DE1055937B - Verfahren zur Herstellung einer Glasur auf der Oberflaeche von Faserplatten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Glasur auf der Oberfläche von Faserplatten, die durch Pressen eines verfilzten Vlieses von im Trockenverfahren gewonnenen Lignozellulosefasern hergestellt sind. Die so gewonnenen Vliese haben gegenüber den im Naßverfahren hergestellten Vliese den großen Vorteil, daß sie die wasserlöslichen Bestandteile des Ausgangsmaterials noch enthalten bzw. nicht so feucht sind, daß bei der Heißpressung diese Bestandteile mit dem Wasser mit ausgepreßt werden.

Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß diese wasserlöslichen Bestandteile sich vorzüglich dazu eignen, auf der Oberfläche der Hartfaserplatten eine Glasur zu erzeugen. Nach dem neuen Verfahren erfolgt die Erzeugung dieser Glasur auf einer oder beiden Oberflächen der Platte dadurch, daß der Feuchtigkeitsgehalt der Matte vor der Heißpressung durch Benetzung einer oder beider Oberflächen bis zu einer maximalen Feuchtigkeit von etwa 40%. erhöht wird. Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß die wertvollen wasserlöslichen Bestandteile der Lignozellulosefasern in erheblichen Maße an die benetzte Oberfläche gelangen und hier die Glasur bilden, während auf der anderen Seite keine wasserlöslichen Bestandteile in nennenswertem Umfange verlorengehen, noch daß die Oberfläche fleckig wird, wie es insbesondere bei der Herstellung großer Platten und bei höherem Feuchtigkeitsgehalt der zu pressenden Matte häufig der Fall ist.

Es ist bereits bekannt, bei Hartfaserplatten eine glatte Oberfläche dadurch zu erzielen, daß die Matten vor der Nachpressung an ihrer rauhen Seite durch Zugabe von Wasser zum Aufquellen gebracht werden. Darauf werden diese Matten bei höherer Temperatur zwischen glatten Platten gepreßt, und man erhält Hartfaserplatten, die auf beiden Oberflächen glatt sind. Da jedoch bei diesem Verfahren die Matten im Naßverfahren gewonnen sind, gehen bei der Herstellung dieser Hartfaserplatten die wertvollen wasserlöslichen Bestandteile zum größten Teil verloren und können nicht mehr zur Bildung einer Glasur auf der Oberfläche der Platten gewonnen werden.

Es kann naturgemäß auch vorkommen, daß auch bei dem neuen Verfahren Flecke auf der Oberfläche erscheinen. In diesem Falle werden zweckmäßig die Tafeln aufgetrennt und die fleckigen Stellen entfernt, so daß die Tafeln dann in kleineren Stücken verwendbar sind.

Das auf die Form oder den Preßling aufgespritzte Wasser hat den Zweck, einmal als Plastifizierung und Schmierung der Fasern und weiterhin als Lösungsmittel für die wasserlöslichen Substanzen im Holz zu Verfahren zur Herstellung einer Glasur
auf der Oberfläche von Faserplatten

Anmelder:

Weyerhaeuser Timber Company,
Tacoma, Wash. (V. St. A.)

Vertreter: Dr. O. Loesenbeck, Patentanwalt,
Bielefeld, Herforder Str. 17

James R. Roberts, Longview, Wash. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden

dienen', die dann bei der Heißpressung die glänzende glasurartige Oberfläche bilden.

Ausführungsbeispiel I

Es sollen Hartplatten mit einer glatten und einer rauhen Seite hergestellt werden.

Der Ausgangspreßling besteht aus einer Matte mit der Dichte von 48 kg ofentrockener Faser pro Kubikmeter, die einen Feuchtigkeitsgehalt von 25% hat. Vor der Heißpressung werden 473 g Wasser pro Quadratmeter auf die Oberfläche gespritzt, die glatt werden soll, was einen Gesamtfeuchtigkeitsgehalt von 37,5 % ergibt.

Sofort nach der Benetzung der betreffenden Oberfläche erfolgt die Heißpressung in einer an sich bekannten Presse, wobei zweckmäßig diese Pressung in verschiedenen Stufen, und zwar abwechselnd bei hohem und niederem Druck erfolgt.

Das Produkt ist eine Faserpreßplatte oder Tafel von 3,2 mm Dicke mit einer Dichte von 960 kg pro Kubikmeter und hat auf der glänzenden Oberfläche eine Glasur, die frei von Verfärbungen ist.

Ausführungsbeispiel II

Es soll eine Tafel mit zwei glatten Seiten ohne Verfärbungen hergestellt werden.

Ausgangsmaterial: Faserplatte 66,0mm dick, 48kg ofentrockener Faser pro Kubikmeter mit gleichmäßigem Feuchtigkeitsgehalt von 24% des Gewichtes und zusätzlich aufgebrachtem Wasser auf beide Seiten des Preßlings in Höhe von 25,9 kg pro Quadratmeter, also einen totalen Feuchtigkeitsgehalt des Preßlings von 36%. Der Preßling muß jetzt natürlich zwischen glatten Platten liegen, die eine Maserung haben können. Plattentemperatur 204,5° C.

909 507/56

Das Produkt nach dem Pressen ist eine auf beiden Seilten glatte Faserpreßplatte oder Tafel von 3,2 mm Dicke mit einer Dichte von 1024 kg pro Kubikmeter, die frei von Verfärbungen ist.

Ausführungsbeispiel III

Es soll eine doppelseitig glänzende Platte oder Tafel hergestellt werden.

Dieses Ausführungsbeispiel zeigt die Herstellung bei geringem Feuchtigkeitsgehalt, und zwar soll die Fasermatte nur 12% haben. Aufgespritzt werden 64 g Wasser pro Quadratmeter, also totaler Feuchtigkeitsgehalt 15 ^o/o. Plattentemperatur 204,5° C.

Das Produkt nach dem Pressen ist eine auf beiden Seiten glatte Tafel mit ungefärbten, glasierten Oberflächen und einer Dicke von 3,175 mm bei 1024 kg pro Kubikmeter.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Erzielung einer Glasur auf der Oberfläche von Faserplatten, die durch Pressen

20 eines verfilzten Vlieses von im Trockenverfahren gewonnenen Lignozellulosefasern hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Vlieses ganz oder teilweise unmittelbar vor der Pressung bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt des Vlieses von etwa 40 %> benetzt wird,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen des Preßlings in Etappen und mit verschiedenen Drucken, insbesondere abwechselnd mit hohen und niederen Drucken, erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmefluß von den Heizquellen zu den Preßlingen mittels Zwischenschaltung isolierender Folien, Drahtgitter od. dgl. verzögert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 009 796;
deutsche Patentschrift Nr. 739 076;
schweizerische Patentschrift Nr. 250 385;
USA.-Patentschriften Nr. 2 658 847, 2 581 654.

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