DE1083744B - Feuerfeste Massen aus Bauxit, Zirkonsand und einem Flussmittel - Google Patents
Feuerfeste Massen aus Bauxit, Zirkonsand und einem FlussmittelInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
- C04B35/48—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on zirconium or hafnium oxides, zirconates, zircon or hafnates
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Description
Es sind feuerfeste Massen bekannt, die durch Vergießen eines elektrisch erschmolzenen Bauxitgemisches
erhalten werden können und zwei verschiedene kristalline Phasen, nämlich Korund und Mullit, eingelagert
in eine glasartige Grundmasse (Matrix), enthalten.
Derartige Produkte sind zwar weitgehend hitzebeständig; wenn sie jedoch, z. B. bei Verwendung in
Schmelzofen für die Glasfabrikation, mit geschmolzenem Glas in Berührung kommen, so greift, wie die
Erfahrung zeigt, die Glasschmelze zuerst die glasartige Matrix an und hierauf den Mullit, während die
Korundkristalle dem Angriff besser standhalten.
Es ist bereits früher gelungen, diese bekannten feuerfesten Produkte wesentlich zu verbessern, indem
man dem Gemisch den Gehalt an Korund und glasiger Matrix beließ, jedoch den Mullit durch Zirkondioxyd
ersetzte, das dem flüssigen Glas gegenüber sogar noch beständiger ist als der Korund. Eine stark tonerdehaltige
Glasmasse, wie sie beim Angriff der Glasschmelze auf die tonerdehaltige feuerfeste Auskleidung
entsteht, ist tatsächlich schon bei einem sehr geringen Prozentsatz an Zirkondioxyd rasch gesättigt. Diese
früher (z. B. in der deutschen Patentschrift 890 923) beschriebenen, verbesserten feuerfesten Produkte enthalten
im übrigen noch einen Zusatz an Alkali- oder Erdalkalioxyden, der so bemessen ist, daß die gesamte
Kieselsäure in der glasigen Matrix festgehalten wird und nicht aus der Grundmasse in ein kristallisiertes
Silikat (Mullit) übergeht.
Die diesem früheren Vorschlag entsprechenden feuerfesten Prpdukte weisen noch den Nachteil auf, daß das
Ausgangsmaterial nur einen schwachen Gehalt an Kieselsäure haben darf, weshalb ihr Gestehungspreis
sehr hoch ist. Sie erwiesen sich zwar als flüssigem Glas gegenüber sehr widerstandsfähig, sind aber zu kostspielig
zur Verwendung in denjenigen Zonen der Glasofen, wo die Korrosion verhältnismäßig schwach,
aber auch immer noch so stark ist, daß sich die Anwendung einer ausschließlich aus Bauxiten bestehenden
feuerfesten Auskleidung verbietet. Es bestand daher Bedarf an für Glasschmelzofen verwendbaren
feuerfesten Massen, die einen mittleren Korrosionswiderstand gegenüber der Glasschmelze
aufweisen, ohne daß ihre Verwendung die Glaserzeugung unwirtschaftlich macht.
Die Erfindung kommt diesem Bedürfnis entgegen. Ihr Gegenstand sind technische Erzeugnisse in Gestalt
von durch Vergießen des im Elektroofen verschmolzenen Ausgangsgemisches erhaltenen Produkten,
insbesondere Formkörpern, worin die Mullit- und Zirkonoxydkristalle in eine widerstandsfähige Grundmasse
(Matrix) auf Mullitbasis als Schutzhülle eingebettet sind. In dieser Grundmasse sind kleine
Feuerfeste Massen aus Bauxit,
Zirkonsand und einem Flußmittel
Zirkonsand und einem Flußmittel
Anmelder:
L'Electro Refractaire Societe Anonyme,
Paris
Paris
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E, Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 22. März 1957
Frankreich vom 22. März 1957
Pierre Bergeron, Le Raincy,
Pierre Bortaud, Andre Mendes da Costa,
Pierre Bortaud, Andre Mendes da Costa,
Le Pontet, Vaucluse,
Andre Sevin und Jacques Gaudin,
Avignon, Vaucluse (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
Zirkondioxydkristalle in großer Anzahl enthalten, und es deutet alles darauf hin, daß sie ein Eutektikum
aus Mullit und Zirkondioxyd darstellt. Es wurde festgestellt, daß sich eine solche Struktur, worin im
Moment des Abkühlens des geschmolzenen Oxydgemisches in der Form der Mullitkristall den Primärkristall
darstellt, aus einer im Elektroofen erschmolzenen Mischung erhalten läßt, deren Si O2-Gehalt
24 bis 27% beträgt und deren ZrO2-Gehalt zwischen 24 und 30% liegt.
Da die feuerfesten Massen nach der Erfindung zur technischen Verwendung bestimmt sind, mußte ein
Weg gefunden werden, der es ermöglicht, unter Vermeidung von kostspieligen synthetischen Stoffen von
den handelsüblichen relativ kieselsäurereichen Mineralien auszugehen, wie sie in der Natur als Zirkondioxyd-
und Bauxitsande vorkommen. Bei Verwendung dieser natürlich vorkommenden Ausgangsstoffe
werden in das Gemisch die Oxyde des Titans, des Eisens (FeO3), des Calciums (CaO) usw. hineingebracht,
die dann beim Schmelzen in die glasige Gangart eintreten. Die so erhaltenen Blöcke zeigten
beim Abkühlen eine Tendenz zur Rißbildung, und man fügt daher, um dieser Neigung entgegenzuwirken,
erfindungsgemäß dem Gemisch ein Alkalioxyd, wie
009 530/480
Na2O, hinzu, und zwar in einer Menge von weniger
als 1 Gewichtsprozent des Gesamtgemisches, damit dieses Oxyd nicht die Entstehung der gewünschten
Struktur stört.
Technisch, besonders wertvolle Produkte werden erzielt,
wenn der Gehalt der Gußmassen an glasiger Grundmasse zwischen 15 und 25% liegt. Unter dieser
Voraussetzung muß dann im Gesamtgemisch der Kieselsäuregehalt mit dem Gehalt an Zirkondioxyd
und dem Gehalt ν an glasartiger Grundmasse durch folgende Beziehung verbunden sein:
% Si O2 = 23 - Vo Zr O3 - 0,3 + % V · 0,5
(% = Gewichtsprozent der Gesamtmasse).
(% = Gewichtsprozent der Gesamtmasse).
(Der Höchstgehalt an SiO2 sowie derjenige an Zr O2
sind insofern begrenzt, als die Bedingungen für das Entstehen der obenerwähnten gewünschten Struktur
erfüllt sein müssen.)
Die Produkte nach der Erfindung können gegebenenfalls außerdem ein oder mehrere Erdalkalioxyde
enthalten, die, wenn sie in geringer Menge anwesend sind, ebenfalls dazu beitragen, die Neigung
zur Rißbildung herabzusetzen. Das gleiche wird bewirkt durch die Anwesenheit von Eisenoxyd, jedoch
treten bei einem zu hohen Eisenoxydgehalt verschiedene Nachteile in Erscheinung, so daß man
diesen Anteil im Verhältnis zu der Menge an Ausgangsstoffen (Bauxiten) niedrig halten muß.
Im übrigen ist die das Reißen verhindernde Wirkung bei den Erdalkalioxyden und dem Eisenoxyd
weniger stark als bei Alkalioxyden.
Es konnte festgestellt werden, daß in der Praxis feuerfeste Massen bzw. Formkörper von besonders
guter Beschaffenheit entstehen, wenn man von Gemischen ausgeht, bei denen die verschiedenen Bestandteile
in einem Verhältnis stehen, das sich wie folgt kennzeichnen läßt:
Die dreifache Menge des Gesamtgehaltes an Alkalioxyd plus der einfachen Menge des Gesamtgehaltes
an Erdalkalioxyd plus der einfachen Menge des Gesamtgehaltes an Fe2O3 muß mindestens gleich dem
0,09fachen Gesamtgehalt des Produktes an Kieselsäure sein, sämtliche in Gewichtsprozent der Gesamtmasse.
(Hierbei ist das gesamte Eisen als Fe2 O3 aufgeführt,
obwohl es auch in Form von FeO anwesend sein kann.)
Folgende als Beispiele genannte Zusammensetzungen ergaben ausgezeichnete feuerfeste Massen:
ZrO2 | SiO2 | Al2O3 | TiO2 | Fe2O3 | Na2O | |
Guß I | 24 23,5 25,5 25,5 |
27 24,5 25,5 25,5 |
44,42 44,45 43,8 43,6 |
3,1 3,1 3,0 3,0 |
1,0 1,0 1,7 1,7 |
0,48 0,45 0,5 0,7 |
Guß II | ||||||
Guß III | ||||||
Guß IV |
Bei Durchführung der Güsse wurde beobachtet, daß sich beim Erkalten der Schmelze in der Form Mullitkristalle
bilden, wobei das Zirkondiaxyd im metastabilen Gleichgewicht mit dem Mullit in der Mutterlauge
bleibt. Die zum Schluß erhaltene durchkristallisierte Masse hat das Aussehen eines Eutektikums aus
Mullit und Zirkoniumdioxyd. Es umhüllt die Mullitkristalle und schützt sie vor Korrosion. Dieser metastabile
Zustand führt auch zu einer Kristallisation von Zirkoniumdioxyd unabhängig von dem Mullit.
Das Schaubild stellt eine Mikrophotographie des mit dem Guß II erhaltenen Produktes dar. Bei m
sieht man Mullitkristalle von rechteckiger Form, umgeben von der oben beschriebenen, im Bilde mit e bezeichneten
»Schutzhülle«, die eine große Anzahl kleiner Zirkoniumdioxydkristalle enthält.
Die feuerfesten Massen nach der Erfindung können durch Zusammenschmelzen von Bauxit, Zirkonoxydsand
und zusätzlichem Natriumsilikat (das Na2 O abgibt)
in den zur Entstehung der jeweils beabsichtigten Zusammensetzung geeigneten Anteilsverhältnissen bereitet
werden, wobei der verhältnismäßig hohe Kieselsäuregehalt der Naturprodukte keineswegs stört.
Sämtliche Ausgangsprodukte sind nicht besonders kostspielig. Gute Ergebnisse wurden erzielt mit Gemischen
folgender Zusammensetzung:
Calcinierter Bauxit 56,2 bis 60%
Zirkonoxydsand 38 bis 42%
Natriumsilikat 1,8 bis 2 %
Gegebenenfalls kann man zwecks Reduktion des im Bauxit anwesenden überschüssigen Fe2O3 beim Einschmelzen
der Charge im Elektroofen Holzkohle zufügen.
Die feuerfesten Produkte nach der Erfindung lassen sich nicht nur als Auskleidungen bzw. Schutzschichten
für Glasofen, sondern auch für metallurgische öfen, wie Hochöfen, Siemens-Martin-Öfen usw., und für
Apparaturen der chemischen Industrie verwenden, wobei die betreffenden Teile gegebenenfalls unmittelbar
aus den Massen vergossen werden können. Im zerkleinerten Zustand können die erstarrten
Schmelzen ähnlich wie etwa Schamotte verwendet werden, z. B. zur Herstellung von gesinterten oder
anderweitig agglomerierten feuerfesten Formstücken oder auf andere beliebige Weise.
Claims (3)
1. Aus Bauxit, Zirkonsand und einem Flußmittel erschmolzene feuerfeste Massen oder Formkörper
mit in einen glasigen Grundstoff eingelagerten Zirkonoxyd- und Mullitkristallen, gekennzeichnet
durch einen Kieselsäuregehalt von 24 bis 27%, einen Zirkonoxydgehalt von 24 bis 30% und einen
Gehalt an Alkalioxyd, vorzugsweise Natriumoxyd, von weniger als 1%.
2. Massen oder Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an glasiger
Grundmasse 15 bis 25% beträgt und daß der Kieselsäureanteil mengenmäßig ausgedrückt wird
durch folgende Beziehung: 23 minus dem 0,3fachen Gehalt an Zirkonoxyd plus dem 0,5fachen Gehalt
an glasiger Grundmasse ist gleich Kieselsäuregehalt, sämtliche in Prozent.
3. Massen oder Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an
Alkali- und gegebenenfalls Erdalkalioxyd und/oder an Eisenoxyd ausgedrückt wird durch folgende
Beziehung: 3facher Alkalioxydgehalt plus ein-
fächer Ferrioxydgehalt ist mindestens gleich dem 0,09fachen Gehalt an Kieselsäure, sämtliche in
Prozent.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 890 923.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1083744X | 1957-03-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=9611288
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DES53786A Pending DE1083744B (de) | 1957-03-22 | 1957-06-05 | Feuerfeste Massen aus Bauxit, Zirkonsand und einem Flussmittel |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2326419A1 (de) * | 1972-06-14 | 1974-01-03 | Carborundum Co | Koerper aus schmelzgegossenem feuerfesten material |
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KR950007708B1 (ko) * | 1986-08-19 | 1995-07-14 | 커몬 웰쓰 사이언티픽 앤드 인더스트리얼 리서취 오가니제이숀 | 복합 내열성 물질 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE890923C (de) * | 1939-10-20 | 1953-09-24 | Electro Refractaire | Gegossenes feuerfestes Erzeugnis |
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- 1957-03-22 FR FR1169998D patent/FR1169998A/fr not_active Expired
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1958
- 1958-03-21 GB GB9220/58A patent/GB872304A/en not_active Expired
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DE890923C (de) * | 1939-10-20 | 1953-09-24 | Electro Refractaire | Gegossenes feuerfestes Erzeugnis |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1169998A (fr) | 1959-01-08 |
BE565669A (de) | |
GB872304A (en) | 1961-07-05 |
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