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Gerät zur Untersuchung mit Röntgenstrahlen unter Benutzung von Bildverstärker
und Fernsehkamera Die Untersuchung mittels Röntgendurchleuchtung hat in den letzten
Jahren durch die Verwendung eines Bildverstärkers eine wesentliche Verbesserung
erfahren. Mit Hilfe dieses Bildverstärkers wird die Leuchtschirmhelligkeit um ein
bis zwei Zehnerpotenzen vergrößert; die Betrachtung des Leuchtschirmbildes kann
im hellen Raum ohne Adaptation vor sich gehen. Dieser Einrichtung haften jedoch
noch gewisse Mängel an, die zum Teil in den Abmessungen des Bildverstärkers begründet
sind, die eine gewisse Unhandlichkeit mit sich bringen. Will man z. B. eine derartige
Einrichtung in der chirurgischen Diagnostik verwenden. so wird es meist nicht möglich
sein, daß der Chirurg selbst während seiner Arbeit am Patienten die Röntgenkontrolle
ausübt, ohne seine Stellung zu verändern.
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Diesem Mangel könnte durch die zusätzliche Verwendung einer Fernseheinrichtung
abgeholfen werden. Man könnte den Fernsehschirm so anordnen, daß der Chirurg nur
kurz vom Eingriffsfeld aufzublicken braucht, um sich in jedem Augenblick von dem
durch Röntgenkontrolle erkennbaren Fortschritt seiner Arbeit überzeugen zu können.
Diesbezügliche Vorschläge sind bereits gemacht worden. Man hat auch mit mehr oder
weniger behelfsmäßigen Mitteln unter Verwendung an sich für andere Zwecke vorgesehener
Einrichtungen Röntgenbilder unmittelbar mit der Fernsehkamera übertragen. Ein derartiger
behelfsmäßiger Aufbau ist aber für einen praktischen Einsatz, etwa im Chirurgiebetrieh,
unbrauchbar.
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Der Erfinder hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit Bildverstärker und Fernsehkamera zu schaffen, das bei beliebig gelagertem Patienten
die Einstellung jeder gewünschten Röntgenstrahleneinrichtung leicht und schnell
ermöglicht. Erfindungsgemäß ist ein Gerät zur Untersuchung mit Röntgenstrahlen unter
Benutzung von Bildverstärker und Fernsehkamera so aufgebaut, daß die Fernsehkamera
mit horizontal liegender optischer Achse möglichst nahe an einem standfesten Träger
angebracht und an der Eingangsseite der Kamera der Bildverstärker mit zur optischen
Achse der Kamera senkrechter optischer Achse bei Spiegelübertragung des Bildes angebracht
ist, während sich an der gegenüberliegenden Seite der Kamera ein zweckmäßigerweise
im Raum abgekröpfter Arm befindet, der an seinem Ende die Röntgenröhre bzw. eine
aus Transformator und Röntgenröhre bestehende Einheit trägt.
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Dabei kann der Bildverstärker unter entsprechendem Gewichtsausgleich
um die optische Achse der Kamera schwenkbar sein. Eine gleiche Schwenkbewegung kann
auch für den Röhrentragarm vorgesehen sein.
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Um die einmal eingestellte Zentrierung zwischen Röhre und Bildverstärker
bei der Schwenkbewegung
aufrechtzuerhalten, können der Bildverstärker bzw. sein Tragstück
und der Röhrentragarm durch eine gegebenenfalls gekröpfte Stange miteinander gekuppelt
sein.
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Durch die Erfindung ist ein Gerät geschaffen, mit dem das Röntgenstrahlenbündel
in jede beliebige Richtung zum Patienten eingestellt werden kann, wobei Vorsorge
getroffen ist, daß sich die relativ schwere und voluminöse Fernsehkamera an einer
möglichst standfesten, erschütterungsfreien Stelle des Gerätes befindet, bei den
Schwenkbewegungen zwecks Einstellung des Strahlenbündels zum Patienten im wesentlichen
unverändert stehenbleibt, vor allem nie ihre horizontale Lage verläßt, unter Beibehaltung
dieser Lage gehoben und gesenkt und in unmittelbarer Nachbarschaft der vertikalen
Achse des Trägers in ihrer horizontalen Ebene geschwenkt werden kann. Bei vielseitigster
Einstellmöglichkeit der Röntgenstrahlenrichtung bleibt also die Fernsehkamera im
Interesse einer ungestörten jederzeitigen Betriebsbereitschaft im wesentlichen in
Ruhe.
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Ein Gerät gemäß der Erfindung ist im wesentlichen schematisch unter
Fortlassung näherer Einzelheiten in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung des Gerätes, Fig. 2
eine Draufsicht auf das Gerät in Verbindung mit einem Patientenlagerungstisch, eingestellt
für eine Ouerdurchleuchtung eines Patienten, Fig. 3 eine Seitenansicht des gemäß
Fig. 2 eingestellten Gerätes in Längsrichtung des Tisches, Fig. 4 eine Seitenansicht
des Gerätes in Längsrichtung des Tisches, eingestellt für eine Durchleuchtung von
oben nach unten.
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Auf einem mit Rollen 1 versehenen Fuß 2 steht eine Säule 3, an der
ein Schlitten 4 in der Höhe verstellbar und um die Säule als Achse drehbar ist.
Die schwerelose Höhenverstellung kann durch ein in der Säule hängendes Gegengewicht,
einen Federgewichtsausgleich od. dgl. erreicht sein. Es kann aber auch eine elektromotorische
oder hydraulische Heb- und Senkvorrichtung vorgesehen sein. Unmittelbar an dem Schlitten
ist eine Fernsehkamera 5 mit horizontal gelagerter optischer Achse fest angebracht.
An der Eingangsseite der Kamera ist ein Bildverstärker 6 angeordnet, und zwar zur
Verkürzung der Längsausdehnung des Systemes so, daß seine optische Achse senkrecht
zur optischen Achse der Kamera steht und das verstärkte Leuchtschirmbild über einen
Spiegel (nicht dargestellt) in die Kamera fällt.
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Um dem Gerät eine möglichst große Beweglichkeit für die Einstellung
jeder gewünschten Strahlenrichtung zu geben, ohne daß dabei die Fernsehkamera ihre
Lage verändert, ist Vorsorge getroffen, daß der Bildverstärker 6 um die optische
Achse der Ramera 5 schwenkbar ist. Ein diesbezüglicher Träger 7 ist so ausgebildet,
daß er gleichzeitig als Gewichtsausgleich gegenüber der Schwellkachse dient.
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Auf der anderen Seite der Kamera ist, um einen mit ihrer optischen
Achse gleichachsigen Zapfen 8 schwenkbar, ein Arm 9 angeordnet, der an seinem freien
Ende das Gehäuse 10 mit der Röntgenröhre, zentriert auf den Bildverstärker, trägt.
Der Arm ist im Raum abgekröpft (Fig. 3), um Behinderungen beim Lagern des Patienten
und Einstellen der Strahlenrichtung auszuschließen. Ein Gegengewicht 11 sorgt für
den Gewichtsausgleich gegenüber der Schwenkachse.
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Damit die Zentrierung von Röntgenröhre und Bildverstärker beim Einstellen
jeder beliebigen Strahlenrichtung erhalten bleibt. ist der Träger 7 des Bildverstärkeres
6 mit dem Röhrentragarm 9 durch eine Stange 12 gekuppelt, die auch gekröpft ist
(Fig. 1), um eine vertikale Strahlenridltung einstellen zu könnten.
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In den Fig. 2 bis 4 ist das Gerät in zwei verschiedenen Einstellungen
in Verbindung mit einem Patientenlagermigstisch 13 dargestellt, und zwar in den
Fig. 2 und 3 bei horizontalem Strahlengang und in Fig. 4 bei vertikalem Strahlengang.
Aus Fig. 3 ist die Notwendigkeit der räumlichen Kröpfung des Röhrentragarmes 9 ersichtlich.
Um aus einer Einstellung nach Fig. 3 in eine Einstellung nach Fig. 4 zu kommen.
braucht nur die Röhre-Bildverstärker-Einheit 10, 9, 12, 7, 6 um die Kameraachse
um 90 nach oben geschwenkt, der Schlitten 4 an der Säule 3 gesenkt und
um sie um
900 gedreht zu werden, so daß der Bildverstärker unter die Tischplatte 13 einschwenkt.
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Die beiden als Beispiel gewählten Einstellmöglichkeiten des Gerätes
zeigen, daß es trotz der an sich schweren und umfangreichen Geräteteile durch die
zweckmäßige Anordnung gemäß der Erfindung gelungen ist. ein leicht zu handhabendes
einheitliches Röntgenuntersuchungsgerät zu schaffen, mit dem beliebig gelagerte
Patienten horizontal, vertikal und beliebig schräg durchleuchtet und die Leuchtschirmbilder
an jeder beliebigen Stelle im Raum oder auch beliebig außerhalb sichtbar gemacht
werden können.
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PTENTNSPOC: 1. Gerät zur Untersuchung mit Röntgenstrahlen unter Benutzung
von Bildverstärker und Fernsehkamera. dadurch gekennzeichnet, daß die Fernsehkamera
mit horizontal liegender optischer Achse möglichst nahe an einem standfesten, gegebenenfalls
verfahrbaren Träger angebracht und an der Eingangsstelle der Kamera der Bildverstärker
mit zur optischen Achse der Kamera senkrechter optischer Achse bei Spiegelübertragung
des Bildes angeordnet ist, während sich an der gegenüberliegenden Seite der Kamera
ein zweckmäßigerweise im Raum abgekröpfter Arm befindet, der an seinem Ende die
Röntgenröhre trägt.