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Elektrisch angetriebene Einzieh- oder Freigabevorrichtung für Blätter bei Schreib-,
Rechen-, Buchungsmaschinen od. dgl.
Die bisher bekannten Einzieh- oder Freigabevorrichtungen für Blätter erforderten nach dem Einwerfen in den Trichter eine genaue Ausrichtung des Blattes von Hand, damit sie zeilengerecht beschrieben werden konnten. Dieses Handeinsetzen verursachte einen verhältnismässig grossen Zeitverlust und war trotzdem nicht genau.
Um hier Abhilfe zu schaffen, verwendet man bereits Einrichtungen mit Zahnräderpaaren, deren jeweils in den Trichter eingreifende Zähne zum Ausrichten der Blätter in die richtige Lage dienen.
Jedoch sind derartige Konstruktionen infolge der Notwendigkeit, Zahnräder zu verwenden, verhältnismässig teuer und reparaturanfällig. Ausserdem ist es noch erforderlich, die Blätter mit einer besonderen Perforation zu versehen, die an den Blatträndern Platz beansprucht und die Schreibbreite verkleinert. Ferner hat ein nicht genaues Eingreifen der Zahnräder teilweise ein Einreissen der Perforation zur Folge, wodurch das Blatt unbrauchbar wird. Auch verteuert die Perforerung die Kontenblätter wesentlich.
Die Nachteile der bisher bekannten Vorrich- tungen dieser Art werden durch die Erfindung vermieden. Erreicht wird dies dadurch, dass in der Blatteinzugsbahn ein Anschlag, insbesondere ein Einzugswalzenpaar, und mindestens zwei elektrische vom Blatt bewegte Kontakte angeordnet sind, wobei die Kontakte unmittelbar oder über Zwischenglieder, insbesondere Relais, in den Stromkreis des Antriebes der Vorrichtung eingeschaltet sind. Durch die Verwendung der elektrischen Kontakte kann die bisher nötige Perfc- ration der Blätter wegfallen, so dass Blätter aller Art ohne besondere Herrichtung verwendet werden können. Ausserdem ist die Herstellung elektrischer Kontakte wesentlich einfacher und billiger als die von Zahnrädern.
Ferner lassen sich Kontakte, vor allem solche, die Relais oder RelaisSchaltröhren steuern, so ausführen, dass sie bereits bei leichtem Druck ansprechen. Es ist also nunmehr möglich, durch das Gewicht des Blattes oder den Einwurfschwung mechanische Vorrichtungen beliebiger Art zur Freigabe des Blattes oder zum Einziehen desselben zu betätigen.
Zweckmässig sind die Kontakte als Blattfedern ausgebildet, die mit ihrem einen Ende, z. B. in Halterungen, befestigt sind und mit ihrem freien Ende an einer elektrisch leitenden Fläche, vorzugsweise an der Mantelfläche einer drehbaren Walze od. dgl., anliegen. Die Blattfedern können erfindungsgemäss mit ihrem einen Ende aber auch in Halterungen befestigt sein und mit ihrem freien Ende an einer elektrisch nichtleitenden Fläche vorzugsweise an der Mantelfläche einer drehbaren Walze od. dgl. anliegen, und hinter den Blattfedern können in einem höchstens der Stärke des einzuziehenden Blattes entsprechenden Abstand feste Kontaktstücke angeordnet sein.
Durch die Verwendung von Blattfedern erreicht man eine Betätigung der Kontakte schon bei sehr leichtem Drücken, und ausserdem wird gleichzeitig eine Selbstreinigung der Kontaktflächen durch das Blatt beim Vorbeigleiten erzielt. Vor allem bei Vorrichtungen, die einen Motorantrieb zum Einziehen und Auswerfen des Blattes aufweisen, bewährt sich die Federanordnung in besonderer Weise. Je nach der Stärke des Druckes, mit welchem die Federn gegen die Fläche gepresst werden, ist eine grössere oder kleinere Kraft zur Trennung der Kontaktteile erforderlich. Man kann auf diese Weise die Anordnung so einstellen, dass lediglich ein Aufliegen des Blattes auf den Blattfedern keinerlei Wirkung ausübt und erst ein Einwerfen mit Schwung die Kontakte in Tätigkeit setzt. Hiedurch wird verhindert, dass sich beim Auswurfvorgang durch den Motor das Blatt wieder selbsttätig einzieht.
Um die Vorrichtung allen Blätterarten anpassen zu können, sind die Blattfedern unter den Einfluss von Stellorganen, z. B. von Stellschrauben, bringbar, mit deren Hilfe der Federdruck sowohl an die Stärke wie auch an das Gewicht der einzuwerfenden Blätter anpassbar und der elektrische Kontaktdruck regelbar ist.
Um eine Beschädigung des Blattes durch die Federenden zu vermeiden und eine leichte Trennung der Kontakte zu ermöglichen, sind die Enden der Blattfedern in Längsrichtung abgebogen, so sie gemeinsam mit den Walzen einen trichterförmigen Einlauf für das Blatt bilden.
Je nach den Erfordernissen sind die von den Walzen bzw. den Kontakten gebildeten Schalter bei Arbeitsstromsystem elektrisch hintereinander
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und bei Ruhestromsystem elektrisch parallel geschaltet. Bei den auch vielfach verwendeten Vorsteckvorrichtungen für mehrere Blätter kann für jedes Blatt eine bestimmte Anzahl Federn angeordnet werden. Als Kontaktfläche wird zweckmässigerweise eine der Transportwalzen verwendet, die dann über einen Schleifkontakt od. dgl. mit Masse in Verbindung ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Hand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Dabei zeigt Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Vorsteckvorrichtung und Fig. 2 eine Vorderansicht mit Schaltschema entsprechend Fig. l.
Zur besseren Übersicht sind sämtliche nicht im engeren Zusammenhang mit der erfindungsgemässen Ausbildung stehenden Teile fortgelassen worden. Die Vorrichtung besteht aus den beiden Einführtrichterteilen 1 und 2, durch welche ein nicht dargestelltes Blatt in Blatteinzugsrichtung 3 eingeworfen wird. Die Transportwalze ist unterteilt und besteht aus der Mittelwalze 4 und den Seitenwalzen 5 und 6.
Sämtliche Walzenteile sind auf einer gemeinsamen elektrisch leitenden Antriebswelle 7 befestigt. Die Seitenwalzen 5 und 6 sind ebenfalls elektrisch leitend ausgebildet, und die Walze 5 ist über den Schleifkontakt 8 mit Masse 9 verbunden.
Die Walze 10 dient lediglich zum Anpressen an die mittlere Förderwalze 4. An den Seitenwalzen 5 und 6 liegen die Federn 11 und 12 an. Sie sind in Halterungen 13 gelagert, und der Anpressdruck gegenüber den Seitenwalzen 5 und 6 ist durch die Verstellschraube 14 regelbar. Die Federn 11 und 12 sind so abgebogen und angeordnet, dass das freie Federende 15 mit der Blatteinzugsrichtung 3 einen Winkel bildet, so dass Beschädigungen des Blattes vermieden werden und ein trichterförmiger Einlauf für das Blatt geschaffen wird. Die Federn 11 und 12 sind durch eine Leitung 16 elektrisch parallel geschaltet und über das Relais 17 und die Batterie 18 an Masse 9 gelegt. Die Antriebswelle 7 ist mit einem Elektromotor 19 gekuppelt der von der Stromquelle 21 Spannung erhält.
Der Ruhekontakt 20 des Relais 17 schliesst bei nicht unter Spannung stehendem Relais den Stromkreis zum Motor und öffnet bei Anlegen der Spannung.
Sobald ein nicht dargestelltes Blatt in Blatteinzugrichtung 3 in den Trichter 1, 2 geworfen wird, berührt der untere Rand die Federn 11 und 12 und trennt diese von den Seitenwalzen 5 und 6.
Der Kontakt 20 des Relais 17 zieht jedoch erst dann an, wenn beide Federn 11 und 12 gelöst sind, das Blatt also eine zeilengerechte Lage einnimmt.
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wird also durch die gleichzeitige Verwendung von zwei Kontakten und einem Anschlag einwandfrei verhindert. Es ist nämlich keinesfalls möglich, dass das Blatt im einen Kontakt tiefer liegt als im anderen, da bei der geringsten Schräglage durch die Abstützung auf den als Anschlag dienenden Einziehwalzen 4 und 10 die andere Seite des Blattes keinesfalls mehr mit dem entsprechenden Kontakt in Berührung kommen kann. Das Blatt wird also nach dem Einwurf auf dem Anschlag in geringfügigem Masse hin-und herwippen, bis es in seinegeradeRuhelagekommt. In diesem Augenblick erst ist eine gleichzeitige Lösung beider Kontakte möglich, wodurch die Einziehbewegung veranlasst wird.
Da durch den Motor 19 gleichzeitig auch der Auswurf erfolgt, muss Vorsorge getroffen werden, dass das Blatt beim Auswurf nicht wiederum die Kontakte löst und eine Einziehbewegung veranlasst. Durch die Verstellschraube 14 ist daher der Anpressdruck der Federn 11 und 12 an die Seitenwalzen 5 und 6 regelbar. Man erreicht auf diese Weise, dass nur ein mit Schwung eingeworfenes Blatt die Kontakte lösen kann, jedoch ein lediglich aufgelegtes Blatt nicht dazu in der Lage ist.
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jedoch auch in anderer Anordnung erfolgen.
Dabei sind die Seitenwalzen 5, 6 elektrisch isoliert gestaltet und benötigen daher auch keinen Schleifkontakt 8. Beim Einwerfen des Blattes werden die Federn 11, 12 in gleicher Weise von den Seitenwalzen 5, 6 getrennt und an gegenüber den Seitenwalzen liegende feste, in der vorliegenden Zeichnung nicht dargestellte Kontaktstücke gepresst. Dieses System bewährt sich vor allem bei Anwendung desArbeitsstromprinzips, während bei der Normalausführung das Ruhestromprinzip zu bevorzugen ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisch angetriebene Einzieh- oder Freigabevorrichtung für Blätter bei Schreib-, Rechen-, Buchungsmaschinen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass in der Blatteinzugsbahn ein Anschlag, insbesondere ein Einzugswalzenpaar (4, 10) und mindestens zwei elektrische, vom Blatt bewegbare Kontakte angeordnet sind, wobei die Kontakte unmittelbar oder über Zwischenglieder, insbesondere Relais (17), in den Stromkreis des Antriebes der Vorrichtung eingeschaltet sind.