrückbar in ihrer Lage stehen, während die am Sektor 1 angebrachten
Bleche 18 die Schwenkbewegung des Sektors mitmachen. Die Bleche 18 müssen somit,
je nach der Lage des Sektors in Staustellung oder abgesenkt, entweder den oberen
oder den unteren Winkelgummischenkel der betreffenden Seitendichtung 17 etwas zurückdrücken.
Da die Bleche 18 nun schmäler sind als die Schenkel der Seitendichtungen zusammen
hoch sind, können sich die oberen Teile der am Sektor schleifenden Gummiwinkelschenkel,
wie Fig. 2 zeigt, etwas über die Bleche 18 hinausschieben. Dadurch schlagen die
Winkelschenkel der Seitendichtungen keine Falten und bleiben dichtend an der Sektorstirnseite
liegen.
-
Um die neue Dichtungsanordnung gegen Geschiebesand und zu Tal fließende
Eisschollen zu schützen, sind nach Fig. 2 am Sektor 1 über der Banddichtung 7 und
seinen Verbreiterungen 12 Schutzplatten 26 oder Schutzrechenstäbe angelenkt, die
mit ihrem freien Ende auf der Armierung 4 des festen Wehrteiles 3 schleifen. Anstatt
die Schutzplatten oder Schutzrechenstäbe gelenkig mit dem Sektor zu verbinden, können
sie auch fest am Sektor angebracht sein. Ihre freien Enden schleifen dann nicht
auf der Armierung des festen Wehrteiles, sondern liegen etwas über dieser.