-
Trommelbeizanlage Die Erfindung betrifft eine Trommelbeizanlage, bei
welcher Trommeln mit Beizgut über Bottichen mit Behandlungsflüssigkeit geführt und
in und/oder außerhalb derselben umgewälzt werden.
-
Es ist bekannt, Beiztrommeln an seitlichen, mit den Trommelböden verbundenen
Zapfen zu lagern und Tiber diese anzutreiben. Solche Trommeln können weniger als
bis zur Hälfte in die Beizflüssigkeit eingetaucht werden, da die Lager der Zapfen
und die die Trommeln in der Beizflüssigkeit umwälzenden Antriebsteile mit dieser
nicht in Berührung kommen sollen.
-
Im Zuge der Weiterentwicklung wurden die Trommeln mit seitlichen,
die Böden überragenden Kränzen versehen, mittels welcher die Trommeln auf Rollen
gehängt wurden, von denen eine oder mehrere von einem Motor angetrieben wurden und
die Trommeln in Drehung versetzten. Diese Ausführung ermöglicht mehr als die Hälfte
der Trommel in die Behandlungsfliissigkeit eintauchen zu lassen. Der oberste, auf
den Stütz- bzw. Antriebsrollen seitlich aufliegende Teil der Trommel kann jedoch
aus dem vorerwähnten Grunde gleichfalls nicht von der Behandlungsflüssigkeit erreicht
werden.
-
Schließlich ist eine Anlage bekanntgeworden, bei welcher; die Trommel
zur Gänze in die Behandlungsflüssigkeit eingetaucht werden kann. Bei dieser Anlage
sind die Trommeln von flexiblen, als endlose Bänder, insbesondere mit Stahleinlagen
armierte Bänder aus Gummi oder Kunststoff, Ketten od. dgl. ausgebildeten Übertragungselementen
gehalten und werden von Treibscheiben eines auf einem transportablen Rahmen gelagerten
Triebwerkes mitgenommen.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, die Anlage der zuletzt beschriebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß der Umschlingungswinkel des Bandes um die Treibscheiben
geändert werden kann, womit die Mitnehmerkraft für das Antriebsband geregelt wird.
Gleichzeitig soll -auch das Schaukeln der Trommel verhindert werden. Um dies zu
erreichen, sind erfindungsgemäß zwei in horizontaler Richtung aufeinander zu und
voneinander fort bewegliche Spannrollen für die Übertragungselemente sowie Führungseinrichtungen
zur Verhinderung des Schaukelns der Trommel vorgesehen.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher ein
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt ist. Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung
in Seitenansicht und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1. Mit
1 ist der transportable Rahmen bezeichnet, welcher einen in beiden Richtungen
wirkenden Antrieb für die Beiztrommel 2 trägt. Dieser weist einen Motor
3, eine auf dessen Abtriebswelle sitzende Schnecke 4, ein von dieser angetriebenes
Schneckenrad 5 und zwei mit letzterem auf einer gemeinsamen Welle 7 aufgekeilte
Treibscheiben 8 auf. Die Welle 7
ist in den vom Rahmen 1 getragenen
Lagerböcken 9
gelagert. Das Schneckenrad 5 mit der Schnecke 4 ist von einem
Gehäuse 10 umgeben, von dem in der Zeichnung der Übersicht halber nur der untere
Teil dargestellt ist. Über die Enden der Trommel t und die Treibräder 8 ist je ein
flexibles Übertragungselement 11 gelegt, welches als endloses Stahlband, als Kette,
Gummiband mit Stahleinlage, »Corex-Kette«, Seil od. dgl. ausgebildet sein kann.
Bei Verwendung von Ketten wird vorzugsweise eine als »Corex-Kette« bezeichnete,
aus säurebeständigem Metall bestehende Kette verwendet. Falls Bänder zur Verwendung
kommen, können diese beliebigen Querschnitt, beispielsweise Rechteck- oder Keilform,
besitzen. Zur Verhinderung des Verrutschens der flexiblen Übertragungselemente auf
der Trommel und den Treibscheiben sind Sicherungseinrichtungen, z. B. Führungsringe
16 bzw. Führungsränder 17, vorgesehen.
-
Am Rahmen 1 oder an einem mit diesem in Verbindung stehenden
Teil, im Ausführungsbeispiel am Gehäuse 10, sind zwei einander gegenüberstehende
Arme 13 vorgesehen, an deren Enden drehbare Rollen 12, die an der Trommel
2 anliegen, vorzugsweise federnd gelagert sind. Die Rollen 12 wälzen sich
beim Drehen der Trommel an dieser ab und verhindern ein Schaukeln derselben während
des Umwälzens oder des Transportes. Anstatt der Arme 13
mit den Rollen
12 können selbstverständlich auch andere Führungen oder Anschläge vorgesehen
sein.
-
Der Rahmen 1 kann als Fachwerk oder als geschlossener Tragteil ausgebildet
sein, welcher Schlitze zum Durchgang der flexiblen Übertragungselemente 11 aufweist.
-
Unterhalb der Treibscheiben
$ und zu beiden Seiten derselben
sind verstellbare Rollen
14 vorgesehen.
Diese können in Richtung
zum Übertragungselement 11 hin oder von diesem weg verschoben werden. Hierdurch
wird erreicht, daß Trommeln verschiedenen Durchmessers ohne Zwischenraum an den
Rollen 12 der Arme 13 anliegen und Lin Schwingen der Trommeln sicher vermieden wird.
Durch das Verschieben
der R@n 14 gegeneinander zum übertragungs- |
elemenl`"hin kann auch erreicht werden, daß das letz- |
tere mit einer gewissen zusätzlichen Vorspannung bei vergrößertem Umschlingungswinkel
um die Treibscheiben 8 läuft.
-
Mit 15 ist der mit Behandlungsflüssigkeit gefüllte Bottich bezeichnet,
in welchen die Beiztrommel 2 zur Gänze eingetaucht werden kann.
-
Zum Transportieren des Rahmens können in den Ecken desselben Ringe
mit Ketten vorgesehen sein, die in den Haken eines Kranes eingehängt werden. Der
Rahmen kann aber auch mittels am Kranhaken hängender Zangen od. dgl. gehoben werden.
-
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Soll sie
z. B. dazu verwendet werden, eine Trommel mit zu beizendem Gut nacheinander in Bottiche,
die mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt sind - Beizflüssigkeit, Spülbad und
Neutralisationsbad -, einzutauchen und darin zu bewegen, so wird der Rahmen 1 mit
Hilfe des Kranes über die Trommel gebracht, welche auf einem ihre Mitte unterstützenden
Sockel aufruht, und nach Absenken des Rahmens werden die Übertragungselemente 11
über die Trommel gelegt. Das flexible Übertragungselement kann aber auch auf der
Trommel vorgesehen sein und zu Beginn des Prozesses über die Treibscheibe geschoben
werden. Sodann werden die Spannrollen 14 so weit gegen die Übertragungselemente
verschoben, bis die Trommel ohne Spiel an den Rollen 12 anliegt bzw. bis eine gewünschte,
zusätzliche Vorspannung der Übertragungselemente erreicht ist.
-
Nun kann der Rahmen angehoben und über den ersten Bottich verfahren
werden. Der Rahmen wird so weit abgesenkt, bis die Trommel zur Gänze in die Behandlungsflüssigkeit
eingetaucht ist. Durch Antreiben des Motors 3, abwechselnd in beiden Drehrichtungen,
wird die Trommel hin- und hergedreht. Danach wird die Trommel dem nächsten Bottich
zugeführt und entsprechend lange in diesen gedreht.
-
Nach Beendigung des Beizprozesses wird die Trommel wieder auf einen
sie in der Mitte unter Freilassen ihrer Enden unterstützenden Sockel aufgesetzt.
Nach Lockern der Rollen 14 können die Übertragungselemente entweder von der Trommel
oder von den Treibscheiben abgenommen werden, worauf die Trommel bereit ist, entleert
zu werden.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann jedoch verschiedene Abänderungen
erfahren, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu treten. So ist es beispielsweise
möglich, den Rahmen 1 als heb- und senkbaren Teil eines über einer Bottichreihe
verfahrbaren Torkranes auszubilden. Auch kann das Entleeren der Trommel, während
sie in den Übertragungselementen hängt, erfolgen, indem ihr an geeignetem Ort durch
Öffnen z. B. einer Klappe im Trommelmantel das Beizgut entnommen wird.
-
Der Antriebsblock kann in allen Fällen entweder auf der Oberseite
oder auf der Unterseite des Rahmens angebracht sein.
-
Eine andere Ausführungsform ist dadurch gegeben, daß an Stelle der
Anordnung starrer Arme 13 und der verschieblichen Rollen 14 die Arme 13 verschwenkbar,
und zwar entweder federbelastet oder einstellbar und fixierbar ausgebildet werden.
-
Schließlich ist es auch möglich, den Rahmen als Brücke auszubilden,
welche bei eingetauchter Trommel auf Sockeln neben den Beizbottichen aufsitzt.
-
Es ist auch denkbar, anstatt zweier die Ränder der Trommel umgreifender
Bänder deren mehrere oder aber, insbesondere bei kurzen Trommeln, lediglich ein
breites die Trommel in der Mitte oder auf ihrem ganzen Umfang umgreifendes Band
zu verwenden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bat den Vorteil, daß sie billig in
der Herstellung ist, einer geringen Wertung bedarf und außerdem, wie erwähnt, ein
vollständiges Eintauchen der Trommel in die Behandlungsflüssigkeit ermöglicht.
-
Durch die Verwendung eines Schneckentriebes im Antrieb der Treibscheibe
8 wird eine ständige Sperrung der Trommel gegen Verdrehen bewirkt, was insbesondere
bei großstöckigem Cut sehr vorteilhaft ist.