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Selbsttätige Eisenbahnwagenkupplung Die Erfindung bezieht sich auf
eine selbsttätige Eisenbahnwagenkupplung mit einem Kupplungskopf, der ein Paar von
in Querrichtung im Abstand voneinander angeordneten festen Klauen, die mit entsprechenden
Klauen am Kopf einer Gegenkupplung in Eingriff treten können, und Führungsmittel
aufweist.
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Bekannte Kupplungen dieser Art weisen verschiedene Nachteile auf,
die unter anderem darin bestehen, daß sie einen unzureichenden Fangbereich besitzen,
um zwei Kupplungen, die sich in stark ausgewinkelter Stellung befinden, bei ihrem
Zusammentreten in sicherer und wirksamer Weise fangen und ausrichten können, daß
sie keine ausreichende Festigkeit gewährleisten, um zwei miteinander im Kuppeleingriff
stehende Kupplungen gegen ein Ineinanderschieben zu schützen, oder daß sie einen-übermäßig
komplizierten Aufbau besitzen und dadurch eine teure-Herstellung bedingen.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer selbsttätigen Eisenbahnwagenkupplung
der eingangs genannten Art, welche die Nachteile der bekannten Kupplungen behebt.
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Die Kupplung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsmittel ein rückwärts von der Stoßklaue angeordnetes und sich von dem Kupplungskopf
seitlich erstreckendes Leithorn und ein erstes Führungsglied umfassen, daß das Leithorn
und dieses Führungsglied in Querrichtung im Abstand voneinander auf gegenüberliegenden
Seiten der Stoßklaue liegen und daß an dem Leithorn ein zweites Führungsglied angeordnet
ist, welches mit dem ihm zugeordneten Führungsglied an einer Gegenkupplung in Eingriff
tritt, wenn sich die Kupplungen in gekuppelter Stellung befinden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das erste`'
üihrung sglied @ von einem an sich bekannten Vorsprung und das zweite Führungsglied
am Leithorn von einer an sich bekannten Aufnahmemulde gebildet sein. Dabei kann
der Vorsprung in senkrechter Richtung im Abstand voneinander angeordnete Widerlagerflächen
aufweisen und die Aufnahmemulde in senkrechter Richtung im Abstand voneinander angeordnete
Widerlagerflächen besitzen, die einen Teil der Mulde bilden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Kupplungskopf
eine zwischen den Klauen angeordnete Stoßfläche haben, die mit der Stoßklaue einer
Gegenkupplung in Eingriff tritt, wenn die Kupplungen sich in gekuppelter Stellung
befinden, wobei das Leithorn mit Bezug auf die genannte Fläche so angeordnet ist,
daß zwischen ihm und der Zugklaue der Gegenkupplung ein, Längszwischenraum vorhanden
ist, wenn die Kupplungen sich in gekuppelter Stellung befinden. Die Erfindung wird
an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, von zwei Kupplungen
gemäß der Erfindung und zeigt die beiden Kupplungen in gekuppelter Stoßstellung;
Fig. 1 a ist ein senkrechter Teilschnitt nach_ der Linie a-2 der Fig. 1; Fig. 2
ist eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, welche die beiden Kupplungen in gekuppelter
Zugstellung zeigt; Fig. 2 b ist ein senkrechter Teilschnitt nach der Linie b-b der
Fig. 2; Fig.3 ist eine Draufsicht, welche zwei in stark ausgewinkelter Läge stehende
Kupplungen bei ihrem Zusammentreffen zeigt; Fig. 4 ist eine Draufsicht, welche die
zusammentretenden Kupplungen in einer Zwischenstellung wiedergibt; Fig. 5 ist eine
der Fig., 3 ähnliche Draufsicht, welche zwei in anderer Läge zusammentreffende Kupplungen
wiedergibt; Fig. 6 ist eine Draufsicht, welche das Zusammentreffen von zwei in gleichem
Ausmaß ausgewinkelten Kupplungen veranschaulicht; Fig. 7 ist eine Draufsicht, welche
das Zusammentreffen einer Kupplung gemäß der- Erfindung mit einer andersartigen
Gegenkupplung veranschaulicht; Fig.8 ist eine Draufsicht, welche die anfängliche
Berührung zwischen zwei Kupplungen_ gemäß der Erfindung wiedergibt, die in waagerecher
Richtung
ausgerichtet, aber in senkrechter Richtung mit Bezug aufeinander
verschoben sind; Fig. 8 a ist ein senkrechter Teilschnitt nach der Linie a-a der
Fig. 8; Fig. 8 b ist ein senkrechter Teilschnitt nach der Linie b-b der Fig. 8;
Fig.9 ist eine Seitenansicht einer Kupplung gemäß der Erfindung.
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In den Fig. 1 und 2 sind zwei gemäß der Erfindung ausgebildete Kupplungen
A und B in gekuppelter Stellung dargestellt. Die Kupplung A und die Gegenkupplung
B sind von gleicher Ausführung, und jede weist einen Kopf 12 auf, der zwei feste
Klauen besitzt, nämlich eine Zugklaue 14 und eine Stoßklaue 16, die auf gegenüberliegenden
Seiten der Längsmittellinie der Kupplung in Querrichtung im Abstand voneinander
angeordnet sind. Die Klauen 14 und 16 haben senkrechte Vorderflächen 14 a bzw. 16
a, welche schräg nach vorn verlaufen. Der Kopf 12 hat auf seiner Vorderseite zwischen
den Klauen 14 und 16 die übliche Ausnehmung 18, welche die Klaue 16 der Gegenkupplung
in der Kuppelstellung aufnimmt.
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Ein neben der Klaue 16 in Längsrichtung beweglicher Riegel 20 ist
vorgesehen, welcher die beiden Kupplungen in der gekuppelten Lage miteinander verriegelt.
Der Riegel 20 hat eine Vorderfläche 20a, welche von der Längsmittellinie der Kupplung
unter im wesentlichen dem gleichen Winkel wie die Fläche 16a der benachbarten Stoßklaue
16 schräg nach vorn verläuft. Während der Kupplungsvorgänge kann sich der Riegel
20 nach hinten in den Kupplungskopf 12 bewegen, um der Klaue 16 der Gegenkupplung
zu ermöglichen, in die Kuppelstellung zu gelangen. Sobald sich die Kupplungen in
gekuppelter Stellung befinden, wird der Riegel jeder Kupplung nach vorn in die Verriegelungsstellung
bewegt. Ein schwenkbarer Hebel 22 ist vorgesehen, der mit einer zweckentsprechenden
Entkuppelvorrichtung verbunden werden kann, um den Riegel aus der Verriegelungsstellung
zurückzuziehen, wenn es gewünscht wird, die Kupplungen zu trennen.
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Durch den Kupplungskopf 12 erstreckt sich ein Bolzen 23 zur Verbindung
mit einer Übergangs- oder Schraubenkupplung.
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Innerhalb der Ausnehmung 18 des Kupplungskopfes 12 befindet sich eine
senkrechte Stoßfläche 24, welche unter einem Winkel zu einer senkrechten Ebene,
die quer zu der Kupplungslängsachse verläuft, angeordnet ist und welche mit der
Fläche 16 a an der Klaue 16 der Gegenkupplung in Stoßeingriff treten kann. Die eine
Seite der Ausnehmung 18 ist als Zugfläche 27 ausgebildet, die mit einer entsprechenden
Fläche 28 an der Stoßklaue 16 der Gegenkupplung in Eingriff treten kann, wenn die
miteinander verbundenen Kupplungen Zugkräften unterworfen werden, wie dies in Fig.
2 dargestellt ist.
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Auf der Vorderfläche 14a der Zugklaue 14 befindet sich nahe ihrem
äußeren Ende ein sich nach vorn erstreckender, als Führungsglied dienender Vorsprung
30, der eine vordere Endfläche 32 besitzt, die in senkrechter Richtung vorzugsweise
konvex gebogen ist. Wie aus den Fig. 1 a und 2b ersichtlich ist, weist der Vorsprung
30 einen senkrechten vorderen Wandteil 34, auf welchem sich die Fläche 32
befindet, nach hinten divergierende Wandteile 36 und waagerechte Wandteile 38 auf,
die von der Fläche 14a der Zugklaue 14 ausgehen.
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Es ist ersichtlich, daß die Vorderfläche 32 des Führungsvorsprunges
30 in Draufsicht schräg verläuft, so daß sie zur Fläche 14 a der Zugklaue
14 im wesentlichen parallel liegt. Der Vorsprung 30 weist ferner Seitenwände 40
und 42 auf (Fig. 1 und 2). Die Seitenwand 40 erstreckt sich von der Vorderwand 34
schräg nach hinten und endigt in einem Teil 40a, der im wesentlichen senkrecht zur
Vorderfläche 14a der Zugklaue 14 liegt und in sie übergeht. Die Seitenwand 42 erstreckt
sich im wesentlichen senkrecht von der Vorderwand 34 nach hinten und endigt in einem
schräg verlaufenden Teil 42 a, der in die Fläche 14 a der Zugklaue 14 nahe ihrem
äußeren Ende übergeht, um auf der Zugklaue eine Schulter 43 zu bilden.
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Auf der dem Führungsvorsprung 30 gegenüberliegenden Seite der Stoßklaue
16 ist ein Leithorn 44 angeordnet, das rückwärts von der Stoßklaue 16 liegt und
sich von dem Kupplungskopf 12 seitlich erstreckt. An dem Leithorn 44 ist nahe seinem
äußeren Ende ein weiteres Führungsglied 46 in Form einer Mulde angeordnet, welche
beim Kuppeln den Vorsprung 30 der Gegenkupplung aufnehmen kann. Das Leithorn 44
weist einen inneren Teil 44 a auf, welcher eine senkrechte vordere Widerlagerfläche
45 hat, die sich schräg nach hinten erstreckt. Das Leithorn 44 besitzt weiterhin
einen äußeren Teil 44 b, der eine vordere Widerlagerfläche 45 a hat, die sich schräg
nach vorn erstreckt und eine Fortsetzung der Fläche 45 bildet. Der äußere Teil 44
b des Leithorns 44 hat eine abgerundete Endfläche, welche mit der Schulter 43 an
der Gegenkupplung in Eingriff treten kann, um das Ausrichten der Kupplungen zu unterstützen,
wenn sie unter extrem großen waagerechten Winkeln, wie in den Fig. 3 und 5 wiedergegeben,
zusammentreffen. Das Bezugszeichen 47 bezeichnet eine Querverstrebung zum Verstärken
des Leithorns.
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Wie aus den Fig. 1 und 1 a ersichtlich, weist die Aufnahmemulde 46
eine senkrechte Hinterwand 48, nach vorn divergierende senkrechte Seitenwände 50
und 51 und waagerechte obere und untere Wände 52 und 54 auf. Die Seitenwand 51 steht
über die Widerlagerfläche 45 an dem Leithorn nach vorn vor, um den obengenannten
Teil 44 b zu bilden. Eine bogenförmige Rippe 55 ist vorgesehen, um die Seitenwand
51 zu verstärken. Die Aufnahmemulde 46 ist weiterhin mit divergierenden oberen und
unteren Wänden 56 und 58 versehen (Fig. 1 a und 2 b) , welche die Endwand 48 mit
der Oberwand 52 und der Unterwand 54 verbinden. Senkrechte Flansche 62 und 64 erstrecken
sich von der Oberwand 52 bzw. der Unterwand 54 nahe ihren vorderen Enden, um diese
Wände gegen senkrechte Stöße, welchen die Kupplungen im Betrieb unterworfen werden
können, zu versteifen.
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Aus den Fig. 1 a und 2b ist ersichtlich, daß die Ober- und Unterwände
52 und 54 der Aufnahmemulde 46 mit den Ober- und Unterwänden 38 des Führungsvorsprunges
30 der Gegenkupplung in Eingriff treten können, um die senkrechte Relativbewegung
der miteinander verbundenen Kupplungen wirksam zu begrenzen. Es ist daher ersichtlich,
daß sowohl ein senkrechtes als auch ein waagerechtes Intinanderschieben von Wagen,
mit denen die Kupplungen verbunden sind, im Fall einer Entgleisung verhindert wird.
Zusätzlich vermindert die senkrechte Verriegelung das Ausmaß der Umrißabnutzung
zwischen den miteinander verbundenen Kupplungen beträchtlich. Es ist weiterhin ersichtlich,
daß diese senkrechte Verriegelung verhindert, daß eine Kupplung, die unbeabsichtigt
aus ihrem Wagen »herausgezogen« worden ist, auf die Schienen fällt, was zu einer
Entgleisung führen könnte.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß bei in Stoßstellung befindlichen,
miteinander verbundenen Kupplungen
ein Eingriff zwischen den Flächen
16 a der Stoßklauen 16 und den Stoßflächen 24 der Kupplungsköpfe 12 stattfindet.
Befinden sich dagegen die miteinander verbundenen Kupplungen in der in Fig.2 wiedergegebenen
Zugstellung, dann findet ein Eingriff zwischen den Flächen 28 der Stoßklauen 16
und den Zugflächen 27 der Zugklauen 14 statt. Es ist ersichtlich, daß in beiden
Fällen (Stoßstellung und Zugstellung) ein Längszwischenraum E zwischen den gegenüberliegenden
Schrägflächen der Vorsprünge 30 und der Aufnahmemulden 46 und ein Längszwischenraum
F zwischen den gegenüberliegenden Flächen 45 der Leithörner 44 und den Flächen 14
a der Zugklauen 14 vorhanden sind.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist der vergrößerte waagerechte
Fangbereich der Kupplungen, die mit den beschriebenen besonderen Führungsmitteln
versehen sind., Dies ist in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht, in welchen zwei zusammentreffende
Kupplungen A und B gemäß der Erfindung dargestellt sind, die um die
Punkte 62 bzw. 64 schwenkbar sind, welche die Schwenkverbindungen der Kupplungen
an ihren Wagen darstellen. Fig.3 veranschaulicht den maximalen Betrag, um welchen
die Kupplungen in waagerechter Richtung ausgewinkelt werden können, und auch in
solchen Stellungen werden die Kupplungen zum Ausrichten sicher und wirksam gefangen.
Es sei angenommen, daß die Wagen, an denen sich die Kupplungen befinden, in Ausrichtung
mit der Mittellinie X-X angeordnet sind, welche die Schwenkpunkte 62 und 64 der
Kupplungen miteinander verbindet. Wenn sich die ausgewinkelten Kupplungen
A und B
zum Kuppeln gegeneinanderbewegen, tritt die Anfangsberührung
zwischen den Kupplungen, wie dargestellt, an dem Punkt K zwischen dem vorderen Ende
des äußeren Teiles 44b des Leithorns 44 der Kupplung A und der Schulter 43 an der
Zugklaue 14 der Kupplung B ein. Es ist ersichtlich, daß der Punkt K auf derjenigen
Seite der MittellinieX-X liegt, welche der Seite, auf der sich die Klauen 16 der
Kupplungen befinden, gegenüberliegt.
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Falls die Kupplung B während des Kuppelns um einen kleineren Betrag,
als in Fig.3 angenommen, waagerecht ausgewinkelt ist, so daß der äußere Teil 44b
der Kupplung A anfänglich mit der Seitenwand 42 des Vorsprunges 30 an der Kupplung
B in Eingriff tritt, dann bewirkt die Neigung der Wand 42 eine relative Gleitbewegung
zwischen der Wand 42 des Vorsprunges 30 der Kupplung B und dem Teil 44 b der Kupplung
A, bis das vordere Ende des Teiles 44 b an der Schulter 43 der Kupplung
B an dem Punkt K angreift. Es ist ersichtlich, daß die Neigung der Wand 42
einschließlich des Teiles 42a mit Bezug auf die Fläche 14a der Zugklaue eine schnelle,
jedoch verhältnismäßig weiche Bewegung zwischen den Kupplungen gewährleistet. Eine
weitere Längsbewegung der Kupplungen gegeneinander aus der in Fig. 3 dargestellten
Stellung bewirkt, daß die Kupplungen sich um ihre Schwenkachsen 62 und 64 gegen
die Mittellinie X-X drehen und in die in Fig. 4 wiedergegebene Zwischenstellung
gelangen. In dieser Stellung steht die Vorderfläche des Teiles 44 b des Leithorns
44 der Kupplung A nicht mehr mit der Schulter 43 an der gegenüberliegenden Zugklaue
der Gegenkupplung B im Eingriff, sondern hat sich über die Schulter 43 hinaus nach
außen bewegt, wodurch es dem Vorsprung 30 an der Kupplung B ermöglicht wird, in
die Aufnahmemulde 46 an dem Leithorn 44 der Kupplung A weiter hineinzutreten. Es
ist ersichtlich, daß in der Stellung gemäß Fig. 4 der sich nach vorn erstreckende
Teil 44b des Leithorns 44 der Kupplung B außerhalb des Vorsprunges 30 der Kupplung
A liegt, so daß bei weiterer Längsbewegung der Kupplungen gegeneinander aus der
in Fig.4 dargestellten Stellung der Vorsprung 30 der Kupplung A in die Aufnahmemulde
46 der Kupplung B eintreten kann, um den Kupplungsvorgang zu vollenden. Es ist ersichtlich,
daß die Außenfläche 70 der Stoßklaue 16 jeder Kupplung bei 72 hinterschnitten ist,
so daß die inneren Spitzen 73 der Zugklauen 14 die Stoßklauen 16 nicht stören, wenn
die letzteren in die Ausnehmungen 18 in den sich gegenüberliegenden Kupplungsköpfen
hineingleiten.
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Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß es nicht notwendig ist, daß der vorspringende
Teil 44 b des Leithorns 44 der Kupplung A mit der Schulter 43 an der Zugklaue der
Gegenkupplung B in Eingriff gelangt, um ein richtiges Kuppeln der beiden Kupplungen
zu erhalten. In Fig. 5 ist die Kupplung A in bezug auf die Längsmittellinie X-X,
welche die Schwenkpunkte 62 und 64 miteinander verbindet, um einen kleineren Betrag,
als er in Fig. 3 dargestellt ist, ausgewinkelt, während die Kupplung B etwa um den
gleichen Betrag, wie er in Fig. 3' dargestellt ist, ausgewinkelt ist. Es ist ersichtlich,
daß der Vorsprung 30 an der Zugklaue 14 der Kupplung B in die Aufnahmemulde 46 am
Leithorn 44 der Kupplung A eintritt, daß jedoch die Endwand 34 des Vorsprunges 30
nicht mit der gegenüberliegenden Seitenwand 50 der Aufnahmemulde 46 in Eingriff
gelangt. Der Eingriff findet beispielsweise bei M zwischen der Außenkante der Schulter
43 an der Zugklaue 14 der Kupplung B und der vorderen Widerlagerfläche 45 des Leithorns
44 der Kupplung A statt. Es ist ersichtlich, daß der Punkt 111 auf der Seite der
Längsmittellinie X-X liegt, welche der Seite, auf der sich die Stoßklauen 16 der
Kupplungen befinden, gegenüberliegt. Falls die Kupplung B um einen kleineren Betrag,
als in Fig.5 dargestellt, waagerecht ausgewinkelt ist, so daß die Außenkante der
Schulter 43 an der Kupplung B anfänglich mit dem Leithorn 44 der Kupplung A an einer
Zwischenstelle der sich schräg nach vorn erstreckenden Fläche 45a in Eingriff gelangt,
bewirkt die Neigung der Fläche 45 a, daß eine relative Gleitbewegung zwischen dieser
Fläche und der Schulter 43 eintritt, bis die Schulter 43 der Kupplung B mit der
Kupplung A an dem Punkt M in Eingriff kommt., Aus der Stellung gemäß Fig. 5 schwenken
die Kupplungen in die Kuppelstellung auf ähnliche Weise, wie es in Verbindung mit
den Fig. 3 und 4 beschrieben wurde.
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Fig.6 veranschaulicht den maximalen Fangbereich der Kupplungen, wenn
sie nach entgegengesetzten Seiten mit Bezug auf die Längsmittellinie X-X ausgewinkelt
sind. Ein Eingriff findet dann anfänglich zwischen den Endwänden 34 der Vorsprünge
30 und den gegenüberliegenden Stoßklauen 16 bei P statt. Die Neigung der Flächen
32 der Endwände 34 bewirkt eine relative Gleitbewegung jeder Stoßklaue längs der
Fläche 32 des gegenüberliegenden Vorsprunges, wodurch die Kupplungsköpfe gefangen
und zwecks Kuppelns ausgerichtet werden. Es sei bemerkt, daß, nachdem die Stoßklauen
sich in Querrichtung über die Flächen 32 hinaus auf die Seitenwände 40 der Vorsprünge
30 bewegt haben, die starke Neigung dieser Wände gewährleistet, daß sich die Kupplungen
zwangläufig und schnell in die Ausrichtestellung bewegen. Ferner sei bemerkt, daß
der Eingriff, der an den Punkten P stattfindet, auf den gegenüberliegenden Seiten
der Längsmittellinie X-X und in gleichem Abstand von ihr stattfindet, so daß die
Kupplungen
wirksam gefangen werden, ohne daß die Gefahr einer Mißausrichtung
eintritt.
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In Fig.7 ist das Fangen einer im wesentlichen waagerecht ausgerichteten
Kupplung gemäß der Erfindung während des Kuppelns mit einer bekannten Willison-Kupplung
veranschaulicht, die nach der einen Seite der die Schwenkpunkte der Kupplungen miteinander
verbindenden Längsmittellinie X-X seitlich ausgewinkelt ist. Die Stoßklaue 16 der
gemäß der Erfindung ausgebildeten Kupplung greift an der Schrägfläche 14ci der Zugklaue
der Willison-Kupplung an dem Punkt Q an., während die Stoßklaue 16' der letztgenannten
Kupplung an der schrägen Seitenwand 40 des Vorsprunges 30 der gemäß der Erfindung
ausgebildeten Kupplung an dem Punkt R angreift. Es ist ersichtlich, daß die Neigungen
der Fläche 14ä und der Wand 40 bewirken, daß die Kupplungen gefangen werden, wenn
sie während des Kuppelvorganges in Querrichtung aneinander entlanggleiten. Es ist
ersichtlich, daß die Punkte Q und R auf gegenüberliegenden Seiten der Längsmittellinie
X-X liegen, so daß unter dieser. Bedingungen ein Wegklappen der Kupplungen beim
Kuppeln nicht stattfindet.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
auch Kupplungen, die in senkrechter Richtung in Bezug aufeinander verschoben sind,
mit Sicherheit gefangen und gekuppelt werden können. Die in Fig. 8 dargestellten
Kupplungen A und B liegen mit Bezug aufeinander in waagerechter Richtung in Ausrichtung,
jedoch sind sie in senkrechter Richtung gegeneinander verschoben. Aus den Fig. 8a
und 8b, welche Teilschnitte nach den Linien a-a bzw. b-b der Fig. 8 darstellen,
ist ersichtlich, daß die Kupplung A sich in einer höheren Lage als die Kupplung
B befindet. Wenn die Kupplungen sich zum Kuppeln einander nähern, erfolgt ein Eingriff
an dem Punkt S (Fig. 8 a) zwischen dem Leithorn der Kupplung A und dem Vorsprung
30 der Zugklaue der Kupplung B und gleichzeitig an dem Punkt T (Fig. 8b) zwischen
dem Vorsprung 30 der Zugklaue der Kupplung A und dem Leithorn der Kupplung B. Es
ist ersichtlich, daß, wenn die Kupplungen in Längsrichtung weiter gegeneinander
aus der in Fig.8 wiedergegebenen Stellung in die in Fig. 1 wiedergegebene Kuppelstellung
bewegt werden, der Gleiteingriff zwischen den Schrägflächen der Wände 34 und 36
der Vorsprünge 30 und den vorderen Widerlagerflächen 45 der Leithörner eine senkrechte
Relativbewegung zwischen den Kupplungen hervorruft, bis die Vorsprünge 30 in die
Aufnahmemulden 46 eintreten, wonach die Kupplungen sich in die endgültige Kuppelstellung
bewegen.
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Aus den Fig. 8a und 8b ist ersichtlich, daß die an der Endwand 34
jedes Vorprunges 30 befindliche Fläche 32, welche in senkrechter Richtung konvex
gekrümmt ist, einen senkrechten Fangbereich ermöglicht, der größer ist als derjenige,
der allein vermittels der schrägen Wand 36 erhalten werden könnte, da die Neigung
der letztgenannten Fläche eine in senkrechter Richtung erfolgende relative Gleitbewegung
zwischen den senkrecht verschobenen Kupplungen hervorruft, wenn sie sich zum Kuppeln
einander nähern.
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Es ist ersichtlich, daß der Eingriff zwischen den in senkrechter Richtung
verschobenen Kupplungen A und B gemäß Fig. 8 an den Punkten S und T eintritt, die
auf gegenüberliegenden Seiten der Mittellinie X-X und in gleichem Abstand von dieser
liegen. Dadurch wird ein Wegklappen der Kupplungen während der senkrechten Ausrichtung
verhindert. Selbst wenn die in senkrechter Richtung gegeneinander verschobenen Kupplungen
vor dem Kupplungsvorgang relativ zueinander so angeordnet sind, daß ein Eingriff
nur an einem der vorgenannten Punkte S und T eintritt, wenn die Kupplungen
zusammen eintreffen, immer noch eine senkrechte Ausrichtung der Kupplungen eintritt,
um ein erfolgreiches Kuppeln zu gewährleisten.
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Wie bei allen anderen Typen von Verriegelungskupplungen werden auch
die Kupplungen, bei welchen die Erfindung angewendet wird, an dem Wagen in solcher
Weise angeordnet, daß sowohl eine senkrechte als auch eine waagerechte Auswinklung
der Kupplungen ermöglicht wird.