DE1055950B - Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
- Publication number
- DE1055950B DE1055950B DEG21762A DEG0021762A DE1055950B DE 1055950 B DE1055950 B DE 1055950B DE G21762 A DEG21762 A DE G21762A DE G0021762 A DEG0021762 A DE G0021762A DE 1055950 B DE1055950 B DE 1055950B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gelatin
- silver
- emulsion
- aggregates
- color
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
- G03C7/30—Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials
- G03C7/388—Processes for the incorporation in the emulsion of substances liberating photographically active agents or colour-coupling substances; Solvents therefor
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Pyridine Compounds (AREA)
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft hydrophobe Halogensilberkörnchen, Dispersionen der genannten Körnchen in einer
mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, hydrophile kolloidale Träger, die derartige Dispersionen enthalten,
und IichtempfindHche Emulsionen, die eine Grundmasse aus einem hydrophilen kolloidalen Medium enthalten,
in der unbewegliche »Pakete« aus einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel und hydrophobe Halogensilberkörnchen
dispergiert sind, gegebenenfalls auch Sensibilisatoren und Farbbildner, die ein zum Sensibilisierungsbereich
des Halogensilbers komplementäres Farbbild zu liefern vermögen, und sie betrifft auch das Verfahren
zur Herstellung der genannten Körnchen und Präparate.
Man hat sich seit vielen Jahren schon bemüht, die Sensibilisatoren, Farbbildner und Halogensilberkörnchen
in den photographischen Trägern, wie Gelatine, Polyvinylalkohol u. dgl., unbeweglich zu machen. Der Zweck,
die Farbbildner und /oder Sensibilisatoren festzulegen, ist in der photographischen Technik bekannt und braucht
hier nur kurz berührt zu werden.
Bei der Herstellung von Photomaterial für Mehrfarbenaufnahmen ist es üblich, in deren Emulsionen Farbbildner
zu verwenden, die mit einer Reaktionskomponente, wie einem oxydierten Entwickler aus einem aromatischen
primären Amin, unter Bildung von Farbstoffen zu reagieren vermögen. Es ist ferner üblich, die zu den
farbigen Bildern führenden Farbbildner in verschiedenen Schichten des lichtempfindlichen Materials einzulagern.
Können nun derartige Kuppler von einer Schicht zur anderen wandern, so tritt eine Farb verschiebung oder
Farbverzerrung unvermeidlich ein. Dieser Fehler wurde bisher z. B. dadurch vermieden, daß man die Farbbildner
gegenüber dem kolloidalen Träger »Substantiv« gemacht hat, indem man in den Farbbildner eine lange aliphatische
Kette eingebaut oder den Farbbildner mit einem nicht wandernden hochmolekularen und verhältnismäßig hochsiedenden
Öl, wie Tricresylphosphat od. dgl., kombiniert hat. Die Verhinderung des Wanderns der Sensibilisatoren
von der einen zur anderen Schicht des Farbfilmes ist kein besonderes Problem gewesen. Eine große Schwierigkeit
tritt jedoch dann auf, wenn sich diese Erscheinung in den sogenannten »Papieren veränderlichen Kontrastes«
vollziehen kann. Bei derartigen Materialien werden zwei photographische Emulsionen ganz verschiedenen Kontrastes,
von denen jede für verschiedene Bereiche des Spektrums sensibilisiert worden ist, miteinander gemischt.
Der Kontrast des Bildes auf derartigen Papieren wird durch die Farbe des zur Belichtung benutzten Lichtes
geregelt. Bei derartigen Materialien muß natürlich eine Wanderung der Sensibilisatoren von Korn zu Korn vermieden
werden und auch die sogenannte »ansteckende Entwicklung«, bei der durch ein belichtetes Körnchen
mehrere unbelichtete Körnchen entwickelbar werden. Es ist also — mit anderen Worten — wichtig, daß jede
Lichtempfindliche
Halogensilber - Gelatine -Aggregate
und Verfahren zu ihrer Herstellung
Halogensilber - Gelatine -Aggregate
und Verfahren zu ihrer Herstellung
Anmelder:
General Aniline & Film Corporation,
New York, N.Y. (V.St.A.)
General Aniline & Film Corporation,
New York, N.Y. (V.St.A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. März 1956
V. St. v. Amerika vom 26. März 1956
Vsevolod Tulagin, St. Paul, Minn.,
und Robert Daniel Jackson, Binghamton, N. Y.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
und Robert Daniel Jackson, Binghamton, N. Y.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
Emulsion vollkommen unabhängig von den anderen vorhandenen Emulsionen in Wirkung tritt.
Um dieses Problem zu lösen, sind schon eine Anzahl Vorschläge gemacht worden. Diese umfassen die Ver-Wendung
einer besonderen Struktur des SensibiHsierungsmittels, den Zusatz des Halogensilbers zu mit Farbstoffen
sensibilisierten Emulsionen und anschließendes Vermischen der so hergestellten Emulsion mit der anderen
Emulsion (USA.-Patentschrift 2 411 096), ferner die Verwendung von halogenhaltigen Persalzen, wie Natriumperchlorat
(USA.-Patentschrift 2 239 699).
Seit einer Reihe von Jahren werden auch Farbfilme hergestellt ind in Form von ein Ganzes bildenden Einpacke
in den Handel gebracht. Die Herstellung derartiger Produkte ist jedoch verwickelt und zeitraubend,
da hierzu eine Anzahl von in der Lichtempfindlichkeit ausgeglichenen Schichten aufeinandergelegt werden muß.
Auch ist die Empfindlichkeit zu berücksichtigen, die durch den Abstand der einzelnen verschieden sensibilisierten
Schichten beeinflußt wird. Aus diesem Grunde hat man in der Technik immer wieder versucht, einen Farbfilm
mit nur einer einzigen sensibilisierten Schicht herzustellen, der die verschieden sensibilisierten Körnchen
enthält, die für die drei Primärfarben erforderlich sind.
909 507/505
1
Dieses Material, für dessen Auffindung und Entwicklung viel Arbeit aufgewendet worden ist, sich aber immer noch
in der Ausarbeitung befindet, ist in der photographischen Technik als »Mischkorn «-Film bekannt.
Könnte ein derartiges Produkt technisch hergestellt werden, so würde es gegenüber den derzeit benutzten
Einpacks die folgenden sehr wichtigen Vorteile besitzen:
1. Leichtigkeit der Herstellung, d. h. Verringerung der Anzahl der Beschichtungsstufen,
2. größere Kontrolle im Herstellungsverfahren,
3. bessere Beschaffenheit in der Lichtempfindlichkeit und des Auflösungsvermögens infolge des geringen Abstandes
der sensibilisierten Körnchen und
4. Vereinfachung der Verarbeitung. Es nimmt daher nicht wunder, daß für die Schaffung
eines Produktes, das die vorstehend genannten Wünsche erfüllen würde, schon viel Zeit und Geld aufgewendet
worden ist, und es sind auch schon für die Herstellung eines brauchbaren >>
Mischkorn «-Filmes eine große Anzahl Verfahren ausgearbeitet und in Vorschlag gebracht
worden. Diese erstrecken sich von der Verwendung von gehärteten, verschieden sensibilisierten Emulsionskügelchen,
zuerst vorgeschlagen von Wendt, 1937 (USA.-Patentschrift 2 168 182), und später in der USA.-Patentschrift
2 618 553 bis zur Bildung von »einzelnen Paketen« aus Halogensilberkörnehen, dem Sensibilisator
und gegebenenfalls auch dem Farbbildner. Die meisten Arbeiten lagen in letzterer Richtung, und sie beruhten
alle auf dem Bemühen, die Halogensilberkörnchen in der Emulsion festzulegen, d. h. unbeweglich zu machen, so
daß sie von ihren Nachbarn getrennt sind und somit als Einzelkörper zü wirken vermögen1 und nicht als Teil der
Masse.
Eine dieser früheren Arbeiten in dieser Richtung betraf den Zusatz von Modifizierungsmitteln hohen Molekulargewichts,
die die Fähigkeit besitzen, den den Halogensilberkörnchen zugesetzten Farbbildner zu lösen, wodurch
die Vereinigung des Farbbildners mit dem Modifizierungsmittel dessen Diffusion aus dem kolloidalen Träger verhindern
würde. Zu diesem Zwecke wurde vorgeschlagen, hochmolekulare Verbindungen zu verwenden, wie Polyvinylalkohol,
Polyvinylphthalat, Gummiarabikum u. dgl. (USA.-Patentschrift 2 289 803). Später entschloß man
sich, hydrophobe Emulsionen herzustellen, und in der USA.-Patentschrift 2 304 939 wurde vorgeschlagen, als
kolloidalen Träger für die lichtempfindlichen Salze Kollodium an Stelle von Gelatine zu verwenden. Dieses
Verfahren wurde in der USA.-Patentschrift 2 284 877 weiter ausgebaut, in welcher angegeben wird, das Halogensilber
mit dem Farbbildner und/oder dem Sensibilisierungsmittel in Gegenwart eines wasserunlöslichen
Harzes, wie Bernstein, Schellack u. dgl., und eines Lösungsmittels für dieses zu fällen. Das so erhaltene
Gemisch sollte dann in einem wasserdurchlässigen Kolloid, wie Gelatine, dispergiert werden. Es wurde jedoch festgestellt,
daß die EmpfindUchkeit dieses Materials sehr gering ist, und es wurde daher weiter vorgeschlagen, daß
bei der Fällung oder der Bildung der Silberhalogenide Gelatine mitbenutzt werden sollte.
Später wurde bei der Bildung von »Mischkorn «Paketen auch Zein als Peptisierungsmittel verwendet.
Bei diesem Verfahren wird das Halogensilber im Zein ausgefällt, um öllösliche Pakete zu bilden, die dann in
Benzylalkohol gelöst werden. Die erhaltene Lösung, der auch Sensibilisierungsmittel und/oder Farbbildner zugesetzt
werden können, wird dann in einem wasseraufnehmenden Träger, wie Gelatine, dispergiert (USA.-Patentschrift
2 563 791). Dieses Verfahren wurde dann angeblich durch die Verwendung von y-Phenyl-propyl-950
alkohol an Stelle von Benzylalkohol als Lösungsmittel verbessert (USA.-Patentschrift 2 490 749).
Die nächste Phase betraf die Bildung von Paketen durch Verwendung eines wasserlöslichen Kolloids, das
wasserunlöslich gemacht werden kann, und die Dispergierung der erhaltenen Pakete in einem wasserdurchlässigen
Kolloid, wie Gelatine oder Polyvinylalkohol. Bei diesem Verfahren werden die Halogensilberkörnchen in
einem Kolloid, wie Alginsäure, oxydierte Cellulose od. dgl., dispergiert, Sensibilisatoren und Farbbildner zugesetzt
und das Ganze wasserunlöslich gemacht, indem es mit einem Erdalkalimetallsalz, wie Calciumchlorid, Calciumacetat
oder ähnlichen Verbindungen, behandelt wird. Das unlöslich gemachte Produkt wird dann in einem
wasserdurchlässigen Kolloid dispergiert, um einzelne empfindliche Körnchen zu bilden, die in der wässerigen
Phase unbeweglich gemacht sind (USA.-Patentschrift 2 548 526).
Ein weiterer Fortschritt in dem »Paket«-Verfahren wurde in der britischen Patentschrift 711 488 und den
USA.-Patentschriften 2 698 795 und 2 698 796 beansprucht, nach denen für die Umhüllung der Halogensilberkörnchen
und der mit ihnen gegebenenfalls benutzten Sensibilisatoren und Farbbildner einerseits ein Copolymerisat
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid und andererseits ein wasserlösliches Polymerisat, das salzbildende
saure Gruppen enthält, wie ein Copolymerisat aus Methacrylsäure und Methyl-a-methacrylat, benutzt wird. Der
kolloidale Träger in diesem System besteht aus Gelatine, in der das Halogensilber gefällt wird.
Eine andere Ausführungsform des »Paket«-Verfahrens ist aus der britischen Patentschrift 718 404 bekannt, nach
der einzelne Halogensilberemulsionen hergestellt und gehärtet und dann in einem wasserunlöslichen Celluloseäther
und einem mit Wasser teilweise mischbaren Lösungsmittel, wie Aceton u. dgl., dispergiert werden.
Es sind auch schon Versuche durchgeführt worden, die Gelatine aus den normalen Emulsionen zu entfernen und
das isolierte Halogensilber in anderen kolloidalen Trägern, wie Polyvinylalkohol oder Carboxymethylcellulose, zu
dispergieren. Es ist jedoch nicht möglich gewesen, die Halogensilberkörnchen aus einer Gelatineemulsion zu
isolieren und sie dann in einem öligen oder einem wasserunlöslichen Medium zu dispergieren, da die Silberhalogenide
der normalen photographischen Emulsionen hydrophil sind. Unter »hydrophil« ist hier gemeint, daß die
Silberhalogenide bevorzugt mit Wasser benetzt werden, und selbst wenn sie in trockenem Zustand erhalten und
in einem wasserunlöslichen Medium dispergiert werden, so verlassen sie doch dieses Medium und treten in das
Wasser oder eine wässerige Lösung über, wenn sie mit diesen geschüttelt werden.
Trotz des großen Arbeitsaufwandes, der dem » Paket«- Verfahren für die Herstellung von »Mischkorn«-Emulsionen
gewidmet worden ist, bleibt doch die Tatsache bestehen, daß bisher auf dem Markt kein lichtempfindliches
Material anzutreffen ist, das nach diesen Grundsätzen hergestellt worden ist. So wird in der britischen
Patentschrift 711 488 angegeben:
»Die bisherigen Verfahren, bei denen gemischte Paketemulsionen angewendet worden sind, haben sich nicht
als brauchbar erwiesen, und zwar entweder weil es mit ihnen nicht möglich war, die Farbseparation sicherzustellen,
d. h. eine Farbstoffbildung an den nicht belichteten Halogensilberkörnchen wirksam zu verhindern,
oder weil die bei dem Verfahren gebildeten gefärbten Teilchen zu körnig waren.«
Die von den früheren Forschern zur Durchführung und Aufrechterhaltung der Isolierung der Halogensilberkörnchen
in Paketen angewendeten Arbeitsweisen gehen
aus der obigen Zusammenfassung hervor. Wie bereits angegeben, hat das Halogensilber in normalen photographischen
Emulsionen die ihm innewohnende Eigenschaft, in der Emulsion sich zusammenzuballen und abzusondern.
Bei dem Paketverfahren, wie es allgemein angewendet worden ist, war nun der Gedanke der, den
Halogensilberkörnchen diese natürliche Eigenschaft nicht zu nehmen, sondern die Körnchen durch ein unsicheres
Verfahren in einer Zelle oder Hülle eines Körpers einzuschließen, der der Grundmasse des Trägers gegenüber
artfremd ist, wie z. B. ein wasserunlösliches oder wasserlösliches natürliches oder synthetisches Harz gegenüber
Gelatine.
Es wurde nun gefunden, daß die Halogensilberkörnchen auch in einer wasserdurchlässigen Grundmasse
isoliert werden können unter der grundlegenden Voraussetzung, daß sie hydrophob sind, wodurch ihre Neigung,
sich zusammenzulagern oder zusammenzuballen, aufgehoben wird. Wenn die Körnchen hydrophob gemacht
worden sind, können sie in einer öligen, mit Wasser nicht aq mischbaren Flüssigkeit und gegebenenfalls auch mit
Sensibilisatoren, Farbbildnern und anderen Zusatzstoffen von photographischen Emulsionen dispergiert werden,
um ein Paket zu bilden, das dann leicht in einem wasserdurchlässigen Kolloid dispergiert werden kann. Überraschenderweise
bleibt dann jedes dieser Pakete in der Grundmasse an der ihm zugewiesenen Stelle fixiert und
isoliert, und es kann dann als Einzelkörper in Wirkung treten.
Die Isolierung von Halogensilberkörnchen durch deren Hydrophobierung, Dispersionen derartiger Körnchen in
einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wässerempfindliche oder hydrophile kolloidale Träger, die
derartige Dispersionen enthalten, und lichtempfindliche Emulsionen, die die genannten Dispersionen und Sensibilisatoren
und gegebenenfalls auch Farbbildner enthalten, bilden somit den Gegenstand der Erfindung.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Halogensilberkörnchen in den normalen photographischen
Emulsionen von einer Hülle aus adsorbierter Gelatine eingeschlossen sind, die ohne Aufbrechen des Kristalls und
Zerstörung seiner wertvollen photographischen Eigenschaften nicht entfernt werden kann. Erfindungsgemäß
wurde nun festgestellt, und diese Tatsache bildet das wesentliche Merkmal des neuen Verfahrens, daß diese
Gelatinehülle einer chemischen Behandlung mit einer Verbindung zugänglich ist, die einen hydrophoben Rest
und eine mit Aminoverbindungen reaktionsfähige Gruppe enthält, wodurch hydrophobe Halogensilberkörnchen hergestellt
werden können, die in einer öligen, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit dispergierbar sind. Dispersionen
derartiger hydrophober Körnchen sind, wenn sie in Gelatinelösungen od. dgl. emulgiert werden, in diesen
Lösungen vollkommen unbeweglich, eine Tatsache, die durch mikroskopische Prüfung leicht festgestellt werden
kann. Wenn beispielsweise Halogensilberkörnchen, die durch eine Gelatinehülle eingeschlossen sind, in Phenylethylalkohol
dispergiert werden und die erhaltene Dispersion dann in Gelatine emulgiert wird, so ergibt die mikroskopische
Prüfung, daß die Halogensilberkörnchen das Lösungsmittel verlassen und in die Gelatinegrundmasse
einwandern. Dieselbe Prüfung einer wie oben hergestellten Dispersion unter Verwendung von hydrophoben Halogensilberkörnern
zeigt dagegen, daß die Körnchen in dem Lösungsmittel verbleiben und nicht in die Gelatine übertreten.
Die Herstellung von hochempfindlichen Emulsionen, welche die hydrophoben Halogensilberkörnchen enthalten,
geht von einer normalen Halogensilber-Gelatine-Emulsion aus. Eine derartige Emulsion wird zunächst
der enzymatischen Hydrolyse unterworfen, um die überschüssige Gelatine zu zerstören, für welchen Zweck viele
Enzyme, wie Polydase, Trypsin u. dgl., benutzt werden können. Die Enzyme läßt man so lange einwirken, bis
das Halogensilber leicht dekantiert werden kann. Von Dr. Frank Hamm, J. Apphed Phys., 24, S. 1495 bis 1513,
ist gezeigt worden, daß durch diesen enzymatischen Abbau die Gelatinehülle, die jedes Halogensilberkörnchen
unmittelbar umgibt, nicht zerstört wird, und gemäß vorliegender Erfindung wurde festgestellt, daß durch diesen
enzymatischen Aufschluß oder Abbau auch die photographischen Eigenschaften derartiger Körnchen nicht
verändert werden.
Nachdem die überschüssige Gelatine zerstört worden ist, werden die Halogensilberkörnchen vom wässerigen Medium
durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren getrennt. Die isolierte feste Masse wird dann von neuem
in einem normalerweise (d. h. bei Zimmertemperatur) flüssigen, neutralen, nicht wässerigen organischen Lösungsmittel,
wie Aceton, Methyläthylketon, Benzol, Äthylacetat od. dgl., suspendiert und sorgfältig alles restliche
freie Wasser entfernt. Das in diesem Lösungsmittel vorhandene feste Produkt wird dann der Wirkung eines
Mittels unterworfen, durch das die Oberfläche der Gelatinehülle hydrophob gemacht wird.
Im weitesten Sinne besteht die letztere Behandlung darin, daß an die Gelatinehülle jedes Halogensilberkörnchens
eine hydrophobe Hälfte (s. Schwartz-Ferry, Surface Active Agents, Interscience Publishers, Inc.,
New York, 1949, S. 17 bis 20), und zwar vorzugsweise eine lange aliphatische Kette mit etwa 10 oder mehr
Kohlenstoffatomen angelagert wird. Für diesen Zweck können Verbindungen benutzt werden, die einerseits
einen hydrophoben Rest und andererseits eine mit Aminen leicht reaktionsfähige Gruppe enthalten, wie
langkettige Säureanhydride, Säurechloride, Sulfonylchloride, Isocyanate oder Chlorcarbonate. Bei diesen
langkettigen aliphatischen Verbindungen handelt es sich also um solche, wie sie normalerweise zur Änderung der
Oberflächeneigenschaften benutzt werden. Derartige Verbindungen sind beispielsweise Tetradecylisocyanat,
Hexadecylisocyanat, Myristylisocyanat, Myristinsäureanhydrid, Palmitylanhydrid, Myristoylchlorid, Palmitoylchlorid,
Stearoylchlorid, Myristylsulfonylchlorid, Palmitylsulfonylchlorid, Stearylsulfonylchlorid, Decylchlorcarbonat,
Hexadecylchlorcarbonat, Tetradecylchlorcarbonat u. dgl.
Die Behandlung mit diesen Reaktionsmitteln wird in normalerweise flüssigen, neutralen organischen Lösungsmitteln,
wie Aceton, Benzol, Äthylacetat, Butylacetat, Methyläthylketon, vorgenommen und so durchgeführt,
daß die isolierten Halogensilber-Gelatine-Aggregate bei normaler Temperatur mit einer nicht wässerigen Lösung
des betreff enden Hydrophobierungsmittels gerührt werden.
Es wird angenommen, daß die in Frage stehenden Mittel mit der Gelatinehülle reagieren und mit dieser
entweder eine kovalente oder koordinate Bindung eingehen. Diese Annahme stützt sich auf eine Anzahl von
Faktoren, nämlich:
1. die Aktivität der Anhydrid-, Säurechlorid-, Sulfonylchlorid-, Isocyanat- oder Chlorcarbonatgruppen gegenüber
Aminogruppen und ihre Fähigkeit, mit diesen unter Bildung von Amiden zu reagieren,
2. den Vorschlag in der USA.-Patentschrift 2 179 244, die Gelatine unter anderem mit langkettigen Säurechloriden
umzusetzen,
3. die oben angeführte Tatsache, daß das Halogensilber nach der Behandlung im wahren Sinne des Wortes
hydrophob ist, und
4. darauf, daß die Halogensilberkörnchen nicht hydrophob werden, falls das benutzte Mittel Aminen gegenüber
verhältnismäßig neutral ist und beispielsweise aus einer freien Carbonsäure, wie Myristinsäure, besteht.
Aber selbst wenn das Eintreten einer chemischen Umsetzung oder Umwandlung nicht zutreffend sein sollte, so
kann doch als sicher angenommen werden, daß eine enge physikalische oder chemische Bindung zwischen den in
Frage stehenden Mitteln und der Gelatinehülle erfolgt, die zur Bildung der hydrophoben Halogensilberkörnchen
führt. Wurden nämlich Halogensilberkörnchen, die dem enzymatischen Aufschluß oder Abbau unterworfen worden
waren, mit Myristinsäure unter denselben Bedingungen behandelt wie derartige mit Myristinsäureanhydrid be- ig
handelte Körnchen, so traten die so behandelten Körnchen, wenn sie in Phenyläthylalkohol dispergiert
und in Gelatine emulgiert wurden, aus dem Lösungsmittel aus und wanderten in die Gelatine. Hieraus geht hervor,
daß die für die Herbeiführung des gewünschten hydro- ao phoben Zustandes erforderliche Bindung oder Anlagerung
nur bei Verwendung einer Verbindung mit einer Gruppierung erhalten werden kann, die eine sehr ausgeprägte
Neigung hat, mit Aminogruppen zu reagieren.
Nach der Behandlung, durch die den Halogensilberkömchen die hydrophobe Beschaffenheit erteilt wird,
wird der Überschuß an dem Hydrophobierungsmittel entfernt, indem die Körnchen mit einem organischen
Lösungsmittel, wie Aceton, gewaschen werden und dieses dann allmählich durch ein anderes organisches Lösungsmittel
ersetzt wird, das aus dem schließlich benutzten Träger für das umgewandelte Halogensilber bestehen
soll und aus einer öligen, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, wie Benzylalkohol, Phenyläthylalkohol,
y-Phenylpropylalkohol u. dgl., oder Phthalsäureestern, 3g wie Dibutylphthalat, Di-/?-äthoxyäthylphthalat, Tricresylphosphat,
Triphenylphosphat oder einer Kombination derartiger Lösungsmittel, besteht.
Die hydrophobierten Halogensilberkörnchen in einem derartigen Lösungsmittel werden nun den nicht wässerigen
Lösungen von Farbbildnern, Sensibilisierungsfarbstoffen, Stabilisatoren und anderen bei der Herstellung
von photographischen Emulsionen üblicherweise benutzten Hilfsstoffen zugesetzt. Als Farbbildner werden
solche benutzt, die bei der Farbentwicklung Azomethin-, Chinonimin- oder Azinfarbstoffe zu bilden vermögen,
d. h. solche, die eine phenolische Hydroxylgruppe oder reaktionsfähige Methylengruppe enthalten, öllöslich sind
und vorzugsweise eine aliphatische Kette mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen enthalten. Derartige Farbbildner
sind z. B. solche, wie sie aus der USA.-Patentschrift 2 186 849 bekannt sind, ohne daß jedoch eine wasserlöslich
machende Gruppe in dem Farbbildnermolekül vorhanden ist. Die so erhaltenen nicht wässerigen Pakete
werden dann in einer wässerigen Lösung eines wasserdurchlässigen Kolloids, wie Gelatine, Gummiarabikum,
Stärke, Polyvinylalkohol oder Carboxymethylcellulose, je nach den Erfordernissen mit oder ohne Mitverwendung
von Netzmitteln dispergiert. Auf diese Weise werden stabilisierte, hochlichtempfindliche Dispersionen erhalten,
in denen die einzelnen Pakete nicht mehr zum Zusammenballen oder Zusammenfließen neigen, sondern
vollständig als Einzelkörper wirken. Vorzugsweise soll der wasserlösliche Träger gelierfähig sein, so daß nach
dem Vergießen und Abkühlen eine feste Schicht erhalten wird.
Die Eignung dieses Verfahrens zur Herstellung von photographischen Mischkorn-Materialien ist einleuchtend.
So ermöglicht diese Arbeitsweise die getrennte Sensibilisierung von hydrophoben Körnchen für den blauen,
grünen und roten Bereich des Spektrums zugleich mit Farbbildnern, die einen Farbstoff ergeben, der zu dem
des spektralen Bereiches komplementär ist, für welchen die Körnchen sensibilisiert worden sind.
Die verschiedenen Pakete können dann in ein und demselben wasserdurchlässigen Kolloid dispergiert und
die erhaltene Emulsion auf eine Unterlage aufgetragen und getrocknet werden. Da die verschiedenen Pakete
als Einzelkörper wirken, so können durch eine einzige Belichtung und Farbentwicklung mit einem aromatischen
primären Aminentwickler, beispielsweise den N-Dialkylp-phenylendiaminen, wie N-Diäthyl-p-phenylendiamin,
3-Methyl-4-diäthylaminoanilin, N-^-oxyäthyl-N-äthylp-phenylendiamin u. dgl., Bilder in den verschiedenen
Primärfarben hergestellt werden, in denen eine einwandfreie Farbseparation gewährleistet ist.
Das Verfahren eignet sich auch gut zur Bildung von Emulsionen mit in sich verschiedenen Kontrasten. Auch
hier ermöglicht die Festlegung und Unbeweglichkeit der verschieden sensibilisierten Teilchen zwei verschiedenen
Ansätzen von Halogensilberkörnchen, in ein und derselben Schicht unabhängig voneinander zu wirken.
Da die neuen Emulsionen nicht wässerig sind, so neigen sie auch weniger zu einem Verderb beim Lagern
in Räumen hoher Feuchtigkeit. Dies ist ein wichtiger Gesichtspunkt, insbesondere mit Bezug auf hochempfindliche
Filme, wie für Röntgenstrahlen u. dgl., und das vorliegend beschriebene Verfahren eignet sich
daher auch besonders für die Herstellung derartiger Materialien.
Abgesehen davon, daß das neue Verfahren eine vielseitige Anwendbarkeit besitzt, hat es auch noch andere
wesentliche Vorteile. Einer dieser Vorteile besteht in der Leichtigkeit, mit der Dispersionen der nicht wässerigen
Emulsionen in einem wässerigen Medium hergestellt werden können. Derartige Dispersionen können durch
verhältnismäßig leichtes Durchrühren erhalten werden, und kräftig wirkende Vorrichtungen, wie Kolloidmühlen
oder andere kräftig arbeitende Mühlen, sind unnötig. Da nur geringen Kraftaufwand benötigende Dispergierungsvorrichtungen
erforderlich sind, so kann die Dispersion hergestellt werden, ohne daß die photographischen
Eigenschaften der Silberhalogenide nachteilig beeinflußt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch eine kräftig wirkende Unterbrechung des Zusammenhanges
zwischen dem Paket und der Trägergrundmasse die Isolation jedes einzelnen Paketes unterstützt und dieses
von chemischen Verfahren unabhängig gemacht wird, die in einem benachbarten Paket etwa stattfinden.
Ferner können Pakete mit gleichmäßiger Größenverteilung und fast jeder spezifischen Größe hergestellt werden.
Die Erfindung wird ferner durch die Zeichnung veranschaulicht, in der
Fig. I die Verteilung von Silberhalogeniden in einer Emulsion gemäß der Erfindung und
Fig. II die Verteilung von Silberhalogeniden in einer Emulsion zeigt, die in der gleichen Weise wie die der
Fig. I hergestellt ist, aber bei der die Behandlung, durch welche die Halogensilberkörnchen hydrophob gemacht
werden, weggelassen worden ist.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert:
Abbau- oder Aufschlußverfahren
Beispiel 1
Beispiel 1
500 g einer Chlorsilber-Gelatine-Emulsion wurden bei 40° C geschmolzen, worauf 50 ecm einer l%igen Lösung
von Polydase zugesetzt wurden. Die Hydrolyse war bei
dieser Temperatur in einer Stunde beendet. Das Reakiiansgemisch wurde dann einige Stunden bei Zimmertemperatur
stehengelassen, um das Silberchlorid sich absetzen zu lassen. Die darüberstehende Lösung aus
klarer, abgebauter Gelatine wurde dann abgegossen und der Niederschlag zweimal mit je 200 ecm 50volumprozentigem
Aceton und dann zweimal mit 100°/oigem Aceton gewaschen, wobei jedesmal 150 ecm des Lösungsmittels
benutzt wurden. Die Waschflüssigkeiten wurden durch Dekantieren entfernt. Das Silberhalogenid kann
dann, wie es nachstehend noch beschrieben wird, hydrophob gemacht werden.
Zu 1000 g geschmolzener Halogensilbergelatine wurden wie im Beispiell IOOccm l°/0ige Trypsinlösung zugesetzt.
Nach dem Entfernen der aufgeschlossenen und abgebauten Gelatine wurde das ausgefällte Halogensilber
zweimal mit je 200 ecm 50%igem Alkohol und dann zweimal mit je 150 ecm 95%igem Alkohol gewaschen.
Das Produkt wurde dann, wie es später noch beschrieben wird, hydrophob gemacht.
Hydrophobierungsstufe
Beispiel 3
Beispiel 3
Das wie im Beispiel 1 durch enzymatischen Abbau abgeschiedene isolierte Halogensilber wurde in einer
Lösung von 2,5 g Myristinsäureanhydrid in 100 ecm Aceton suspendiert. Das Gemisch wurde in einer kleinen
Walzenmühle mehrere Stunden durchgearbeitet und dann zur Seite gestellt, bis sich das Halogensilber
abgesetzt hatte. Die Acetonlösung wurde abgegossen und der Niederschlag zweimal mit je 150 ecm frischem
Aceton gewaschen. Der feuchte Kuchen wurde in 30 ecm Phenyläthylalkohol suspendiert und 3 Minuten in einer
kleinen Waring-Mischvorrichtung kräftig durchgerührt. Das erhaltene milchige Öl, das das hydrophobe Halogensilber
enthält, kann nunmehr photographischen »Paket«- oder »Mischkorn«-Emulsionen einverleibt werden.
Das nach Beispiell erhaltene Halogensilber wurde 10 Stunden mit einer Lösung von 5,0 g Myristinisocyanat
in 100 ecm Aceton verrührt. Die Suspension wurde zum Absetzen zur Seite gestellt und der Niederschlag zweimal
mit je 200 ecm Aceton gewaschen. Der feuchte Kuchen des hydrophoben Halogensilbers wurde dann in dem
zur Herstellung der photographischen Mischkornemulsionen benutzten Tricresylphosphat dispergiert.
Das nach dem Verfahren des Beispiels 2 abgeschiedene isolierte Halogensilber wurde in einer Lösung von 2,5 g
Myristoylchlorid in 100 ecm Aceton suspendiert. Nachdem das Gemisch 10 Stunden durchgearbeitet worden
war, wurde der Niederschlag sich absetzen gelassen und die Acetonlösung des AcyHerungsmittels abgegossen.
Das Produkt wurde dann zweimal mit je 200 ecm Aceton gewaschen. Der feuchte Kuchen aus dem hydrophoben
Halogensilber wurde dann sorgfältig mit 25 ecm Benzylalkohol gemischt und die erhaltene Suspension zur
Herstellung von Mischkorn-Emulsionsschichten benutzt.
Das Verfahren war dasselbe wie im Beispiel 3, doch wurden die Halogensilberkörnchen durch Behandlung
mit Octadecylchlorcarbonat hydrophob gemacht.
Das Verfahren war dasselbe wie im Beispiel 5, doch wurden hier die Halogensilberkörnchen unter Verwendung
von Tetradecylsuifönylchlorid hydrophob gemacht.
Herstellung von Mischkorn-Dispersionen
Beispiel 8
Beispiel 8
0,60 g einer nach Beispiel 3 hergestellten 25%igen Phenyläthylalkohol-Halogensilber-Suspension wurden zu
30 ecm einer 10°/„igen Gelatine gegeben und das erhaltene Gemisch 5 Minuten kräftig durchgerührt. Es wurde
eine Dispersion erhalten, die aus winzig kleinen öligen Tröpfchen eines Durchmessers von 2 bis 4 Mikron
bestand, welche die hydrophoben Halogensilberkristalle eingebettet enthielten.
0>0683 g l-Phenyl-3-(10-undecenoylamino)-5-pyrazolon und 0,007 mg eines grünsensibUisierenden Farbstoffes
wurden durch Erwärmen auf einem Dampfbade in einem Gemisch aus 2,0 g Tricresylphosphat und 2,0 g Phenyläthylalkohol
gelöst. Darauf wurden 0,274 g einer 24°/0igen Suspension von hydrophobem Chlorsilber in Benzylalkohol,
die nach Beispiel 5 hergestellt worden war, zugesetzt und das Ganze sorgfältig durchgemischt und
in 30 ecm einer 10°/0igen Gelatine eingerührt, bis Teilchen einer Größe zwischen 5 und 10 Mikron erhalten wurden.
0,0902 g eines Gelbkupplers (N-Acetyl-4'-Benzoylacetamido-sulfanilanüid) wurden in einem Gemisch aus
2,0 g Tricresylphosphat und 2,0 g Benzylalkohol gelöst, und dieser Lösung wurden 0,274 g 24%iges hydrophobes
Chlorsilber zugesetzt, das in Phenyläthylalkohol suspendiert war, und das Ganze sorgfältig durchgemischt.
Dieses Gemisch wurde dann in 30 ecm 10°/0iger Gelatine dispergiert, bis Teilchen einer Größe von 5 bis 10 Milcron
erhalten wurden,
Zu 0,0764 g I-Oxy-N-Myristylnaphthamid und 0,007mg eines rotsensibilisierenden Farbstoffes, die in einem
Gemisch aus 1,0 g Phenyläthylalkohol und 1 g des von der Firma Atlas Powder Company als »Span 80« in den
Handel gebrachten Produktes gelöst waren, wurden unter gutem Rühren 0,274 g in Phenyläthylalkohol
suspendiertes 24°/0iges hydrophobes Chlorsilber zugesetzt. Dieses Gemisch wurde dann unter Rühren in
30 ecm 10%iger Gelatine dispergiert, bis die Größe der Tröpfchen 5 bis 10 Mikron betrug.
Zu 0,0882 g l-Phenyl-3-stearoylamino-5-pyrazolon und 0,01 mg eines grünsensibilisierenden Farbstoffes, die in
einem Gemisch aus 5,71 g Phenyläthylalkohol, 0,67 g Tricresylphosphat und 0,08 g N-Butylphthalat gelöst
waren, wurden 0,545 g 20,9%iges, in Phenyläthylalkohol suspendiertes hydrophobes Chlorsilber zugesetzt. Dieses
Gemisch wurde sorgfältig durchgerührt und dann in 30 ecm 10°/0iger Gelatine dispergiert, bis Teilchen eines
Durchmessers von 5 bis 10 Mikron erhalten wurden.
Zu 0,152 g eines Gelbkupplers (4'-Benzoylacetamido-N4-caproylsulfanilanüid),
die in einem Gemisch aus 5,71 ecm Phenyläthylalkohol und 0,63 ecm Tricresylphosphat
gelöst waren, wurden 0,397 g einer 34,5%igen Suspension von hydrophobem Chlorsilber in Phenyläthylalkohol
zugesetzt und das Ganze sorgfältig durch-
909 507/505
Claims (8)
1. LichtempfindUche Halogensilber-Gelatine-Aggregate in Form einzelner Körnchen, dadurch gekennzeichnet,
daß diese von einer adsorbierten Gelatineschicht umgeben sind, die durch Anlagerung oder
Bindung von langkettigen aliphatischen Anhydriden, Säurechloriden, Sulfonylchloriden, Isocyanaten oder
Chlorcarbonaten u. dgl. an die Amidgruppe der Gelatine hydrophob gemacht worden ist.
2. Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
hydrophob gemachte Halogensilber-Gelatine-Aggregate in einer mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit
dispergiert sind.
3. Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate mit einer hydrophob gemachten Gelatinehülle
gemäß Ansprach 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilber-Gelatine-Aggregate als unbewegliche
Pakete einer öligen, mit Wasser nicht mischbaren Suspension in einer Kolloidschicht eines
photographischen Materials dispergiert sind.
4. Halogensilber-Gelatine-Aggregate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne
Gruppen der Halogensilber-Gelatine-Aggregate für einen bestimmten Bereich des Spektrums und andere
Gruppen für einen anderen Bereich des Spektrums sensibilisiert sind.
5. Halogensilber-Gelatine-Aggregate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne
Gruppen der Halogensilber-Gelatine-Aggregate für den roten Bereich des Spektrums sensibilisiert und
mit einem öllöslichen Blaugrünfarbbildner kombiniert sind, andere Gruppen für den grünen Bereich des
Spektrums sensibilisiert und mit einem öllöslichen Purpurfarbbildner kombiniert sind und wieder andere
für den blauen Bereich des Spektrums sensibilisiert und mit einem öllöslichen Gelbfarbbildner kombiniert
sind.
6. Halogensilber-Gelatine-Aggregate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilber-Gelatine-Aggregate
in eine wasserdurchlässige, kolloidale Trägerschicht eingelagert sind.
7. Halogensilber-Gelatine-Aggregate nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilber-Gelatine-Aggregate
mit Farbbildnern kombiniert sind, die eine aliphatische Kette mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen enthalten.
8. Verfahren zur Hydrophobierung von Halogensilber-Gelatine-Aggregaten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Halogensilber-Gelatine-Emulsion mit einem Enzym behandelt und die nicht
•vom Halogensilber adsorbierte Gelatine abgebaut wird, die erhaltenen Silberhalogenide, von denen
jedes Teilchen noch von einer adsorbierten, unveränderten Gelatinehülle ummantelt ist, abgetrennt
werden und an die genannte Hülle eine Verbindung
mit einem hydrophoben Rest, bestehend aus langkettigen ahphatischen Anhydriden, Säurechloriden,
Sulfonylchloriden, Isocyanaten oder Chlorcarbonaten, angelagert wird, indem die isolierten Halogensilber-Gelatine-Aggregate
einige Stunden bei normaler Temperatur mit einer nicht wässerigen Lösung des Hydrophobierungsmittels kräftig durchgerührt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 909 507/505 4.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US573799A US2965484A (en) | 1956-03-26 | 1956-03-26 | Mixed packet photographic emulsions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1055950B true DE1055950B (de) | 1959-04-23 |
Family
ID=24293436
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG21762A Pending DE1055950B (de) | 1956-03-26 | 1957-03-23 | Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2965484A (de) |
BE (1) | BE556138A (de) |
DE (1) | DE1055950B (de) |
GB (1) | GB811907A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3212896A (en) * | 1961-06-07 | 1965-10-19 | Eastman Kodak Co | Dry processing of photographic emulsions |
GB1284646A (en) * | 1969-02-04 | 1972-08-09 | Rank Xerox Ltd | Manufacturing process for liquid developing agent for electrophotography |
US5399480A (en) * | 1993-09-14 | 1995-03-21 | Eastman Kodak Company | Attachment of gelatin-grafted polymer particles to pre-precipitated silver halide grains |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB585758A (en) * | 1944-10-30 | 1947-02-24 | John Alfred Henry Hart | Improvements in or relating to the production of photographic emulsions |
BE478554A (de) * | 1946-12-09 | |||
US2728662A (en) * | 1947-08-13 | 1955-12-27 | Eastman Kodak Co | Method of preparing photographic emulsions |
US2544640A (en) * | 1949-06-10 | 1951-03-13 | Eastman Kodak Co | Mixed grain photographic emulsions |
US2698794A (en) * | 1950-04-15 | 1955-01-04 | Eastman Kodak Co | Mixed packet photographic emulsions |
BE543743A (de) * | 1950-04-15 | |||
BE535054A (de) * | 1954-01-25 |
-
0
- BE BE556138D patent/BE556138A/xx unknown
-
1956
- 1956-03-26 US US573799A patent/US2965484A/en not_active Expired - Lifetime
-
1957
- 1957-03-19 GB GB9008/57A patent/GB811907A/en not_active Expired
- 1957-03-23 DE DEG21762A patent/DE1055950B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2965484A (en) | 1960-12-20 |
GB811907A (en) | 1959-04-15 |
BE556138A (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1472818A1 (de) | Photographisches Material | |
DE1954467B2 (de) | Farbphotographische Silberhalogenidemulsion | |
DE1008574B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Maskenbildes in einem photographischen Mehrschichtenmaterial | |
EP0100984B1 (de) | Fotografische Silberhalogenidemulsion | |
EP0127063B1 (de) | Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einer Vorläuferverbindung einer fotografisch wirksamen Verbindung | |
EP0207401A2 (de) | Wärmeentwicklungsverfahren und hierfür geeignetes Hilfsblatt | |
EP0148441B1 (de) | Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial und Entwicklungsverfahren | |
EP0295507A2 (de) | Farbfotografisches Wärmeentwicklungsverfahren | |
DE1942079A1 (de) | Farbphotographisches Mehrschichtenmaterial | |
DE1055950B (de) | Lichtempfindliche Halogensilber-Gelatine-Aggregate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2022697A1 (de) | Lichtempfindliches fotografisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2934767C2 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2319489A1 (de) | Photographische entwicklungs- oder behandlungsmasse, insbesondere fuer das diffusionsuebertragungsverfahren | |
EP0247474B1 (de) | Durch Wärmebehandlung entwickelbares farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial | |
EP0023888B1 (de) | Verfahren zur Herstellung maskierter positiver Farbbilder nach dem Silberfarbbleichverfahren sowie das photographische Silberfarbbleichmaterial hierfür | |
DE1002198B (de) | Verfahren zur Herstellung von farbenphotographischen Bildern | |
DE2166672A1 (de) | Verfahren zur herstellung negativer photographischer bilder | |
DE2453641A1 (de) | Mehrschichtiges farbphotographisches aufzeichnungsmaterial sowie verfahren zur herstellung positiver farbphotographischer bilder | |
CH649636A5 (de) | Entwicklerhaltiges fotografisches aufzeichnungsmaterial. | |
DE2609741C2 (de) | ||
DE3636971A1 (de) | Fotografisches farbdiffusionsuebertragungsverfahren und hierfuer geeignetes farbfotografisches aufzeichnungsmaterial | |
DE2524431A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines positiven farbphotographischen bildes | |
DE895407C (de) | Verfahren zur Farbkorrektur bei der Farbphotographie | |
DE1472818C (de) | Photographisches, chemisch sensibi hsiertes, silberhalogemdhaltiges Auf zeichnungsmatenal | |
EP0247478A2 (de) | Durch Wärmebehandlung entwickelbares farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial |