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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines
Produkts, insbesondere eines Kosmetikprodukts, die eine beflockte
Auftragfläche
aufweist (siehe zum Beispiel FR-A-2759873).
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Auf
dem Gebiet des Schminkens werden häufig Applikatoren verwendet,
die eine beflockte Auftragfläche
aufweisen, insbesondere zum Auftragen einer Wimperntusche, eines
Eyeliners, eines Lipgloss, usw. Alle diese Applikatoren sind im
Allgemeinen mit einem Typ von Fasern bedeckt, deren Eigenschaften
in Abhängigkeit
vom aufzutragenden Produkt ausgewählt werden.
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Die
mit einer nur einen Typ von Fasern aufweisenden Beflockung bedeckten
Applikatoren haben aber einige Nachteile. Da die Fasern der Beflockung
gleich sind, bilden sie einerseits eine relativ gleichmäßige Auftragfläche. Da
die Fasern außerdem
sehr dicht gedrängt
eingesetzt werden, bilden sie keine Zwischenräume zwischen sich, die es ermöglichen,
viel Produkt an der Oberfläche
zu speichern. Der erhaltene Applikator hat also eine sehr dichte
Auftragfläche,
die nicht viel Produkt an der Oberfläche speichern kann, was es
nicht ermöglicht, eine
große
Menge davon an die zu schminkenden Fläche abzugeben. Aufgrund der
Tatsache, dass die Auftragfläche
sehr buschig ist, wird außerdem
das wenige auf die zu schminkende Fläche aufgebrachte Produkt beim
Durchgang des Applikators oft von den Fasern entfernt. So ist es
sehr schwierig, mit dieser Art von Applikator ein stark auftragendes
Schminken zu erhalten. Wenn man Fasern mit einem zu großen Durchmesser
verwendet, ist andererseits die erhaltene Auftragfläche relativ
hart und hat die Tendenz, die zu schminkende Fläche zu reizen. Wenn man dagegen
Fasern mit zu kleinem Durchmesser verwendet, die ein sanfteres Auftragen
ermöglichen,
kann der Applikator nicht genug Produkt speichern und kann daher
nicht genug davon auf die zu schminkende Fläche aufbringen.
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Daher
ist es eines der Ziele der Erfindung, eine Auftragvorrichtung herzustellen,
die die oben erwähnten
Nachteile des Stands der Technik nicht aufweist.
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Es
ist insbesondere ein Ziel der Erfindung, eine Auftragvorrichtung
herzustellen, die es ermöglicht,
ein relativ starkes Schminken zu erhalten und gleichzeitig eine
sehr sanfte Auftragfläche
zu haben.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, eine Auftragvorrichtung herzustellen,
die verwendet werden kann, um verschiedene Typen von Produkten aufzutragen,
indem einfach die Fasertypen der die Auftragfläche bedeckenden Beflockung
verändert werden.
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Erfindungsgemäß werden
diese Ziele durch die Herstellung einer Vorrichtung zum Auftragen
eines Produkts erreicht, die einen Träger aufweist, der mindestens
eine Fläche
definiert, die kein Relief aufweist und sich durchgehend über im Wesentlichen die
ganze Länge
des Trägers
erstreckt, wobei die Fläche
zumindest zum Teil mit einem Beflockungsbelag bedeckt ist, der aus
einer Mischung von mindestens zwei unterschiedlichen Fasern besteht,
um an der Oberfläche
des Beflockungsbelags mit dem bloßen Auge sichtbare und/oder
fühlbare
Unregelmäßigkeiten
zu definieren, die es der Auftragvorrichtung ermöglichen können, sich mit Produkt zu laden.
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Der
Beflockungsbelag wird erhalten, indem die zu beflockende Oberfläche mit
einem Klebstoff eingestrichen wird, zum Beispiel durch Tauchbeschichtung
oder durch Spritzverfahren, und indem die Fasern des Beflockungsmaterials
mittels eines elektrostatischen Verfahrens darauf aufgebracht werden.
Durch ein solches Verfahren entsteht eine Ausrichtung der Fasern
im Wesentlichen lotrecht zur Ebene der zu beflockenden Fläche. Das
Fasern werden so gleichmäßig auf
der mit Klebstoff bestrichenen Fläche des Trägers verteilt. So hat die mit
dem Beflockungsbelag bedeckte Auftragvorrichtung im Wesentlichen
die gleiche allgemeine Form wie der noch nicht mit dem Belag bedeckte
Träger,
abgesehen von der Dicke des Beflockungsbelags.
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Unter
einer "relieflosen
Oberfläche" wird eine Fläche verstanden,
die keine Veränderungen
aufweist, die Unregelmäßigkeiten
an der Oberfläche
des Beflockungsbelags erzeugen können,
wobei die an dessen Oberfläche
vorhandenen Unregelmäßigkeiten
nur von den Unterschieden zwischen den die Beflockung bildenden
Fasern stammen. Wenn eine solche Oberfläche mit einer Beflockung bedeckt
ist, die aus gleichen Fasern besteht, hat die Oberfläche des Beflockungsbelags
keine mit dem bloßen
Auge erkennbare Unregelmäßigkeit.
Eine solche Oberfläche weist
insbesondere keine mit dem bloßen
Auge erkennbaren Riefen, Schlitze, Zacken auf.
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Unter "im Wesentlichen die
ganze Länge" wird mindestens
die Hälfte
der Länge,
und vorzugsweise mindestens 75% der Länge verstanden.
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Die
mit dem bloßen
Auge erkennbaren Unregelmäßigkeiten
können
sich zum Beispiel durch das Vorhandensein von Reliefs an der Oberfläche des Beflockungsbelags
ausdrücken,
die insbesondere von der Verwendung von Fasern mit unterschiedlichen
Längen
stammen. Sie können
sich auch durch Unterschiede in der Dichte der Fasern pro Oberflächeneinheit
ausdrücken,
die insbesondere durch die Verwendung von Fasern mit unterschiedlichen Durchmessern
oder Querschnitten verursacht werden. Die fühlbaren Unregelmäßigkeiten
können
sich zum Beispiel durch unterschiedliche Härten ausdrücken, die an der Oberfläche fühlbar sind
und insbesondere von der Verwendung von Fasern unterschiedlicher
Beschaffenheit, insbesondere von Fasern aus unterschiedliche Härten aufweisenden
Materia lien, verursacht werden. Fasern mit unterschiedlicher Länge können ebenfalls
fühlbare
Veränderungen
erzeugen.
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Die
Fasermischung enthält
2 bis 98 Gew.-% eines ersten Typs von Fasern, vorzugsweise 5 bis
95 Gew.-%, und noch vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%.
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Die
Beflockung besteht aus unterschiedlichen Fasern, zum Beispiel aus
Fasern unterschiedlicher Beschaffenheit und/oder Abmessungen. Die
Mischung enthält
insbesondere Fasern mit unterschiedlicher Länge, Durchmesser, Querschnitt,
Beschaffenheit und/oder Farbe. Unter Durchmesser muss der Durchmesser
des Kreises verstanden werden, wenn der Querschnitt kreisförmig ist,
oder aber der Durchmesser des um den Querschnitt liegenden Kreises, wenn
der Querschnitt nicht kreisförmig
ist.
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Die
Fasern werden zum Beispiel aus Fasern mit einer Länge von
0,01 bis 3 mm und einem Durchmesser von 0,01 bis 0,6 mm ausgewählt. Die
Fasern können
ebenfalls einen kreisförmigen,
ovalen, polygonalen, kreuzförmigen,
dreilappigen, vierlappigen, "C"-, "E"-, "F"-, "H"-, "I"-, "L"-, "N"-, "S"-, "T"-, "V"-, "W"-, "X"-, "V"-, "Z"-förmigen,
stern- oder halbmondförmigen
Querschnitt haben. Die Fasern können
Fasern aus Polyamid, zum Beispiel aus Nylon®, Polyacryl,
Polyester, Baumwolle oder Zellulose sein, zum Beispiel aus Viskose
oder Rayon. Schließlich
können die
Fasern aus Fasern aller Farben ausgewählt werden.
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Die
Mischung kann außerdem
gerade Fasern und gekrümmte
Fasern aufweisen.
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Die
Fasern können
behandelt sein, oder Zusatzstoffe wie zum Beispiel Gleitmittel,
Absorptionsmittel, UV-Schutz-Mittel, magnetische oder magnetisierbare
Teilchen, bakterientötende
Wirkstoffe, usw. enthalten.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
ist die gesamte Oberfläche
des Trägers
mit dem Beflockungsbelag bedeckt. Selbstverständlich kann je nach der Form
des Applikators und der zu schminkenden Fläche der Träger nur teilweise mit dem Beflockungsbelag
bedeckt sein.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform hat
der Träger
eine längliche
Form gemäß einer
Achse X. Er kann eine zylindrische, kegelige, kegelstumpfförmige oder
prismatische, gerade oder gekrümmte
Form gemäß einer
oder mehreren Achsen haben. Er kann alternativ die Form einer Feder,
eines Rugbyballs, einer Bohne, eines Spatels haben. Er hat zum Beispiel
einen kreisförmigen,
ovalen, dreieckigen, rechteckigen oder quadratischen Querschnitt.
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Vorteilhafterweise
werden zwei gemäß der Achse
X aufeinander folgende Fasern im Wesentlichen parallel, insbesondere
quer zur Achse X eingesetzt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird der Träger
aus einem steifen oder halbsteifen Material, insbesondere einem
thermoplastischen Material, Glas, Metall oder Holz hergestellt.
Er kann auch aus einem geschmeidigen Material, insbesondere aus
Elastomermaterial, hergestellt werden. Der Träger kann auch porös sein,
so dass er Produkt absorbieren und so einen Produktvorrat bilden
kann. Der Träger
kann auch aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Material
bestehen, das mit Silberharz bedeckt sein kann. Die Fasern der Beflockung
weisen dann vorteilhafterweise magnetisierbare oder magnetische Teilchen
auf, zum Beispiel ein Silberpulver. Der Träger kann ebenfalls aus einem
Material hergestellt sein, das eine ausreichende thermische Trägheit aufweist,
damit das Produkt, das von der Auf tragvorrichtung entnommen wird,
nicht zu schnell abkühlt,
wenn es aufgetragen wird, nachdem man seine Temperatur erhöht hat.
Der Träger
kann zum Beispiel aus einem Kunststoffmaterial hergestellt werden,
das einen hohen Anteil an mineralischem oder anderem Füllstoff
enthält,
der ihm eine hohe Wärmekapazität verleiht.
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Die
Auftragvorrichtung kann außerdem
ein Greiforgan, insbesondere in Form einer Stange, aufweisen, das
zum Beispiel in der Achse X ausgebildet ist. Natürlich kann man vorsehen, dass
das Greiforgan einen Winkel ungleich Null mit der Achse des Trägers bildet,
insbesondere, um das Auftragen zu erleichtern.
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Gemäß einer
Ausführungsform
werden der Träger
und das Greiforgan in einem Stück
geformt. Alternativ wird das Greiforgan auf dem Träger durch Kleben,
Festklemmen, Einrasten oder Stanzen befestigt.
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Die
Ziele der Erfindung werden ebenfalls durch die Herstellung einer
Einheit zur Verpackung und zum Auftragen erreicht, die einen das
aufzutragende Produkt enthaltenden Behälter, von dem ein freier Rand
eine Öffnung
begrenzt, ein Verschlussorgan, das vorgesehen ist, um die Öffnung des
Behälters
dicht zu verschließen,
und eine Auftragvorrichtung, wie sie oben beschrieben wurde, aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Auftragvorrichtung fest mit dem Verschlussorgan verbunden
und im Inneren des Behälters
angeordnet, wenn das Verschlussorgan den Behälter verschließt.
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Der
Behälter
kann ein Abstreiforgan aufweisen, das in der Nähe der Öffnung angeordnet und in der
Lage ist, den Beflockungsbelag des Auftragorgans und ggf. die Stange
beim Herausziehen der Auftragvorrichtung aus dem Behälter abzustreifen. Das
Abstreiforgan kann aus Schaumstoff, aus Elastomermaterial oder einem
thermoplastischen Material hergestellt und mit einer Beflockung
bedeckt sein oder nicht.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist die Vorrichtung kugelförmig
und so in die Öffnung
des Behälters
eingesetzt, dass sie im Behälter
nach Art eines "Roll-on" drehen kann.
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Die
erfindungsgemäße Auftragvorrichtung kann
verwendet werden, um ein Schminkprodukt, wie insbesondere eine Wimperntusche,
einen Eyeliner, einen Nagellack, einen Lidschatten, einen Lipgloss,
aber auch ein Pflegeprodukt wie ein Serum, ein Produkt zur Haarwurzelbehandlung,
usw. aufzutragen.
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Abgesehen
von den oben erläuterten
Maßnahmen
besteht die Erfindung aus einer gewissen Anzahl weiterer Maßnahmen,
die nachfolgend anhand von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen
erläutert
werden, die unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben werden.
Es zeigen:
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1 eine
Schnittansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackungs- und
Auftrageinheit;
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1A ein
Detail der Auftragfläche
der Auftragvorrichtung der in 1 gezeigten
Einheit;
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2 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung;
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2A ein
Detail der Auftragfläche
der in 2 gezeigten Auftragvorrichtung;
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3 eine
dritte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung;
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3A ein
Detail der Auftragfläche
der in 3 gezeigten Auftragvorrichtung;
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4 eine
vierte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung;
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4A ein
Detail der Auftragfläche
der in 4 gezeigten Auftragvorrichtung;
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5 eine
fünfte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung;
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6 eine
sechste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung;
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6A ein
Detail der Auftragfläche
der in 6 gezeigten Auftragvorrichtung;
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die 7A bis 7L verschiedene
Faserquerschnitte, die bei einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung verwendet
werden können;
und
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8 eine
siebte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung.
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1 zeigt
als Beispiel eine Auftrageinheit 100, auf die ein erfindungsgemäßer Applikator 10 montiert
werden kann, der zum Beispiel zum Auftragen einer Wimperntusche
vorgesehen ist. Sie weist einen zylindrischen Behälter 20 auf,
der von einem Boden 21 verschlossen wird. Auf der dem Boden 21 gegenüber liegenden
Seite wird der Behälter
von einem Hals 22 mit kleinerem Durchmesser als der Behälter verlängert, von
dem ein freier Rand 23 eine Öffnung 24 definiert.
Der Hals 22 trägt
ein Außengewinde,
das mit einem Innengewinde einer zylindrischen Hülse 30 zusammenwirkt,
die vorgesehen ist, um den Behälter 20 fest
zu verschließen.
In der Hülse 30 ist
eine Stange 40 befestigt, von der ein Ende fest mit dem
Applikator 10 verbunden ist. Die Hülse dient so als Greifelement
für den
Applikator 10. Die Stange 40 weist eine radiale
Erweiterung 41 auf, die sich im Inneren der Hülse befindet,
deren Durchmesser im Wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des Halses 22 ist,
wobei die Erweiterung an der Hülse 30 befestigt
ist. Wenn die Hülse 30 auf
den Hals 22 des Behälters
geschraubt wird, taucht der Applikator in das im Behälter enthaltene
Produkt P ein.
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In
den Hals ist ein Abstreiforgan 50 eingefügt, zum
Beispiel in Form eines Handschuhfingers, das auf der Seite des Behälters eine
kreisförmige
Abstreiflippe 51 aufweist. Auf der gegenüber liegenden Seite
weist dieser Handschuhfinger 50 einen Kragen 52 auf,
der sich radial nach außen
erstreckt und auf dem Hals 22 des Behälters aufliegt. In der zusammengebauten
Stellung der Einheit 100 liegt die radiale Erweiterung 41 der
Stange gegen den Kragen 52 an und dient so als Dichtung.
Das Abstreiforgan 50 besteht aus einem Elastomer- oder
thermoplastischen Material, das aus den thermoplastischen Elastomeren
und den natürlichen
oder synthetischen Kautschuken ausgewählt werden kann. Die Abstreiflippe 51 kann
zumindest zum Teil von einem Beflockungsbelag bedeckt sein. Alternativ
kann man einen Abstreifer aus Schaumstoff verwendet, der beflockt
oder nicht beflockt sein kann.
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Der
Applikator 10, der in 1A im
Einzelnen gezeigt ist, besitzt einen Träger 11 mit einer Achse
X von drehzylindrischer Form. Der Träger 11 ist in der
Verlängerung
der Stange ausgebildet, die sich selbst gemäß der Achse X erstreckt. Es
ist klar, dass man alternativ einen Träger 11 mit einer Achse
X vorsehen kann, die einen Winkel ungleich Null mit der Achse der
Stange bildet. Der Träger 11 wird
durch einstückiges
Formen mit der Stange erhalten. Alternativ kann der Träger 11 auf
die Stange 40 eingerastet, geklebt oder geschweißt werden.
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Der
Träger 11 des
Applikators wird zum Beispiel aus einem halbsteifen Elastomermaterial
hergestellt, dessen Shore-A-Härte
in der Größenordnung von
25 bis 40 liegt, ausgewählt
aus der Gruppe der thermoplastischen Materialien, der thermoplastischen
Elastomere, der natürlichen
und synthetischen Kautschuke. Der Träger 11 definiert über seine
ganze Länge
eine glatte Oberfläche 12,
d.h., dass sie keine mit bloßem
Auge sichtbare Unregelmäßigkeit
aufweist.
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Diese
Fläche 12 wird
anschließend
mit einem Beflockungsbelag bedeckt, der aus einer Mischung von zwei
verschiedenen Fasern 13a und 13b besteht. Die
Fasermischung enthält
etwa 75 Gew.-% des ersten Fasertyps 13a und 25 Gew.-% des
zweiten Fasertyps 13b. Die beiden Fasertypen sind zum Beispiel
Baumwollfasern mit kreisförmigem
Querschnitt, die den gleichen Durchmesser und eine unterschiedliche
Länge haben.
Insbesondere haben die Fasern 13a und 13b einen
Durchmesser von 0,1 mm. Die Fasern 13a haben eine Länge von
etwa 1 mm, und die Fasern 13b haben eine Länge von
etwa 0,5 mm. Da außerdem
die Fläche 12 des
Trägers 11 glatt und
ohne Unregelmäßigkeit
ist, sind die Fasern 13a und 13b im Wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet. Mit einer solchen Anordnung von
Fasern weist der Beflockungsbelag eine Reliefs enthaltende Oberfläche auf,
so dass sie nicht gleichförmig
ist, wie man in 1A sieht. Zwischen zwei Fasern 13a größerer Länge wird
ein Zwischenraum 14 gebildet, der es ermöglicht,
eine relativ große
Produktmenge zu speichern. Die Fasern werden außerdem lotrecht zur Achse X
des Trägers
eingesetzt, so dass beim Auftragen des Produkts die zu schminkenden
Wimpern durch die Zwischenräume 14 gehen
und mit Produkt beladen werden. Der erhaltene Applikator ermöglicht es
so, ein relativ starkes Schminken zu erhalten. Außerdem verleihen
die längeren
Fasern dem Auftragen eine Sanftheit. Die Fasern 13a und 13b können auch
Zusatzstoffe wie Gleitmittel enthalten, die es insbesondere ermöglichen,
die Auftragsanftheit zu erhöhen.
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Wenn
man eine Bürste
erhalten will, die sich noch stärker
mit Produkt lädt,
genügt
es, den Prozentsatz der kürzeren
Fasern zu erhöhen,
um mehr Zwischenräume 14 zum
Speichern von Produkt zu erhalten.
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Um
einen solchen Applikator 10 herzustellen, wird zunächst der
Träger 11 gebildet,
zum Beispiel durch Formen zusammen mit der Stange. Dann wird die
Außenfläche 12 des
Trägers 11 mit
einem flüssigen
Klebstoff bestrichen, zum Beispiel ein Epoxy-, Acryl- oder Vinyl-,
oder auch Elastomerklebstoff. Der Klebstoff wird entweder durch
Tauchbeschichtung, oder durch Zerstäuben des Klebstoffs durch Spritzverfahren
aufgestrichen. Wenn die ganze Fläche 12 des
Trägers
beflockt und der Träger
porös ist, stellt
man sicher, dass der Klebstoff eine durchlässige oder poröse Schicht
bildet, um die Fähigkeit
des Trägers,
Produkt in die Tiefe zu absorbieren und an den gewünschten
Stellen wiederzugeben, nicht zu beseitigen. Vorteilhafterweise wird
der Träger 11 aber,
wenn er porös
ist, nicht über
seine ganze Fläche
mit Klebstoff versehen.
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Der
so getränkte
Träger 11 wird
anschließend
in die Mischung von Fasern 13 gebracht. Diese elektrostatisch
geladenen Fasern schweben in der Luft und werden durch elektrostatische
Anziehung auf die getränkte
Oberfläche
des Trägers
gebracht. Daher orientieren sich diese Fasern in den meisten Fällen im
Wesentlichen lotrecht zur getränkten
Fläche.
Der Überschuss
an Fasern wird anschließend durch
Ansaugen entfernt.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators 10.
Der Applikator unterscheidet sich von demjenigen, der gemäß 1 beschrieben
wurde, dadurch, dass der Träger 11 dieses
Mal aus einem Polyesterelastomer besteht. Er wird außerdem getrennt
von der Stange geformt, auf der er durch Einrasten befestigt wird.
Der ebenfalls drehzylindrische Träger 11 weist dieses
Mal eine Aussparung 15 auf, die sich über fast seine ganze Länge gemäß der Achse
X erstreckt. Das Auftragorgan unterscheidet sich von dem vorher
beschriebenen insbesondere durch seine Beflockung, die im Einzelnen
in 2A gezeigt ist.
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Der
Beflockungsbelag wird dieses Mal ausgehend von einer Mischung erhalten,
die aus zwei Typen von Polyamidfasern mit kreisförmigem Querschnitt besteht,
die die gleiche Länge
und einen unterschiedlichen Durchmesser haben. Die zwei Typen von
Fasern 13c und 13d haben zum Beispiel eine Länge von
etwa 0,5 mm. Der erste Fasertyp 13c hat einen Durchmesser
von 0,1 mm, und der zweite Fasertyp 13d hat einen Durchmesser
von 0,2 mm. Die Mischung besteht dieses Mal aus 80 Gew.-% von Fasern 13c und
aus 20 Gew.-% von Fasern 13d. Eine solche Mischung ermöglicht es,
einen Beflockungsbelag zu erhalten, der eine Faserdichte pro Oberflächeneinheit
hat, die entlang seiner Fläche
variabel ist. Die Zonen, die eine größere Anzahl von Fasern mit
kleinem Durchmesser aufweisen, sind nämlich dichter als die Zonen,
in denen sich Fasern mit größerem Durchmesser
befinden. Das Vorhandensein von Fasern mit geringerem Durchmesser
ermöglicht es,
eine relativ sanfte Auftragfläche
zu erhalten, während
die Fasern mit größerem Durchmesser
es ermöglichen,
die Fasern mit kleinerem Durchmesser in Abstand anzuordnen, um größere Zwischenräume zwischen
den Fasern zu erzeugen, die es ermöglichen, mehr Produkt zu speichern.
Auch hier erhält man
einen Applikator, der relativ viel lädt und gleichzeitig eine Auftragsanftheit
besitzt.
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3 zeigt
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators 10.
Das Auftragorgan unterscheidet sich von demjenigen, das in Zusammenhang
mit 1 beschrieben wurde, dadurch, dass der Träger 11 gekrümmt ist.
Außerdem besteht
der Beflockungsbelag, der in 3A deutlicher
dargestellt ist, dieses Mal aus zwei Typen von Fasern 13e und 13f mit
kreisförmigem
Querschnitt, wobei die beiden Fasertypen die gleiche Länge von etwa
1 mm und den gleichen Durchmesser von etwa 0,1 mm haben. Die Fasern 13e und 13f sind
nicht von gleicher Beschaffenheit. Die Fasern 13e sind
aus Baumwolle und gekrümmt,
und die Fasern 13f sind aus Polyester und gerade. Die Mischung
enthält
zum Beispiel 25 Gew.-% gekrümmte
Fasern 13e und 75%-Gew. gerade Fasern 13f. So
enthält
die Oberfläche
des Beflockungsbelags Relief-Unregelmäßigkeiten, die sich aus dem
Vorhandensein von Zwischenräumen 14 ergeben,
die zwischen den geraden Fasern und den gekrümmten Fasern gebildet werden. Solche
Zwischenräume
ermöglichen
es, eine relativ große
Produktmenge zu speichern.
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4 zeigt
eine vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators 10.
Der Träger 11 hat
dieses Mal die Form eines Spatels mit einer Achse X, die bezüglich der
Achse Y der Stange geneigt ist. Der Spatel ist zum Beispiel aus
Polyamid hergestellt ist. Der genauer in 4A gezeigte
Beflockungsbelag besteht dieses Mal aus zwei Fasertypen 13g und 13h mit
unterschiedlicher Länge
und Durchmesser. Die Fasern 13g sind zum Beispiel Rayonfasern
und haben eine Länge
von etwa 1,2 mm und einen Durchmesser von etwa 0,1 mm. Die Fasern 13h sind
zum Beispiel Polyesterfasern und ha ben eine Länge von etwa 0,5 mm und einen
Durchmesser von etwa 0,2 mm. Die Mischung enthält etwa 75 Gew.-% von längeren Fasern 13g und
25 Gew.-% von kürzeren
Fasern 13h. Die Fasern mit größerem Durchmesser 13h ermöglichen
es, die Fasern mit geringerem Durchmesser 13g auseinander
zu spreizen und zu lüften.
So werden Zwischenräume 14 zwischen
den kurzen Fasern und den längeren
Fasern erhalten, was es ermöglicht,
einen Applikator zu erhalten, der relativ ladend ist. Das Vorhandensein
der langen Fasern mit geringem Durchmesser ermöglicht es seinerseits, einen
Applikator zu erhalten, der eine Auftragsanftheit aufweist. Ein
solcher Applikator kann zum Beispiel zum Auftragen eines flüssigen Lippenstifts
verwendet werden.
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5 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators 10,
der insbesondere zum Auftragen einer Wimperntusche verwendet werden
kann. Der Träger 11 ist
kegelig mit einer Achse X und auf der Stange 40 durch Kleben
befestigt. Er ist in der Achse der Stange ausgebildet. Der Träger 11 ist
aus einem porösen
Material hergestellt. Die Beflockung besteht dieses Mal aus zwei
Typen von Fasern 13 unterschiedlicher Beschaffenheit und
Länge und
von gleichem Durchmesser und Querschnitt. Der Beflockungsbelag besteht
zum Beispiel aus einer Mischung von relativ steifen Polyesterfasern
und von relativ biegsamen Viskosefasern. Dieser Härtenunterschied
ist fühlbar,
da, wenn man auf die Oberfläche
der Beflockung drückt,
die steiferen Fasern sich praktisch nicht krümmen, während die biegsameren Fasern
sich unter dem Druck des Fingers krümmen. Die Fasern haben einen
kreisförmigen
Querschnitt, eine Länge
von etwa 2 mm und einen Durchmesser von etwa 0,1 mm. Die Mischung enthält etwa
20 Gew.-% Polyesterfasern und 80 Gew.-% Viskosefasern. Das Vorhandensein
der steiferen Fasern ermöglicht
es, die Wimpern zu kämmen,
während
die weniger steifen Fasern dem Auftragen Sanftheit verleihen.
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6 zeigt
schließlich
ein Auftragorgan 10 in Form eines Spatels, das durch einstückiges Formen mit
der Stange 40 aus Polyamid erhalten wird. Der Spatel ist
rechteckig und relativ abgeflacht. Seine Außenfläche 11 ist über die
ganze Länge
des Spatels glatt. Die Oberfläche
ist nur zum Teil mit einem Beflockungsbelag bedeckt, insbesondere
an dem der Stange entgegengesetzten Ende. Der vergrößert in 6A gezeigte
Beflockungsbelag besteht aus einer Mischung von zwei Fasertypen 13k und 131 gleicher Beschaffenheit,
gleicher Länge
und unterschiedlichem Querschnitt. Die Fasern 13k und 131 sind
zum Beispiel Polyacrylfasern einer Länge von etwa 1 mm. Die Fasern 13k haben
einen kreisförmigen
Querschnitt, während
die Fasern 131 einen kreuzförmigen Querschnitt haben, der
in 7K vergrößert gezeigt ist.
Die Mischung besteht zum Beispiel aus 50% Fasern mit kreisförmigem Querschnitt
und aus 50% Fasern mit kreuzförmigem
Querschnitt. Durch Verwendung von Fasern mit unterschiedlichem Querschnitt erzeugt
man Unregelmäßigkeiten,
die es ermöglichen,
die Produktspeicherfähigkeit
zu erhöhen.
Die Fasern mit unterschiedlichem Querschnitt haben nämlich nicht
die gleiche Speicherfähigkeit
durch Kapillarwirkung, da die Außenfläche der Fasern, auf der das
Produkt gespeichert werden kann, nicht die gleiche ist. Besonders,
wenn der Querschnitt hohle Abschnitte aufweist, insbesondere im
Fall einer hohlen Faser, wie in 7F gezeigt,
einer Faser mit einem Querschnitt in Form eines "H",
eines "Z", eines "V" (7C bis 7E),
mit kreuzförmigem
Querschnitt (7G, 7K), oder
auch mit einem Querschnitt, der konkave Abschnitte aufweist, wie
sie in den 7I, 7J und 7L gezeigt
sind, ist die in diesen Zonen erzeugte Speicherfähigkeit größer als die Produktspeicherfähigkeit
auf den Flächen
mit kreisförmigem,
quadratischem (7A), dreieckigem (7B),
oder auch ovalem Querschnitt (7H).
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8 zeigt
ein weiteres Beispiel einer Verpackungseinheit 200, die
eine Auftragvorrichtung 210 aufweist, bei der der Träger 211 dieses
Mal eine Kugelform hat. Der Träger 211 ist
in den Hals 222 eines Behälters 220 montiert
und steht über
die Öffnung 224 über, die
vom freien Rand 223 des Halses gebildet wird. Der Träger 211 kann
im Hals, der eine an den kugelförmigen
Träger
angepasste Form hat, nach Art eines "Roll-on" drehen. Der Träger 211 ist mit einem
Beflockungsbelag aus Fasern 213 unterschiedlicher Beschaffenheit
und Länge
und gleichem Durchmesser und Querschnitt bedeckt. Der Beflockungsbelag
besteht zu Beispiel aus einer Mischung von relativ steifen Polyesterfasern
und von relativ biegsamen Viskosefasern, wie im in 5 gezeigten Beispiel.
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Alle
soeben veranschaulichten Beispiele betreffen Mischungen von zwei
Fasertypen. Es ist aber klar, dass der Beflockungsbelag aus einer
Mischung einer größeren Anzahl
von Fasertypen erhalten werden kann, insbesondere in Abhängigkeit
von dem Schminkergebnis, das man erhalten möchte. Außerdem kann die Oberfläche des
Auftragorgans mit mehreren Typen von Mischungen bedeckt sein.
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Indem
man einerseits die Beschaffenheit, die Form und die Abmessungen
der Fasern und andererseits die Anteile der verschiedenen Fasertypen
in der Mischung variiert, kann man sehr unterschiedliche Auftragflächen erhalten.
Ausgehend vom gleichen Träger
kann man einen Applikator herstellen, der für verschiedene Produkte und
verschiedene Arten des Schminkens verwendet werden kann, indem einfach die
den Beflockungsbelag bildende Mischung von Fasern verändert wird.
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Die
obige ausführliche
Beschreibung bezog sich auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Es ist klar, dass Varianten hinzuge fügt werden können, ohne sich von der Erfindung,
wie sie nachfolgend beansprucht wird, zu entfernen.