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Steuervorrichtung für die Primärstrahlenblende eines Röntgengerätes
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für die Primärstrahlenblende eines
Röntgengerätes, bei der die Lamellenpaare durch je einen ferngesteuerten Elektromotor
antreibbar und die Motoren durch Schalter im jeweils erforderlichen Drehsinne ein-bzw.
ausschaltbar sind. Dabei werden die Schalter je von einer Feder in ihre Ausschaltstellung
geführt, sobald kein Druck mehr auf den Schalterbedienungshebel ausgeübt wird.
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Bei Durchleuchtungsgeräten werden Primärstrahlenblenden zur Begrenzung
des Durchleuchtungs bzw. Aufuahmefeides benutzt, die vom Beobachter bei der Durchleuchtung
auf die gewünschte Feldgröße gebracht werden.
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Hierfür hat man bisher mechanische Primärblenden benutzt, die über
in bequem erreichbarer Nähe des Beobachters angebrachte Bedienungshebel unter Zwischenschaltung
von Bowdenzügen oder Seilführungen verstellt werden können. Dabei kann man aus der
Stellung der Bedienungshebel auf die Stellung der Primärstrahlenblende und damit
auf die eingestellte Feldgröße schließen. Nachteilig ist jedoch die Verwendung mechanischer
Übertragungsmittel, da sie die räumliche Beweglichkeit zwischen den Bedienungselementen
und der Primärstrahlenblende stark einschränken. Andererseits sind auch bereits
elektrisch gesteuerte Primärstrahlenblenden bekannt, bei denen zwei Paare von Blendenlamellen
senkrecht zueinander durch zwei Elektromotoren verstellt werden können. Für ihre
Bedienung sind allgemein in einer vom Beobachter des Leuchtschirmbildes bequem erreichbaren
Lage elektrische Schaltvorrichtungen angebracht, die in unterschiedlichen Richtungen
betätigt werden können und hierbei die Primärstrahlenblende öffnen oder schließen.
Üblicherweise werden hierbei Schalter benutzt, die je von einer Feder in ihre Ausschaltstellung
geführt werden, sobald kein Druck auf den Schalterbedienungshebel ausgeübt wird,
d. h.
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Drucktastenschalter. Bei ihnen erfolgt die Verstellung der Blendenlamellen
nur während der Betätigung des Schalters.
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Nachteilig ist bei diesen bekannten Steuervorrichtungen, daß man
aus der Stellung des Schalters, der nach seiner Betätigung in die Mittellage zurückfedert,
nicht auf die Stellung der Lamellenpaare der Primärstrahlenblende schließen kann.
Da außerdem auf Grund von Normenvorschriften derartige Röntgengeräte mit einer während
des Betriebes verstellbaren Strahlenblende ausgerfistet sein müssen, deren jeweilige
Einstellung (offen oder geschlossen) leicht erkennbar sein sollte, ist es üblich,
die geschlossene Stellung über entsprechende Kontakte an der'Primaarstrahlenblende
mittels einer für den Beobachter gut sichtbaren Signallampe anzuzeigen.
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Bei den bekannten Geräten spricht aber diese Signallampe nur dann
an, wenn beide Lamellenpaare geschlossen sind. Ist nur ein Lamellenpaar geschlossen,
so zeigt die Signallampe nicht an, obwohl effektiv auch dann die Primärstrahlenblende
geschlossen ist und kein Durchleuchtungsfeld auf dem Leuchtschirm erscheint. Der
Beobachter weiß in diesem Fall nicht, welches Lamellenpaar geöffnet und welches
geschlossen ist; er muß also durch Probieren feststellen, wie er die gewünschte
Feldänderung erreicht.
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Mit einer Steuervorrichtung nach der Erfindung werden die obenerwähnten
Nachteile behoben. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß für jeden Elektromotor ein
Kippschalter vorgesehen ist, der aus einer mittleren Ruhelage nach der einen oder
wahlweise der anderen Seite in eine instabil Wirkstellung gekippt werden kann und
am Ende der einen Schwenkbewegung einen Anschlag, am Ende der anderen 5 chwenkbewegung
aber eine zusätzliche Raststellung aufweist, in der der zugehörige Motor die Lamellen
in ihre Schließlage führt, und daß das Blendengetriebe mit einem Endlagenschalter
je Lamellenpaar versehen ist, der den zugehörigen Motor beim Erreichen der Schließlage
abschaltet.
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Dabei ist es zweckmäßig, diese Steuervorrichtung so auszubilden,
daß die beiden Kippschalter unmittelbar nebeneinander auf einer gemeinsamen Bedienungsplatte
angeordnet und so ausgebildet sind, daß beim Abwärtsschwenken der Schalterbedienungshebel
ein Schließen der Lamellen erzielt wird.
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Auch bei Steuervorrichtung nach der Erfindung kann es noch vorteilhaft
sein, wenn die Endlagenschalter mit einer für beide gemeinsamen Signallampe verbunden
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Steuervorrichtung nach der Erfindung
ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht
der Bedienungsplatte mit den Bedienungshebeln der beiden Schalter und Fig. 2 eine
schaubildliche schematische Darstellung der Primärstrahlenblende mit den zugehörigen
Antriebselementen.
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Gemäß Fig. 1 ist die Bedienungsplatte 1 mit zwei dicht nebeneinander
angeordneten Durchbrechungen versehen, aus denen die Bedienungshebel 2 und 3 zweier
Kippschalter herausragen. Diese Kippschalter sind hinter der Bedienungsplatte 1
befestigt und in der Zeichnung nicht näher dargestellt, da sie zum Verständnis der
Erfindung nichts Wesentliches beitragen. In der dargestellten Lage nehmen die beiden
Bedienungshebel ihre normale Raststellung ein, die mit A bezeichnet ist; sie können
nach oben oder nach unten gegen Federwirkung verschwenkt werden, wobei sie die mit
B bzw. C bezeichneten Arbeitsstellungen einnehmen. Durch weiteres Abwärtsdrücken
können sie aber auch in eine zweite untere Raststellung D geführt werden, in der
sie verbleiben, wenn kein Druck mehr auf sie ausgeübt wird. Werden sie dagegen nur
in die Stellung B oder C geführt, so bewegen sie sich unter Federwirkung wieder
in ihre Ruhestellung zurück, sobald der auf sie ausgeübte Druck aufhört.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Primärstrahlenblende sind ein waagerecht
verstellbares Lamellenpaar 7 und ein senkrecht verstellbares Lamellenpaar 8 vorgesehen,
die zusammen die Primärstrahlenblende bilden, Das Lamellenpaar 7 kann mittels eines
Elektromotors 4 und das Lamellenpaar 8 mittels eines Elektromotors 5 im öffnenden
oder schließenden Sinne verstellt werden.
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Befinden sich die Bedienungsschalter nach Fig. 1 in der Ruhelagen,
so sind die Antriebsmotoren 4 und 5 abgeschaltet. Werden sie nach oben in die StellungB
geschwenkt, so schalten sie die zugeordneten Motoren4 bzw. 5 in dem Sinne ein, daß
sich die Lamellenpaare 7 bzw. 8 öffnen; durch Schwenken in die Stellung C werden
die Motoren in umgekehrtem Drehsinne in Betrieb gesetzt, so daß sich die Lamellenpaare
schließen. Aus den Stellungen B und C federn die Schalter stets in die Ruhelagen
zurück.
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Werden die Schalter jedoch in die Raststellung D geführt, so ergibt
sich entsprechend der Tatsache, daß hierbei die Arbeitsstellung C durchlaufen wird,
eine Schließbewegung der Motoren 4 bzw. 5, auch wenn der Beobachter die Hand von
dem betreffenden Schalter entfernt; denn der letztere befindet sich ja in einer
Raststellung. Außerdem sind für diesen Fall an den Antriebsgliedern der Lamellenpaare
nicht näher dargestellte Endlagenschalter vorgesehen, mit deren Hilfe der jeweils
zugehörige Motor abgeschaltet wird, sobald die Schließstellung des betreffenden
Lamellenpaares erreicht ist. Dabei ist die Schaltungsanordnung so gewählt, daß trotz
des Vorhandenseins dieser Endlagenschalter ein Öffnen der Blende durch Aufwärtskippen
der Bedienungshebel 2, 3 möglich ist. Eine nähere Darstellung der Schaltung dürfte
sich
erübrigen, da sie nach den vorstehenden Hinweisen für den Fachmann selbstverständlich
ist.
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Durch die Anordnung der beiden Schalterbedienungshebel 2, 3 dicht
nebeneinander auf der Bedienungsplatte 1 und die gleichsinnige Betätigung beider
Bedienungshebel wird eine besonders einfache und sinnfällige Steuerung der Primärstrahlenblende
ermöglicht. Außerdem kann es vorteilhaft sein, die Steuervorrichtung mit der an
sich bekannten gemeinsamen Signallampe auszurüsten, um auf Wunsch die Schließstellung
noch deutlicher, z. B. von fern sichtbar zu machen.
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Der Vorteil einer Einrichtung nach der Erfindung liegt für den Beobachter
in der einfachen, übersichtlichen und strahlenschutzmäßig einwandfreien Handhabung
einer elektrisch betriebenen Primärstrahlenblende. Der Beobachter schaltet zweckmäßigerweise
nach jeder Durchleuchtung die Bedienungsschalter in die Raststellung D, so daß sich
die Blende schließt und die Motoren abgeschaltet sind. Damit ist ein Äquivalent
für die durch die Normung empfohlene sichtbare Anzeige für die Stellung der Primärstrahlenblende
gegeben. Bei einer neuen Durchleuchtung werden die Schalter zunächst aus der Stellung
in die Stellung geführt, worauf man von der kleinsten Feldgröße ausgehend die Blende
durchAufwärtskippen der Bedienungshebel auf den gewünschten Querschnitt einstellen
kann.
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PATENTANSPROCHE: 1. Steuervorrichtung für die Primärstrahlenblende
eines Röntgengerätes, bei der die Lamellenpaare durch je einen ferngesteuerten Elektromotor
antreibbar und die Motoren durch Schalter im jeweils erforderlichen Drehsinne ein-
bzw. ausschaltbar sind, die je von einer Feder in ihre Ausschaltstellung geführt
werden, sobald kein Druck auf den Schalterbedienungshebel ausgeübt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß für jeden Elektromotor, ein Kippschalter (2, 3) vorgesehen ist,
der aus einer mittleren Ruhelage (X) nach der einen oder wahlweise der anderen Seite
in eine instabile Wirkstellung (S bzw. C) gekippt werden kann und am Ende der einen
Schwenkbewegung einen Anschlag, am Ende der anderen Schwenkbewegung aber eine zusätzliche
Raststellung (D) aufweist, in der der zugehörige Motor (4, 5) die Lamellen (7, 8)
in ihre Schließlage führt, und daß das Blendengetriebe mit einem Endlagenschalter
je Lamellenpaar versehen ist, der den zugehörigen Motor beim Erreichen der Schließlage
abschaltet.