DE107529C - - Google Patents

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DE107529C
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phosphoric acid
nuts
boiled
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aqueous solution
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L25/00Food consisting mainly of nutmeat or seeds; Preparation or treatment thereof

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. November 1898 ab.
Das in der Patentschrift 30894 zum Löslichmachen von Kakao beschriebene Verfahren ist zur Herstellung eines Kolanufsextractes für Genufsmittelzwecke deswegen nicht verwendbar, weil erstens der nach diesem Verfahren hergestellte Extract so salzig schmecken würde, dafs derselbe als Nahrungsmittel unbrauchbar wäre, und zweitens während des Aufschliefsens auch die Stärkebestandtheile der Kolanufs in Lösung gehen und infolge dessen der erhaltene Kolanufsextract leicht dem Verderben ausgesetzt ist; auch giebt derselbe mit Milch und dergl. keine klare Lösung.
Bei der Behandlung der Kolanufs mit einer sehr schwachen, kochenden wässerigen Lösung von phosphorsaurem Natron mit oder ohne Druck gehen hingegen die Stärkebestandtheile der Kolanufs erst nach Ablauf einiger Stunden in Lösung, während zunächst nur die wasserlöslichen Coffein- und Theobrominverbindungen in phosphorsaure Verbindungen übergeführt werden, ohne dafs der reine Geschmack des Kolanufsextractes durch das phosphorsaure Natron beeinflufst wird und eine Aufschliefsung der Stä'rkebestandtheile erfolgt, welche die Haltbarkeit und Löslichkeit des Extractes beeinflussen würden. Neben dem phosphorsauren Coffein-Theobromin bildet sich durch die Behandlung der Kolanufs mit phosphorsaurem Natron durch Einwirkung auf die Gerbsäure Natriumtannat. Allerdings bleibt noch ein ganz beträchtlicher Theil der Alkaloide und anderen Stoffe in den Rückständen, welche nunmehr nach dem in der Patentschrift 30894 beschriebenen Verfahren weiter verarbeitet werden, wodurch der gröfste Theil der bei der ersten Extraction nicht gewonnenen Alkaloide und die sonstigen, namentlich stärkehaltigen Stoffe der Kolanufs erhalten werden.
Um nun diesen zweiten stärkehaltigen Extract haltbarer und löslicher zu machen, wird vor Beginn der zweiten Einkochung eine starke, wässerige Lösung von phosphorsaurem Natron zugegeben, so dafs man phosphorsaure Verbindungen erhält und ein Product, welches sich besonders für Futterzwecke eignet.
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt:
Die Kolanüsse werden etwa mit der zehnfachen Menge Wasser, dem eine ganz, geringe Menge (1 g pro Kilogramm Nüsse) phosphorsaures Natron zugesetzt ist, 4 Stunden lang gekocht. Hierbei lösen sich ganz ausschliefslich die eingangs erwähnten wasserlöslichen Coffein-, Theobromin-, Eiweifs- und Zuckerverbindungen, während das gebundene Coffe'in unbeeinflufst bleibt.
Diese Behandlung — nämlich.das Kochen der Kolanüsse mit einer äufserst schwachen Lösung von phosphorsaurem Natron ·*— steht im directen Gegensatz mit der bisher bekannten Weise der Aufschliefsung der Kolanufs mittels phosphorsauren Natrons. Eine Aufschliefsung wird nämlich durch die vorliegende Behandlungsweise überhaupt nicht erreicht.
Wie bereits erwähnt, geht in der ersten Zeit dieser Behandlung keinerlei Stärke in die Lösung; man entnimmt von Zeit zu Zeit aus dem Kessel eine Probe des Decoctes und versetzt sie in noch heifsem Zustande mit Alkohol und lä'fst sie erkalten. Sobald eine solche Probe bei dieser Behandlungsweise stark ge-
trübt wird und sich Bodensatz bildet, ist der Beweis erbracht, dafs nunmehr die Auf-. s.chliefsung der Stärke vor sich geht; der Procefs wird dann unterbrochen.
Das auf die beschriebene Weise erhaltene Product wird, um Kaffeearoma hineinzubringen und behufs Entfernung der Pectinstoffe, welche ein Gelatiniren des Extractes herbeiführen würden, durch Verrühren mit gemahlenem Kaffee und ausgekochten Filtrirpapierschnitzeln und nachfolgender Filtration geklärt und dann im Vacuumapparat bei einer unter 40° C. liegenden Temperatur eingedampft, in Büchsen gepackt und eventuell sterilisirt, so dafs es jederzeit leicht zur Bereitung der Kolamilch und dergl. schmackhafter Genufsmittel benutzt
werden kann.
Die in der ersten Stufe des Verfahrens ausgelaugten Kolanüsse, welche noch ungefähr 2/3 der Alkaloide enthalten, werden nunmehr in einer concentrirten Lösung von phosphorsaurem Natron mehrere Stunden lang bei einem Druck von 3 bis 4 Atmosphären gekocht; man nimmt bei diesem zweiten Kochprocefs etwa 25 g phosphorsaures Natron pro Kilogramm ,Nüsse; die hierbei erhaltene Lösung wird wie das zuerst erhaltene Product geklärt, filtrirt .und gleichfalls eingedampft; in Büchsen verpackt und sterilisirt, erhält man so ein für Futtermittel höchst werthvolles Product, wel-.ches dem bisher für Futterzwecke verwendeten gemahlenen unlöslichen Kolapulver insofern Überlegen ist, als es nicht die in der Kolanufs enthaltenen flüchtigen nicotinartigen Stoffe enthält, welche den unangenehmen bitteren Nachgeschmack verursachen; aufserdem kann es, in Trinkwasser oder Magermilch gelöst, den Thieren beim Tränken als Beifutter gegeben werden; namentlich dient.es zum Conserviren von Magermilch.
Auch diese zweite Behandlungsweise kann man nicht ausschliefslich als eine Aufschliefsung der Kolanüsse bezeichnen, sondern sie ist vielmehr ein gleichzeitiges Aufschliefsen unter Conservirung. der aufgeschlossenen Producte mittels phosphorsauren Natrons und eine Ueberführung der Coffe'in- und Theobrominverbindungen in phosphorsaure Verbindungen und der Gerbsäure in Natriumtannat.
Es sei noch bemerkt, dafs man bei dem zweiten Theil des Verfahrens an Stelle des Wassers vortheilhaft Magermilch verwenden kann.
Die ausgekochten Nüsse, welche auch nach dem zweiten Extractionsprocefs noch geringe Mengen von Alkaloiden sowie Gerbstoff u. s. w. enthalten, können getrocknet und vermählen oder mittels Kalilauge oder Sublimation verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Ein Verfahren zum Aufschliefsen von Kolanüssen, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Kolanüsse zunächst mit einer schwachen, wässerigen Lösung von phosphorsaurem Natron (1 g phosphorsaures Natron pro Kilogramm Nüsse und 10 kg Wasser) auskocht und dabei nach Einkochen der abgeschiedenen, geklärten und von Pectinstoffen befreiten Flüssigkeit einen sich in Milch klar lösenden, haltbaren Extract erhält, während man den Rückstand der ersten Auskochung unter hohem Druck mit einer starken, wässerigen Lösung von phosphorsaurem Natron (25 g phosphorsaures Natron pro Kilogramm Nüsse) auskocht und hierbei einen den gröfsten Theil der werthvollen Bestandtheile enthaltenden und durch den phosphorsauren Natronzusatz haltbaren, namentlich als Futtermittel verwendbaren phosphorsäurereichen Extract erhält.
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