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Stativ für eine Röntgenröhre und einen aus einem Bildverstärker mit
optischem Instrument zum Betrachten des Bildschirms bestehenden Strahlenfänger
Bei
der Durchführung einer medizinischen Behandlung mittels Röntgenstrahlen unter Zuhilfenahme
einer Vorrichtung zur Fluoreskopie ist es ein Erfordernis, daß der Patient nicht
mehr als notwendig den Strahlen ausgesetzt wird. Infolgedessen
ist die Helligkeit
des Fluoreszenzbildes sehr gering und es muß dafür gesorgt werden, daß möglichst
wenig anderes Licht als die Schirmlumineszenz in das Auge des Beschauers fällt.
Infolge der Entwicklung des Bildverstärkers zu einem für die Behandlung mit Röntgenstrahlen
brauchbaren Instrument ist es nicht mehr in allen Fällen notwendig, daß diese Behandlung
im Dunkeln vor sich geht Der Bildverstärker ist ein Strahlenfänger in Form einer
Entladungsröhre, in der das Röntgenbild durch Elektronenstrahlen auf einen Lumineszenzschirm
übertragen und in ein Bild größerer Helligkeit um-
gewandelt wird, das betrachtet
werden kann, ohne daß durch vorherigen Aufenthalt in einer dunklen Umgebung die
Augenempfindl ichkeit vergrößert worden ist. Die zu diesem Zweck ausreichende Bildhelligkeit
kann sogar mit einer Röhrenbelastung erzeugt werden, die niedriger ist als bei der
Verwendung eines Durchleuchtungsschirmes.
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In dieser Hinsicht ergibt die Anwendung eines Bildverstärkers einen
wesentlichen Vorteil. Einen Nachteil bildet jedoch der verhältnismäßig kleine, meist
kreisförmige Schirm im Bildverstärker (in der Größe von annähernd 12 cm), auf dem
das von den Röntgenstrahlen entworfene Bild aufgenommen wird. Dies hat seine Ursache
in der zulässigen Länge der Röhre, weil bei der heutigen Lage der Entwicklung der
elektronenoptischen Projektion das elektronenoptische Abbildungssystem, mittels
dessen, ohne allzu große Fehler abgebildet werden kann, einen beschränkten Offnungswinkel
aufweist.
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Die Länge des Bildverstärkers darf nicht zu groß werden, weil der
Untersucher Gelegenheit haben muß, mit dem Patienten zu manipulieren, um ihn in
eine für die Behandlung vorteilhafte Lage zu bringen.
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Wird bei der direkten Fluoreskopie das zu untersuchende Gebiet nicht
ganz -vom Schirm überstrichen, so bewegt man den Schirm, und erforderlichenfalls
die Röntgenröhre, in verschiedenen Richtungen senkrecht zum Zentralstrahl des von
der Röntgenröhre gelieferten Strahlenbündels, um dieses Gebiet abzusuchen. Dabei
ist es meist nicht erforderlich, den Kopf zu wenden, sondern man braucht nur mit
den Augen die Bewegung des Schirms mitzumachen. Bei der Anwendung des Bildverstärkers
bringt dies mit sich, daß der Kopf des Untersuchenden die gleichen Bewegungen vollführen
muß, um den kleinen Bildschirm nach wie vor betrachten zu können, weil die Stelle
des Auges an die Schauöffnung des Bildverstärkers gebunden ist. Die Vollführung
dieser Bewegungen, die zu einer Verschiebung von etwa 30 cm führen können, ist sehr
ermüdend, besonders beim Mitmachen der senkrechten Verschiebung. Dabei wird es außerdem
besonders schwierig, beim Schauen nach dem Bildschirm des Bildverstärkers durch
eine optische Vergrößeiungsvorrichtung, was die Beurteilung des entworfenen Bildes
verbessert, das Auge an der richtigen Stelle vor der Schauöffnung des optischen
Instrumentes zu halten.
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Die Erfindung betrifft ein Stativ zum Abstützen der Röntgenröhre
und des aus einem Bildverstärker mit optischem Instrument zum Betrachten des Bildschirmes
bestehenden Strahlenfängers, das derart eingerichtet ist, daß ein großer Bereich
überstrichen werden kann, ohne daß dem Untersuchenden besondere Anstrengung zugemutet
wird.
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Erfindungsgemäß sind die Röntgenröhre und der Strahlenfänger durch
einen Träger starr miteinander verbunden und der Träger ist um eine waagerechte,
auf der von der Röntgenröhre abgewendeten Seite des Strahlenfängers liegenden Achse
schwenkbar. Infolge der Schwenkung der Röhre um diese Achse verschiebt sich auch
die Schauöffnung des optischen Elementes, wobei der Abstand der Schwenkachse von
dem Strahlenfänger derart bemessen ist, daß diese Verschiebung annähernd der natürlichen
Verschiebung des Auges infolge der sich beim Erfassen des Zentralstrahls des von
der Röntgenröhre erzeugten Strahlenbündels ändernden Blickrichtung entspricht.
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Ohne den Kopf zu bewegen, kann man die Blickrichtung des Auges um
einen kleinen Winkel ändern. Dieser Fall tritt ein, wenn die Drehachse den Zentralstrahl
an der für das Auge des Beschauers bestimmten Stelle schneidet, also im allgemeinen
dicht vor der Linse, welche die Schauöffnung des optischen Instrumentes bildet.
Größere Schwenkungen des Zentralstrahls als diejenigen, die auf diese Weise leicht
mitgemacht werden können, machen es erwünscht, daß die Drehachse auf die Stelle
gerichtet ist, an der sich der Atlas, d. h. der Drehpunkt der Kopfbewegung des Untersuchers,
befindet. Diese Stelle liegt um annähernd I5 cm niedriger als die Schauöffnung,
wo sich das Auge des Beschauers beim Betrachten des Bildes befindet, und hat einen
Abstand in waagerechtem Sinne von annähernd 15 cm von ihr. Schließlich kann die
Drehachse derart gerichtet sein, daß besonders bei großen Abweichungen eine kleine
Bewegung des Qberkörpers erforderlich ist. Vermieden werden muß, daß die senkrechte
Verschiebung der Schauöffnung größer ist, als die natürliche Verschiebung des Auges
in dieser Richtung beim Erfassen des Zentralstrahls.
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Das Mitmachen der waagerechten Verschiebung des Zentralstrahls des
Röntgenstrahlenbündels beim Absuchen des zu durchleuchtenden Bereiches ist weniger
ermüdend, als das Mitmachen der Bewegungen im senkrechten Sinne, aber trotzdem ist
es empfehlenswert, das Stativ gemäß der Erfindung derart auszubilden, daß auch dabei
die erforderlichen Körperbewegungen auf ein Mindestmaß gebracht werden. Nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist der Träger für die Röntgenröhre und der Strahlenfänger
drehbar um eine senkrechte Achse in der durch den Zentralstrahl geführten Ebene
und schneidet diese Achse die waagerechte Drehachse.
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Es sind bereits Vorrichtungen für Untersuchungen mit Röntgenstrahlen
bekannt, bei denen die Röntgenröhre durch einen Träger starr mit dem Strahlenfänger
verbunden und der Träger um eine waagerechte und eine senkrechte Achse schwenkbar
angeordnet ist. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit einer beliebigen Einstellung
der Bestrahlungsachse, um die Strahlen in geeigneter Richtung auf einen zu behandelnden
Körperteil lenken zu können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Stativs nach der
Erfindung dargestellt.
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Die Vorrichtung wird von einem Stuhl getragen, dessen Sitz I um eine
senkrechte Achse 2 drehbar und an einer sich auf eine Grundplatte 4 stützenden Säule
3 befestigt ist. An dem Sitz ist mittels zweier Geländerdocken 5 und 6 eine Rückenlehne
7 befestigt. An einer der Docken 5 ist das Stativ befestigt, das bei Drehung des
Sitzes 1 diese Bewegung mitmacht. Zur Befestigung dienen zwei Klemmen 8 und 9, welche
die Säule Io umfassen und sie fest mit der Docke 5 verbinden. Das obere Ende der
Säule hat einen abgebogenen Teil mit einem Drehpunkt II am Ende, der als Kugellager
zum Abstützen des Trägers 12 ausgebildet ist. Die
Form der Säule
ist ziemlich willkürlich gewählt.
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Es braucht nur dafür gesorgt zu werden, daß die durch den Drehpunkt
II geführte waagerechte Achse an der Stelle liegt, die zur Betätigung des Geräts
am vorteilhaftesten ist. In der Figur ist der Drehpunkt derart gewählt, daß die
Drehachse durch das Auge gerichtet ist, mit dem die Person, die sich auf den Stuhl
gesetzt hat, die Untersuchung vornimmt.
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Diese Untersuchung vollzieht sich mittels des Röntgenbildverstärkers
I3, der gemeinsam mit der Röntgenröhre 14 starr mit dem Träger 12 verbunden ist.
Letzterer ist zu diesem Zweck mit einem Arm 15 versehen, der ein Klemmband I6 trägt,
an dem der Bildverstärker I3 befestigt ist. An einem gleichfalls mit einem Klemmband
18 versehenen zweiten Arm I7, ist die Röntgenröhre 14 befestigt.
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Zwischen dem Bildverstärker I3 und dem Strahlenhohlkegel I9, der vor
der Strahlenaustrittöffnung der Röntgenröhre angebracht ist, wird der zu behandelnde
Patient angeordnet. Der Bildverstärker I3 ist mit einer optischen Schauvorrichtung
20 versehen, die in Höhe des Auges des Beschauers angeordnet ist.
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Bei der Behandlung wird die Röntgenröhre in der senkrechten Ebene
geschwenkt. Infolge der Lage der durch den Punkt II geführten Drehachse vollführt
der Bildverstärker auch eine Schwenkung um den gleichen Winkel, aber die Verschiebung
der Schauöffnung 20 kann leicht durch das Auge des Beschauers mitgemacht werden,
der dabei nur den Kopf etwas vornüber oder hintenüber zu bewegen braucht. Zum Vollführen
der Bewegung der Röhre ist der Träger jenseits des Drehpunktes II verlängert und
am Ende mit einer Stange 2I versehen, die drehbar an einer zweiten Stange 22 befestigt
ist.
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Die Verbindung 23 mit dem Träger ist auch drehbar ausgebildet.
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Mit der Stange 22 ist eine Fußstütze 24 fest verhunden. Letztere
ist in einem auf der Grundplatte 4 angebrachten Lager drehbar. Beim Vornüberbewegen
der Fußstütze wird das andere Ende der Stange 22 gehoben und diese Bewegung wird
auf den Träger I2 übertragen. Infolgedessen verschiebt sich die Röntgenröhre 14
abwärts, wodurch der Zentralstrahl schräg nach oben gerichtet wird. Ein Rückwärtsbewegen
der Fußstütze24 bewirkt, daß sich die Röhre 14 aufwärtsbewegt. Diese Bewegungen
werden dadurch ermöglicht, daß das Gewicht der verschiedenen am Träger befestigten
Teile durch Federn ausgeglichen ist. Diese Federn verbinden den Querarm 27 am Träger
12 mit einem festen Arm 28 der Säule 10. Zum Ausgleich können auch am Träger 12
oder an der Stange 22 befestigte Gewichte verwendet werden.
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Infolge der Befestigung des Stativs an der Rückenlehne des Drehstuhls
macht es auch die Drehbewegung um die senkrechte Achse 2 mit.
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Infolgedessen entsteht eine Schwenkung der Röntgenröhre in der waagerechten
Ebene. Die beiden Bewegungen ermöglichen es, eine wesentlich größere Oberfläche
abzusuchen, als von dem Röntgenstrahlenbündel umfaßt wird.