DE1074118B

DE1074118B - Schaltapparat bei vorwiegend Niederspan nungsschaltgeratcn fur Wechselstrom

Info

Publication number: DE1074118B
Application number: DENDAT1074118D
Authority: DE
Inventors: Deissler Gummersbach Otto
Original assignee: Starkstrom Schaltgeratefabrik L Spmdler u O Deissler Gummcrsbach
Publication date: 1960-01-28

Description

DEUTSCHES

Bei Niederspannungsschaltgeräten werden heute sowohl einfache als auch doppelte Unterbrechungen pro Phase vorgenommen. Bei Wechselstrom ist es sehr wichtig, die natürliche Abschaltung beim Übergang des Stromes von der positiven Halbwelle in die negative Halbwelle auszunutzen. Wenn beim Stromwechsel die Spannungssicherheit an den geöffneten Schaltstücken so groß ist, daß keine Nachzündung erfolgt, so wird die Abschaltung des Kreises in der ersten Halbwelle jeweils erfolgen. Der Verbrauch an Abbrandmaterial wird beim Schalten in einem günstigen Augenblick der Stromkurve dann sehr gering, wenn nur einfache Unterbrechung pro Phase vorliegt und die Schaltgeschwindigkeit verhältnismäßig gering war. Erfolgt die Abschaltung dagegen in einem ungünstigen Augenblick der Stromkurve, dann ist es zweckmäßiger, eine zweite Unterbrechung pro Phase vorzunehmen, um eine größere Spannungssicherheit zwischen den geöffneten Schaltstellen zu erreichen.

Die Erfindung bezieht sich auf Niederspannungsschaltgeräte für Wechselstrom mit zwei in Reihe geschalteten Unterbrechungsstellen und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte der ersten Unterbrechungsstelle in an sich bekannter Weise mit verhältnismäßig kleiner Schaltgeschwindigkeit voneinander getrennt und daß schon bei einem geringen Kontaktabstand dieser Schaltstelle die Kontakte der zweiten Unterbrechungsstelle mit verhältnismäßig großer Schaltgeschwindigkeit auf einen großen Kontaktabstand voneinander getrennt werden.

Die Abbildungen zeigen die Neuerung.

Abb. 1 zeigt einen einphasigen Stromkreis mit doppelter Unterbrechung im eingeschalteten Zustand;

Abb. 2 zeigt die Einfachunterbrechung während der Ausschaltbewegung;

Abb. 3 zeigt die endgültige Ausschaltung des Stromkreises.

Der feststehende Kontakt 1 trägt das Abbrandstück 2, das mit dem zweiten feststehenden Schaltstück 3, welches das Abbrandstück 4 aufweist, über die bewegliche Brücke 5 mit den Abbrandstücken 6 und 7 verbunden ist, unter der, Last der Kontaktdruck erzeugenden Federn 8 und 9. Bei Durchführung der Ausschaltbewegung bewegt sich die Schaltbrücke 5 so, daß sich zuerst das Abbrandstück 6 vom Abbrandstück 2 metallisch löst. Diese Bewegung erfolgt langsam, und wenn im günstigen Augenblick der Stromkurve geschaltet wurde, entsteht nur ein geringer Lichtbogen und dadurch nur ein geringer Verbrauch an Kontaktmaterial. Nun erfolgt die Abschaltung durch Weiterbewegung der Brücke 5., indem sich das Abbrandstück 7 vom Abbrandstück 4 löst, und dies wird mit einer verhältnismäßig großen Geschwindigkeit durchgeführt. Ein Lichtbogen entsteht an dieser Schaltapparat

bei vorwiegend Niederspannungsschaltgeräten für Wechselstrom

Anmelder:

Starkstrom Schaltgerätefabrik

E. Spindler u. O. Deissler,

Gummersbach.

Otto Deissler, Gummersbach,
ist als Erfinder genannt worden

Stelle nur dann, wenn in einem sehr ungünstigen Augenblick der Stromkurve geschaltet wurde. Die Abbrandstücke 2 und 6 werden zweckmäßig großflächig durchgebildet und der Abstand zwischen den Abbrandstücken 6 und 2 in an sich bekannter Weise bewußt klein gehalten, damit eine günstige Materialwanderung beim Abschalten erfolgen kann. An den Schaltstücken 4 und 7 kann zusätzlich eine Löscheinrichtung angeordnet werden, um ein schnelleres Abschalten zu erreichen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Niederspannungsschaltgerät für Wechselstrom mit zwei in Reihe geschalteten Unterbrechungsstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte der einen Unterbrechungsstelle in an sich bekannter Weise mit verhältnismäßig kleiner Schaltgeschwindigkeit voneinander getrennt werden und daß schon bei einem geringen Kontaktabstand dieser Schaltstelle sich die Kontakte der zweiten Unterbrechungsstelle mit verhältnismäßig großer Schaltgeschwindigkeit auf einen großen Kontaktabstand trennen.

2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbrandstücke, die die erste

909 727/389

Stromunterbrechung einleiten, in an sich bekannter, Weise großflächig durchgebildet sind, um eine günstigere Materialwanderung zuzulassen.

3. Schaltgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Unterbrechungsstelle zusätzlich eine Lichtbogen-Löscheinrichtung erhalt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 294 729, 680 028.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen