DE1063114B

DE1063114B - Verfahren zum Bedrucken von Leinoelwachstuchen

Info

Publication number: DE1063114B
Application number: DEB31769A
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Kuhn
Original assignee: JH Benecke GmbH
Current assignee: JH Benecke GmbH
Priority date: 1954-07-09
Filing date: 1954-07-09
Publication date: 1959-08-13

Description

Verfahren zum Bedrucken von Leinölwachstuchen Die bis jetzt zum Bedrucken von Leinölwachstuchen gebräuchlichen Farben sind meist auf der Grundlage von Leinöl und Manganfirnis aufgebaut. Sie besitzen den großen Nachteil, daß sie nur sehr langsam trocknen und die bedruckten Bahnen mehrere Stunden in Kammern erhitzt werden müssen.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man bei der Herstellung von bedruckten Leinölwachstuchen als Druckfarben solche verwendet, die als Bindemittel Polymerisate oder Mischpolymerisate des Vinylchlorids enthalten. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Lösungen solcher Polymerisate oder Mischpolymerisate, z. B. in Cyclohexanon unter Zusatz von Weichmachern, sich vorzüglich zum Bedrucken von Leinölwachstuchen eignen.
Als Farbstoffe, welche mit den erfindungsgemäß anzuwendenden Bindemitteln zum Bedrucken von Leinölwachstuchen Verwendung finden, kommen sowohl organische als auch anorganische Farbstoffe oder Pigmente in Betracht.
Die erfindungsgemäß bei der Herstellung von bedruckten Leinölwachstuchen anzuwendenden Druckfarben trocknen innerhalb kürzester Zeit, meist schon nach Sekunden, ohne daß ein Erwärmen der bedruckten Ware nötig ist. Diese Eigenschaft wirkt sich besonders beim Mehrfarbendruck günstig aus.
Ferner ergibt sich als weiterer Vorteil, daß beim Aufrollen der Gewebebahn, die zumeist aus einem Barchentgewebe mit geraubter Rückseite besteht, ein Festkleben von Gewebefusseln unmöglich wird, wodurch lästige Störungen beim Lackieren vermieden werden. Der transparente Schlußstrich bzw. -lack haftet auch auf den bedruckten Stellen ausgezeichnet. Die Bruchfestigkeit der gedruckten Stellen ist die gleiche wie der nicht bedruckten.
Außerdem werden nach dem neuen Verfahren Leinölwachstuche erhalten, die leuchtendere und kräftigere Farbtöne aufweisen.
Druckfarben, die Pasten aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids enthalten, sind an sich bekannt. Solche Druckfarben hat man bisher jedoch nur zum Bedrucken von Folien oder Flächen aus Polyvinylchlorid, also artgleichem Material, verwendet.
Die neue Erkenntnis, daß man zum Bedrucken von Leinölwachstuchen Druckfarben verwenden kann, die als Bindemittel Polymerisate oder Mischpolymerisate des Vinylchlorids enthalten, und dabei Erzeugnisse erhält, die gegenüber den bisher bekannten bedruckten Leinölwachstuchen leuchtendere und kräftigere Farbtöne ergeben, war überraschend, da die Leinölwachstuchgrundlage gegenüber den Polymerisaten oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids artfremd ist. Zur Herstellung der Druckfarbe wird das Polymerisat unter Rühren mehrere Stunden so. lange in dem Lösungsmittel, vorzugsweise Cyclohexanon, auf etwa 80° C erwärmt, bis es gelöst ist.
Der Weichmacher kann gegebenenfalls zuvor mit dem Lösungsmittel vermischt werden, er kann aber auch erst nach erfolgter Lösung zugesetzt werden. Es können die für Polyvinylchlorid als Weichmacher bekannten Ester verwendet werden, z. B. Dioctylphthalat. Man kann der Lösung ferner einen Stabilisator zusetzen.
Zum Bedrucken von Leinölwachstuchen eignen sich mit besonderem Vorteil die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Druckfarben.
Beispiel 1 Eine für Druckfarben geeignete Lösung enthält z. B. 48,0 Teile Polyvinylchlorid, 20,5 Teile Dioctylphthalat, 0,8 Teile Stabilisator und 360,0 Teile Cyclohexanon.
Beispiel 2 250,0 Teile einer 20o/oigen stabilisierten Lösung von Polyvinylchlorid in Cyclohexanon werden mit 21,5 Teilen Dioctylphthalat, 170,0 Teilen Cyclohexanon und 50,0, Teilen Pigment gut verrührt, gemahlen und gegebenenfalls noch mit etwas Cyclohexanon oder Aceton verdünnt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Bedrucken von Leinölwachstuchen, dadurch gekennzeichnet, daß man Druckpasten verwendet, die aus Lösungen von gegebenenfalls weichgestellten und stabilisierten Polymerisaten oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids und anorganischen oder organischen Farbstoffen oder Pigmenten bestehen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 829 587, 898 907; britische Patentschrift Nr. 426 805; französische Patentschrift Nr. 926 019; L. B i s e r en s, »Die neuesten Fortschritte in der Anwendung der Farbstoffe«, Bd. 3, 1949, S. 19 und 51; »Textile Manufacturer«, 1952, S. 541.