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Anzeigevorrichtung für bogenförmiges Gut verarbeitende Maschinen
Die Erfindung bezieht sich auf Anzeigevorrichtungen fiir bogenförmiges Gut verarbeitende
Maschinen, insbesondere Druckmaschinen, zum Abfühlen des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins
eines Gutes, z. B. Papierbogen, mit zwei leitenden Teilen, die in den Stromkreis
mit einer Energiequelle geschaltet sind und die eine erste Lage haben, in der sie
sich berühren und ein Stromkreis geschlossen ist, so daß Strom von der Energiequelle
durch die Teile hindurchfließt, und eine zweite Lage haben, in welcher sie sich
nicht berühren und kein Strom durch die Teile hindurchfließt, wobei die Teile während
der Abfühlperiode die eine Lage einnehmen, wenn Gut vorhanden ist, und die andere
Lage einnehmen, wenn kein Gut vorhanden ist, ferner einem die leitenden Teile enthaltenden
Steuerstromkreis zur Durchführung einer Steuerfunktion, welche das Arbeiten der
Maschine beeinflußt, einem Verstärker in dem Steuerstromkreis, einer Verbindung
der leitenden Teile mit dem Eingangskreis des Verstärkers, um diesen auf den Strom
ansprechen zu lassen, welcher bei Berührung der leitenden Teile erzeugt wird, und
einem Ausgangskreis.
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Bekannte Anzeigevorrichtungen der vorgenannten Art sind so ausgebildet,
daß durch die leitenden Teile ein beträchtlicher Stromfluß hindurchgehen muß, um
einen Steuervorgang an der das bogenförmige Gut verarbeitenden Maschine herbeizuführen,
und da zwischen den leitenden Teilen eine hohe Spannung erforderlich ist, um den
Berührungswiderstand, der durch den sich auf diesen Teilen im Betrieb der Maschine
bildenden Film aus Schmutz, Öl und anderen isolierenden Stoffen hervorgerufen wird,
zu überwinden, besteht bei den bekannten Vorrichtungen für die Bedienungsperson
die Gefahr, daß sie bei einer unabsichtlichen Berührung der leitenden Teile einen
empfindlichen Schlag oder Schock erfährt.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Anzeigevorrichtung der
eingangs genannten Art, welche einerseits gewährleistet, daß trotz der Anwendung
einer genügend hohen Spannung die Bedienungsperson keinen Schlag empfindet, wenn
sie die leitenden Teile aus Versehen berührt, und welche andererseits gewährleistet,
daß die durch Schwankungen der Energiequelle verursachten Änderungen in der der
Anzeigevorrichtung zugeführten Spannung keinen Einfluß auf das richtige Arbeiten
der Anzeigevorrichtung haben, so daß trotz der Spannungsänderungen kein falsches
Einleiten des Steuervorganges verursacht werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangskreis des Verstärkers eine Steuereinrichtung
enthält, die auf den Ausgangsstrom des Verstärkers anspricht, wenn sich die leitenden
Teile miteinander berühren, um einen Steuervorgang durch-
zuführen, daß ferner der
Steuerstromkreis Strombegrenzungsmittel enthält, die mit einem der leitenden Teile
in Reihe geschaltet sind, um bei Berührung der leitenden Teile den Stromfluß durch
sie hindurch auf eine Größe zu begrenzen, die nicht imstande ist, ein wesentliches
merkliches Gefühl eines Schlages oder Schocks im menschlichen Körper zu erzeugen,
und daß der Ausgangskreis des Verstärkers mit dem Eingangskreis verbunden ist, um
den Verstärker so zu beeinflussen, daß er einen im wesentlichen konstanten Ruhestrom
von einer Größe erzeugt, die nicht imstande ist, die Steuereinrichtung zu betätigen
und den Steuervorgang durchzuführen, wenn sich die leitenden Teile nicht miteinander
berühren.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einer Anzeigevorrichtung
für die Bogenzuführung bei einer Druckmaschine beispielsweise näher erläutert. Es
zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Bogenförderers und einer Druckmaschine,
denen eine Anzeigevorrichtung gemäß der Erfindung zugeordnet ist, Fig. 2 einen Teillängsschnitt
nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 ein Schema, welches die Schaltung der Anzeigevorrichtung
veranschaulicht, Fig. 4 eine Teildraufsicht auf eine abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung.
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Mit 10 sind aus Papier oder einem anderen Material bestehende Bogen
bezeichnet, die dem Zylinder 11 einer die Bogen verarbeitenden Maschine durch einen
Bogenförderer 12 zugeführt werden. Der Zylinder 11 kann ein einen Aufdruck bewirkender
Zylinder einer Druckmaschine oder ein Zuführzylinder sein, welcher die Bogen dem
den Aufdruck bewirkenden Zylinder zuführt; in jedem Fall trägt der Zylinder Greiffinger
(nicht dargestellt). Diese Finger können als in der Drucktechnik bekannte hin- und
herschwingende Greifer ausgebildet sein, und in diesem Fall erfassen sie einen auf
einem Vorschubtisch 13 ruhenden Bogen, um ihn in die Presse hineinzubewegen. Sie
können auch in Verbindung mit einer üblichen Vorschubwalzeneinrichtung verwendet
werden, welche den Bogen zu den Greifern treibt.
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Der Bogenförderer 12 kann bei der dargestellten Ausführungsform von
einem Bogenstapel (nicht dargestellt) Bögen in sich gegenseitig unterlappender Weise
oder Bogen für Bogen mit einem Zwischenraum zwischen ihnen in eine Stellung abgeben,
aus welcher sie sich auf den Zylinder 11 bewegen. Da der Aufbau eines solchen Bogenförderers
bekannt ist, wird er im einzelnen nicht beschrieben und dargestellt. Die besondere
Art der Abgabe der Bögen von dem Stapel zu der Maschine ist für die Erfindung nicht
von Bedeutung, und der Ausdruck »Strom« wird im nachstehenden verwendet, um irgendeine
zweckentsprechende Art der aufeinanderfolgenden Abgabe der Bögen von dem Stapel
in eine Vorschubstellung anzudeuten, aus welcher sie sich in zeitlicher Beziehung
zum Arbeiten der Maschine bewegen.
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Der Bogenförderer 12 weist außer dem Vorschubtisch 13, welcher nahe
dem Zylinder 11 endigt, Bänder 14 auf, welche mit der Unterseite der zu fördernden
Bögen in Eingriff treten können, um die einzelnen Bögen nacheinander in Eingriff
mit einem Paar von vorderen Anschlägen oder Führungen 15 an dem Austrittsende des
Tisches 13 nahe dem Zylinder 11 zu bewegen. Die vorderen Anschläge oder Führungen
15 halten den einzelnen Bogen 10 in der richtigen Lage und Ausrichtung an, damit
er dem Zylinder 11 in zeitlicher Beziehung zum Arbeiten der Presse zugeführt wird.
Die Anschläge 15 sind auf einer Schwingwelle 16 angeordnet, welche oberhalb des
Tisches 13 gelagert ist und sich quer zu ihm erstreckt. Die Welle 16 ist schwenkbar,
um die Anschläge 15 in eine Stellung zum Anhalten und Ausrichten der Bögen 10 und
in eine Freigabestellung zu bewegen, damit das Vorschieben der Bögen zu dem Zylinder
11 ermöglicht wird.
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Gemäß der Erfindung ist eine elektrische Anzeigevorrichtung 20 vorgesehen,
welche feststellt, ob ein Bogen richtig gegen die Anschläge 15, d. h. in die Lage
zur Abgabe an den Zylinder, gefördert worden ist oder nicht. Die Anzeigevorrichtung
enthält zwei elektrisch leitende Teile, welche miteinander in Eingriff bewegt werden
können, um einen Steuerstromkreis jedesmal dann zu schließen, wenn ein Bogen in
einer vorbestimmten Zeit sich nicht in der Vorschubstellung befindet.
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Bei der bevorzugten dargestellten Ausführungsforrr enthält die Anzeigevorrichtung
20 einen elektrisch leitenden, abgefederten Finger 21, der auf einer Schwingwelle
22 angeordnet ist. Der Finger 21 wird aus einer Stellung, in der er von dem Tisch
und dem darauf befindlichen Bogen frei ist, in Eingriff mit dem Vorschubtisch 13
oder dem von ihm getragenen Bogen 10 in zeitlicher Beziehung zum Arbeiten der Presse
verschwenkt. Die Bewegung der Schwingwelle 22 ist derart, daß der Finger 21 mit
dem Vorschubtisch 13 jedesmal dann in Eingriff bewegt wird. wenn ein
Bogen 10, falls
der Bogenförderer richtig arbeitet, an den Anschlägen 15 angeordnet ist. Wenn der
Bogen gegen die Anschläge 15 abgegeben worden ist, verhindert seine Gegenwart, daß
der Finger 21 mit dem Vorschubtisch 13 in Berührung kommt. Falls jedoch der Bogenförderer
keinen Bogen abgegeben hat, wenn sich der Finger 21 gegen den Tisch 13 bewegt, greift
der Finger an dem Tisch an. Vorzugsweise wird der Finger 21 abwärts in kurzzeitige
Berührung mit dem Tisch 13 oder dem darauf befindlichen Bogen verschwenkt, um das
Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Bogens abzutasten, und dann aufwärts verschwenkt,
so daß er die Bewegung des Bogens von dem Vorschubtisch zu dem Zylinder nicht stört.
Da der Finger 21 unter einer schwachen Federwirkung steht, stört er die Bewegung
und das Ausrichten der Bögen 10 nicht.
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Falls ein Bogen sich nicht in der richtigen Stellung an den Führungen
oder Anschlägen 15 befindet, wenn der Finger 21 gegen den Vorschubtisch 13 verschwenkt
wird, greift der Finger am Vorschubtisch an, und ein Strom fließt in einem Serienstromkreis,
welcher den Vorschubtisch 13, den Finger 21 und einen Strombegrenzungswiderstand
24 enthält. Zu diesem Zweck ist der Vorschubtisch 13 mit dem einen Pol einer Energiequelle,
vorzugsweise einer Gleichstromquelle, verbunden, wie dies in dem Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, und der Finger 21 ist mit dem anderen Pol der Energiequelle über
den Strombegrenzungswiderstand 24 verbunden. Die Spannung der Stromquelle ist genügend
hoch, um zu gewährleisten, daß der Berührungswiderstand zwischen dem Tisch und dem
Finger zufolge von Öl, Schmutz, Papierstaub u. dgl. durchbrochen wird, wenn der
Finger 21 mit dem Vorschubtisch 13 in Eingriff gelangt, so daß der erforderliche
Strom fließt. Vorzugsweise beträgt die Spannung zwischen dem Tisch 13 und dem Finger
21 in getrenntem Zustand etwa 200 Volt.
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Der Strombegrenzungswiderstand 24 ist von einer solchen Größe, daß
er den Strom, der durch den Vorschubtisch 13 und den Finger 21 fließt, wenn sie
in Eingriff miteinander sind, auf eine Größe begrenzt, bei welcher er nicht imstande
ist, wenn er bei der angegebenen Spannung durch den menschlichen Körper fließt,
einen merklichen Schlag hervorzurufen. Durch Begrenzen des Stromes auf eine so kleine
Höhe erhält eine Person, welche einen Kurzschluß zwischen dem Finger 21 und dem
Vorschubtisch 13 verursacht, wenn der Finger und der Tisch nicht miteinander im
Eingriff stehen, höchstens einen kleinen und vorzugsweise überhaupt keinen fiihlbaren
Schlag, wodurch die Gefahr einer unmittelbaren Verletzung zufolge eines großen elektrischen
Stromes und weiterhin die Gefahr einer unfreiwilligen Bewegung zufolge eines Schlages
vermieden wird. Eine Reaktion auf einen elektrischen Schlag, z. B. ein ruckartiges
Zurückweichen, bildet eine Gefahrenquelle um arbeitende Maschinen, welche frei liegende,
sich bewegende Teile haben, wie es bei Druckpressen der Fall ist.
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Bei der dargestellten Ausführungsform steuert der durch den Strombegrenzungswiderstand24
hindurchgehende Strom eine Vakuumröhre 25, welche als elektronischer Schalter arbeitet.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der positive Pol der Stromquelle vorzugsweise mit
dem Tisch 13 verbunden, und die eine Seite des Strombegrenzungswiderstandes 24 ist
mit dem Finger 21 und die andere Seite mit dem negativen Pol der Stromquelle verbunden.
Die Anode der Vakuumröhre 25 ist mit dem positiven Pol der Stromquelle verbunden,
und ihre Kathode ist mit dem negativen Pol der Stromquelle
über
eine Spule 26 eines Relais 27 verbunden welches den Stromfluß zu einem Solenoid
28 steuert.
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Die Vakuumröhre 25 hat ein Steuergitter 29, welches mit dem Finger
21 verbunden ist und welches positiv geladen wird, wenn durch das Ineingriffkommen
des Fingers 21 und des Vorschubtisches 13 der Stromkreis geschlossen wird. Bei Nichtvorhandensein
eines Stromflusses in dem Widerstand 24, um das Gitter positiv vorzuspannen, hat
der durch die Vakuumröhre 25 fließende Strom eine zu kleine Größe, als daß er die
Relaisspule 26 genügend erregen könnte, um das Relais 27 zu betätigen. Wenn jedoch
der Finger 21 mit detn Tisch 13 in Berührung kommt, wird das Gitter 29 genügend
positiv gemacht, um in der Spule 26 einen Strom fließen zu lassen, der eine genügende
Größe hat, um das Relais 27 zu betätigen und seine gewöhnlich offenen Kontakte 30
zu schließen. Es ist daher ersichtlich, daß die Röhre 25 nach Art eines Schalters
für das Relais 27 arbeitet. Durch das Schließen der gewöhnlich offenen Kontakte
30 wird ein Stromkreis zum Erregen des Solenoids 28 geschlossen, und die Erregung
des Solenoids 28 bewirkt die Hin- und Herbewegung eines Lenkers 32, der mit der
Auslöseeinrichtung der Presse verbunden ist, um deren Arbeiten stillzusetzen.
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Vorzugsweise ist der normale Arbeitszustand der Vakuumröhre 25 derart,
daß, wenn kein Strom durch den Finger 21 fließt, ein kleiner Sickerstrom durch die
Relaisspule 26 fließt. Die Spule26 arbeitet dann als Stabilisator, um Änderungen
in der Speisespannung auszugleichen. Der in der Spule 26 fließende Sickerstrom hat
die Neigung, das Gitter 29 mit Bezug auf die Kathode der Röhre 25 negativ zu machen,
und falls die Speisespannung abfällt, wird das Gitter 29 mit Bezug auf die Kathode
weniger negativ, wodurch der Widerstand der Röhre 25 verkleinert wird, um den Abfall
in der Speisespannung auszugleichen. Falls die Speisespannung ansteigt, wird durch
den Anstieg des in der Spule 26 fließenden Stroms das Gitter 29 negativer gemacht,
wodurch die Impedanz der Röhre 25 sich vergrößert und die Anderung der Speisespannung
wieder ausgeglichen wird. Das Arbeiten der Spule 26 macht die Anzeigevorrichtung
im wesentlichen unabhängig von Schwankungen der Speisespannung in einem weiten Bereich.
Natürlich ist der normale Strom, welcher durch die Spule 26 in dem obengenannten
Stromkreis fließt, ungenügend, um das Relais 27 zu betätigen.
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Es wurde eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung
eines einzelnen Abtastfingers zur Feststellung des Nichtvorhandenseins oder des
Vorhandenseins eines Bogens beschrieben. Es können jedoch auch zwei Finger 21 benutzt
werden, um sowohl das Vorhandensein und Nichtvorhandensein von Bögen als auch die
Mißausrichtung der Bögen festzustellen. Wenn zwei Finger benutzt werden, ist einer
nahe der einen Seitenkante des Tisches 13 und der andere nahe der anderen Seitenkante
des Tisches angeordnet. wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, und die Finger sind
parallel zueinander geschaltet, so daß in dem Fall, daß einer von ihnen den Tisch
13 berührt, ein Stromkreis geschlossen wird und ein Strom durch den Widerstand 24
hindurchfließt.
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Es ist weiterhin ersichtlich, daß ein Steuerstromkreis beim Eingriff
des Fingers 21 mit dem Vorschubtisch 13, statt wie bei der vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsform geschlossen zu werden, auch unterbrochen werden kann;
es kann dann eine Änderung in dem Schaltstromkreis vorgenommen werden, welcher auf
den kleinen Strom anspricht, der in dem den Abtastfinger enthaltenden Stromkreis
fließt,
wenn dieser Stromkreis geschlossen wird. Außerdem ist ersichtlich, daß die
Erfindung nicht auf die besondere beschriebene Art und Weise zum Ineingriffbringen
der beiden leitenden Teile beschränkt ist, um einen Stromkreis zu schließen, wenn
ein Bogen sich nicht in einer besonderen Lage zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet,
und daß der Steuerstromkreis mit zwei beliebigen leitenden Teilen verwendet werden
kann, welche bei fehlerhafter Abgabe eines Bogens miteinander in Eingriff treten.
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Vorzugsweise sind der Abtastfinger und die Anode und die Kathode
der Röhre 25 mit einer Gleichstromquelle verbunden. Es ist jedoch auch möglich,
eine Wechselstromquelle zu verwenden, und in diesem Fall würde die Röhre 25 nur
bei abwechselnden Halbwellen leitend werden. Falls ein Wechselstrom an den Abtastfinger
angelegt wird, können zwei Röhren verwendet werden, um ein Vollwellen-Ansprechen
zu schaffen, falls dies gewünscht wird.