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Apparat für die Kondensatorfeldbehandlung Die Erfindung bezieht sich
auf ein Therapiegerät für die Kondensatorfeldbehandlung bei Wellenlängen um 1 m
unter Verwendung eines Lechersystems, bei dem die Platten der Behandlungskondensators
Teile des Lechersystems sind.
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Es ist in der Kurzwellentherapie bekannt, daß bei der Kondensatorfeldbehandlung
das Verhältnis zwischen den Erwärmungen von Unterhautfettgewebeund Muskel therapeutisch
um so günstiger ist, je kurzwelliger der Behandlungsstrom gewählt wird. In diesem
Zusammenhang ist bereits auf die Verwendung von Wellenlängen um 1 m hingewiesen
worden. Noch wesentlich kürzere Wellen kommen für die Kondensatorfeldbehandlung
deshalb nicht in Betracht, weil dann bei der Energieleitung vom Generator zu den
Elektroden bereits untragbar große Strahlungsverluste auftreten.
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Bei Wellenlängen um 1 m sind die Abmessungen der Behandlungselektroden
in der Größenordnung von A/4, d. h. die Spannungsverteilung an diesen Elektroden
und auch die Feldverteilung im behandelten Körperteil ist nicht mehr quasistationär.
Da die Spannungsverteilung an den Elektroden etwa sinusförmig ist, kommt man zu
einer im Elektrodenbereich ziemlich gleichmäßigen Spannungsverteilung, wenn man
es erreicht, daß sich die Spannungsbäuche der sich längs der beiden Zuleitungen
zu den Elektroden ausbildenden stehenden Wellen in der Elektrodenmitte befinden.
Entsprechendes gilt für den Strom. Eine ziemlich gleichmäßige Stromverteilung im
Elektrodenbereich und damit ebenfalls eine gleichmäßige Feldverteilung im behandelten
Körperteil ergibt sich, wenn in den Mitten der Elektroden Strombäuche entstehen.
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Um diese Verhältnisse (entweder Spannungs- oder Strombäuche in den
Elektrodenmitten) zu erreichen, sind erfindungsgemäß die vom Generator ausgehenden
Stromzuführungsleitungen an den Rand der Elektrodenplatten angeschlossen und an
dem der Anschlußstelle abgewandten Randteil der Platten um eine Länge weitergeführt,
welche von der Plattenmitte aus oder ein ganzzahliges Vielfaches von W4 beträgt.
Bei Abständen der offenen Leitungsenden von den Plattenmitten von ungradzahligen
A/4-Vielfachen erhält man auf diese Weise Strombäuche, und bei Abständen von gradzahligen
A/4-Vielfachen erzielt man Spannungsbäuche an den Elektrodenmitten. Durch Kurzschließen
der Leitungsenden kehren sich die Verhältnisse um. Ein Feldwechsel an den Elektroden
kann daher sowohl durch ein Verlängern der weitergeführten Leitungen als auch durch
ein Kurzschließen der offenen Leitungsenden erreicht werden. Zur wahlweisen Erzeugung
von Strom- und Spannungsbäuchen an den Elektrodenmitten sind daher zweckmäßig Mittel
zum oeffnen und Kurzschließen oder zum Ver-
längern und Verkürzen der Leitungsenden
vorzusehen.
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Es wurde gefunden, daß sich bei der mit Strombäuchen und mit Spannungsbäuchen
an den Elektrodenmitten unterschiedliche Temperaturverteilung im Behandlungsobjekt
erzielen lassen, nämlich bei der Behandlung im Strombauch eine bevorzugte Erwärmung
der Muskeln und bei der Behandlung im Spannungsbauch eine bevorzugte Erwärmung des
Unterhautfettgewebes. In den Fig. 1 und 2 sind die Temperaturverteilungen in einem
Fett-Muskel-Fett-Phantom dargestellt, die in mit einem Kurzwellenstrom von = = 1,25
m mit Elektroden von 130 mm Durchmesser erzielt wurden. Bei der Verteilung gemäß
Fig. 1 befanden sich Strombäuche und bei der Verteilung gemäß Fig. 2 Spannungsbäuche
an den Elektrodenmitten.
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Die Anordnung nach der Erfindung gestattet demnach im Rahmen der Kondensatorfeldbehandlung
in einfachster Weise therapeutisch unterschiedliche Wirkungen herbeizuführen, wie
dies sonst nur durch verschiedene Feldmethoden (z. B. Kondensatorfeldmethode und
Spulenfeldmethode) möglich ist.
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In der Fig. 3 sind Behandlungselektroden nach der Erfindung für eine
Wellenlänge von i 2,25 m schematisch dargestellt. Die Stromzuführungsleitungen 1,2
vom Hochfrequenzgenerator 3 sind über die Elektrodenplatten 4> 5 von der Plattenmitte
aus gerechnet um etwa 30 cm verlängert. Bei offenen Enden der Verlängeringen6, 7
würden sich dann an den Elektrodenmitten Strombäuche ausbilden. Schließt man die
Enden der Verlängerungen 6, 7 durch einen Leiter kurz, z. B.
durch
einen Rohrbügel 8, der in die rohrförmigen Verlängerungen 6, 7 einschiebbar ist,
so bilden sich an den Elektrodenmitten Spannungsbäuche aus.
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Um die Strahlungsverluste der Anordnung gering zu halten, wird man
es vorziehen, stets mit kurzgeschlossenen Leitungsenden zu arbeiten und den Wechsel
der Feldverteilung an den Elektroden durch eine Längenänderung der kurzgeschlossenen
Leitungsenden um i/4 zu erzwingen. Dies kann nach der Schnittdarstellung der Fig.
4 z. B. durch einen teleskopartig zuziehbaren Kurzschlußbügel 9 geschehen.
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In den beiden Grenzstellungen rastet der Bügel ein, ähnlich wie dies
z. B. bei den Beinen eines zusammenschiebbaren fotografischen Stativs der Fall ist.
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Es ist an sich bereits bekannt, Behandlungselektroden für die Kondensatorfeldbehandlung
über ein Lechersystem zu speisen. Bei einer bekannten Einrichtung sind die Elektrodenplatten
zu diesem Zweck über besondere, für eineLeitungsdosierung längs derLecherleitungen
verschiebbare Zuleitungen verbunden. Es ist weiter für einen über ein Lechersystem
gespeisten Be handlungskondensator bekannt, zur optimalen Leistungsanpassung einen
Kurzschlußbügel längs der Lecherleitungen zu verschieben. Durch diese Methoden lassen
sich aber keine Strombäuche an den Elektrodenmitten erzwingen, es wird vielmehr
nur die Feldstärke des Spannungsfeldes zwischen den Elektroden geändert. pATENTANSPR8CHE:
1.
Therapiegerät für die Kondensatorfeldbehandlung bei Wellenlängen um i m unter Verwendung
eines Lechersystems, bei dem die Platten des Behandlungskondensators Teile des Lechersystems
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Generator ausgehenden Stromzuführungsleitungen
an den Rand der Elektrodenplatten angeschlossen und an dem der Anschluß stelle abgewandten
Randteil der Platten um eine Länge weitergeführt sind, welche von der Plattenmitte
aus i/4 oder ganzzahliges Vielfaches von A/4 beträgt.