AT134993B - Verfahren zur Herstellung von insbesondere für die Verwendung in der Textilindustrie geeigneten, kolloiden Lösungen bzw. Emulsionen von Mineralöl in Wasser. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von insbesondere für die Verwendung in der Textilindustrie geeigneten, kolloiden Lösungen bzw. Emulsionen von Mineralöl in Wasser.

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AT134993B
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August Dr Chwala
Edmund Dr Waldmann
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August Dr Chwala
Edmund Dr Waldmann
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   Die Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere für die Verwendung in der Textilindustrie geeigneten kolloiden Lösungen bzw. Emulsionen von Mineralöl in Wasser. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht im Wesen darin, dass pflanzliche oder tierische Öle, Fette oder Wachse oder deren Gemische in Gegenwart von Mineralölen mit energisch wirkenden Sulfurierungsmitteln, wie Oleum und Chlorsulfonsäure, behandelt werden. Die erhaltenen Sulfurierungsprodukte werden nach der Nachbehandlung (Waschen und allenfalls Neutralisieren) in Wasser verteilt. 



  Nach einer anderen Ausführungsform des erfundenen Verfahrens werden die Fettstoffe für sich mit energisch wirkenden Sulfurierungsmitteln behandelt und, vor der Nachbehandlung mit Wasser oder wässerigen Lösungen bzw. vor der Neutralisation, mit Mineralölen zu einer Emulsion verarbeitet. Eine Berührung 
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 bereits einverleibt ist. 



   Es ist schon bekannt, lösliche Seifen in der Weise herzustellen, dass man ein oder mehrere Kohlen-   wasserstoffe in Gegenwart von Fettstoffen der Einwirkung 66grädiger Schwefelsäure unterwirft oder solche Kohlenwasserstoffe mit bereits sulfurierten animalischen oder vegetabilischen Fetten zusammenbringt und die erhaltenen Mischprodukte hernach neutralisiert. Es hat sich jedoch gezeigt, dass man auf diese Weise seifenartige Produkte erhält, die in Wasser emulgiert, die Ansprüche, die insbesondere in der Textilindustrie an Schmälzöle, Avivage-und Appreturöle gestellt werden, nicht voll befriedigen. Die nach dem bekannten Verfahren hergestellten Mittel enthalten zwar die Fettstoffe in sulfuriertem Zustande, nicht aber den Anteil an Mineralölen, da auf diese nur energisch wirkende Sulfurierungsmittel einwirken. 



  Der Mineralölanteil wirkt daher bei dem bekannten Verfahren in beiden Ausführungsformen nur als Verdünnungsmittel, ohne an der Reaktion teilzunehmen. Durch die Anwendung energisch wirkender Sulfurierungsmittel wird hingegen nicht nur bis zu einem gewissen Grade eine Sulfurierung des Mineral- ölanteiles erzielt, sondern es treten auch nebenher Umsulfurierungen und Umesterungen auf, mit dem Ergebnis, dass Mischprodukt mit neuen Eigenschaften erhalten werden. 



  Die nach dem Verfahren der Erfindung gewonnenen Emulsionen bzw. Lösungen zeichnen sich durch ihre grosse Stabilität und Unempfindlichkeit gegen harte Wässer sowie ihre ausgezeichnete Reversibilität aus. Sie geben beim Verdunsten des Wassers auf der Faser homogene Mischrückstände, die sich leicht auswaschen lassen. Wie sich gezeigt hat, ist es aber nicht unbedingt notwendig, diese Gemische aus der Faser gänzlich herauszuwaschen, weil sie so homogen sind, dass geringe Mengen (etwa bis zu 1%) beim Färben nicht störend wirken. Die Lösungen sind vollständig blank, die Teilchen also so klein, dass eine Diffusion des Lichtes nicht mehr eintritt. Sie können in bezug auf die Teilchengrösse mit den echten kolloiden Lösungen fester Stoffe, also etwa kolloiden Gold-oder Gelatinelösungen, verglichen werden, deren Verhalten sie in vitro und auf der Faser zeigen.

   Dank ihren ausgezeichneten Eigenschaften sind sie vor allem als Schmälzöle, Bäuchöle und insbesondere als Netzmittel, überhaupt als Hilfsstoff in der Papier-, Leder-, Farben-und Textilindustrie, verwendbar, ferner können sie als Flotationsöle, Bohröle u. dgl. dienen. 



  Bei der Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen. vor der Sulfurierung entweder dem Ausgangsmaterial oder dem Sulfurierungsmittel organische Säuren oder deren Anhydride, z. B. Essigsäure oder Essigsäureanhydrid zuzusetzen, wie dies für die Sulfurierung   

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 von   Eizinusölfettsäuren   bereits vorgeschlagen worden ist. Als Säuren kommen weiter freie Fettsäuren   (Rübölfettsäure   oder   Rizinusölfettsäure)   in Betracht. Ferner kann die Sulfurierung auch in an sieh bekannter Weise in Gegenwart von Phenolen, aromatischen, insbesondere hydrierten sowie halogenierten Kohlenwasserstoffen, ferner auch in Gegenwart von Alkoholen und Ketonen, vorgenommen werden. Es können auch Gemische der genannten Verbindungen Verwendung finden.

   Die organischen Säuren, ihre   Anhydride sowie auch   die ferner genannten weiteren Verbindungen können aber auch dem sulfurierten 
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 auch den bereits mit Wasser oder Salzlösungen behandelten Produkten, vorzugsweise vor der Neutralisierung zusetzen ; in diesem Falle geschieht dies   am besten in Form von Kaseinlösungen, die durch Digerieren   von frischgefälltem Kasein mit   Pyrophosphatlösungen   in der Wärme hergestellt wurden. 



   Die   erhaltenen Mischprodukte   werden, wie dies bei der Herstellung von sulfurierten Fetten üblich 
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 Ausführungsform gemäss der Erfindung wird die Neutralisierung der sauren Produkte anstatt mit Alkalien mit organischen Basen vorgenommen. Als solche sind beispielsweise zu erwähnen : Triäthanolamin. 
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 wie Oleum oder Chlorsulfonsäure, auf aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe hergestellt, wobei man zu Produkten gelangte, die als Emulgierungsmittel, Netzmittel u. dgl. Verwendung finden konnten.

   Man hat bisher aber nicht erkannt, dass durch gemeinsame Sulfurierung von Fettstoffen und Mineralölen mit energisch wirkenden Sulfurierungsmitteln neuartige mischprodukt entstehen, welche sich von den bekannten Produkten in mehrfacher Beziehung vorteilhaft unterscheiden und dass man zu gleichartigen Produkten auch gelangt, wenn man mit energisch wirkenden Sulfurierungsmitteln behandelte Fettstoffe, bevor sie mit Wasser oder wässerigen Lösungen in Berührung kommen, mit   Mineralölen   zu einer Emulsion verarbeitet. 



   Ausführungsbeispiele :
1. 1 Teil Spermöl wird mit 3 bis 4 Teilen Spindelöl gemischt, zu dieser Mischung lässt man unter Rühren etwa einen Teil rauchende Schwefelsäure (mit etwa   30% SOg)   fliessen, wobei die Temperatur   nicht wesentlich Über 60 bis 700 steigen soll und zweckmässig bei 40 bis 450 gehalten wird. Nach beendetem   Schwefelsäurezufluss wird noch kurze Zeit gerührt. Gleich darauf oder nach einigem Stehen (12 bis 24 Stunden) werden 3 bis 5 Teile einer   NaCl-oder NaSO-Losung   eingerührt und die Mischung bis zur erfolgten Trennung der Schichten sich selbst überlassen.

   Die untere wässerige Schicht wird abgezogen, der Rückstand mit wässeriger   Alkalihydroxyd-oder-karbonatlösung   so weit neutralisiert, bis eine Probe 
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 beendeter Sulfurierung mit 3 bis 4 Teilen Maschinenöl bzw. -destillat vermengt und sofort oder nach einigem Stehen mit   NaSO-Losung   verrührt und nach Beispiel 1 weiterbehandelt. 



   Gegebenenfalls kann man vor der Sulfurierung dem Mineralöl kleine Mengen (etwa 0'1 bis 0'2 Teile) Essigsäure oder Essigsäureanhydrid od. dgl. zusetzen oder diese Zusätze vorher dem Sulfurierungsmittel zufügen. 



   3. Zu einer Mischung von 1 Teil Döglingsöl und 3 Teilen   Spindelöl wird allmählich   unter Rühren eine Lösung zugesetzt, die durch langsames Zufügen von 1/4 Teil Natriumpyrophosphat zu 1 Teil   Oleum   hergestellt wurde. Die weitere Aufarbeitung geschieht nach Beispiel 1. 



   4. Statt wie nach Beispiel 1 mit Alkalien zu neutralisieren, kann man die Neutralisierung auch durch   Triäthanlamin,   Äthylendiamin, Äthylolamin, Piperidin und andere organische Basen bewirken. 



   5. 1 Teil Spermöl, 4 Teile Spindelöldestillat,   Vm bis %   Teile   Elain   werden gemischt und nach Beispiel 1 oder 3 sulfuriert und weiter nach Beispiel 1 behandelt. 



   Das   Elain   kann man auch ganz oder teilweise ersetzen durch : Rüböl-,   Rizinusölfettsäure,   Phenol, Kresol, Cymol, Naphthalin, Terpentinöl, Dekalin, Trichloräthylen, Amylalkohol, Cyklohexanol, Cyklo- 
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 bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur (60 bis   80 :).   indem man in üblicher Weise mit Na2SO4-Lösung wäscht und hierauf mit Alkalilauge neutralisiert. 



   7. 1 Teil Olivenöl wird mit 0-8 Teilen Chlorsulfonsäure bei 40 bis 45  sulfurient. Anschliessend werden 4 Teile Schmieröl und   Yn,   bis    Teile Elain zugesetzt. Nach   kurzem oder längerem Stehen wird mit wässeriger Salzlösung gewaschen, der wässerige Anteil abgezogen und der ölige Rückstand mit Alkali-   iange neutralisiert.   
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 macht werden. 



   9. Das nach Beispiel 1   hergestellte Sulfurierungsgemisch   wird   zweckmässig nach zuerst erfolgtem  
Waschen mit   Glaubersalzlösung   und Abziehen der wässerigen Schichte mit einer Lösung versetzt, die durch Digerieren von 10 Teilen   5% iger Natriumpyrophosphatlösung   mit 1 Teil   frischgefälltem Kasein   in der Wärme hergestellt wurde. Hierauf wird mit Alkali neutralisiert. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von insbesondere zur Verwendung in der Textilindustrie geeigneten kolloidalen Lösungen bzw. Emulsionen von Mineralöl in Wasser durch Behandlung von pflanzlichen oder tierischen Ölen, Fetten oder Wachsen oder deren Gemischen mit Sulfurierungsmitteln in Gegenwart von Mineralölen und Nachbehandlung (Waschen und allenfalls Neutralisieren) der so erhaltenen Produkte. worauf diese im Wasser verteilt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Sulfurierung   eneigisch   wirkende Sulfurierungsmittel, wie Oleum oder Chlorsulfonsäure. verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch l. dadurch gekennzeichnet, dass mit energisch wirkenden Sulfurierungsmitteln sulfurierte Fettstoffe vor der Nachbehandlung mit Wasser oder wässerigen Lösungen bzw. vor der Neutralisation mit Mineralölen zu einer Emulsion verarbeitet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Sulfurierung in an sich bekannter Weise in Gegenwart von organischen Säuren oder deren Anhydriden, Phenolen, aromatischen, insbesondere hydrierten sowie halogenierten Kohlenwasserstoffen oder auch in Gegenwart. von Alkoholen und Ketonen vornimmt, oder dass man diese Verbindungen nach erfolgter Sulfurierung vor oder nach der Behandlung der Produkte mit Wasser oder wässerigen Lösungen, vorzugsweise vor der Neutralisation, zufügt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Sulfurierung in Anwesenheit von wasserarmen Säuren vom Typus der Pyrophosphorsäure oder deren Salzen vornimmt, oder solche Verbindungen den gewonnenen Produkten nachträglieh zufügt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Neutralisierung an Stelle von Alkalien organische Basen verwendet werden.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, dass man den Dispersionen Kaseinlosungen zusetzt, die durch Digerieren von Kasein mit wässerigen Lösungen von pyrophosphor- sauren Salzen u. dgl. hergestellt wurden.
AT134993D 1930-12-30 1930-12-30 Verfahren zur Herstellung von insbesondere für die Verwendung in der Textilindustrie geeigneten, kolloiden Lösungen bzw. Emulsionen von Mineralöl in Wasser. AT134993B (de)

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