DE108231C - - Google Patents

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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/02General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
    • D06P1/12General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ

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Description

Das jetzige Verfahren zur Erzeugung von Azofarbstoffen auf der Faser besteht darin, dafs man die Waare zuerst mit einem Phenol, gewöhnlich ß-NaphtoI, präparirt, trocknet und durch eine Lösung eines Diazo- bezw. Tetrazosalzes führt.
Die Hauptnachtheüe dieses Verfahrens sind :
ι. Die mit Naphtol präparirte Waare darf nicht langer als zwei oder drei Minuten gedämpft werden. Durch längeres Dämpfen wird die Waare braun und die Kuppelungsfähigkeit» mit Diazokörpern so herabgedrückt, dafs beim ' Behandeln mit Diazo- bezw. Tetrazolösungen nur schmutzige, sehr unansehnliche Nuancen zu erhalten sind.
Es ist daher ein gleichzeitiges Aufdrucken von β-Naphtol mit basischen Farbstoffen, Chrom- und Alizarinfarben technisch gar nicht durchführbar, da diese Farben, um sie völlig zu fixiren, 60 bis 90 Minuten gedämpft werden müssen.
2. Auf mit ß-Naphtol präparirter Waare ist kein reines Anilinschwarz zu erhalten, man erhält vielmehr immer ein braunes Schwarz.
3. Zur Erzeugung weifser Reserven auf mit ^-Naphtol präparirter Waare dient hauptsächlich eine 250 bis 300 g Zinnchlorür auf je 1 kg enthaltende Druckfarbe und für Buntätzen dieselbe Farbe mit basischen Farbstoffen und Tannin gemischt.
Die angreifende Wirkung des Zinnchlorürs auf die Faser ist wohl bekannt; wenn Waare, welche mit diesem stark angreifenden Mittel behandelt wurde, über Nacht bei gewöhnlicher Temperatur liegen bleibt, wird sie morsch. In dem Falle, dafs sie beim Drucken zu lange in der Trockenkammer weilt, was beim Abstellen der Druckmaschine leicht vorkommt, zeigt die Waare, nachdem sie durch das Diazobad geführt und getrocknet worden ist, auf den bedruckten "Stellen lauter Löcher.
Mittels Dämpfens die basischen Farbstoffe auf dieser Waare vollständig zu fixiren, ist einfach unmöglich.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren nun vermeidet alle diese Uebelstände. Es besteht darin, dafs man die Waare, statt sie mit einem Phenol zu präpariren, mit löslichen Salzen der Wolfram- oder Metawolframsäure oder parawoltramsauren oder anderen löslichen sauren wolframsauren Salzen, wie z. B. Natriumwolframat oder Natriumparawolframat, bedruckt oder klotzt oder auf irgend eine andere Weise imprägnirt, trocknet und durch eine Lösung eines Diazo- bezw. Tetrazokörpers führt, wäscht und mit einer schwach alkalischen oder am besten mit einer ganz neutralen Lösung (d. h. einer Lösung, welche keine freien Alkalien enthält) eines Phenols oder eines Diamins, wie Metaphenylendiamin, wäscht und trocknet.
Die wolfram- bezw. meta- oder para-wolframsauren Salze wirken auf die Diazo- bezw. Tetrazokörper wie eine Beize ein. Auf der Faser werden die Wolframate der Diazo- bezw. Tetrazokörper befestigt und diese in Wasser
völlig unlöslichen Salze kuppeln sich dann mit dem Phenol oder Amin in dem Phenol- oder Aminbade.
Als ein Beispiel gelte folgendes:
Für den Druck benutzt man folgende Druckfarbe, welche man auf die Waare aufdruckt:
Traganthverdickung 600 g,
Technisches wolframsaures
Natron 1 50 g,
Wasser 250 g,
1000 g.
Man trocknet und führt alsdann die Waare z.B. durch folgendes Diazobad:
Sülzsaures Amidoazobenzol 2340 g,
Salzsäure 200 B 244-O ecm,
Wasser 50 1,
Eis 25 kg,
Natriumnitrit 1 100 g
in 15 1 Wasser gelöst.
Das Ganze wird auf 100 1 gebracht.
Dann wird die Waare gut gewaschen und durch folgende Naphtqllösung genommen:
1440 g ß-Naphtol wird mit 1000 g 40 proc. Natronlauge angerührt und auf-ioool gebracht.
Die Waare wird dann gewaschen, geseift und getrocknet.
Für Azofarbstoffe in Verbindung mit basischen Farbstoffen klotzt man die Waare zuerst am besten in der Lösung eines Antimonsalzes, welches mit Diazokörpern keine unlöslichen Diazoverbindungen giebt. Hierzu eignet sich vorzüglich das Antimonfluoriddoppelsalz. Nach dem Klotzen druckt man die obige Druckfarbe aus wolframsaurem Natron und eine gewöhnliche mit Tannin versetzte Druckfarbe aus basischen Farbstoffen gleichzeitig auf, trocknet und dämpft dann 60 Minuten. Darauf führt man die Waare durch das Diazobad und verfährt weiter, wie schon angegeben.
Für Azofarbstoffe in Verbindung mit Chromoder Alizarinfarben druckt man die entsprechende Druckfarbe gleichzeitig mit der oben erwähnten und beschriebenen Druckfarbe aus wolframsaurem Natron auf die reine Waare oder auf die mit Türkischrothöl präparirte Waare auf, trocknet, dämpft 60 bis go Minuten, nimmt durch das Diazobad und verfährt weiter, wie schon angedeutet.
Für Azofarben in Verbindung mit Anilinschwarz druckt man die gewöhnliche Anilinschwarz-Druckfarbe gleichzeitig mit den schon angegebenen wolframsauren Natron-Druckfarben auf, trocknet, dämpft, nimmt durch das Diazobad und verfährt weiter, wie schon angegeben. Als Diazo- bezw. Tetrazokörper dienen vortheilhaft alle löslichen Diazo- bezw. Tetrazosalze folgender Basen:
Anilin, Ortho-, Meta- und Para-Nitro-Anilin, Anisidin; Ortho-, Meta- und Para-Toluidin; Ortho- und Meta-Nitro-Paratoluidin; Para-Nitro - Orthotoluidin; die Xylidine, Ortho-Nitro-Phenetidin, a- und ß-Naphtylamin, Meta-Phenylendiamin, Diamidonaphtalin (2 · 7), Benzidin , Nitro - Benzidin , Dianisidin , Tolidin, Amidoazobenzol, Amidoazotoluol, Fuchsin, Primulinbase und Safranin, doch können auch alle Diazo- bezw. Tetrazokörper, welche mit Wolframaten oder Metawolframaten unlösliche Verbindnngen eingehen, benutzt werden.
Als Phenole dienen: Phenol, Resorcin, a- und ß-Naphtol, Amidonaphtol, ß-Oxynaphtoesäure, Dioxynaphtalin und alle Phenole, welche mit Diazokörpern unlösliche Azofarbstoffe liefern.
Es ist zu bemerken, dafs in den Fällen, wo das Kuppelungsbad aus einer Lösung eines Diamins besteht, Amidoazofarbstoffe auf der Faser erzeugt werden, welche dann weiter diazotirt und gekuppelt werden können.
Anstatt das wolframsaure oder para- oder metawolframsaure Natron aufzudrucken, kann auch so verfahren werden, dafs man die Waare mit diesen Reagentien klotzt, trocknet und. durch das schon artgegebene Diazobad führt, hierauf wäscht und durch das Naphtol- oder Diaminbad nimmt.
Eine gute Klotzfarbe ist folgende:
Wasser 800 ecm,
Technisches wolframsaures
Natron 1 50 g,
Traganthverdickung 50 g,
1000 g.
In den Fällen, wo die Waare geklotzt ist, erhält man Reserve-Effecte wie folgt:
I. Weifs:
Man druckt z. B. eine der folgenden Druckfarben auf, trocknet und dämpft:
a) Verdickung 600 g,
Bleiacetat ' 300 g,
Wasser 100 g,
1000 g.
b) Verdickung 730 g,
Chlorsaures Natron 120 g,
Rothes Blutlaugensalz ... 20 g,
Wasser . 130 g,
1000 g.
II. Buntätzen mit basischen Farbstoffen:
Zu der Klotzfarbe giebt man ein Antimonsalz, z. B. etwas Antimonfluoriddoppelsalz,
trocknet, druckt eine Druckfarbe aus gewöhnlichem basischen Farbstoffe, zu welchem loo bis 200 g Citronensäure auf je ι kg gegeben worden ist, auf und dämpft eine Stunde.
III. Für Chrom- oder Alizarinfarben oder Anilinschwarz
druckt man die gewöhnliche Chrom- oder Alizarin- oder Anilinschwarz-Druckfarbe auf und dämpft gehörig.
Für Anilinschwarz genügt es auch, eine verdickte Lösung von Anilinsalz und chlorsaurem Natron aufzudrucken, worauf getrocknet und gedämpft wird. In einem solchen Falle wirkt die Wolfrainsäure als Sauerstoffüberträger.
Für das Färben von Wolle oder Baumwolle im Strang unter Benutzung dieses Verfahrens imprägnirt man diese mit der angeführten Klotzfarbe, quetscht aus, trocknet, taucht in das Diazo- bezw. Tetrazobad ein, wäscht und kuppelt, wie schon angegeben.
Statt das wolframsaure Natron auf die reine Waare zu drucken, kann man es auch auf mit ß-Naphtolnatrium präparirte Waare drucken, gleichzeitig mit einer Diazodruckfarbe, wie folgende:
Azophorroth ioo g,
Wasser 200 g,
Traganthverdickung 330 g,
Stärke verdickung 330 g,
Essigsaures Natron 40 g,
1000 g.
Wo die Diazofarbe die Waare trifft, wird der entsprechende Azofarbstoff erzeugt. Dann führt man durch die Lösung einer der angegebenen Diazoverbindungen, wäscht und nimmt durch eines der angegebenen Entwickelungsbäder und wäscht und seift schliefslich.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Erzeugung von Azofarbstoffe:! auf der Faser, indem man dieselbe mit löslichen wolfram- oder metawolfram- oder para-wolframsauren oder anderen löslichen sauren wolframsauren Salzen präparirt, hierauf zuerst mit einer Lösung eines Diazo- bezw. Tetrazokörpers und sodann mit einer Lösung eines Phenols oder Naphtols, oder mit einer Lösung eines Diamine oder Derivates eines Phenols oder Naphtols oder Diamins behandelt, welches in Wasser unlösliche oder nahezu unlösliche Azoverbindungen mit Diazo- bezw. Tetrazokörpern liefert.
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