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Salze der Hydroxymethan-oder Hydroxyäthansulfinsäure enthaltende Zubereitungen.
zur Herstellung haltbarer, saurer Abziehbäder Es ist bekannt, daß sich die Salze
der Hydroxymethan-oder Hydroxyäthansulfinsäure, insbesondere das Zink-und das Calciumsalz,
in saurer Lösung zum Abziehen von Textilfärbungen eignen. Um die Faser während des
etwa 1stündigen Vorgangs möglichst zu schonen, führt man ihn bei Temperaturen von
50 bis 95°C durch, wobei das Bad durch Zugabe von sauer reagierenden Stoffen, z.
B. von Ameisensäure, auf einen pH-Wert von 3 bis 5 gebracht wird. Man erhält auf
diese Weise ein Abziehgut, das je nach Art des Farbstoffes und Farbtons farblos
oder nur noch schwach angefärbt ist.
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Ein erheblicher Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß derartige
Abziehbäder unter den oben beschriebenen Bedingungen recht unbeständig sind. Es
entstehen regelmäßig unlösliche Zerfallsprodukte der Hydroxymethan- oder Hydroxyäthansulfinsäure,
die sich sehr fest mit der Faser verbinden und deren Eigenschaften verschlechtern.
Insbesondere büßt das Textilgut seinen weichen Griff weitgehend ein. Die Ablagerungen
sind ohne Schädigung der Textilfaser nachträglich nicht mehr zu entfernen und wirken
beim Wiederfärben außerordentlich störend. Auch nimmt das entfärbte Gut einen unangenehmen
Geruch an, der sehr fest haftet.
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Es wurde nun gefunden, daß man hervorragend haltbare, saure Abziehbäder
erhält, wenn man sie aus Salzen der Hydroxymethan- oder Hydroxyäthansulfinsäure
enthaltenden Zubereitungen herstellt, die außerdem Hexamethylentetramin enthalten.
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Die Zubereitungen nach der Erfindung können in derselben einfachen
Weise angewendet werden wie die bisher üblichen, im wesentlichen reinen Reduktionsmittel.
Durch Lösen in Wasser und Ansäuern der Lösung erhält man gebrauchsfertige Abziehbäder.
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Die so hergestellten Bäder sind wesentlich beständiger, selbst unter
den Bedingungen des Abziehvorgangs, als bekannte Bäder; außerdem läßt sich durch
geeignete Wahl des Mengenverhältnisses zwischen Reduktionsmittel und Hexamethylentetramin
schon bei der Herstellung der neuen Zubereitungen die Wirksamkeit des Bades dem
gewünschten Zweck anpassen. Zweckmäßig wählt man die Menge der Bestandteile so,
daß die Zubereitungen 1 bis 10 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin, bezogen auf
die Menge an Reduktionsmittel; enthalten.
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Die in den Beispielen genannten Prozente und Teile sind Gewichtseinheiten.
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Beispiel 1 Eine Zubereitung besteht aus 500 Teilen Zinksalz der Hydroxymethansulfinsäure
und 8 Teilen Hexamethylentetramin. Sie wird in 100000 Teilen Wasser gelöst; die
Lösung säuert man mit 100 Teilen Ameisensäure an.
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Erhitzt man das so erhaltene Bad auf 60°C, so zersetzen sich in 30
Minuten nur 1,00/" in 60 Minuten nur 2,10/, des Zinksalzes der Hydroxymethansulfinsäure.
Die Lösung bleibt völlig klar und geruchlos. In einem Bad dagegen, das aus 500 Teilen
Zinksalz der Hydroxymethansulfinsäure, 100 Teilen Ameisensäure und 100000 Teilen
Wasser hergestellt wurde, zersetzen sich bei 60°C in 30 Minuten 30 %, in 60 Minuten
48 % des Reduktionsmittels.
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Beispiel 2 Ein saures Abziehbad mit einem pH von 3,5, welches man
durch Auflösen von 10 Teilen einer Zubereitung, bestehend aus 9,8 Teilen Natriumsalz
der Hydroxymethansulfinsäure und 0,2 Teilen Hexamethylentetramin, in 1000 Teilen
Wasser und Zugabe von 3 Teilen Ameisensäure hergestellt hat, wird auf 60°C erwärmt.
Die Zersetzung des Reduktionsmittels beträgt nach 20 Minuten 2,9 %, nach 60 Minuten
5,7 %.
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Verwendet man in gleicher Menge eine Zubereitung, bestehend aus 9;2
Teilen Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure und 0,8 Teilen Hexamethylentetramin,
so beträgt unter den gleichen Bedingungen die Zersetzung nach 20 Minuten 2,3 °/o,
nach 60 Minuten 2,4 °/o des Reduktionsmittels. In beiden Fällen weist das Bad bis
zum Schluß keinerlei Trübung und üblen Geruch auf.
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Verwendet man an Stelle der genannten Abziehmittel zur Herstellung
des Bades 10 Teile Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure, so bildet sich schon
nach 3 Minuten ein schmieriger Niederschlag, und gleichzeitig
entwickelt
sich ein =Übler Zersetzungsgeruch. Nach 20 Minuten sind 610/, und nach 60 Minuten
64 °% des Reduktionsmittels zersetzt worden.
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Beispiel 3 Ein Abziehmittel besteht aus einer Mischung aus 500 Teilen
Calciumsalz der Hydroxyäthansulfinsäure und 37 Teilen Hexamethylentetramin.
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Man stellt daraus ein Abziehbad her, indem man 537 Teile der Mischung
und 390 Teile Ameisensäure in 100000 Teilen Wasser löst.
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Beim Erwärmen auf 50°C beträgt die Zersetzung des Reduktionsmittels
nach 30 Minuten 7 °/o, nach 60 Minuten 110/" wobei die Lösung völlig klar und geruchlos
bleibt.
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Ein Bad dagegen, das aus 500 Teilen Calciumsalz der Hydroxyäthansulfinsäure,
390 Teilen Ameisensäure und 100000 Teilen Wasser besteht, trübt sich bei
50'C
schon nach wenigen Minuten und nimmt einen sehr starken,- unangenehmen
Geruch an; das Reduktionsmittel ist bereits nach 30 Minuten zu 85 °/o, nach 60 Minuten
zu 88 °/o zersetzt.
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Beispiel 4 Man löst eine Mischung von 500 Teilen Calciumsalz der Hydroxymethansulfinsäure
und 25 Teilen Hexamethylentetramin in 100000 Teilen Wasser und 450 Teilen Ameisensäure.
Beim Erhitzen auf 60°C zersetzen sich in 30 Minuten 2,4 °/o, in 60 Minuten 4,2 °/o
des Reduktionsmittels. Ohne den Zusatz von Hexamethylentetramin beträgt die Zersetzung
bei 60°C nach 30 Minuten 39 °/o, nach 60 Minuten 47 %.