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Feuerfeste Holzwerkstoffplatte mit Asbestschichten
In vielen Fällen, besonders im Schiffbau, werden verhältnismässig leichte Konstruktionsplatten, z. B. aus Holz geeigneter Stärke, benötigt, von denen man ausser genügender Festigkeit vor allem noch verlangt, dass sie feuerfest sind bzw. den Übergang eines Brandes aus einem Raum in einen andern hemmen.
Zu diesem Zwecke wurden ursprünglich Holzplatten mit einem Oberflächenanstrich, welcher das Entzünden und Brennen erschwert, verwendet. Ferner wurden verschiedene feuerfeste Belage, wie z. B. Schlackenwolle auf einer geeigneten Unterlage, verwendet. In neuerer Zeit sind feuerfeste Platten unter verschiedenen Handelsmarken, wie z. B."Marinite", bekannt geworden, die äussere Schichten aus plastischer Kunstmasse und eine innere Füllung aus geleimten kurzfaserigenAsbest enthalten. Schliesslich sind auch feuerhemmende Holzwerkstoffplatten bekannt, die aus verpressten Holzstoffschichten und Asbestschichten bestehen, wobei die Asbestschichten innen oder aussen liegen können. Hiebei können die Holzstoff-und Asbestschichten aus vorgeformten Platten bestehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine derartige feuerfeste Holzwerkstoffplatte, die aus mehreren Schichten, u. zw. aus Holzstoff und aus vorgeformten Asbestplatten, besteht und sehr feuerbeständig ist bzw. in hohem Masse den Übergang eines Brandes aus einem Raum in den andern hemmt.
Die feuerfeste Holzwerkstoffplatte gemäss der Erfindung hat mehrere Schichten aus Holzstoff, z. B.
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stens 931o Siliziumdioxyd enthält, nicht hygroskopisch und gut zu kleinen Teilchen vermahlbar ist, die annähernd kugelförmig sind, z. B. vulkanischem Tuff, mit einer spezifischen Oberfläche von wenigstens 10 000 cm/g, bestehen, wobei das Verhältnis des Volumens der Asbestschichten und der Holzsubstanz zwischen 1 : 3 und 1 : 10 liegt.
Eine derartige feuerfeste Holzwerkstoffplatte kann an ihren äusseren Flächen mit einem Furnier versehen sein. Weiters können die inneren Holzwerkstoffschichten Längskanäle aufweisen.
Versuche zeigten, dass die feuerfesten Platten gemäss der Erfindung gleiche Festigkeitseigenschaften wie die ähnlichen bekannten Platten ohne Asbestschichten aufweisen, dass sie aber in hohem Masse feuerbeständig sind bzw. den Übergang eines Brandes von einer Seite auf die andere hemmen. Dadurch haben diese Platten eine ausserordentliche Bedeutung in den Fällen, in welchen eine Brandisolierung sehr wichtig ist, z. B. im Schiffbau. Im Vergleich zu bekannten Platten, die für dieselben Zwecke Verwendung finden, zeichnen sie sich durch ein niedriges spezifisches Gewicht und ihre gute Bearbeitbarkeit aus und man kann sie ferner in einfacher Weise an andern Konstruktionselementen befestigen.
Die feuerfesten Holzwerkstoffplatten gemäss der Erfindung werden, falls vorgeformte Holzstoffplatten, z. B. Sperrholz, Lamellen-Holzplatten oder Platten aus gepressten Holzspänen verwendet werden. auf folgende Weise hergestelllt : Die Holzstoffplatten, die nach Bedarf vorher auf einen Feuchtigkeitsgehalt bzw.
Wassergehalt von 5-10 Gew.-" getrocknet wurden, und die vorgeformten Asbestplatten mit einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 10 Gew.-%, die durch Verpressen einer Mischung von Asbestfasern, deren spezifische Oberfläche zumindest 20000 cm/g nach Blaine beträgt, und einem mineralischen Füllstoff, der mindestens 93 % Siliziumdioxyd enthält, nicht hygroskopisch und leicht zu kleinen und ungefähr kugelfömigen Teilchen bzw. Körnern vermahlen ist, z. B. vulkanischem Tuff, mit einer spezifischen Oberfläche von wenigstens 10 000 cm2/g nach Blaine, werden der Reihe nach gestapelt und in einer Pres-
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se unter einem Druck von 5 - 15 at und bei einer Temperatur bis 1500C verpresst.
Anderseits können feuer- feste Holzwerkstoffplatten aus rohen Holzspänen und vorgeformten Asbestplatten auf die Weise hergestellt werden, dass mit einer entsprechenden Dosiervorrichtung und zweckmässig auf ein laufendes Band nacheinander entsprechende Schichten von Holzspänen, die vorher nach Bedarf auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 - 10 Gew. -'10 getrocknet wurden, mit aufgetragenem Klebemittel und vorgeformte Asbestplatten, die wie oben beschrieben hergestellt werden, aufgebracht werden, worauf diese Schichten und Asbestplatten ineiner Presse unter einem Druck von 10 - 22 at undbei einer Temperatur von etwa 110 - 1700C verpresst und plastifiziert werden.
Aus der Presse herausgenommene Pressplatte werden zerschnitten und nach Bedarf weiter oberflä- chenbehandelt, z. B. lackiert. Man kann sie mit Edelfurnier bzw. mit Kunststoffplatten oder -folien oder sogar mit Metallplatten, z. B. aus Aluminium, welche gegebenenfalls auch perforiert sein können, ausstatten.
Meistens verwendet man Platten mit parallelen ebenen Oberflächen. Mit entsprechend geformten Pressgesenken kann man auch Platten mit inneren Asbestplatten und äusseren Holzspanschichten mit wenigstens auf einer Seite z. B. unebener Oberfläche, z. B. einer wellenförmigen Oberfläche oder einer Oberfläche mit beliebigen Mustern. erhalten.
Ausführungsbeispiele für feuerfeste Platten mit Asbestschichten gemäss der Erfindung werden im folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnungen, in welchen Teile dieser Platten im Sch. T1itt in verschiede- nen Ausführungen dargestellt sind, erläutert.
Die feuerfeste Holzplatte gemäss Fig. 1 besteht aus einer Mittelschicht 1 aus Asbest und aus zwei gleichen Aussenschichten 2 aus zusammengepressten und geleimten Holzspänen. Die Platte nach Fig. 2 hat zwei Zwischenschichten 1 aus Asbest, eine Mittelschicht 3 aus gepressten Holzspänen und zwei Aussenschichten 2 aus gleichfalls gepressten Holzspänen. Fig. 3 zeigt eine ähnliche Platte, welche jedoch nur eine Mittelschicht 3 aus gepressten Holzspänen und zwei Aussenschichten 4 aus Asbest aufweist. Die Platte gemäss Fig. 4 hat eine Mittelschicht aus Sperrplatten 5 zwischen zwei Asbestschichten 1. und auf jeder Aussenseite noch ein Furnier 6. Ähnlich ist die Platte gemäss Fig. 5 aufgebaut, wobei aber die Mittelschicht aus Lamellenplatten 7 besteht.
Fig. 6 zeigt schliesslich eine Platte, die zwei Asbest-Zwischenschichten l, zwei äussere Furniere 6 und in der Mitte zwischen den Asbestschichten 1 eine gepresste Holzspanplatte 8 mit stetig verlaufenden Längskanälen 9 aufweist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feuerfeste Holzwerkstoffplatten aus Holzstoffschichten und innen und/oder aussen liegenden, vor-
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Blaine und einem mineralischen Füllstoff, welcher wenigstens 93 % Siliziumdioxyd enthält, nicht hygroskopisch und gut zu kleinen Teilchen, die ungefähr kugelförmig sind, vermahlbar ist, z. B. vulkanischem Tuff, mit einer spezifischen Oberfläche von wenigstens 10 000 cm2/g bestehen und hiebei das Verhältnis des Volumens der Asbestschichten und der Holzsubstanz zwischen 1 : 3 und 1 : 10 liegt.