DE1079045B - Verfahren zur Herstellung von alicyclischen stickstoffhaltigen Verbindungen mit Reduktonseigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von alicyclischen stickstoffhaltigen Verbindungen mit Reduktonseigenschaften

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DE1079045B
DE1079045B DEF25589A DEF0025589A DE1079045B DE 1079045 B DE1079045 B DE 1079045B DE F25589 A DEF25589 A DE F25589A DE F0025589 A DEF0025589 A DE F0025589A DE 1079045 B DE1079045 B DE 1079045B
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Dr Friedrich Weygand
Dipl-Chem Dr Helmut Simon
Dipl-Ing Wolfgang Bitterlich
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D295/00Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D295/04Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms
    • C07D295/08Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly bound oxygen or sulfur atoms
    • C07D295/096Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly bound oxygen or sulfur atoms with the ring nitrogen atoms and the oxygen or sulfur atoms separated by carbocyclic rings or by carbon chains interrupted by carbocyclic rings

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von alicyclischen stickstoffhaltigen Verbindungen mit Reduktonseigenschaften Nach Hodge und Rist (Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 75, 1953, S. 316) erhält man aus Glucose und anderen Hexosen durch Umsetzung mit Piperidin eine Verbindung mit Reduktonseigenschaften, die z. B. Dichlorphenolindophenollösung in saurer Lösung entfärbt und den Ti(IV)-Pyridin-Test auf Reduktone nach Weygand und Csendes gibt (Chemische Berichte, Bd. 85, 1952, S. 45ff.). Die erhaltene Verbindung ist das N-[l-Methyl-1,2,3 - trihydroxy - cyclopenten - (2> - yliden - (4)] - piperidiniumbetain-(N + 3) der nachstehenden Formel: Durch Wasserabspaltung und katalytische Hydrierung erhält man hieraus unter Aufnahme von 1 Mol Wasserstoff die Verbindung der Formel die, bezeichnet man die Verbindung I gemäß der Entstehungsweise - als Piperidinohexose-redukton, ein Dihydro-anhydropiperidino-hexose-redukton ist.
  • Die vorstehend angegebene Darstellungsweise ist jedoch nicht allgemein anwendbar, wenn auch das Piperidin durch einige andere sekundäre Amine ersetzt werden kann. Es gelingt aber beispielsweise die Herstellung von Verbindungen ohne Methylgruppen aus Pentosen auf diesem Wege nicht. Da die Verbindungen wertvolle Antioxydantien darstellen, besteht ein großes Interesse an einem allgemein durchführbaren, in guter Ausbeute verlaufenden Verfahren.
  • Es wurde nun gefunden, daß man alicyclische stickstoffhaltige Verbindungen mit Reduktoneigenschaften in einfacher Weise dadurch herstellen kann, daß man 1,2-Diketocyclopentane oder -cyclohexane, die in a-Stellung zu einer Ketogruppe ein reaktionsfähiges Halogenatom tragen, oder deren Enolisierungsprodukte mit sekundären organischen Aminen umsetzt.
  • Die als Ausgangsverbindungen in Betracht kommenden 1 ,2-Diketocyclopentane bzw. -hexane oder ihre Enolisierungsprodukte können in der von Hesse und Breig in Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 592, 1955, S. 120 beschriebenen Weise hergestellt werden. Von besonderem Interesse ist, daß sich auch das methylgruppenfreie 3-Chlor-1,2-diketocyclopentan bzw. dessen Enolisierungsprodukt, das 3-Chlorcyclopenten- (2) -on- (1) -ol- (2) (Dieckmann, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 35, 1902, S. 3201, G. Hesse und Mitarbeiter, Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 192, 1955, S. 139 und H. W. Wanzlik und Mitarbeiter, Chemische Berichte, Bd. 89, 1956, S. 1047) für das Verfahren eignen.
  • Als sekundäre organische Amine kommen die verschiedensten Basen der aliphatischen, aromatischen und heterocyclischen Reihe in Betracht. Im einzelnen seien genannt: Diäthylamin, Methyloctadecylamin, Hexamethylenimin, N-Methylcyclohexylamin, N-Methylanilin, Morpholin und Piperidin.
  • Die Umsetzung der Reaktionsteilnehmer erfolgt zweckmäßig in Gegenwart indifferenter Lösungs- und Verdünnungsmittel. Als solche kommen vor allen Dingen aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylol, gegebenenfalls im Gemisch mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen, in Betracht. Die Umsetzungstemperatur kann in weiten Grenzen schwanken. Normalerweise arbeitet man bei Temperaturen zwischen etwa 40 und 800 C. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Umsetzung bei höheren Temperaturen, z. B. bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels, unter Rückfluß vorzunehmen. Auch ist die Anwendung von Überdruck ohne weiteres möglich. Sie empfiehlt sich vor allen Dingen, wenn es sich um den Einsatz leicht flüchtiger Amine handelt. Andererseits ist es bei stark exothermen Verlauf der Umsetzung zweckmäßig, das Reaktionsgemisch zu kühlen und die Umsetzungstemperatur zwischen 0 und 20"C und sogar noch darunter zu halten.
  • Die entstehenden Verbindungen sind in den als Lösungsmittel für die Ausgangsverbindungen bevorzugt verwendbaren aromatischen Kohlenwasserstoffen meist unlöslich und fallen somit bei fortschreitender Umsetzung aus. Der Niederschlag, der durch gleichzeitig ausfallendes Salz der eingesetzten Aminbase verunreinigt ist, wird durch Behandeln mit Wasser von den Verunreinigungen gereinigt. Durch Umkristallisieren oder Sublimieren lassen sich die entstandenen alicyclischen stickstoffhaltigen Verbindungen, die Reduktoneigenschaften besitzen, in einfacher Weise rein gewinnen.
  • Beispiel 1 Zu der Lösung von 4,47 g l-Methyl-Schlor-cyclopenten-(1)-ol-(2)-on-(3) in 30 ccm wasserfreiem Benzol werden unter Kühlen mit einer Eis-Kochsalz-Mischung langsam 40 ccm Piperidin zutropfen gelassen. Nach zweistündigem Stehen des Reaktionsgemisches bei Zimmertemperatur wird von der ausgefallenen Kristallmasse abgesaugt und das Filtrat im Vakuum unter Stickstoff eingedampft. Der verbleibende Rückstand wird mit Wasser verrieben, wobei das Piperidinhydrochlorid in Lösung geht. Nach dem Trocknen wird der Rückstand aus einem Benzol-Ligroin-Gemisch (2:3 Volumteile) umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt mehr als 7501o der Theorie. Das N-[1-Methyl-2,3-dihydroxycyclopenten-(2)-yliden-(4)]-piperidiniumbetain-(N 3) ist im Hochvakuum sublimierbar und gibt die obengenannten Reaktionen auf Endiole. Der Schmelzpunkt dieser Verbindung ist 153,50 C.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch aus 2,65 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 4,1 g Piperidin und 25 ccm Benzol wird 6 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre unter Rückfluß erhitzt.
  • Nach dem Einengen des Reaktionsgemisches im Vakuum wird der Rückstand mit 25 ccm Wasser digeriert, wobei Piperidinhydrochlorid in Lösung geht. Die Ausbeute an N-[1,2-Dihydroxy-cyclopenten- (1) -yliden- (3)] -piperidiniumbetain-(N > 2) beträgt 2,94 g (= 8101o der Theorie); nach Umkristallisieren aus einem Gemisch von Benzol-Benzin (Kp. = 50 bis 800 C) und Alkohol (40:20:3 Volumteile) beträgt die Ausbeute 2,70 g, wovon 0,4 g durch Konzentrieren der Mutterlauge erhalten worden waren. Die Verbindung besitzt einen Fp. von 178 bis 1800C.
  • Beispiel 3 10 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 100 g absolutes Benzol und 20 g Morpholin werden unter Stickstoff 1 Stunde auf 60"C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht stehengelassen und der ausgeschiedene Niederschlag dann abgesaugt. Zur Entfernung des neben dem N-[1,2-Dihydroxy-cyclopenten (1) -yliden- (3)] -morpholiniumbetain- (N + 2) anfallenden Morpholinhydro- chlorids wird der Niederschlag mit Wasser digeriert.
  • Die benzolischen Mutterlaugen werden zur Verbesserung der Ausbeute im Vakuum unter Stickstoff eingedampft, und der Rückstand wird ebenfalls mit Wasser digeriert.
  • Das in Wasser schwerlösliche Reaktionsprodukt kann durch Sublimation im Vakuum gereinigt werden. Die Ausbeute beträgt 12,4 g (= 6701 der Theorie). Die Verbindung schmilzt bei 233 bis 2350 C unter Zersetzung.
  • Beispiel 4 Zu einer Suspension von 1,28 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2) in 30 ccm absolutem Benzol werden 10 ccm Diäthylamin gegeben, und das Reaktionsgemisch wird in einem Druckgefäß 8 Stunden auf 1000 C erhitzt. Nach dem Eindampfen im Vakuum unter Stickstoff wird der Rückstand mit 20 ccm Wasser verrieben. Nach dem Dekantieren und Trocknen verbleiben 0,84g (= 520in der Theorie) N-[1,2-Dihydroxy-cyclopenten-(l)-yliden-(3)]-diäthylammoniumbetain-(N 2).
  • Nach dem Umkristallisieren aus Benzol unter Zusatz geringer Mengen Aktivkohle schmilzt die Verbindung bei 1230 C. Nach der Sublimation im Vakuum liegt der Schmelzpunkt dieser Verbindung bei 128°C.
  • Beispiel 5 Ein Gemisch aus 1,3 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 25 ccm absolutem Benzol und 6,3 g Methyloctadecylamin wird 8 Stunden auf 60 bis 80"C erhitzt.
  • Nach dem Abdestillieren des Benzols im Vakuum unter Stickstoff wird der Rückstand mit 100 ccm Petroläther digeriert. Aus dem Rückstand wird durch kontinuierliche Extraktion mit Petroläther das Reduktonderivat ausgezogen. Durch Eindampfen des Petrolätherauszugs erhält man das N-[1 ,2-Dihydroxy-cyclopenten- (1) -yliden-(3)]-methyloctadecylammoniumbetain-(N 2). Die Verbindung wird zunächst aus Aceton in Gegenwart einer geringen Menge Aktivkohle und anschließend aus Petroläther umkristallisiert. Der Schmelzpunkt der so gereinigten Verbindung liegt bei 93 bis 950 C.
  • Beispiel 6 2 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 3,4 g N-methyl-cyclohexylamin und 40 ccm absolutes Benzol werden 32 Stunden auf 55 bis 75"C erhitzt. Nach dem Abdestillieren des Benzols im Vakuum wird das in großen Kristallen abgeschiedene Methylcyclohexylammoniumhydrochlorid mechanisch abgetrennt, worauf der Rückstand mit Wasser digeriert wird. Das in Wasser unlösliche N- [1,2-Dihydroxy-cyclopenten (1) (1) -yliden- (3)]-methyl-cyclohexylammoniumbetain-(N -t 2) wird in einer Ausbeute von 1,36 g (= 440/, der Theorie) erhalten. Nach der Sublimation im Vakuum schmilzt die Verbindung bei 183 bis 185"C.
  • Beispiel 7 1,57 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 2,7 g N-Methylanilin und 20 ccm absolutes Benzol werden 17 Stunden auf 70 bis 80" C erhitzt. Nach dem Abdampfen des Benzols im Vakuum unter Stickstoff und digerieren des Rückstandes mit Wasser, bis das Filtrat chiorionenfrei ist, erhält man das N-[1,2-Dihydro-cyclopenten-(l)-yliden- (3)] -N-methylaniiiniumbetain- (N + 2) in einer Ausbeute von 0,89 g (=53 0/, der Theorie). Nach der Sublimation im Vakuum schmilzt die Verbindung bei 172 bis 175"C.
  • Beispiel 8 1,32 g 3-Chlor-cyclopenten-(2)-on-(1)-ol-(2), 2,25 g Hexamethylenimin und 20 ccm absolutes Benzol werden unter Stickstoff 8 Stunden auf 40 bis 600 C erhitzt. Nach dem Aufarbeiten des Reaktionsgemisches in der im Beispiel 7 angegebenen Weise erhält man das N-[1 ,2-Dihydroxy- cyclopenten - (1)- - yliden - (3)] -hexamethyleniminium-betain in einer Ausbeute von 1,3 g (= 67°/o der Theorie). Beim Einengen der wäßrigen Lösung fallen noch 0,27 g (= 12°/o der Theorie) an der genannten Verbindung an. Sie wird aus Benzol in Gegenwart von geringen Mengen Aktivkohle umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt dann 1,23 g (= 6301, der Theorie). Die Verbindung hat einen Schmelzpunkt von 170 bis 1730 C.
  • Beispiel 9 Die Lösung von 1,5 g 3-Chlor-cyclohexan-dion-(l ,2) in 14 ccm absolutem Benzol wird mit einer Lösung von 3,6 g Piperidin in 14 ccm absolutem Benzol versetzt, und das Gemisch wird unter Stickstoff 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Entfernen des ausgeschiedenen Piperidinhydrochlorids durch Absaugen oder Filtrieren und Abdestillieren des Benzols im Vakuum unter Stickstoff erhält man 920/o rohes N-[1,2-Dihydroxy-cyclo hexen- (l)-yliden- (3)1-pipendinium-betain- (N t 2). Durch Sublimation dieser Verbindung im Vakuum wird die Verbindung in Form leicht gelblicher Kristalle vom Schmelzpunkt 83° C erhalten. Die Ausbeute beträgt 1,45 g (= 72,4 01o der Theorie).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von alicyclischen stickstoffhaltigen Verbindungen mit Reduktonseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 ,2Die ketocyclopentane oder -cyclohexane, die in a-Stellung zu einer Ketogruppe ein reaktionsfähiges Halogenatom tragen, oder deren Enolisierungsprodukte mit sekundären organischen Aminen umsetzt.
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