DE1072308B

DE1072308B -

Info

Publication number: DE1072308B
Application number: DENDAT1072308D
Authority: DE
Publication date: 1959-12-31

Description

Für nach außen abgeschlossene elektrische Maschinen, die mit einem unter hohem Druck und hoher Temperatur stehenden Medium, wie Flüssigkeit oder Gas, angefüllt sind, erfordert es besonders umfangreiche konstruktive Mittel, um eine diesen Verhältnissen entsprechende dichte Leiterdurchführung zum Anschluß der elektrischen Wicklungen zu erhalten. Die Herstellung derartiger dichter Leiterdurchführungen wird vor allem auch noch dadurch erschwert, daß beim Lauf der elektrischen Maschinen zusätzlich Schwingungen auftreten. Dadurch sind die zur Verwendung kommenden Dichtungs- und Isolierelemente außer rein statischen auch dynamischen Kräften ausgesetzt. Ferner müssen zur Durchbildung der Leiterdurchführung die durch Wärmespannungen hervorgerufenen Kräfte berücksichtigt werden.

Es sind bereits Leiterdurchführungen für derartig hohe Beanspruchungen bekannt. Bei diesen wirkt es sich jedoch nachteilig aus, daß der abzudichtende Druck im allgemeinen die Kaltfließgrenze des zur Anwendung kommenden Isolier- und Abdichtungsmaterials nicht überschreiten darf, da sonst dieses Material zwischen Leiter und der Begrenzungswand der durch das Maschinengehäuse geführten Bohrung herausfließt. Deshalb ist bei diesen bekannten Leiterdurchführungen die Allordnung eines besonderen, aus einem leitenden Werkstoff bestehenden Druckgliedes erforderlich, zwischen dessen einer Stirnseite und einem von der Gehäusebohrung gebildeten Schulteransatz ein der Dauerverformung widerstehender Isolierstoff vorzusehen ist. Bei Überschreiten der Kaltfließgrenze des Abdichtungs- und Isoliermaterials kann deshalb nur der undeformierbare Isolierstoff als Abdichtung der Leiterdurchführung dienen. Eine gasdichte Abdichtung ist jedoch hiermit nicht erzielbar.

Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Leiterdurchführung zu schaffen, die den genannten Anforderungen gewachsen ist und in ihrer Durchbildung derart gehalten ist, daß ihr die im Elektromotorenbau üblichen Werkstoffe zugrunde gelegt werden können, und daß sie gleichzeitig einen einfachen Aufbau besitzt, damit zu ihrer Durchführung keine besonderen Maßnahmen berücksichtigt zu werden brauchen, ohne daß sich die bei den bekannten Leiterdurchführungen auftretenden Mangel einstellen.

Nach der Erfindung wird dies erreicht, indem der durch das Motorengehäuse geführte Leiter in bekannter Weise von Isolierhülsen umgeben ist, wobei im mittleren Bereich der Leiterdurchführung ein aus einem verformbaren Isolierstoff bestehender Abdichtkörper angeordnet ist, der einerseits von den aus einem nicht verformbaren Isolierwerkstoff hergestellten Isolierhülsen und andererseits von der Wand der Gehäusebohrung sowie dem Leiter vollkommen ein-Gas- und flüssigkeitsdichte elektrische

Leiterdurchführung

für unter hohem Druck

und höher Temperatur

stehende elektrische Antriebsmaschinen;

Anmelder:

Klein, Schanzlin & Becker A. G., Frankenthal (Pfalz), Johann-Klein-Str. 4-9

Horst-Günter Halt, Pegnitz (OFr.),: ist als Erfinder genannt worden

geschlossen und begrenzt ist, und die zwischen Leiter und Abdichtkörper einerseits und zwischen Dichtungskörper und Gehäusewand andererseits erforderliehe Abdichtkraft in bekannter Weise von einer -der Isolierhülsen übertragen wird, derart, daß durch Überschreiten der Kältfließgrenze des Materials des Dichtungskörpers jedes Raumelement des Dichtungskörpers annähernd der gleichen Druckspannung unter-Hegt. Diese Ausbildung der Leiterdurchführung hat gegenüber ähnlichen Leiterdurchführungen den besonderen Vorteil, daß durch die an jeder Stelle des Dichtungskörpers annähernd gleiche Druckspannung die zwischen dem Dichtungskörper und dem Leiter und der Gehäusewand wirkende Abdichtkraft an jeder Stelle die gleiche Größe besitzt. Die gleichmäßige Verteilung der Abdichtkraft ist von bestimmender Bedeutung für eine dichte Leiterdurchführung bei den vorliegenden hohen Beanspruchungen. Gleichzeitig erlaubt die erfindungsgemäße Leiterdurchführung die vorteilhafte Verwendung von deformierbaren Werkstoffen für den Abdichtkörper, ohne daß die Gefahr besteht, daß dieser Werkstoff zwischen Leiter und der von der Gehäusebohrung gebildeten Begrenzungswand herausfließt. Die Leiterdurchführung gestaltet sich besonders vorteilhaft, wenn die hierfür erforderliche Bohrung durch das Maschinengehäuse kurz vor dem unteren Ende abgesetzt wird, so daß eine Auflagefläche entsteht, auf der sich eine entsprechend ausgebildete untere Isolierhülse abstützt, während der obere Teil der Durchbohrung mit einem Gewinde versehen wird, in das eine die Druckkraft für den Dichtungskörper erzeugende Gewindebüchse eingeschraubt wird, deren Stirnseite auf eine obere,

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entsprechend abgesetzte isolierhülse einwirkt. Im Be- ■/, reich der Abdichtstelle ist vorteilhafterweise der Leiter mit umlaufenden Rillen versehen, in die sich beim Zusammendrücken des Dichtungskörpers dieser mit seiner Innenfläche eindrückt. Dadurch findet gleich- ,5. zeitig eine axiale Fixierung des Leiters statt.
^!'^: _rIn.;dei/Zeichnung 1st ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung veranschaulicht einen'Schnitt durch ein Motorgehäuse an der Stelle der Leiterdurchführung, ■■· ■ _; ,··

Der mit 1 bezeichnete ,Leiter ist rn.it.iden aus einem nicht verformbaren Isolierstoff/bestehenden Isolierhülseri 2 und 3 umgeben.,Zwischen:den -.einander zugekehrten Stirnseiten 4 und 5 der Isolierhülsen ist der aus einem verformbaren Werkstoff bestehende Dichtungskörper 6 !angeordnet. Die Stirnseiten des Dichtungskörpers haben im eingebauten Zustand die gleichen Abmessungen wie die entsprechenden Stirnseiten der Isolierhülsen. Die im Maschinengehäuseteil 7 verlaufende Bohrung 8 ist am unteren Ende 9 abgesetzt, so daß eine Auflagefläche 10 für die untere Isol !erhübe" !entsteht/ die hierfür entsprechend abgesetzt ist. Die obere Isolierhülse 2 ist ebenfalls zur Bildung einer Auflagefläche 11 abgesetzt. Auf der Auflagefläche 11 sind zwei Zwischenringe 12 und 13 aufgelegt, auf die die im Motor engehäuseteil eingeschraubte ■■ ■ Gewindehülse 14 über ihre Stirnfläche 15 die.Abdichtkraft überträgt; von wo sie-weiter auf die Isolierhülse 2 und auf den ;Dichtungskörper 6 geleitet wird. An der Abdichtstelle ist der Leiter 1 mit umlaufenden Rillen 16 versehen, in die die innere Fläche des ; Dichtungskörpers eingepreßt ist, wodurch der Leiter in Axialrichtung fixiert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Gas- und flüssigkeitsdichte elektrische Leiterdurchführung für unter hohem Druck und hoher ; : Temperatur- stehende elektrische Antriebsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter in bekannter Weise mit Isolierhülsen umgeben ist, wobei im . mittleren Bereich der Leiterdurchführung ein aus einem verformbaren Isolierstoff bestehender' Abdichtkörper angeordnet ist, der einerseits von den aus einem nicht verformbaren Isolierwerkstoff hergestellten Isolierhülsen und andererseits von der Wand der Gehäusebohrung sowie dem Leiter vollkommen eingeschlossen und begrenzt ist, und die zwischen Leiter und Abdichtkörper einerseits und zwischen Dichtungskörper und Gehäusewand andererseits erforderliche Abdichtkraft in bekannter Weise von einer der Isolierhülsen übertragen ,wird, derart, daß durch Überschreiten der Kaltfließgrenze des Materials des Dichtungskörpers jedes Raumelement: annähernd der gleichen Druckspannung unterliegt.

2. Leiterdurchführung ' nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Durchführung .des Leiters erforderliche Durchbohrung im Maschinengehäuse kurz vor ihrem unteren Ende abgesetzt ist, so daß eine Auflagefläche- für¹ die entsprechend abgesetzte untere Isolierhülse: entsteht, während der obere Teil der Gehäusedurchbohrung· mit einem Schraubgewinde versehen ist, in; das eine die Abdichtkraft für den Dichtungskörper erzeugende Gewindebüchse ■ einschraubbar ist, deren untere Stirnseite auf die obere entsprechend abgesetzte Isolierhülse einwirkt.; _;; ·■ ■■ _;

3. Leiterdurchführung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß. der Leiter an der Abdichtstelle in bekannter Weise mit umlaufenden Rillen versehen ist. ,:. , ■

35 In Betracht gezogene Druckschriften.:
Deutsche Patentschrift Nr. 921 511. ■

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen