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Fahrzeug mit mehreren Trichterbehältern für den Transport und die
Verteilung von Schüttgut, insbesondere Kohle-Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug
mit mehreren Trichterbehältern für den Transport und die Verteilung von Schüttgut,
insbesondere Kohle, mit einem Entladeförderer, der unterhalb der Behälterausläufe
verschieblich angeordnet ist, und mit einer Entladungsvorrichtung zur Abgabe bestimmter
Gewichts-und/oder Volumenmengen. Die Erfindung besteht darin, daß sowohl der Entladeförderer
als auch die Entladungsvorrichtung entlang voneinander unabhängigen Schienen beweglich
sind, die am Fahrzeug derart angeordnet sind, daß die Entladungseinrichtungen unabhängig
voneinander einzeln oder zur gleichen Zeit betrieben werden können.
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Es ist zwar ein Entladefahrzeug für Kohle mit mehreren Trichterbehältern
bekannt, das mit einem Entladeförderer versehen ist, der zur Förderung des Schüttgutes
von den Behältern zu einem vom Fahrzeug entfernten Ort dient. Jedoch enthält dieses
Fahrzeug keine Entladungsvorrichtung zur Abgabe bestimmter Gewichts- und/oder Volumenmengen.
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Ein anderes bekanntes Kohlentransportfahrzeug besitzt einen einzigen
Vorratsbehälter, der mit einer Abladevorrichtung für abgemessene Gewichtsmengen
ausgerüstet ist. Dieses Fahrzeug enthält ein Förderband, das zur Förderung der Kohle
in Richtung auf die Entladeöffnung des Vorratsbehälters dient. Dieses Fahrzeug kann
nur eine einzige Kohlensorte mit sich führen, so daß das Fahrzeug und alle damit
zusammenhängenden Einrichtungen schlecht ausgenutzt sind. Ferner läßt sich die Brennstoffentladung
nur in abgemessenen Mengen vornehmen. Meist wird es deshalb notwendig sein, weitere
Fahrzeuge in die gleiche Gegend zu senden, um Großverbraucher zu beliefern. Oft
muß der gleiche Häuserblock also von zwei verschiedenen Fahrzeugen gleichzeitig
aufgesucht werden.
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Schließlich ist ein Fahrzeug mit mehreren Vorratsbehältern bekannt,
die je mit einer eigenen Entlaldungsvorrichtung versehen sind, welche nach oben
verschwenkbar ist, um während des Transports die Unterseite der Behälter freizugeben.
Bei diesem Fahrzeug ist jedoch keine stetige Entladung der Kohle möglich. Auch hier
müssen also für größeren Verbrauch mehrere Fahrzeuge Verwendung finden, was die
Kosten entsprechend steigert. Außerdem ist es unwirtschaftlich, wenn für jeden Behälter
eine eigene Entladungsvorrichtung vorgesehen ist.
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Eine weitere Ausbildung des Fahrzeuges gemäß der Erfindung ergibt
sich. dadurch, daß sich die Träger für den Entladeförderer und die Entladungsvorrichtung
parallel zur Fahrtrichtung erstrecken, wobei der Träger für die Entladungsvorrichtung
am Ende der Behälter quer zur Fahrtrichtung verlängert ist.
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Dank dieser Merkmale vereinigt das Fahrzeug gemäß der Erfindung die
Vorteile verschiedener bekannter Fahrzeugarten.
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So kann ein einziges Fahrzeug in ein Wohnviertel entsandt werden,
in welchem Verbraucher wohnen, die verschiedene Kohlensorten benötigen, weil das
Fahrzeug mehrere Trichterbehälter besitzt. Auch wenn ein Teil der Verbraucher mit
dem Entladeförderer bedient werden soll, während ein anderer Teil abgemessene Mengen
erhalten soll, die auf dem Rücken getragen werden müssen, braucht nur ein einziges
Fahrzeug eingesetzt zu werden.
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Da das Fahrzeug gemäß der Erfindung zwei verschiedene Entladungsvorrichtungen
besitzt, die beide eine Entladung in verschiedenen Richtungen gestatten, können
Kunden bedient w_ erden, die große Kohlenmengen benötigen, welche schnell auisgolliaden
werden sollen, aber auch Kunden; die kleine Mengen haben wollen und nach dem Gewicht
oder dem Rauminhalt ausgemessen werden sollen: Da die beiden Entladungsvorrichtungen
unabhängig voneinander betrieben werden können, ist auch bei einem Schaden an einer
der beiden Entladungsvorrichtungen eine Entladung mit der anderen möglich.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt; es zeigt Fig.1 eine Seitenansicht auf ein Fahrzeug mit einem
Entladeförderer und einer Entladungsvorrichtung zur Abgabe bestimmter Gewichts-
und/oder Volumenmengen,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II
der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1, Fig. 4 und
5 Einzelheiten der Fig. 3.
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Die Gesamtheit der Trichterbehälter 1 ist auf dem Fahrzeug 0 befestigt,
wobei jeder Behälter Öffnungen 2, 3 ... aufweist, die mittels der Klappen 2', 3'
... geschlossen sind. Die Behälter sind in einem Gestell angeordnet, von dem die
Stützen 4 a, 4 b, 4'a, 4' b in der Zeichnung sichtbar sind, die an die Längsträger
1 a, 1 b des Fahrgestells des Fahrzeuges angeschlossen sind.
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Bei der Entladungsvorrichtung zur Abgabe bestimmter Gewichts- und/oder
Volumenmengen veranschaulicht das Rechteck 5 einen Sack, dessen oberer Teil mittels
eines metallischen Reifens in einer geöffneten Stellung gehalten wird. Der Metallreifen
weist einen zweiarmigen Bügel 6, 6' auf; der Sack ist an der Stelle, an der er um
den Reifen genäht ist, mit einer Falte versehen. Die Aufhängung des Sackes an das
Fahrzeug erfolgt mittels eines Doppelhaltens 7, T, einer Wiegevorrichtung 8, eines
Laufwagens 9 und einer Schiene 10, welche an den Behältern angeordnet ist und den
Schlitten trägt. Als Wiegevorrichtung kann eine Federwaage oder eine Balkenwaage
Verwendung finden. Die Gewichtsanzeige erfolgt an der Seite des Fahrzeuges mittels
eines Zeigers, der sich vor einer Skala bewegt, so daß in jedem Augenblick das Gewicht
des Sackes 5 festgestellt werden kann. Die Waage 8 weist zwei Befestigungsmittel
auf, nämlich den oberen Halten 8' und den unteren Ring 8". Der Ring 8" nimmt den
Haken 7' auf, der den Sack trägt, während der obere Halten 8' sich in den Laufwagen
9 einhängt, der auf der Schiene 10 verschiebbar gelagert ist. Die Ausbildung dieser
Vorrichtungseinheit ist so gewählt, daß der Ring 8" an dem Balken der Waage befestigt
ist, während der Haken 8' die Feststellvorrichtung steuert. Der Haken 8' ist bezüglich
des Gestells bewegbar angeordnet. Der Laufwagen 9 besteht aus einem Bügel 9' und
zwei Laufrollen 9a und 9 b. Der Laufwagen weist eine Klotzbremse 9" auf, die mittels
eines Hebels 9"' betätügtwird. Eine Drehung dieses Hebels um seine Achse führt zu
einem Anpressen des Klotzes 9" gegen :die untere Fläche der Schiene 10. Es ist also
möglich, den Schlitten längs der Schiene 10 zu bewegen oder ihn an einer bestimmten
Stelle der Maschine festzulegen, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn abschüssige
Straßen vorhanden sind.
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Die Einfüllung des Schüttgutes; z. B. Kohle, erfolgt mittels einer
abnehmbaren Schüttrinne, die einen oberen Teil 11 und einen unteren Teil
12 aufweist; der obere Teil 11 liegt an der Öffnung des betreffenden Behälters und
ist mit dem Teil 12 durch einen Drehzapfen 13 verbunden. Diese Ausbildung gestattet
die Abfüllung des Gutes in den Sack aus einem Behälter, der in der Nachbarschaft
des Rades 1 c des Fahrzeuges liegt, ohne daß sich =eine- Reibung des Sackes mit
diesem Rade ergibt, wodurch die Gewichtsanzeige gefälscht werden könnte. Der Schüttrinnenteil
12 endet in eine Drehklappe 14, die mittels eines Hebels 15 betätigt werden kann.
In den Fig. 1 und 3 ist die Klappe in ihrer Sperrstellung veranschaulicht. Der obere
Teil der Schüttrinne kann an einem Hilfsschlitten 11' befestigt werden, der auf
einer Schiene 11" bewegbar angeordnet ist, welche an den Behältern angeordnet ist.
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Der Abfüllmechanismus geht klar aus der Zeichnung hervor und benötigt
keine weiteren Erläuterlungen. Um zu vermeiden, daß die Waage den Stößen und Erschütterungen
während des Transportes ausgesetzt ist, ist die Schiene 10 zu einem schrankförmigen
Teil 16 verlängert, der zwischen den Behältern und der Kabine des Fahrzeugführers
liegt. In dem schrankförmigen Teil ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche die Arretierung
der Waage vorzunehmen gestattet. Die Arretiervorrichtung für die Waage besteht aus
Asbestblöcken, von denen die oberen Blöcke 17 und 17' an der Wandung des Schrankes
befestigt sind, während die unteren Blöcke 18 und 18' auf einem bogenförmigen Haltestück
19 befestigt sind, das um die Achse 20 drehbar gelagert ist. Ein Hebelsystem 21,
22 in Scherenform, welches mittels des Handgriffs 23 betätigt wird, ermöglicht es,
durch Anziehen des Handgriffs die Blöcke 18 und 18' anzuheben und dadurch die, Waage
in dieser Stellung zu arretieren. Hierbei ist der Haken 8' von dem Bügel 9' des
Schlittens abgehoben, so daß die empfindlichen Teile der Waage gegen heftige Bewegungen
und ein Aufschlagen gegen andere Teile geschützt sind.
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Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen weiterhin einen Entladeförderer
24, dessen Gestell durch die Bezugsziffer 25 bezeichnet ist. Der Förderer wird von
einem Gestell getragen, das an den Trichterbehältern angeordnet ist. Um die Abladung
bzw. Abfüllung vorzunehmen, wird das Rollband unter eine Öffnung des Trichters (z.
B. unter die Öffnung 3 gemäß Fig. 1) bewegt. Das Gestell des Förderbandes liegt
auf einer Schiene 1 a des Längsträgers des Fahrzeuges auf, die mit einem Kautschuküberzug
l' a versehen sein kann, um bei durch den Motorantrieb des Fahrzeuges bzw. des Förderbandes
hervorgerufenen Erschütterungen kein Abgleiten der Fördervorrichtung während des
Betriebes hervorzurufen; gleichfalls ist die Auflagestelle des Förderbandgestells
mit einem Kautschuküberzug 24a versehen, der ein Abgleiten der Fördervorrichtung
auf dem Boden oder einer sonstigen Auflage verhindert.
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Der Antrieb des Bandes erfolgt mittels des Motors 25', der im Fahrgestell
oder im Gestell der Fördervorritchtung angeordnet ist. Dieser Motor wird mit niedriger
Spannung (z. B. 110 Volt) betrieben. Die Stromversorgung des Motors erfolgt durch
einen Dynamo 26, der über eine Welle 27' an das Schaltgehäuse 27 des Fahrzeuges
angeschlossen ist. Der Strom wird vom Dynamo mittels eines Kabels 25" zum Motor
25' geleitet. Das Kabel 25" endet in einem Stecker, der an eine übliche Steckdose
28 angeschlossen werden kann, die ihrerseits am Fahrgestell des Fahrzeuges befestigt
ist. Ein Druckknopf-Schalter 28' ist in dem Stromkreis vorhanden und am Gestell
des Förderbandes befestigt.
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Die Erfindung ist nicht auf die veranschaulichte Ausführungsform beschränkt,
sondern es können Abänderungen vorgenommen werden, ohne den Bereich der Erfindung
zu verlassen. Dies gilt insbesondere für den veranschaulichten Schlitten, der natürlich
nicht mit Tragrollen versehen zu sein braucht, sondern ":1s einfaches Gleitorgan
ausgebildet sein kann, das eine Gletküfe od. dgl. aufweist.