DE105208C - - Google Patents

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DE105208C
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carbonic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

PATENTAMT.
besonders Calciumcarbid.
Die Verwendung des Kalkes zur Reinigung von Zuckersäften ist bekanntlich Veranlassung zur Fä'rbung der Säfte und der Zähflüssigkeit oder Viscosität der Syrupe.
Das neue Reinigungsverfahren hingegen verhindert die Färbung und das Viscoswerden der Zuckersäfte, und zwar dadurch, dafs man den zur Reinigung dienenden Kalk in der zu reinigenden Flüssigkeit selbst aus Calciumcarbid erzeugt und infolge dessen den Kalk im Entstehungszustande anwendet. Aufser dem Carbid des Calciums kann man die Carbide anderer Erdalkalimetalle: Barium, Strontium (oder auch Magnesium) anwenden.
Am vorteilhaftesten erweist sich Calciumcarbid , welches bei seiner Berührung mit Wasser fast nur zwei Zersetzungsproducte liefert, nämlich den zur Reinigung nothwendigen Kalk im Entstehungszustande (in statu nascendi) und Acetylengas, welches innerhalb oder aufserhalb der Fabrik zur Erzeugung von Wärme und Licht, sowie von Kohlensäure zur Saturation benutzt werden kann und somit auch die bisher zur Gewinnung der Kohlensäure nothwendigen Kalköfen unnöthig macht.
Im Nachstehenden sollen beispielsweise einige Einzelheiten über das Reinigungsverfahren mit aus Calciumcarbid gewonnenem Kalk gegeben werden.
Der rohe Saft gelangt in geschlossene Behälter von geeigneter Form und Gröfse, wo er mit Calciumcarbid in entsprechendem Verhältnifs in Berührung gebracht wird. Diese Behälter können sowohl zur Kalkung als auch zur Sättigung mit Kohlensäure dienen; an ihrem oberen Theile ist eine Rohrleitung zum Austritt des Acetylengases und Entweichen der überschüssigen Kohlensäure oder der bei der Absorption der Kohlensäure zurückbleibenden Gase angebracht. Am Boden befindet sich eine Rohrspirale, durch welche je nach Bedürfnifs das Acetylen oder die Kohlensäure eintritt. Die Reaction beginnt augenblicklich bei Berührung des Zuckersaftes, welcher sehr rasch gekalkt wird.
Das entweichende Acetylen kann dazu verwendet werden, das noch nicht zersetzte Calciumcarbid mit dem schon gebildeten Kalk in den Zuckersäften zu vermischen und aufgeschlemmt zu halten. Man leitet das Acetylen mitten durch die Flüssigkeit und darauf durch ein Rohr zu einem Gasometer, welcher zu Beleuchtungszwecken dient. Der Ueberschufs des Acetylene würde auch für irgend einen anderen Zweck gesammelt und condensirt werden können. Man kann auch zur Reinigung der Säfte die gewöhnlich zum Sättigen mit Kohlensäure dienenden geschlossenen Behälter benutzen, indem man an ihnen eine Vorrichtung zur Ansammlung des Acetylene anbringt.
Ist einmal der rohe Saft gekalkt und hört das Entweichen von Acetylen auf, so schreitet man zum Sättigen mit Kohlensäure, indem man Kohlensäure irgend welcher Herkunft durch die Rohrspirale in den gekalkten Saft einströmen läfst. Die Kohlensäure wird am besten durch Hindurchleiten von Luft durch
eine lange Säule rothglühender Kohlen hergestellt. Die Zuleitung der Kohlensäure ist unter diesen Verhältnissen leichter zu regeln und ihre Zusammensetzung fast stets dieselbe. Während der Dauer der Sättigung mit Kohlensäure steigert man fortschreitend die Temperatur bis zum Punkte der Gerinnung oder Coagulation der Eiweifskörper.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Anordnung von Apparaten für das neue Reinigungsverfahren.
A ist ein Behälter, welcher den zu reinigenden Saft aufnimmt und ein geschlossenes Gefäfs A1 umgiebt, in welchem sich ebenfalls roher Saft befindet, welchem man in angemessenem Verhältnisse im Anfang der Operation Calciumcarbid hinzufügt. Das Carbid ist in geschlossenen Trichtern EE1 aufgespeichert; man läfst es mit Hülfe der Schieber PQ in einen Raum F eintreten, von wo man es nach Bedarf über die geneigten Ebenen / in das geschlossene Gefäfs A1 gleiten läfst. Der in A1 entstehende Kalk gelangt durch das Rohr C1, mit rohem Saft gemischt, in das Gefäfs V1 an demselben Punkte, wo das aus dem Bottich A kommende Abflufsrohr C des Saftes einmündet. Das in dem Behälter^!1 frei werdende Acetylen tritt durch das Rohr R zum Theil in ein am Boden des Behälters A1 angebrachtes Schlangenrohr L und bringt in dem Behälter ein Aufwallen hervor, wodurch ein rasches Verstopfen der Oeffnungen des Rohres vermieden wird. Der gröfsere Theil des Gases tritt direct unter das Gefäfs F1 und rührt den im Saft befindlichen Schlamm auf, wodurch die Kalkung erleichtert wird. Das überschüssige Acetylen nimmt schliefslich seinen Weg durch die Leitung R1 entweder nach einem Gasometer oder einem anderen geeigneten Apparat, welcher es für weitere Zwecke sammelt. Der von dem Gefäfs F1 austretende gekalkte Saft nimmt zur Sättigung mit Kohlensäure seinen Weg durch Gefäfs F2 und weitere gleiche Gefäfse, indem er zwischen je zwei Gefäfsen einen Vorwärmer Z passirt.
Der aus Erdalkalicarbonat bestehende Bodensatz wird, nachdem er in Filterpressen abgeschieden und gewaschen ist, calcinirt. Diese Calcination soll eine für die Wiedergewinnung der entsprechenden Carbide brauchbare Mischung liefern.

Claims (1)

  1. Pa te nt-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften, bestehend in der Anwendung der Carbide.der Erdalkalimetalle Calcium, Barium und Strontium.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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