DE1078296B - Auftragen von Schminkstoffen - Google Patents
Auftragen von SchminkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neuartiges, besonders sorgfältiges und dauerhaftes Auftragen von Schminkstoffen
unter Verwendung üblicher kosmetischer Erzeugnisse.
Das Schminken besteht darin, auf das Gesicht Farben aufzutragen und die Schminke und die Puderkörnchen
auf dem Gesicht zu fixieren. Das Abschminken besteht darin, die noch auf der Haut befindlichen
Schminkstoffe innig mit kosmetischen Erzeugnissen (Gesichtsmilch, Gesichtswasser usw.) zu vermischen,
die es ermöglichen, die Gesamtheit durch Abwischen leicht zu entfernen. Die Erfindung bezieht sich auf
diese Arbeitsgänge; sie betrifft weder das von Hand vorzunehmende Aufbringen der für das Schminken
erforderlichen Schminkstoffmengen noch das Abwischen des durch das Abschminkmittel erzeugten Gemisches,
nachdem das Abschminkmittel innig mit den verbleibenden Spuren der Schminke vermischt worden
ist.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung soll durch das Wort »Schminken« bezeichnet werden. Hierzu gehören
:
Auftragen einer »Grundschminke« auf die Haut, Auftragen von Schminken (hierunter werden beispielsweise
Dispersionen von Farbstoffpartikeln in einer Fettmasse oder in einer Emulsion verstanden)
auf die Haut,
Pudern, d. h. das gleichförmige Auftragen eines Schminkpuders und bestmögliche Fixierung der
Körnchen dieses Puders auf der Haut,
Verteilen und Fixieren einer trockenen Schminke, Erzeugung einer möglichst innigen Mischung zwischen einem Abschminkmittel und den noch auf der Haut haftenden Spuren der Schminke, um das Gemisch leicht durch Abwischen entfernen zu können.
Verteilen und Fixieren einer trockenen Schminke, Erzeugung einer möglichst innigen Mischung zwischen einem Abschminkmittel und den noch auf der Haut haftenden Spuren der Schminke, um das Gemisch leicht durch Abwischen entfernen zu können.
Das Haupterfordernis beim Schminken ist eine möglichst gleichförmige Verteilung an allen Stellen der
Haut und die Fixierung der Puderkörnchen oder der in den kosmetischen Erzeugnissen dispergieren Farbkörnchen
an den Auftragstellen. Das manuelle Auftragen von Puder und dieser kosmetischen Erzeugnisse
führt zwangläufig zu Fehlern, die das Aussehen und die Haltbarkeit der Schminke beeinträchtigen.
Beim manuellen Auftragen der Schminke läßt sich nicht verhindern, daß die Schminke an unregelmäßigen
Hautstellen, wie beispielsweise an Falten, Runzeln, Stellen mit sich stark ändernder Krümmung, vergrößerten
Poren usw., dicker abgelagert werden. Es ist auch noch zu beachten, daß bei einer Bemühung,
das manuelle Auftragen zu vervollkommnen, die Anhäufung
der Färb- und Puderpartikeln an Hautunregelmäßigkeiten
betont wird, da durch vermehrtes Reiben zur Verteilung einer dickeren Schicht der
Auftragen von Schniinkstoffen
Anmelder:
Antoine Frangois Peyron, Paris
Antoine Frangois Peyron, Paris
Vertreter: Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 13. August 1957, 18. Februar
und 19. Mai 1958
und 19. Mai 1958
Antoine Frangois Peyron, Paris,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Farbstoff in das Innere der kleinen Falten, Poren usw. hineinmassiert wird, wobei noch ein Druck ausgeübt
wird, der die Körnchen und Partikeln eindrückt, so daß die Hautfehler stärker in Erscheinung treten.
Die Haltbarkeit der Schminkung wird dadurch erzielt, daß mehrere Puderlagen auf das Gesicht aufgetragen
werden. Für ein abendliches »Make-up« werden von Kosmetiksalons häufig bis zu acht Puderschichten
aufgetragen. So kommt es dann vor, daß der Puder sich in Form kleiner Häufchen von jeweils
mehreren Körnern zusammenballt und jedes dieser kleinen Häufchen von der Kreme und dem Talg durch
Verkleben und durch Oberflächenspannung gehalten wird. Wenn sich nun Schweiß mit der Kreme und dem
Talg vermischt, beginnt die Schminke an all den Stellen zu leuchten, die infolge der ungleichen Verteilung
der Körner weniger Puder erhalten haben, so daß vor allem die von den Körnchen überladenen Hautunregelmäßigkeiten
noch stärker betont werden. Es müssen daher mehrere Puderlagen aufgetragen werden, um
so viel kleine Puderhäufchen wie möglich zu erzeugen und die bestmögliche gleichförmige Verteilung zu erreichen.
Die Ungleichmäßigkeit der Verteilung bleibt jedoch ganz erheblich, und vor allem bleibt die Anhäufung
der Körnchen an den Unregelmäßigkeitsstellen der Hautoberfläche bestehen.
Das Ziel der Erfindung ist, die vorerwähnten Nachteile
zu beseitigen und eine neue Verteilungsart für die Schminkstoffe zu finden, mit der eine sehr gleichförmige
Verteilung erreicht wird und mit der praktisch die Farbkörnchen der Schminke und die Puderkörnchen
auf der gesamten Gesichtsoberfläche ein-
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schließlich deren Unregelmäßigkeiten »einkörnig« aufgebracht werden.
Um diese »einkörnigen« Schichten zu erreichen, müssen drei Bedingungen erfüllt werden: eine große
Wahrscheinlichkeit, jedes einzelne Körnchen des zu verteilenden kosmetischen'Mittels zu berühren; während
dieser Berührung eine Beaufschlagung mit so großer Kraft durchzuführen, daß das Körnchen sich
trotz der Masse der anderen Körner, die es unmittelbar umgeben und behindenukönnen, und trotz der Mi-
schung von Kreme und Talg, mit der das Körnchen verklebt sein kann, unabhängig bewegt; ausschließlich
tangentiale Kräfte auf das Körnchen ohne eine Druckbeaufschlagung auszuüben, so daß das Körnchen nur
über die Haut bewegt und nicht in den Talg und die Kreme und in die Löcher und Hautunregelmäßigkeiten
(wie beispielsweise vergrößerte Poren) hineingedrückt wird.
Diese drei Bedingungen werden durch die Anwendung des Auftragens gemäß der Erfindung dadurch
erfüllt, daß für das Auftragen von Schminke Tampons verwendet werden, die durch bekannte Schwingungserzeuger
im niederfrequenten Schwingungsgebiet in einer im wesentlichen parallel zur zu schminkenden
Hautoberfläche verlaufenden Ebene hin- und herbewegt werden. Hierbei bewegt sich das Körnchen unter
dem Einfluß des Werkzeugs über die Oberfläche der Haut und wird nicht in die aus Kreme und Talg bestehende
Schicht eingedrückt. Da das Körnchen eine genügend große Geschwindigkeit erhält, aber keiner
senkrecht zur Hautoberfläche gerichteten Kraft oder einem Druck ausgesetzt und nicht durch die Reibung
an der Kreme-Talg-Schicht abgebremst wird, kann es nicht in eine Hautunregelmäßigkeit, beispielsweise
eine erweiterte Pore hineinfallen.
Beim Pudern ist es sehr wahrscheinlich, daß die kleinen, von mehreren Körnern gebildeten Puderhäufchen
durch den Tampon zerschlagen werden, so daß eine gleichförmige »einkörnige« Schicht entsteht. Hierbei
werden auch Ansammlungen von Körnchen in Runzeln u. dgl. zerstört und die einzelnen Körnchen
verlagert, bis es auch an diesen Stellen praktisch zu einer »einkörnigen« Schicht kommt, während bei der
üblichen manuellen Puderung nur massierende Kräfte ohne jede Beschleunigungswirkung an den in den
Runzeln angehäuften Körnchen zur Einwirkung kommen und diese Anhäufungen von Körnchen nur tief
eingedrückt werden und die Unregelmäßigkeiten der Haut noch mehr betonen. -— Bei Anwendung dieser
Art des Auftragens bei einer »Grundschminke« kann eine Kremeschicht erzeugt werden, die vollkommen
glatt und homogen ist und innig an der Haut anhaftet. Die Auftragung der Schminke erfolgt im niederfrequenten
Schwingungsbereich, wobei eine Frequenz von 5 Hz als untere Grenze angegeben wird, unterhalb der
die Art des Auftragens einen zu großen Teil der Wirksamkeit verliert.
Für die Festlegung der oberen Grenze sind mehrere Betrachtungen anzustellen, die davon ausgehen, daß
eine zu große Beschleunigung zerstörend auf den die Arbeitsfläche des Tampons bildenden Werkstoff, auf
das kosmetische Erzeugnis und gegebenenfalls auch auf die Haut selbst einwirken kann. Bei üblichen als
Tampon verwendeten Werkstoffen wird von der Haut sehr gut eine maximale Beschleunigung ertragen, die
sich aus einer Amplitude von 2,5 bis 3 mm bei einer Frequenz von 100 Hz ergibt.
Da sich die Größe dieser Beschleunigung über den Schwingungsweg ändert, ist es zweckmäßig, einen
Schwingungspfad zu erhalten, dessen Länge ein Mehrfaches des maximalen Durchmessers der Körner beträgt,
d. h. erheblich größer ist als die Korndurchmesser. Unter diesen Bedingungen kann die maximale
Frequenz mit 900 Hz festgelegt werden, wenn das Verhältnis
von maximalem Korndurchmesser zur Länge des Schwingungspfades entsprechend gewählt worden
ist.
Zur Erzielung einer großen Wirtschaftlichkeit besteht der zum Auftragen der Schminke verwendete
Tampon aus einer großen Anzahl von dicht nebeneinander befestigten, quer zu ihrer Längserstreckung
federnden Erhöhungen oder Haaren, die ein Gefühl des Unbehagens oder der Reizung auf der Haut während
der parallel zur Hautoberfläche erfolgenden Schwingungsbewegungen nicht hervorrufen können.
Die Tampons gemäß der Erfindung können Bürsten mit sehr weichen und sehr dichten Borsten öder eine
sehr weiche Fasermasse oder ein weicher Schaumstoff (beispielsweise aus Polyurethan oder aus Gummi)
sein. Als praktisches Ausführungsbeispiel sei erwähnt. daß für den Arbeitsgang des Auftragens der Grundschminke
ein Tampon aus Polyurethan mit einer Dicke von 7 mm verwendet werden kann. Für das Auftragen
von Schminke auf die Haut eignet sich ein Tampon aus sehr dichtem Velour mit einer »Haar «-Länge von
2 mm. Für das gleichmäßige Auftragen des Schminkpuders können ein Velourtampon oder ein aus Tierhaaren
hergestellter Mohairtampon mit sehr dichten Haaren in einer Länge von 12 mm oder abgewandelte
Ausführungen aus Nylonvelour mit sehr dicht aneinanderliegenden feinen »Haaren« mit einer Länge von
10 mm verwendet werden. Für das Verteilen und Fixieren einer trockenen Schminke kann ein Velouroder
Mohairtampon mit sehr dichten und kurzen »Haaren« (2 mm) verwendet werden. Für das Abschminken
eignet sich Polyurethan in einer Dicke von 3 mm.
Man kann auch andere Stoffe verwenden, die sich ähnlich verhalten wie Velour, wie beispielsweise
»Schwamm«-Stoffe, bei denen die Fäden Schleifen bilden, die jeweils zwei an den Enden verbundene
»Haare« enthalten; Frotteestoffe, bei denen man die durchlaufenden Fäden abgeschnitten hat, um »Haare«
zu bilden; Jacquardstoffe und auch alle anderen äquivalenten Stoffe, bei denen man die »Haare« durch
Aufrauhung erzeugt.
Die aktive Oberfläche eines derartigen und gut zu handhabenden Tampons ist etwa so groß wie die Oberfläche
von zwei Fingerspitzen und hat etwa die Gestalt einer Scheibe. Der Tampon führt Schwingungen
etwa parallel zu seiner im wesentlichen ebenen Wirkfläche von vorzugsweise kreisförmigem oder ovalem
Umfang aus, wobei die Wirkfläche eine Größe in der Ordnung von etwa 700 bis zu etwa 100 mm2 besitzt.
Claims (5)
1. Auftragen von Schminke mit Tampons, die durch bekannte Schwingungserzeuger im niederfrequenten
Schwingungsgebiet in einer im wesentlichen parallel zur zu schminkenden Hautoberfläche
verlaufenden Ebene hin- und herbewegt werden.
2. Tampon zum Auftragen von Schminke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tampon
aus einer großen Anzahl von dicht nebeneinander befestigten, quer zu ihrer Längserstreckung
federnden Erhöhungen oder Haaren zusammengesetzt ist.
3. Tampon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkfläche des Tampons aus
5 6
Schaumgummi oder Schaumkunststoff, einer Bürste ausführt, wobei die Wirkfläche eine Größe in der
oder aus \relour, Mohair oder einem ähnlichen Ordnung von etwa 700 bis zu etwa 100 mm2 besitzt.
mit kurzen, federnden Haaren versehenen Textil-
gewebe gebildet ist. In Betracht gezogene Druckschriften:
4. Tampon nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge-
5 Österreichische Patentschrift Nr. 181 684;
kennzeichnet, daß der Tampon etwa die Gestalt französische Patentschriften Nr. 1 137 206,
einer Scheibe hat und Schwingungen etwa parallel 1119 040, 1101 718;
zu ihrer im wesentlichen ebenen Wirkfläche von britische Patentschrift Nr. 735 366;
vorzugsweise kreisförmigem oder ovalem Umfang USA.-Patentschriften Nr. 2 787 998, 2 504 795.
©909 767/20 3.60
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