DE1051510B - Verfahren zur Wiedergewinnung von Platinmetallen, insbesondere Platin, aus Kontaktmassen - Google Patents

Verfahren zur Wiedergewinnung von Platinmetallen, insbesondere Platin, aus Kontaktmassen

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DE1051510B
DE1051510B DED22084A DED0022084A DE1051510B DE 1051510 B DE1051510 B DE 1051510B DE D22084 A DED22084 A DE D22084A DE D0022084 A DED0022084 A DE D0022084A DE 1051510 B DE1051510 B DE 1051510B
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sulfuric acid
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catalyst
mixture
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DED22084A
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Inventor
Gerhard Jaeger
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/04Obtaining noble metals by wet processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Wiedergewinnung von Platinmetallen, insbesondere Platin, aus Kontaktmasse. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Platinmetallen aus platinmetallhaltigen Katalysatoren, hei denen sich das Platinmetall auf keramischen Trägermassen befindet. Es ist besonders geeignet für die Abtrennung und Gewinnung von Platin aus solchen Katalysatormassen.
  • Mit der zunehmenden Verbreitung von zeit Platinrnetallkatalysato-ren arbeitenden technischen Verfahren, wie sie insbesondere für die Treibstoffveredelung, z. B. bei dem sogenannten Platformingverfahren, benutzt werden, hat die Aufarbeitung der Katalysatoren erhebliche Bedeutung erlangt. Es handelt sich dabei um körnige Massen, bei denen Platinmetalle, insbesondere Platin, auf keramischen Trägern, im wesentlichen aus Aluminiumoxyd und/oder Siliciumdioxyd, niedergeschlagen sind, wobei der Platinmetallgehalt meist zwischen f9,5 und 120/,o liegt. Die Schwierigkeiten in der Abtrennung und Gewinnung des Platinmetalls liegen vor allem darin, daß wegen der lockeren Beschaffenheit der Katalysatoren große Materialmengen bzw. -volumina zu bewegen und zu handhaben sind, um verhältnismäßig geringe Platinmetallanteile zu isolieren. Um die Aufarbeitung im technischen Maßstab .durchführen zu können, kommt es also darauf an, Reaktionen zu finden, die in möglichst vollständiger Umsetzung in wenigen Arbeitsgängen eine weitgebende Trennung des Platinmetalls vom Trägermaterial und eine Anreicherung des ersteren gestatten. Vielstufige und umständliche Arbeitsverfahren sind für diese Zwecke vollständig ungeeignet, weil der Aufwand den Wert des .erhaltenen Platinmetalls in solcken Fällen bei weitem übersteigen könnte. Andererseits repräsentieren die gebrauchten Katalysatormassen, die in großen Mengen anfallen, doch einen so beträchtlichen Platinmetallwert, daß dessen Rückgewinnung eine wichtige Aufgabe darstellt.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe in überraschend einfacher Weise dadurch gelöst werden kann, daß man die platinmetallhaltigen Katalysatorrnassen mit Schwefelsäure bestimmter Konzentration bei Temperaturen zwischen 120 und 150° C behandelt und auf diese Weise das aluminiumoxydhaltige Trägermaterial praktisch quantitativ in Lösung bringt, während das Platinmeta11 sich fast quantitativ im Rückstand angereichert findet. Dieser Rückstand ist unerwartet leicht filtrierbar und läßt sich so von dem Reaktionsgemisch nach dem Verdünnen glatt abtrennen und nunmehr ohne den Ballast des Trägers in an sich bekannter Weise auf das entsprechende Platinmetall aufarbeiten.
  • In Ausübung der Erfindung wird die Katalysatormasse mit einer Schwefelsäure von mindestens 40, vorzugsweise 50 bis 70 Volumprozent behandelt, mit Hilfe derer bei Temperaturen zwischen 120 und 150° C, unterstützt durch die Oberflächenaktivität des Katalysators, der Aluminiumoxydträger in heftiger Reaktion gelöst und von dem Platinmetall getrennt wird. Besonders bewährt dabei hat sich das Arbeiten bei Temperaturen zwischen 135 und 140° C, auf die sich die Reaktionsmischung bei Trägermassen, die praktisch nur aus Al.nminiumoxyd bestehen, ohne äußere Wärmezufuhr von selbst erhitzt. Die so entstandene Mischung, die das Platinmetall, insbesondere Platin, als schwarzen Niederschlag enthält, läßt sich, wie erwähnt, nach dem Verdünnen leicht und schnell filtrieren, so daß ein an Platinmetall hoch angereicherter Rückstand erhalten wird, aus dem nun ohne Belastung großer Mengen Trägermaterials das Platinmetall in beliebiger «eise gewonnen werden kann. Der Rückstand, der im allgemeinen 4°/a der wasserfreien Katalysatonnasse ausmacht, kann nach einer anderen Ausführungsform des Verfahrens vor der Extraktion des Platinmetalls einer weiteren Reinigung, etwa durch sauren oder alkalischen Schmelza.ufschluß, unterzogen werden. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, den Rückstand nochmals der Schwefelsäurebehandlung zu unterwerfen, wobei Reste des Katalysatorträgers in Lösung gehen und eine weitere Anreicherung des Platinmetalls erfolgt.
  • Nach einer günstigen Ausführungsform des Verfahrens läßt sich die Trennung bei der Schwefelsäurebehandlung noch dadurch vervollständigen, daß dem Reaktionsgemisch nach der Verdünnung und vor dem Filtrieren unedle Metalle, insbesondere Zink, zugesetzt werden, durch das etwa mit dem Aluminiumoxyd in Lösung gegangenes Platinmetall praktisch quantitativ auszementiert wird.
  • Um die verhältnismäßig hohe Verdünnungswärme der Schwefelsäure für den Reaktionsablauf auszunutzen, wird zweckmäßig so gearbeitet, daß die Katalysatormasse zunächst mit Wasser versetzt und diesem Gemisch dann Schwefelsäure hoher Konzentration so lange zugefügt wird, bis die gewünschte Arbeitskonzentration von mehr als 40 Volumprozent erreicht ist. Dabei erwärmt sich düs Reaktionsgemisch unter Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit schnell auf die Arbeitstemperatur von 135 bis 140'C, ohne daß eine Wärmezufuhr von außen erforderlich ist. Man wendet dabei vorteilhaft Wasser und Schwefelsäure in solchen Mengen an, daß auf ein Gewichtsteil Katalysatormasse etwa 6 Gewichtsteile einer 50'- bis 700/0igen Schwefelsäure zur Anwendung gebracht werden.
  • Bei Katalysatormassen, die neben Aluminiumoxyd noch nennenswerte Mengen Kieselsäure in Träger enthalten, bleibt diese mit dem Platin im Rückstand. Dabei ist im übrigen die Reaktion weniger heftig als bei Trägern aus praktisch reinem Aluminiumoxyd, führt aber zu dem gleichen Ergebnis, was die Auflösung dieses Trägeranteiles betrifft. Man verfährt dabei vorteilhafterweise so, daß der Ansatz ohne Verdünnung mehrere Stunden bei 135 bis 140' C gerührt wird. Auch dieser kieselsäurehaltige Rückstand ist ausgezeichnet filtrierbar und kann leicht ausgewaschen werden, ohne daß Trägermaterial in feinverteilter Form durch das Filter geht. Die Löslichkeit des Platins in der Schwefelsäure geht bei Gegenwart von Kieselsäure stark zurück, so daß_es nicht unbedingt erforderlich ist, dem verdünnten Reaktionsgemisch unedle Metalle zuzusetzen.
  • Wie erwähnt, kann die Aufarbeitung der platinmetallhaltigen Rückstände nach beliebigen, an sich bekannten Methoden erfolgen, gleichgültig, ob es sich um Rückstände von nur --aus Aluminiumoxdträgern bestehenden Massen oder um solche, die noch Kieselsäure enthalten, handelt. Besonders bewährt hat sich für die Extraktion des Rückstandes das Lösen des Platins mit einem Gemisch von Salzsäure und Wasserstoffperoxyd, wobei aus der Extraktionslösung Platin mit Zink ausreduziert oder nach dem Eindampfen mit Ammonchlorid gefällt werden kann.
  • Das Verfahren der Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele weiterhin erläutert: Beispiel 1 Je 25 g eines Platinkatalysators auf Aluminiumoxydträger wurden mit je 100 cm3 Schwefelsäure verschiedener Konzentration derart behandelt, daß der Katalysator zunächst mit einer entsprechenden Menge Wasser angerührt und diesem Gemisch dann die für die Erreichung der jeweiligen Konzentration erforderliche Menge Schwefelsäure zugesetzt wurde. Unter diesen Bedingungen reagierte der Katalysator in kurzer Zeit, z. B. 4 bis 5 Minuten, jeweils unter starker Erwärmung auf etwa 140' C vollständig durch. Das Gemisch wurde dann mit 400 cm3 heißem Wasser verdünnt und bis zum vollständigen Absitzen des Niederschlags mehrere Stunden auf mäßiger Temperatur (auf dem Wasserbad) gehalten. Der Rückstand wurde abfiltriert und mit Wasser sorgfältig ausgewaschen. Das Platin, das zum Teil in gut sichtbaren Metallfiltern vorlag, wurde mit einem Gemisch von Salzsäure und Wasserstoffperoxyd in Lösung gebracht, die sich wiederum von der restlichen Trägermasse durch Filtration leicht trennen ließ. In dem Rückstand dieser Filtration konnte Platin in keinem Falle mehr nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigt nachstehende Tabelle:
    Schwefelsäure- Rückstand Rückstand Gewonnenes
    konzentration nach Schwefelsäurebehandlung nach H Cl/H2 02-Extraktion Platin
    Volumprozent g I °/0 g I o/' o/'
    50 1,0697 4,28 0,3280 1,31 96,95
    60 1,1610 4,64 0,3694 1,48 97,76
    80 1,2225 4,89 0,3823 j 1,53 99,18
    100 1,1826 4,73 0,4237 1,69 94,72
    Beispiel 2 Es wurde ein Katalysator aufgearbeitet, der neben 0,204% Pt, 44,080/a Si02 und 17,86% A1203 noch 37,8511/a Feuchtigkeit enthielt, 25 g dieses Katalysators wurden nacheinander mit 50 cm3 Wasser und 50 cm3 konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Das Gemisch wurde über Nacht auf dem Wasserbad behandelt und sodann mit 300 cm3 heißem Wasser verdünnt. Der Rückstand setzte sich gut ab und ließ sich leicht filtrieren. Er wurde anschließend auf dem Wasserbad mit einem Gemisch von Salzsäure und Wasserstoffperoxyd behandelt, die Lösung durch Filtration abgetrennt und aus dieser das Platin mit Zink ausreduziert. Der Versuch, aus dem Katalysator ohne Vo.rbehandlung mit Schwefelsäure das Platin mit Salzsäure-Wasserstoffperoxyd herauszulösen, führte nicht zum Erfolg, da das Reaktionsgemisch - offenbar infolge des Aluminiumoxyds - nicht filtrierbar war. Erst die Extraktion des Aluminiumoxyds mit Schwefelsäure führte zu einem leicht und schnell filtrierbaren Rückstand nach dem Aufschluß mit Salzsäure Wasserstoffperoxyd.
  • Zu gleichen Ergebnissen gelangt man auch, wenn man den Katalysator mit 100 cm3 50%iger Schwefelsäure unter Erhitzen auf 175' C 2 Stunden rührt, das Gemisch anschließend mit heißem Wasser verdünnt und den Rückstand durch Filtration gewinnt. Auch hier bereitet das Filtern und Auswaschen keinerlei Schwierigkeiten, und es zeigt sich in beiden Fällen, daß der hochkieselsäurehaltige Träger bei dem Schwefelsäureaufschluß nur zu etwa 3% in Lösung geht, der Rückstand jedoch leicht aufzuarbeiten und zur Gewinnung des Platins zu verwenden ist.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Platinmetallen, insbesondere des Platins, aus platinmetallhaltigen Katalysatormassen mit keramischem Träger, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial durch Behandlung der Katalysatormassen mit Schwefelsäure von mindestens 40 Volumprozent, vorzugsweise 50 bis 70, Volumprozent, bei Temperaturen zwischen 120 und 150' C, z. B. bei 135 bis 140' C, in Lösung gebracht, der die Hauptmenge des Platinmetalls enthaltende Rückstand abgetrennt und, gegebenenfalls nach Reinigung, in an sich bekannter Weise auf Platinmetalle, insbesondere Platin, aufgearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstand einer zweiten Schwefelsäurebehandlung unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch nach weiterem Verdünnen ein unedles Metall, z. B. Zink, zugesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormasse zunächst mit Wasser gemischt und in das Gemisch sodann Schwefelsäure von hoher Konzentration bis zur Erreichung der gewünschten Arbeitskonzentration eingetragen wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein Gewichtsteil Katalysatormasse etwa 6 Gewichtsteile 50- bis 70°/aige Schwefelsäure zur Anwendung kommen.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Platin aus dem Rückstand mit einem Gemisch aus Wasserstoffperoxyd und Salzsäure herausgelöst wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 444 219, 543 278.
DED22084A 1956-01-11 1956-01-11 Verfahren zur Wiedergewinnung von Platinmetallen, insbesondere Platin, aus Kontaktmassen Pending DE1051510B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1130184B (de) * 1956-11-15 1962-05-24 Universal Oil Prod Co Verfahren zur Wiedergewinnung von Platinmetallen aus solche und Tonerde enthaltenden Massen
DE1143335B (de) * 1960-08-27 1963-02-07 Universal Oil Prod Co Verfahren zur Rueckgewinnung von Edelmetall aus entaktivierten Katalysatoren

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE444219C (de) * 1925-05-08 1927-05-17 Wilhelm Guenther Dr Gewinnung von Platinmetallen
DE543278C (de) * 1927-03-30 1932-02-03 Heraeus Gmbh W C Verfahren zur Gewinnung des Platins und seiner Beimetalle

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