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Auslegerkran zum Verlegen von Bahnkörperabschnitten brückenartig abgestützter
Hochbahnen Die Erfindung bezieht sich auf einen Auslegerkran zum Verlegen von Bahnkörperabschnitten
brückenartig abgestützter Hochbahnen, der auf dem bereits verlegten Bahnkörper verfahrbar
ist und einen freien Durchgang zum Vorbringen von rückwärts herangebrachter Bahnkörperabschnitte
aufweist und an dem zum Aufnehmen, Bewegen und Verlegen der Bahnkörperabschnitte
Laufkatzen mit Hubwerken in einer über die ganze Kranlänge durchgeführten Katzlaufbahn
verfahrbar sind.
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Bei den bekanntenAuslegerkränen dieserArt können die zu verlegenden
Bahnkörperabschnitte nur von dem bereits verlegten Bahnkörper her dem Gerät zugeführt
werden. Die von rückwärts herangeführten Bahnkörperabschnitte werden von Hubwinden
aufgenommen, nach vorne gefördert und dann abgesenkt und verlegt. Dadurch ist die
Baugeschwindigkeit für die Errichtung einer Hochbahnstrecke mit den bekannten Kranen
im wesentlichen davon abhängig, wie schnell die Bahnkörperabschnitte dem Montagekran
zugeführt werden können. Schon bei der Heranschaffung der Bahnkörperabschnitte aus
einer Entfernung von über 2 km sind im allgemeinen die Zeiten für das Zurückführen
der leeren Transportwagen und das Heranbringen des nächsten Bahnkörperabschnittes
länger als die Montagezeit, d. h. die Zeit, um einen Bahnkörperabschnitt auf die
Stützen zu verlegen, auszurichten und festzuschrauben.
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Zum Verlegen von Gleisjoche für Zweischienenbahnen sind ferner auf
dem bereits verlegten Gleis verfahrbare Verlegekrane bekannt, die einen zweiarmigen
Ausleger aufweisen, der so ausgebildet ist, daß Lauf-katzen mit einem aufgenommenen
Gleisjoch von einem Auslegerende zum anderen durchfahren können. Damit mit diesem
Kran auch in Kurven Gleisjoche verlegt werden können, ist der Ausleger in seiner
Mitte um eine lotrechte Achse um einen Winkel von 8° drehbar auf einem Wagen gelagert,
der sich auf zwei dreiachsige Drehgestelle abstützt.
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Ein anderer bekannter Gleisjochverlegekran, der ebenfalls einen zweiarmigen,
in seiner Mitte um eine lotrechte Achse drehbaren Ausleger aufweist, bringt die
zu verlegenden Gleisjoche nicht über Laufkatzen, sondern durch Drehen des Auslegerkranes
bei aufgenommenem Gleisjoch um 180° von der verlegten Strecke nach vorne vor. Zum
Gewichtsausgleich ist auf dem Ausleger ein Gegengewicht verschiebbar angeordnet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Auslegerkran zum Verlegen von
Bahnkörperabschnitten brückenartig abgestützter Hochbahnen anzugeben, der nicht
nur die zu verlegenden Bahnkörperabschnitte von rückwärts, von der bereits verlegten
Hochbahnstrecke her aufnehmen kann, sondern auch in der Lage ist, Bahnkörperabschnitte
aufzunehmen, die auf andere Weise herangeschafft worden sind und neben der geplanten
Strecke abgelegt sind.
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Bei einem Auslegerkran, der auf dem bereits verlegten Bahnkörper verfahrbar
ist und einen freien Durchgang zum Vorbringen von rückwärts herangebrachter Bahnkörperabschnitte
aufweist und an dem zum Aufnehmen, Bewegen und Verlegen der Bahnkörperabschnitte
Laufkatzen mit Hubwerken in einer über die ganze Kranlänge durchgeführten Katzlaufbahn
verfahrbar sind, wird nach der Erfindung die vorstehend angegebene Aufgabe dadurch
gelöst, daß ein zweiarmiger Ausleger in seiner Mitte um eine lotrechte Achse drehbar
in einem auf zwei Drehgestellen sich abstützenden Wagen gelagert ist und auf dem
Ausleger außer der Katzlaufbahn eine sich ebenfalls über seine ganze Länge erstreckende
Laufbahn für ein verschiebbares Gegengewicht angeordnet ist.
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Zum ständigen Lastenausgleich wird vorteilhaft die Stellung des Gegengewichtes
auf seiner Laufbahn in Abhängigkeit von der Stellung und der Belastung der Hubwerke
gesteuert.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß auch Bahnkörperabschnitte, die neben der geplanten Strecke abgelegt sind,
von den Hubwerken des Krans aufgenommen werden können, daß eine Doppelstrecke gleichzeitig
mit einem Kran verlegt werden kann und daß bei Errichtung einer Doppelstrecke ein
ständiger Fluß der zuzuführendenBahnkörperabschnitte
auf einer Strecke
und Rückführung der leeren Transportwagen auf der anderen Strecke möglich ist.
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Das --Moment aus Gewicht des von den Kranhubwerken aufgenommenen Bahnkörperabschnittes
und Abstand der Hubwerke vom Drehpunkt des Auslegers ist ständig durch das Gegengewicht
kompensiert. Dadurch wirken auf den Wagen nur vertikale Druckkräfte, die über die
Drehgestelle und deren Tragräder in Bahnkörper und Stützen weitergeleitet werden.
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Um den Bahnkörper möglichst wenig auf Biegung zu beanspruchen, und'
andererseits den Wagen nicht unnötig lang bauen zu müssen, ist es vorteilhaft, den
Mittenabstand der Drehgestelle kleiner als die Länge eines Bahnkörperabschnittes
und größer als zwei Drittel dieser Länge zu wählen. Dadurch wird erreicht, daß bei
Arbeitsstellung über die Hälfte des gesamten Krangewichtes nahezu unmittelbar in
die Stützen eingeleitet wird.
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In Arbeitsstellung werden zweckmäßigerweise die Drehgestelle und/oder
der Wagen auf dem- Bahnkörper über klammerartige Bauteile, die beidseitig den Bahnkörper
umgreifen, verankert. Zur Entlastung der Tragräder der Drehgestelle können hydraulisch
oder mechanisch ausfahrbare Stützfüße auf die Fahrbahn aufgesetzt werden. Weitere
Besonderheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in
der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert ist. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Auslegerkranes, Fig. 2 eine Draufsicht auf diesen Auslegerkran beim
Verlegen eines Bahnkörperabschnittes in die zweite Strecke einer Doppelstrecke,
Fig. 3 eine Stirnansicht gemäß Fig. 2 und Fig. 4 und 5 Schnitte nach der Schnittlinie
I-I in der Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein Auslegerkran nach der Erfindung in Seitenansicht
dargestellt. Er ist an das Ende einer bereits auf Stützen 1 verlegten, aus balkenförmigen
Bahnkörperabschnitten 2 sich zusammensetzenden Hochbahnstrecke vorgefahren. Er besteht
aus einem zweiarmigen Ausleger 3, der in seiner Mitte um eine vertikale Achse 4
drehbar in einem Wagen 5 gelagert ist. Der Wagen 5 ist über Drehkränze 6 auf zwei
Drehgestelle 7 abgestützt. In einer über die gesamte Länge des Auslegers 3 sich
erstreckenden Katzlaufbahn 8 ist eine Laufkatze 9 verfahrbar, in der ein oder mehrere
Hubwerke 10 bzw. 10' zur Aufnahme des zu verlegenden Bahnkörperabschnittes 2' angeordnet
sind. In einer zweiten, sich ebenfalls über die gesamte Länge des Auslegers 3 erstreckenden
Laufbahn 11 ist ein Gegengewicht 12 geführt, das in Abhängigkeit von der Stellung
der Hubwerke 10,10' bzw. der Laufkatze 9 und von der Lastaufnahme
des oder der Hubwerke 10, 10' gesteuert ist. Die stellungsabhängige Steuerung des
Gegengewichtes 12 kann mechanisch über Seilzüge oder elektrisch über eine elektrische
Welle erfolgen. Die lastabhängige Steuerung des Gegengewichtes 12 geschieht zweckmäßig
elektrisch über die- Lastaufnahme der Hubwerkmotore.
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Der zu verlegende Bahnkörperabschnitt 2' wird von zwei Greifvorrichtungen
13 aufgenommen, die an den Enden eines Trägers 14 angeordnet sind und über
eine im Träger 14 gelagerte Spindelwelie und ein Gelenkparallelogramm geöffnet bzw.
geschlossen werden. Der Träger 14 wird von den zwei relativ nahe beieinanderliegenden
Hubwerken 10 und 10' gehalten. Um den Bahnkörperabschnitt 2' beim Verlegen genau
ausrichten zu können, sind die Hubwerke 10 und 10' unabhängig voneinander
zu betätigen und mindestens ein Hubwerk, z. B. 10', ist in der Laufkatze 9 quer
zur Längsrichtung verfahrbar.
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Der Ausleger 3 ist im Wagen 5 auf einen gestrichelt gezeichneten Drehkranz
15 gelagert und kann von einem Motor 16 über Ritzel oder Schnecke und Zahnkranz
17 gedreht werden.
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Der Mittenabstand der Drehkränze 6 bzw. der Drehgestelle 7 ist kleiner
als die Länge eines Bahnkörperabschnittes 2 und größer als zwei Drittel dieser Länge.
Die Abstände der Tragachsen 18 der Drehgestelle 7 sind in beiden Drehgestellen gleich
und sind halb so groß wie der Mittenabstand der Drehgestelle 7. Dadurch ergibt sich
eine günstige Einleitung der Kräfte in den Bahnkörper 2 und die Stützen 1.
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In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Auslegerkran dargestellt. Der
zweiarmige Ausleger 3 ist um die Achse 4 derart verschwenkt, daß ein Bahnkörperabschnitt
2' in die zweite Strecke einer Doppelstrecke verlegt werden kann.
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Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht des Auslegerkranes bei der Montage
einer Doppelstrecke. Der Deutlichkeit halber sind die Verstrebungen des Auslegers
3 nicht gezeichnet. Zum Ausrichten des zu verlegenden Bahnkörperabschnittes 2' in
die Flucht der zweiten Strecke der Doppelstrecke sind die Hubwerke 10 und 10' in
der Laufkatze 9 quer zur Auslegerlängsrichtung verstellbar angeordnet. In vorliegender
Darstellung ist das vordere Hubwerk 10 nach rechts und das hinter dem Hubwerk 10
befindliche Hubwerk 10' nach links verfahren, wodurch der Bahnkörperabschnitt 2'
in die Flucht der zu montierenden Strecke ausgerichtet ist und abgesenkt werden
kann.
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Da die Bahnkörperabschnitte2 der Hochbahnstrecke in Kurven entsprechend
den zu erwartenden Fliehkräften geneigt angeordnet sind, und damit auch die Fahrbahn
in Kurven nicht horizontal, sondern zum Krümmungsmittelpunkt der Kurve hin geneigt
ist, muß zur Neigungskompensation der Auslegerkran in an sich bekannter Weise um
eine in Streckenlängsrichtung liegende Achse schwenkbar gelagert sein.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Drehkränze 6, auf denen
der Wagen 5 gelagert ist, über Schwingen 19 im Drehgestell 7 abgestützt.
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Fig: 4 und 5 zeigen die verschwenkbare Anordnung des Wagens 5 gegenüber
den Drehgestellen 7. Eine Tragplatte 20, die den in dieser Schnittansicht nicht
sichtbaren Drehkranz 6 aufnimmt, ist über die Schwingen 19 im Drehgestell 7 abgestützt.
Bei horizontaler Stellung von Fahrbahn, Tragachsen 18, Drehgestellen ? und Wagen
5 sind die Schwingen 19 auf einen Punkt gerichtet, der etwa auf der Mittellinie
der Bähnkörperäuflager liegt. Durch Verschwenken der Schwingen 19 kann die
Tragplatte 20 stets horizontal eingestellt werden, während das Drehgestell
7 der Bahnkörperneigung folgt (vgl. Fig. 5).
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Die - Verstellung der Schwingen 19 erfolgt über ein mittels Verstellmotors
angetriebenes Schraubengetriebe 21, welches eine Schneckenmutter auf einer .Gewindespindel
22 verdreht. Durch einen im Wagen 5 befindlichen Pendelschalter kann der Verstellmotor
selbsttätig geschaltet werden.