DE1062864B

DE1062864B - Verfahren zur Herstellung von Schmierfetten

Info

Publication number: DE1062864B
Application number: DEN15986A
Authority: DE
Inventors: Jack William Armstrong; Harold Albert Woods
Original assignee: Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Current assignee: Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Priority date: 1957-12-16
Filing date: 1958-12-15
Publication date: 1959-08-06
Also published as: US2915470A; CH396273A; NL111386C; BE573901A; GB846223A; FR1215999A

Description

C 1OM 169/00D30

BUNDESREPUBLIK. DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl. 23

INTERNAT. KL. C 10 Hl C JO/Ul

AUSLEGESCHRIFT 1062 864

N15986IVc/23c

ANMELDETAG: 15. DEZEMBER 1958

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AüSLEGESCHRIFT:

6.AUGUST 1959

Auf Grund der erhöhten Geschwindigkeiten von Maschinen und Motoren, der Entwicklungen auf dem Gebiet der Düsenantriebsaggregate und der Atomenergie als Energiequelle benötigt man Schmierfette, die bei immer höheren Temperaturen ihren Dienst erfüllen müssen. Zur Bereitstellung geeigneter Schmierfette ging die Technik von Schmierfetten auf Mineralölbasis, die mit Metallseifen langkettiger Fettsäuren gedickt wurden, auf Schmierfette über, die thermisch stabilere synthetische Schmieröle, beispielsweise aliphatische Diester oder Silikonpolymere, enthielten, die mit derartigen Seifen oder mit anorganischen kolloidalen Stoffen, wie Kieselsäuregele oder Tonen, verdickt waren. Es gibt jedoch praktisch keine Schmierfette, die über einen längeren Zeitraum bei Arbeitstemperaturen bis zu 200 bis 235° C befriedigend ihren Dienst erfüllen.

Einer der wichtigsten neueren Fortschritte in der Technik der Herstellung von Schmierfetten, die sich für hohe Arbeitstemperaturen eignen, bestand in der Verwendung von gewissen organischen, auch als Pigmente bekannten Verbindungen als Verdickungsmitteln. Bis jetzt wurden derartige Verdickungsmittel enthaltende Schmierfette nach Verfahren hergestellt, wie sie im allgemeinen zur Herstellung von Schmierfetten dienten, die Seifen oder anorganische kolloidale Stoffe als Verdickungsmittel enthielten. Die wesentlichen Stufen bei diesen Herstellungsverfahren bestanden im Mahlen der schmierfettbildenden Bestandteile, z. B. in einer Kolloidmühle, einer Dreirollenmühle oder einer ähnlichen Vorrichtung, oder im Rühren und Erhitzen der Bestandteile zur Herbeiführung der Schmierfettstruktur. Derartige Maßnahmen wurden jedoch zur Herstellung von Schmierfetten mit diesen Verdickern ohne Verwendung allzu großer Mengen an diesen Stoffen als unzureichend befunden. Da diese Verdicker etwa 20- bis lOOmal so teuer sind wie die Seifen, ist es einleuchtend, daß Schmierfette, die nach den bekannten Verfahren hergestellt werden, in den Gestehungskosten sehr teuer kommen. Infolgedessen ist jedes Verfahren willkommen, das ein Schmierfett bestimmter Konsistenz liefert, wobei der Anteil des benötigten Verdickers bzw. Pigments erniedrigt werden kann.

Nach der vorliegenden Erfindung besteht ein Verfahren zur Herstellung von Schmierfetten in

a) Mischen eines hydrophoben Schmieröles mit einer wäßrigen Suspension eines wasserunlöslichen Verdickers der unten näher gekennzeichneten Art,

b) Leiten der auf diese Weise gebildeten Mischung in der Form eines Films mit einer Dicke zwischen 0,025 und 0,5 mm über eine Oberfläche mit einer Temperatur zwischen 150 und 180° C, wobei der Film auf der Oberfläche mit Hilfe von Messern, die an der Berührungsstelle mit der Mischung eine Geschwindigkeit von 300 bis 3000 m/Min, haben, einer scherenden Behandlung unter-Verfahren zur Herstellung
von Schmierfetten .

Anmelder:

N,. V. De Bataafsche Petroleum
Maatschappij, Den Haag

Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls

und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,

Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Dezember 1957

Jack William Armstrong, Concord, Calif.,

und Harold Albert Woods, Martinez, Calif. (V. St. Α.),

sind als Erfinder genannt worden

worfen wird und die Verweilzeit der Mischung an der Oberfläche zwischen 1 und 30 Sekunden beträgt,

c) Bringen der Mischung in eine statische Wärmebehandlungszone, in der die Mischung für 0,25 bis

4 Stunden bei einer Temperatur von 120 bis 290⁰C erhitzt wird, und

d) Unterwerfen der praktisch wasserfreien Mischung an eine scherende Behandlung.

In der Zeichnung wird ein Wasser- und Verdickerteilchen enthaltender Preßkuchen aus dem Behälter 1 zusammen mit Schmieröl aus einem Behälter 2 in den Hohlzylinder 3, vorzugsweise an seiner inneren Wandung eingeführt, die durch die konzentrisch angeordneten

Messer 4 gestreift wird, die um eine zentrale Achse 5 rotieren. Diese Messer sind derartig angeordnet, daß sie auf der inneren Oberfläche des Zylinders einen Film der Bestandteile mit einer Dicke zwischen 0,025 und 0,5 mm aufrechterhalten. Beim Durchgang der Masse

durch den Zylinder wird sie durch indirekten Wärmeaustausch mit einem mit Dampf beheizten Mantel 6 geheizt. Die Messer werden derartig rotiert, daß sie an der Berührungsstelle mit dem Film eine Geschwindigkeit von 300 bis 3000 m/Min, haben. Die behandelte Mischung

verläßt den Ausgang 7 und tritt in eine Wärmebehandlungszone 8 ein, die vorzugsweise ein Ofen mit künstlichem Zug ist. In diesem Raum wird die Mischung in ruhendem Zustand erhitzt, jedoch kann die Masse 10 den Ofen auch mit Hilfe eines Förderbandes 9 oder einer

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anderen Anordnung passieren. Die Mischung verläßt 120 bis 290° C, insbesondere auf etwa 180 bis 260° C, den Ofen nach der benötigten Wärmebehandlungszeit erhitzt wird. Durch diese Wärmebehandlung werden von 15 Minuten bis 4 Stunden bei 120 bis 290° C und nicht nur restliche Spuren von Wasser entfernt, die in tritt dann in eine Kolloidiervorrichtung ein, z. B. eine der Entwässerungsvorrichtung noch nicht verdampft Dreirollenfarbstoffmülüe oder eine Kolloidmühle 11. So- 5 wurden, sondern es wird auch eine weitere günstige Bebald die gewünschte Schmierfettstruktur erhalten worden einflussung der Struktur der Verdickerteilchen bewirkt, ist, wird das Schmierfett in einen Vorratsbehälter 12 wodurch sie das Schmieröl besser zu einer Schmierfettübergeführt, struktur zu gelieren vermögen. Aufnahmen mit dem

Die beheizte Oberfläche, über die der Schmierfettfiim Elektronenmikroskop zeigen, daß das Produkt nach dkm geleitet wird, besitzt vorzugsweise die Form der inneren io Verlassen des Oberflächenverdampfers den Verdicker in Oberfläche eines Zylinders, in dem konzentrisch eine Form von Agglomerat en enthält. Während der statischen Reihe von rotierenden Messern angeordnet sind, die sich Wärmebehandlung teilen sich diese Agglomerate zu mit der oben angedeuteten Geschwindigkeit bewegen flachen Fasern auf.

und deren Abstand von der Wandung des Zylinders so Die Masse kann durch die Wärmebehandlungszone auf

bemessen ist, daß die angedeutete notwendige Filmdicke 15 jede gewünschte W^;eise hindurchtreten, solange sie sich erreicht wird. Die Messer rotieren vorzugsweise senkrecht nur im wesentlichen in Ruhe während der Wärmebezur Fortbewegungsrichtung der Mischung des Öles mit handlung befindet. So kann man sie in diese Zone in dem Verdicker. Die beheizte Oberfläche kann jedoch Pfannen bringen oder auf einem endlosen Förderband noch eine andere Form haben, z. B. eine gekürzte konisch hindurchbewegen. Vorzugsweise läßt man jedoch die zulaufende innere oder äußere Oberfläche oder sogar 20 Masse während der Wärmebehandlungsperiode in Ruhe, eine gerade Oberfläche, die vorzugsweise geneigt ist, um eine optimale kolloidale Struktur zu erhalten,
wobei .'die rotierenden oder sich bewegenden Messer der- Nach dieser Wärmebehandlung ist die Mischung prak-

artig angeordnet sind, daß die oben angedeutete Film- tisch wasserfrei. Der Ausdruck »praktisch wasserfrei« dicke gewährleistet wird. Die Oberfläche soll gegen die bedeutet, daß die Mischung nicht mehr als 0,25 Gewichts-Atmosphäre offen oder zumindest so beschaffen sein, 25 prozent, vorzugsweise weniger als 0,1 Gewichtsprozent daß der Wasserdampf entweichen kann, da im Verlauf Wasser enthält.

des Darüberfließens der Masse ein wesentlicher Anteil Die im wesentlichen wasserfreie Mischung wird hierauf

der ursprünglich in der wäßrigen Verdickersuspension einer scherenden Behandlung unterworfen. Zu diesem vorhandenen Wassermenge verdampft. Zweck kann man die Mischung in eine Kolloidierungs-

Der Zweck der Entwässerungsvorrichtung besteht 30 vorrichtung, vorzugsweise eine Dreirollenmühle oder nicht nur darin, den größten Teil des anwesenden Wassers einen Gaulin-Homogenisator bringen, in dem die Miin kürzester Zeit zu entfernen, sondern auch das Schmier- schung zur Erzielung der gewünschten Schmierfettfett derartig zu behandeln, daß zur nachfolgenden Homo- struktur gemahlen wird. Das Ausmaß des zur Erzielung genisierung nur noch ein Minimum an Arbeitsgängen der gewünschten Schmierfettstruktur notwendigen Mahnotwendig ist. Die Einwirkung der Messer auf den dünnen 3s lens hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. der Art Film bringt diese gewünschte Behandlung des Schmier- des Pigments, seinem Verteilungsgrad, der Art des fettes innerhalb der kurzen Erhitzungsperiode zuwege. Schmieröls, der Temperatur, bei der die Kolloidierung Es wurde festgestellt, daß die Bewegungsgeschwindigkeit durchgeführt wird, sowie andere Bedingungen, die der Messer gegenüber dem Fettfilm erheblich die Eigen- während der Kolloidierung auftreten, und anderen schäften des Schmierfettes beeinflußt, insbesondere was 40 Variationsmöglichkeiten, mit denen der Fachmann verseine Konsistenz anbelangt. Rotieren die Messer mit traut ist.

niedrigerer Geschwindigkeit als 300 m/Min., so wird das Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Schmier-

Wasser während der kurzen Verweilzeit nicht maximal fettverdicker verwendeten Verbindungen können in drei entfernt und ist die Schmierfettausbeute nicht befriedi- Klassen eingeteilt werden.

gend. Dies beruht anscheinend darauf, daß bei der An- 45 Die erste Klasse umfaßt die Verbindungen, welche pro wendung niedriger Messerbewegungsgeschwindigkeiten Molekül zwei Einheiten der Struktur
der Schmierfettfilm, der über die Entwässerungsvor-

richtung geleitet wird, aus zwei Schichten besteht, _q

nämlich einer gestörten Schicht, die dem Schaber- bzw. _/x y

Messerende am nächsten liegt, und einer verhältnis- 50 , ^x-

mäßig in Ruhe befindlichen Schicht, die unmittelbar auf j

der Wärmeaustauscheroberfläche aufliegt. Infolge des \ /\./\-/

Ruhezustandes dieser Schicht beträgt der Wärmeaustausch nur etwa 10 bis 20% desjenigen, der sich bei aufweisen. In der Dreiringgruppe der obigen Strukturhöheren Geschwindigkeiten einstellt. Infolgedessen be- 55 formel sind die drei Ringe Kohlenstoffringe; sie enthalten nötigt die Masse zur Entwässerung und Entfernung einer also keine Heteroatome, wie Stickstoff, als Ringgüed. bestimmten Wassermenge eine verhältnismäßig längere Wie aus der oben angegebenen Formel hervorgeht, weist Zeit, um eine optimale Schmierfettausbeute zu erreichen. die Dreiringgruppe mindestens ein Carbonylradikal am

Vorzugsweise beträgt die Temperatur an der Ober- mittleren Ring auf; es können jedoch mehrere Carbonylfläche der Entwässerungsvorrichtung zwischen 160 und 60 radikale anwesend sein, wie z. B. in N-Dihydro-1,2-170⁰C, die Filmdicke der Öl-Verdicker-Mischung zwi- r,2'-anthrachinonazin, das zwei Carbonylradikale am sehen 0,038 und 0,38 mm, wobei die Messer sich mit einer mittleren Ring der Dreiringgruppe enthält. Die zwei Geschwindigkeit von 750 bis 2300 m/Min, an der Be- Dreiringgruppen sollen in irgendeiner Weise miteinander rührungsstelle mit der Mischung bewegen und die Ver- verbunden sein. Die Dreiringgruppen sind z. B. in Flavanweilzeit der Mischung auf der Oberfläche zwischen 2 und 65 thron durch zwei — N-Gruppen, in N-Dihydro-1,2-20 Sekunden beträgt. 1 ',S'-anthrachinonazin durch zwei —NH-Gruppen, in

Nach dem Passieren des Films über die Entwässerungs- Pyranthron durch zwei — CH-Gruppen und in Violanvorrichtung wird die Mischung in eine Wärmebehand- thron durcn ein kondensiertes Ringsystem miteinander lungszone geleitet, in der die Mischung in praktisch verbunden. Andere geeignete Verdicker dieser Klasse ruhendem Zustand für 15 Minuten bis 4 Stunden auf 7° als die schon genannten sind Trichlor-N-dihydro-1,2-

l',2'-anthrachinonazin und 3,3'-Dichlor-N-dihydro-l,2-l',2'-anthrachinonazin. N-Dihydro-1,2-1', 2'-anthrachinonazin wird besonders bevorzugt.

Am besten verwendet man die Verdicker dieser Klasse in ihrer nichtmetallischen Form, d. h. ohne Neutralisierung der Carbonylradikale in diesen Verbindungen durch Ionen, wie Natrium, Kalium, Calcium usw. Man kann zwar die teilweise oder vollständig neutralisierten Verbindungen verwenden, jedoch besitzen diejenigen Schmierfette eine maximale Lebensdauer bei erhöhter Temperatur, bei denen die Carbonylradikale der Verdicker keine metallischen Substituenten tragen.

Die zweite Klasse umfaßt die Indogenverbindungen mit der folgenden allgemeinen Struktur:

N
H

C= oder NH

C =

R'

worin R und R' Aryl- oder Alkylarylreste darstellen, die an die angrenzenden Glieder der heterocyclischen Ringe mit Bindungen verknüpft sind, die zueinander in ortho-Stellung stehen. Diese Reste können gleich oder verschieden sein und mono- oder polycyclisch, z. B. Phenylen-, Biphenylen- und Naphthylenreste. Die Aryl- oder Alkylarylreste können substituierte Reste sein, die verschiedene Substituenten, wie Hydroxyl-, Carboxyl-, Halogen- und Nitrogruppen, tragen. Beispiele für derartige Verbindungen sind Indigo, Isoindigo, 3-Ketoindolin, Isatid und Isatin.

Die dritte Klasse umfaßt die Phthalocyanine, zu denen nicht nur metaiUfreie Phthalocyanine, sondern auch Metallphthalocyanine, wie Zink-, Nickel-, Aluminium- und insbesondere Kupferphthalocyanin, gehören. Auch chlorierte Phthalocyanine sowie chlorierte Metallphthalocyanine lassen sich verwenden.

Die Verdicker der erstgenannten Klasse werden bevorzugt. Selbstverständlich können auch Mischungen von Verdickern aus einer oder mehreren der genannten drei Klassen verwendet werden.

Diese Verdicker werden im erfindungsgemäßen Verfahren in Form einer wäßrigen Suspension verwendet, die vorzugsweise zwischen 15 und 50 Gewichtsprozent des Verdickers, bezogen auf die gesamte Suspension, enthält. Die restliche flüssige Phase ist Wasser oder eine Mischung von Wasser mit verhältnismäßig flüchtigen Stoffen, wie Alkoholen, Estern oder Ketonen. Vorzugsweise werden wäßrige Suspensionen verwendet, bei denen die flüssige Phase nur aus Wasser besteht. Die Suspension kann in Form eines Preßkuchens verwendet werden, der bei der Herstellung des Verdickers anfällt. Die meisten Preßkuchen enthalten 20 bis 40 Gewichtsprozent Verdicker; der Rest besteht aus Wasser.

Als Schmierölbestandteil kann jedes mit Wasser nicht mischbare Schmieröl verwendet werden, z. B. Mineralöle, Silikone, chlorierte Silikone, Siloxane, aliphatische Dicarbonsäureester, folyoxyalkylenverblndungen^ ~Fnosphate, Silikate, Phosphonate, Phosphinate, _ fluorierte Kohlenwasserstoffe oder Chlorfluorkohlenwasserstoffe, wie Dimethylsilikone und Methylphenylsilikone, Sebacinsäure-2-äthylhexyldiester, Biphenyl, Biphenyläther, Trioctylphosphat und Tetrabutylsilikat.

Die Menge an verwendetem Verdicker muß ausreichen, das Schmieröl zur Schmierfettkonsistenz zu verdicken. In vielen Fällen wird das Öl mit dem Verdicker in einem

Gewichtsverhältnis von 4 bis 20 Teilen Öl je Teil Verdicker verwendet. Jedoch können auch kleinere oder größere Mengen an Verdicker verwendet werden, wenn man weichere oder härtere Schmierfette wünscht.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.

Beispiel I

Schmierfette werden nach zwei Verfahren hergestellt.

ίο Bei dem ersten Verfahren, dem in der Technik bisher angewendeten Verfahren, wird ein Preßkuchen, der 73 Gewichtsprozent Wasser und 27 Gewichtsprozent N-Dihydro-l,2-l',2'-anthrachinonazin enthält, in einem Fettkessel mit einem Methylphenylsilikonöl gemischt,

das ein Methyl-Phenyl-Verhältnis von 0,6 und eine Viskosität von 65 bis 87 Centistokes (300 bis 400 SUS bei 38° C) aufweist.

Der Anteil an Verdicker im Öl wird variiert, um Schmierfette mit Konsistenzen entsprechend den NLGI-Klassen 0 bis 3 zu erhalten. Die Bestandteile werden miteinander verrührt und im Fettkessel entwässert und hierauf in einer Dreirollenfarbstoffmühle homogenisiert. Das Produkt wird dann auf eine Temperatur von etwa 230° C für 1 Stunde in einem Ofen mit künstlichem Zug erhitzt. Das Erhitzen und die Homogenisierung werden zweimal wiederholt.

Für Vergleichszwecke wird ein Schmierfett aus den gleichen Bestandteilen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt, wobei der Verdickerpreßkuchen und das Schmieröl in dünner Schicht auf den Filmtrockner geleitet wird, der mit hochgespanntem Dampf arbeitet und dessen Oberflächentemperatur etwa 165° C beträgt. Die Bestandteile werden mit Hilfe von rotierenden

Messern, die am Berührungspunkt mit dem Schmierfett-

film eine Geschwindigkeit von etwa 1500 m/Min, aufweisen, in einer Schichtdicke von 0,05 mm gehalten. Die Verweilzeit in dem Filmtrockner beträgt etwa 20 Sekunden. Hierauf wird die Masse in einen Ofen mit künstlichem Zug gebracht und etwa 1 Stunde bei 230° C in Ruhe gehalten. Danach wird die wärmebehandelte Masse in einer Dreirollenfarbstoffmühle nochmals homogenisiert. Aus der folgenden Tabelle geht hervor, daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung wirksamer ist als das bisher bekannte Verfahren. Es sind nicht nur weniger Verfahrensstufen notwendig, sondern man erhält auch ein Schmierfett, das wesentlich weniger Verdicker benötigt, um eine bestimmte Konsistenz zu erzielen.

JSTLGI-Klasse

Gewichtsprozent Verdicker

Bekanntes
Verfahren

16 bis 19
20 bis 23
24 bis 28
29 bis 32

Erfindungsgemäßes Verfahren

6 bis 10
11 bis 15
16 bis 20
21 bis 25

Ein weiterer unerwarteter Vorteil der Erfindung liegt in der verbesserten Lebensdauer der erhaltenen Schmierfette in Lagern. Dies geht hervor aus dem Verhalten der Schmierfette im ABEC-NLGI-Lagerprüfgerät (CRC L-35 Vorschrift), das man bei etwa 320° C bis zum Zusammenbruch wirken läßt. Das Schmierfett der NLGI-Klasse Nr. 3, nach dem bisher bekannten Verfahren hergestellt, erlaubt eine Betriebsdauer des Lagers von 64 Stunden. Mit dem erfindungsgemäß hergestellten Schmierfett der gleichen Konsistenz bricht das Lager erst nach 132 Stunden Betriebsdauer zusammen.
Der ABEC-NLGI-Lagerversuch wird folgendermaßen durchgeführt: 3,2ml Schmierfett werden in jedes der

beiden Lager gegeben, die an der Versuchsspindel angeordnet sind. Ein Lager, welches aus einem speziell hitzebehandelten Präzisions - Martin - Rockwell - 204 - S -17-Schnelldrehstahl besteht und ein silberplattiertes Bronzegehäuse aufweist, vräd auf die Versuchstemperatur in einem Ofen erhitzt. Das andere Lager, ein Standard-New-Departure-204-Lager, weist etwa Zimmertemperatur anif. Die Temperatur wird durch ein Thermoelement bestimmt, das durch das Lagergehäuse geht und den äußeren Laufring des Prüflagers berührt. Als Zusammenbruch wird der Moment angesehen, wenn das Lager zu Beginn eines Versuchszyklus nicht mehr durch den 25 mm breiten Tuchriemen rotiert werden kann. (Der Versuch wird in Zyklen von 20 Stunden Betrieb und 4 Stunden Ruhe durchgeführt.)

Beispiel II

Ein Schmierfett wird hergestellt, indem man 3,175 kg Bright-Stock-Mineralöl und 6,803 kg 20°/_oige Indigo-Wasserpaste auf den Oberflächenverdampfer, wie er in ao der Abbildung gezeigt ist, bringt. Die Bestandteile werden auf dem Oberflächenverdampfer etwa 10 Sekunden bei einer Filmdicke von 0,038 mm gehalten, wobei die Messer die Oberfläche des Films mit einer Geschwindigkeit von 2280 m/Min, bestreichen. Am Ende dieser Verweilzeit werden die Schmierfettbestandteile in eine Wärmebehandlungszone gebracht, in der sie bei 205⁰C 30 Minuten in Ruhe erhitzt werden. Hierauf werden sie in einen Comell-Homogenisator zu einem Fett der NLGI-Konsistenz Nr. 2 homogenisiert.

Claims

Patentansprüche^

1. Verfahren zur Herstellung eines Schmierfettes auf der Basis eines hydrophoben Schmieröls und eines wasserunlöslichen organischen Verdickers aus der Klasse der Verbindungen mit zwei Einheiten

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im Molekül, der Indogenverbindungen und der Phthalocyaninverbindungen als Verdicker, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Schmieröl mit einer wäßrigen Suspension des Verdickers mischt, b) die auf diese Weise gebildete Mischung in der Form eines Films mit einer Dicke zwischen 0,025 und 0,5 mm über eine Oberfläche mit einer Temperatur zwischen 150 und 18O⁰C leitet, wobei der Film auf der Oberfläche mit Hilfe von Messern, die an der Berührungsstelle mit der Mischung eine Geschwindigkeit von 300 bis 3000 m/Min, haben, einer scherenden Behandlung unterworfen wird und die Verweilzeit der Mischung an der Oberfläche zwischen 1 und 30 Sekunden beträgt, c) die Mischung in eine statische Wärmebehandlungszone bringt, in der die Mischung für 0,25 bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 120 bis 290⁰C erhitzt wird, und d) die praktisch wasserfreie Mischung einer scherenden Behandlung unterwirft.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension 15 bis 50 Gewichtsprozent, insbesondere 20 bis 40 Gewichtsprozent, des Verdickers enthält.

3. A'erfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Schmieröl mit dem Verdicker in einem Gewichtsverhältnis von 4 bis 20 Teilen Öl je Teil Verdicker vermischt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe b) die Mischung in der Form eines Films mit einer Dicke zwischen 0,038 und 0,38 mm über eine Oberfläche mit einer Temperatur zwischen 160 und 170⁰C leitet, wobei der Film auf der Oberfläche mit Hilfe von Messern, die an der Berührungsstelle mit der Mischung eine Geschwindigkeit von 750 bis 2300 m/Min, haben, einer scherenden Behandlung unterworfen wird und die Verweüzeit der Mischung auf der Oberfläche zwischen 2 und 20 Sekunden beträgt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe b) die Mischung über eine geheizte Oberfläche in Form einer Innenfläche eines Zylinders leitet, in dem sich konzentrisch angeordnet eine Reihe von vorzugsweise senkrecht zur Fortbewegungsrichtung der Mischung rotierenden Messern befindet.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in der Stufe c) bei einer Temperatur von 180 bis 26O⁰C erhitzt wird

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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