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Maschine zum selbsttätigen Stapeln von Rohlingen für keramische Platten
u. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum selbsttätigen Stapeln
von Rohlingen für keramische Platten u. dgl., bei der die einzelnen Rohlinge durch
einen stetig laufenden Förderer einer Stapelvorrichtung zugeführt werden.
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Es sind schon automatische Stapelmaschinen bekannt, bei denen von
mehreren Feftigungsmaschinen hergestellte Damenbinden, Windeln u. dgl. durch Anlieferungsförderbänder
auf einen Sammeltisch g bracht, dort einzeln von Greifern eines quer zu den Anl
ieferungsförderbändern laufenden Sammelfö,rderbandes erfaßt und einem Gruppierband
zugefiihrt werden. Dieses Gruppierband ist im wesentlichen vertikal angeordnet und
hat senkrecht zur Bundfläche vorstehende Tragflächen, auf welche die von dem Sammelförderband
zugeführten Teile von oben herabfallen, um dann einem weiteren Förderband zugeführt
zu werden, das nachstehend als Stapelband bezeichnet wird und sich durch einen U-förmig
gekrümmten Förderschacht hindurchbewegt. Die auf den Tragflächen des Gruppierbandes
liegenden Teile fallen am unteren Wendepunkt dieses Bandes von oben auf eine sich
in dem Förderschacht nach unten bewegende Tragfläche des Stapelbandes und bilden
auf dieser allmählich einen Stapel. Diese Stapelbildung wird nur dadurch unterbrochen,
daß die nachfolgende Tragfläche des Stapelbandes den Einlaß zum Förderschacht versperrt
und nun selbst die angelieferten Damenbinden auffängt.
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Wenn die den Stapel tragende Tragfläche des Stapelbandes am unteren
Scheitelpunkt des U-förmigen Förderschachtes angelangt ist bleibt der Stapel in
dem Schacht liegen, bis die nachfolgende Tragfläche des Stapelbandes ihn erfaßt
und in dem aufsteigenden Teil des Förderschachtes nach oben bewegt. Sobald die Tragfläche
des Stapelbandes am oberen Ende des Förderschachtes angelangt ist, stößt ein von
dem Stapelband angetriebener Exzenter den ganzen Stapel von der Tragfläche herunter
auf einen Packtisch.
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Eine solche Stapelmaschine eignet sich nicht für das Stapeln keramischer
Platten od. dgl. und noch weniger für deren empfindliche Rohlinge, weil diese durch
das Herabfallen auf die Tragflächen des Stapelbandes bzw. auf die sich dort bildenden
Stapel sowie durch das Anstreifen am Boden des Förderschachtes zum mindesten beschädigt
werden würden. Beim Aussetzen der Förderung an irgendeinem der Förderbänder der
bekannten Stapelmasohine würden auch ungleich hohe Stapel entstehen, weil das Stapelband
ununterbrochen mit gleichbleibender Geschwindigkeit umläuft und in keiner Weise
dadurch beeinflußt wird, daß die AnIfeft rung neuer Stapelstücke in wechselndem
Ausmaß erfolgt. Für die gleichmäßige Ausnutzung der Kapazität von Trocken- oder
Brennöfen, denen die Rohlinge zu-
geführt werden sollen, ist aber die Bildung gleichmäßig
hoher Stapel unerläßlich.
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Man hatte sich bisher in der keramischen Industrie mangels geeigneter
Stapelniaschinen damit begnügt, an jeder Maschine, in der die Rohlinge (vorzugsweise
Platten) hergestellt werden, einen Arbeiter aufzustellen, der die fertigen Rohlinge
der Reihe nach abnimmt und auf einer Unterlage aufstapelt. Wenn der Stapel die gewünschte
Höhe erreicht hat, wird er zur Weiterbehandlung an eine andere Stelle, z. B. zu
einem Trocken- oder Brennofen, befördert.
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Zweck der Erfindung ist es, eine automatisch arbeitende Stapelmaschine
zu schaffen, die einer oder mehreren die Rohlinge herstellenden Maschinen unmittelbar
nachgeschaltet werden kann, die Rohlinge aufnimmt, aus ihnen einen Stapel bildet
und diesen Stapel, wenn er eine bestitnmte Höhe erreicht hat an eine Fördervorrichtung
abgibt, die ihn zu einer Weiterbehandlungs einrichtung bringt, und zwar ohne Unterbrechung
der Zufuhrung der einzelnen Rohlinge.
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Dabei müssen Vorgänge, die eine Beschädigung durch Fall, Schlag oder
Stoß zur Folge haben könnten, vermieden werden.
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Diese Forderungen werden erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß die
Stapelvorrichtung zwischen den beiden Enden des stetig laufenden Förderers vorgesehen
ist und zwei oberhalb der Förderbahn seitlich quer zur Förderrichtung wirkende Spannbacken
sowie einen von unten her durch die Förderbahn bewegbaren
Anheber
besitzt, wobei die Spannbacken beim Erreichen der gewünschten Stapelhöhe aus einanders
tel 1-bar sind. Hierbei werden die von dem Förderer vorbewegten Rohlinge der Reihe
nach durch Anheben von unten her in den zwischen den Spannbacken gebildeten Sammelraum
gebracht, um nach Absenken des Anhebers zwischen den Spannbacken in der Schwebe
zu verharren. Wenn nach Erreichen der gewünschten Stapelhüle die Spannbacken auseinandergestellt
werden, kann der Förderer den fertigen Stapel weiterbewegen. Das Stapeln erfolgt
also ohne Fallbewegung des Stapelgutes völlig schlag- und stoß frei.
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Weitere Merkmale der Erfindung betreffen Anordnungen zur selbsttätigen
Steuerung der Arbeitsbewegungen, die Gestaltung der Spannbacken und eines zweiten
Förderers zur Uebernahme der fertigen Stapel und deren absatzweiser Weiterbeförderung.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der ganzen Maschine,
Fig. 2, 3 und 4 Schnitte von Teilen der Maschine nach den Linien II-II, III-III
und IV-IV in Fig. 1.
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Die in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte und nachstehend
beschriebene Maschine ist preßluftgesteuert und dient zum Stapeln ungebrannter Içeramischer
Platten in quadratischer oder rechteckiger Form und für die ständige Weitterbefördefung
der Stapel in einem Brennofen.
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Wie insbesondere aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind zwei Fördereinrichtungen
vorgesehen. Der erste Förderer besteht im wesentlichen aus zwei endlosen Keilriemen
2, und zwar liegt jeder Keilriemen an dem seitlichen Rand der Förderbahn. Der zweite
Föfderer, der mit dem ersten fluchtet, besteht ebenfalls aus zwei endlosen Keilriemen
3. Die Keilriemen 2 laufen am Eintrittsende des ersten Förderers über Riemenscheiben
4 Hier werden die einzelnen Rohlinge A dem Förderer zugeführt. An der Abgabeseite
des Förderers laufen die Keilriemen 2 über Riemenscheiben 5. Die Riemen 3 laufen
am Eintrittsende des zweiten Förderers über zwei zwischen den Riemenscheiben 5 angeordnete
Riemenscheiben 6 und über Riemenscheiben 7 am Abgabeende des Förderers. Die Riemenscheiben
5 am Abgabeende des ersten Förderers und die Riemenscheiben 6 am Eintrittsende des
zweiten Förderers sind auf einer gemeinsamen Welle 8 ange ordnet und dienen als
Antriebsrollen der Förderer. Die Welle 8 ist ständig von einem Motor 9 angetrieben,
der mit der Welle 8 durch ein Getriebe 10 und einen Kettentrieb 11 verbunden ist.
Die Antriebsrollen 5 des ersten Förderers sind unverdrehbar auf der Welle 8 befestigt.
Der erste Förderer läuft also ständig. Die Antriebsrollen 6 des zweiten Förderers
sind auf der Antriebswelle 8 lose drehbar gelagert und intermittierend mit den Antriebsrollen
5 des ersten Förderers mittels einer Kupplung kuppelbar.
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Die Kupplung besteht (vgl. Fig. 2) aus zwei auf nach innen vorspringenden
Naben der Anftiebsrollen 6 lose drehbar und axial verschiebbar gelagerten Ringkörpern
12 mit zwei einander diametral gegenübefliegenden Armen. An den Kupplung&ringen
12 sind ferner je zwei sieh in radialer Richtung erstreckende Arme 13 vorgesehen,
die paarweise durch Zugfedern 14 miteinander verbunden sind. Die Zugfedern 14 halten
die Kupplungsringe 12 außer Berührung mit den Innenseiten der Antriebsrollen 6.
Zwischen den oberen Armen der Kupplungsringe 12 ist eine mit ihnen gelenkig verbundene
Abstandlasche 15 angeordnet, die verhindert, daß die Kupplungsringe 12
durch die
Federn 14 von den Naben der Antriebsrollen 6 abgezogen werden. Zwischen den unteren
Armen der Kupplungsringe 12 ist eine elastische Druckluftdose angeordnet, die mit
seitlichen Zapfen in Ausnehmungen der Arme eingreift und mit diesen durch die Wirkung
der Zugfedern 14 in Kraftschluß gehalten wird.
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Wenn die Druoktluftdose: 16 durch Einlassen von Preßluft ausgedehnt
wird, spreizt sie die unteren Arme der I<upplungsringe 12 gegen die Kraft der
Federn 14 auseinander, so daß die Kupplungsringe gegen die Antriebsrollen 6 gedrüdct
werden und diese auf der Antriebswelle 8 nach außen verschieben. Hierdurch kommen
die Außenflächen der Antri(ebsrollen 6 mit an den Innenflächen der Antriebsrollen
5 vorgesehenen Kupplungsbelägen 17 zur Berührung. Die Antriebsrollen 6 werden dann
von den ständig umlaufenden Antriebs rollen5 durch Reibungsschluß mitgenommen und
ebenfalls in Drehung versetzt. Die Kupplungsringe 12 nehmen infolge ihres, Reibungsschlusses
mit den Innenflächen der Antriebs rollen 6 an deren Drehung teil.
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Nachdem der Förderer 3 den gewünschten Förderweg zurückgelegt hat,
wird die Preßluftzufrhr zu der Druckdose 16 ununterbrochen und diese entlüftet.
Nun können die Zugfedern 14 die Kupplungsringe 12 wieder gegeneinanderziehen, so
daß die Antriebsrollen 6 sich von den Antriebsrollen 5 lösen und wieder in ihre
Ruhelage zurückkehren können. Dies kann z. B. in bei Scheibenkupplungen belcannter
Weise durch zwischen je zwei Antriebsrollen 5 und 6 angeordnete Druckfedern oder
durch nach innen gerichteten Zug der Riemen 3 bewirkt werden. Bei der dargestellten
Ausführungsform soll die Preßluft zu der Dose 16 nur so lange zugeführt werden,
daß die Antriebsrollen 6 weniger als eine halbe Umdrehung, vorzugsweise eine Vierteldrehung,
ausführen. Der Förderer 3 wird dadurch um einen Förderweg weiterbewegt, der etwas
länger ist als die Längenabmessung eies abzubefördernden Stapels A' in seiner Förderrichtung.
Wenn dann die Kupplung der Antriebsrollen 5 und 6 durch Entlüften der Druckdose
16 gelöst wird, dann kann das Drehmoment des Eigengewichts der Druckluftdose 16
diese zusammen mit den übrigen Kupplungsteilen 12 bis 15 in ihre Ruhelage zurückführen.
Wenn Antriebsfollen mit einem kleineren Durchmesser verwendet werden, so kann der
Vorwärtshub mehr als einer Vierteldrehung entsprechen. Der Durchmesser der Antriebsrollen
sollte aber immer so gewählt werden, daß das Vorrücken des Stapels während eines
Schaltschfittes in weniger als einer halben Umdrehung erfolgt, damit die Dose unter
der Wirkung ihres Eigengewichts ohne schädlichen Einfluß auf die mit ihr verbundenen
biegsamen Luftzuleitungen nach unten zurücks chwenken kann.
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Die Stapeleinrichtung hat zwei Spannbacken 20 für die Seitenflächen
des Stapels. Die durch Klemmplatten gebildeten Spannbacken haben einen Belag 21
aus Gummi oder einem ähnlichen Werkstoff. Zwischen den Spannbacken 20 wird eine
Sammelkammer gebildet, die sowohl nach hinten und nach vorn als auch nach oben und
nach unten offen ist. An den unteren Enden der Spannbacken 20 sind Leitschienen
bzw. Leitbleche 22 für die einzelnen Rohlinge angebracht. Die Leitschienen bzw.
Leitbleche 22 haben keinen Gummibelag.
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Eine Hebevorrichtung 23 ist unmittelbar unterhalb des Förderers im
Bereich der durch die beiden Spannbacken 20 gebildeten Sammelkammer angeordnet.
Die Hebevorri,chtung23 hebt die ankommenden Rohlingen einzeln nach oben und bringt
sie in den Raum zwischen den beiden Spannbacken 20. Die Tragplatte der
Hebevorfichtung
23 ist am oberen Ende einer Kolbenstange24 befestigt. Der zu der Kolbenstange 24
ge hörige Kolben steht in einem vertikal angeordneten stationären Zylinder 25 unter
dem Preßluftdruck. Um das Vorrüclçen jedes einzelnen Rohlings A zu begrenzen und
ihn in der richtigen Lage zu den Spannbacken 20 auf dem Tisch 23 der Hehevorrichtung
anzuhalten, ist ein Anschlagglied 26 in der Förderbahn angeordnet. Damit das Anschlagglied
unter die Förderbahn zurückgezogen werden kann, ist es auf einer Senirvorrichtung
gelagert, die aus einer oben auf einer Kolbenstange 28 befestigten Platte 27 besteht.
Der Kolben der Kolbenstange 28 steht in einem ortsfesten vertikalen Zylinder 29
unter Preßlufbdruck.
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Die beiden Spannbacken 20 sind mittels oberer und unterer, parallel
zueinander laufender Lenker 30 (Fig. 3 und 4) auf zwei ortsfesten Konsolen 31 abgestützt.
Ein unterer Lenker 30 der einen Klemmbacke 20 ist an seinem äußeren Ende fest mit
einem aufwärts gerichteten Arm 32 verbunden, der mit ihm einen Winkelhebel bildet.
In gleicher Weise bildet ein oberer Lenker der anderen Klemmbacke 20 mit einem abwärts
gerichteten Arm 33 einen Winkelhebel. Die Enden der Arme 32 und 33 sind miteinander
durch eine Verbindungsstange 34 (Fig. 3) verbunden, die in Fig. 1 auf der linken
Seite der Sammelkammer durchgeht, aber dort nicht dargestellt ist. Auf diese Weise
sind die Spannbacken quer zur Förderrichtung nachgiebig, so daß die Hebevorrichtung
23 jeden einzelnen Rohling A nach oben zwischen die Spannbacken hineinschieben kann,
wobei die Spannbacken unter Anheben durch Reibungsschluß mit dem Rohling nach außen
gedrängt werden.
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Um die Spannbacken 20 aus ihrer Klemmstellung ausrücken zu können,
wenn der Stapel eine bestimmte Höhe erreicht hat, ist einer der unteren Lenker 30
mit einem Antriebsarm 35 fest verbunden, an dem eine in dem unteren Teil der Konsole
31 in senkrechter Richtung verschiebbar geführte Antriebsstange 36 angreift (Fig.
4). Die Senkvorrichtung 27 für das Anschlagglied 26 ist mit einer nach unten gerichteten
Antriebsstange 37 verbunden, die mit einem Ende eines um eine ortsfeste Achse schwenkbaren
zweiarmigen Antriebshebels 38 gekuppelt ist. Das andere Ende des Antriebslhebels
38 ist in der Weise ausgebildet, daß es bei der Abwärtsbewegung der Senkvorrichtung
27 die Antriebsstange 36 anhebt und dadurch den Antriebsarm 35 zwingt, eine Schwingbewegung
auszuführen, bei der die Spannbacken 20 auseinandergehen, so daß der fertige Stapel
von den Spannbacken frei wird und von dem Förderer 2 aus der Sammelkammer ausgefahren
werden kann.
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Die Preßluftzufulhr zu dem Zylinder 25 für die Aufwärtsbewegung der
Hebevorrichtung 23 wird durch ein Steuerventil 40 gesteuert, das- an der Senkvornchtung
27 angebracht und über einen nachgiebig gelagerten Steuerhebel 41 mit einem Fühler
42 verbunden ist, der in der Bewegnngsbahn des ersten Förderers liegt. Der Fühler
42 wird durch jeden einzelnen vorwärts bewegten Rohling betätigt. Die Preßluftzufuhr
zu dem Zylinder 25 zur Durchführung einer Abwärtsbewegung der Hebevorrichtung wird
durch ein Steuerventil 43 bewirkt, welches an dem Zylinder 25 fest angeordnet ist
und über einen federnd nachgiebigen Steuerhebel 44 durch ein an der Hebevorrichtung
23 angeordnetes Betätigungsglied 45 gesteuert wird.
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Die Preßluftzufuhr zum Zylinder 29 für die Abwärtsbewegung der Senkvorrichtung
27 wird durch ein Steuerventil 46 gesteuert, das oberhalb der zwi-
sohen den Spannbacken
20 gebildeten Sammelkammer fest angeordnet ist und über einen nachgiebig g lagerten
Steuerhebel 47 mit einem Fühler 48 verbunden ist, der oberhalb der Sammelkammer
liegt und durch den Stapel A' betätigt wird, sobald dieser eine vorbestimmte Höhe
erreicht hat. Die Höhenlage des Steuerventils 46 bzw. des Fühlers 48 und dadurch
die vorbestimmte Höhe des Stapels ist vorzugsweise einstellbar. Die Preßluftzufuhr
zum Zylinder 29 für die Aufwärtsbewegung der Senkvornchtung 27 wird durch ein Steuerventil
50 gesteuert, das unterhalb der Bewegungsbahn des ersten Förderers angeordnet und
üher einen federnd nachgiebig gelagerten Hebel 51 mit einem Fühler 52 verbunden
ist, der seinerseits in der Bewegungsbahn liegt und durch den Stapel betätigt wird,
sobald dieser die Sammelkammer verlassen hat.
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Die Preßluftzufuhr zu der elastischen Druckdose 16 ist durch ein
Steuerventill 55 gesteuert, das unterhalb der Bewegungsbahn des zweiten Förderers
3 ortsfest angeordnet und über einen federnd nachgiebig gelagerten Hebel 56 mit
einem Fühler 57 verbunden ist der in die Bewegungsbahn des Förderers hineinragt,
und zwar vorzugsweise unmittelbar oberhalb der gemeinsamen Antriebswelle 8.
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Der Preßlufterzeuger und die für die Preßluftzufuhr benötigten Leitungen
sind in der Zeichnung nicht dargestellt, da ihre Anordnung für das Verständnis der
Erfindung nicht von Bedeutung ist.
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Die beschriebene Maschine arbeitet im wesentlichen wie folgt: Wenn
ein Rohling A durch den ersten Förderer 2 in den Raum zwischen den beiden Spannbacken
20 vorgeschoben wird, so betätigt er den Fühler 42 und wird dann von dem Anschlagglied
26 angehalten. Der Fühler 42 wird weggeschwenkt und betätigt das Steuerventil 40,
das hierdurch geöffnet wird und Preßluft auf die Unterseite des Zylinders 25 einströmen
läßt. Nunmehr wird der vorgeschobene RohlingS durch die Hebevorrichtung23 nach oben
bewegt und in den Raum zwischen den beiden Klemmplatten 20 hineingedrückt. Dabei
weichen die Klemmplatten 20 nach beiden Seiten etwas aus, indem sie durch die beim
Einschieben des Rohlings von unten her auf sie einwilrkende Reibungskraft etwas
angehoben und durch die Lenker 30 nach außen verschwenkt werden. Wenn der Rohling
eine bestimmte Strecke nach oben zurückgelegt hat und gleichzeitig der Fühler 42
in seine Ausgangslage zurückgegangen ist, wird das Steuerglied 44 des Steuerventils
43 durch den Betätigungsfinger 45 betätigt, so daß die Hebevorrichtung 23 wileder
nach unten geht. Dabei werden die Klemmplatten 20, die unter der Wirkung ihres Eigengewichts
ständig an dem Stapel liegen, durch Reibungsschluß ihres Belags 21 mit den Seitenflächen
des wieder etwas nach unten sinkenden Stapels nach unten bewegt und dadurch wieder
verstärkt an den Stapel angedrückt. Dieser Bewegungsablauf wiederholt sich, bis
der Stapel A' in der Sammelkammer zwischen den Spannbacken 20 seine vorbestimmte
Höhe erreicht hat. Falls der nächste Rohling schon zu einem Zeitpunkt ankommen sollte,
in dem die Heber vorrichtung noch in ihrer oberen Lage stehet, so würde er durch
Anstoßen an einem Halteanschlag 23' der Hebevorrichtung angehalten.
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Wenn der letzte den Stapel vollendende Rohling in der Sammelkammer
nach oben zwischen die Spannbacken 20 hineingedrückt wird, wird der Fühler 48 durch
den obersten Rohling des fertigen Stapels betätigt. Hierdurch schwingt der Fühler
48 aufwärts, und das Steuerventil 40 öffnet, um Preßluft in den
oberen
Teil des Zylinders 29 hineinzulassen. Dadurch bewegt sich die Senkvorrichtung 27
zusammen mit dem Anschlagglied 26 nach unten. Wenn die Senkvorrichtung 27 sich abwärts
bewegt, werden die Spannbacken 20 auseinanderbewegt, weil die Antriebsstange 37
auf den Antriebsmechanismus 38, 36, 35, der Spannbaoken 20 in der schon beschriebenen
Weise ein wirkt. Wenn nun die Hebevorrichtung 23 sich nach unten bewegt, so geht
auch der auf ihr stehende Stapel mit nach unten, bis er sich auf dem Förderer 2
abgesetzt hat. Hierdurch gelangt auch der Fühler 48 wieder in seine Ausgangsstellung.
Nunmehr kann der Förderer den freigegebenen Stapel aus dem Raum zwischen den Spannbacken
weiterbefördern.
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Sobald der Stapel vollständig aus der Sammelkammer herausbewegt und
über die Stelle herausgegangen ist, an der sonst das Anschlagglied 26 und der Fühler
42 stehen, wird der Fühler 52 durch die Vorderkante des Stapels betätigt. Hierdurch
wird das Steuerventil 50 geöffnet und läßt Preßluft auf die Unterseite des Zylinders
29 einströmen, so daß die Senkvorrichtung 27 sich aufwärts bewegt und das Anschlagglied
26 zusammen mit dem zugehörigen Fühler 42 wieder in seine Wirkstellung in der Förderbabn
bringt. Nun beginnt die Vorrichtung erneut mit dem Aufstocken eines Stapels in der
Sammelkammer.
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Dabei hat eine Unterbrechung in der Zuführung der einzelnen Rohlinge
nicht stattgefunden.
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Wenn der Stapel, der auf die geschilderte Weise auf dem Förderer
vorrückt, an dem Fühler 57 ankommt, wird der letztere durch die Vorderkante des
Stapels betätigt und das Steuerventil 55 geöffnet, um Preßluft in die elastische
Druckluftdose 16 einzulassen. Die Druckluftdose 16 rückt in der beschriebenen Weise
die Kupplung ein Hierdurch werden die Antriebsrollen 6 des zweiten Förderers mit
den Antriebsrollen 5 des ersten Förderers und dadurch mit der Antriebswelle 8 gekuppelt
Diese Kupplung bleibt so lange aufreahterhalten, bis der Stapel an dem Fühler 57
vorbeigegangen ist. Dann kehrt der Fühler 57 selbsttätig in seine Wirkstellung zurück.
Hierdurch wird die PreB-luftzufuhr zu der Druckluftdose 16 unterbrochen und die
Kupplung 12 durch die Wirkung der Federn 14 ausgerückt. Vorher war bereits der Fühler
52 in seine Ausgangsstellung zurückgekehrt.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die fertigen Stapel auf dem zweiten
Förderer sehr dicht aufeinanderfolgen können, so daß dieser als Vorratsförderer
wirkt. Da auch der erste Förderer, welcher die Stapel fortbewegt, ein ununterbrochenes
Stapeln und Fördern erlaubt, ist die Arbeitsleistung der Maschine sehr groß. Außerdem
stellt sich die Maschine von selbst auf den Arbeitsrhytbmus ein, in welchem die
einzelnen Rohlinge dem ersten Förderer zugeführt werden.
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Darüber hinaus kann die Höhe des Stapels innerhalb weiter Grenzen
unabhängig von der Zahl der in einem Stapel enthaltenen Rohlinge eingestellt werden.
Die Dicke der einzelnen Rohlinge spielt dabei keine Rolle.
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Die beschriebene Maschine ist für die Herstellung von keramischen
Wandplatten bestimmt, die sich zum stapeiweisen Brennen eignen. Die Maschine kann
jedoch auch zum Stapeln, Fördern und Bearbeiten von Werkstücken anderer Art verwendet
bzw. abgewandelt werden, ohne ihre grundsätzliche Wilrkungsweise zu ändern.
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An Stelle der pneumatischen Steuerung könnte auch eine hydraulische
oder elektrische Steuerung treten.
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PATENTANSPR8CHE: 1. Maschine zum selbsttätigen Stapeln von Rohlingen
für keramische Platten u. dgl., bei der die einzelnen Rohlinge durch einen stetig
laufenden Förderer einer Stapelvorrichtung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapelvorriclr tung (20, 23) zwischen den beiden Enden des stetig laufenden
Förderers (2) vorgesehen ist und zwei oberhalb der Förderbahn seitlich quer zur
Förderrichtung wirkende Spannbacken (20) sowie einen von unten her durch die Förderbahn
bewegbaren Anheber (23) besitzt, wobei die Spannbacken (20) beim Erreichen der gewünschten
Stapelhöhe auseinanderstellbar sind.