DE2020308C3 - Verfahren zur Oxydation von Arsenik - Google Patents

Verfahren zur Oxydation von Arsenik

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DE2020308C3
DE2020308C3 DE19702020308 DE2020308A DE2020308C3 DE 2020308 C3 DE2020308 C3 DE 2020308C3 DE 19702020308 DE19702020308 DE 19702020308 DE 2020308 A DE2020308 A DE 2020308A DE 2020308 C3 DE2020308 C3 DE 2020308C3
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sulfuric acid
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Elmar Dr Goralczyk Wilhelm 2000 Hamburg Kniprath
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Norddeutsche Affinene, 2000 Hamburg
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oxydation von Arsenik in schwefelsaurem Medium mittels Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen (Luft) in Gegenwart von Kupiersalzen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck.
Ls ist ein alles Problem in der Hüttenindustrie, Arsen möglichst frühzeitig und vollständig aus Hüttenzwischenprodukten, wie zum Beispiel Fhigstäuben, zu entfernen und dabei das Arsen möglichst in verkaufsfahigem Zustund zu gewinnen. Hierbei fehlte es auch nicht an Vorschlägen, das in sehr vielen Fällen in diesen Zwischen- oder auch Abfallprodukten in Form von Arsenik (AsiOi) vorliegende Arsen zu Arsensäure (HjAsO.!) zu oxydieren, um das Arsen in Schwefelsäure leicht löslich zu machen, und das in der Schwefelsäure gelöste Arsen durch Reduktion in reiner Form gewinnen zu können. Bei diesen Oxydationsverfahren war man jedoch bisher auf starke Oxydationsmittel angewiesen, insbesondere Salpetersäure. Wegen der dabei auftretenden starken Korrosion und der Notwendigkeit, tue dabei entstehenden Nitroseabgase zu regenerieren, waren diese Verfahren jedoch umständlich und kostspielig, so daß die Gewinnung von reinem Arsenik nicht lohnie.
Laut Chapin, »Biood-Charcoal as a purifying agent for arsenic solutions previous to titration« in The journal of Industrial and Engineering Chemistry, Vol. b, Nr. 12, Seiten 1002 und 1003 (zitiert in Gmclin, System Nr. 17, Arsen, Seite JOJ, Absatz 2) wurde beobachtet, daß Aktivkohle (Blutkohle) die Oxydation von Arsenik in schwefelsaurer Lösung katalytisch begünstigt. In der Hüttentechnik wurde diese Beobachtung jedoch nicht verwertet. Dies lag vor allen Dingen daran, daß auch Aktivkohle für hüttenmännische Verfahren zu teuer ist und die Handhabung umständliche Maßnahmen erforden.
Weiterhin ist es bekannt, in wäßriger Phase bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck arsenige Säure unter Mitwirkung einer Katalysatormischung, die eine lösliche und eine unlösliche Komponente enthält, oder von Jod (bzw. Iodid) und/oder Aktivkohle zu Arsensäure zu oxydieren (US-PS 19 92 053). Als wasserlösliche Komponente der Katalysatormischung sind u. a. Salze von Metallen mit zwei Weiligkeitsstufen, wie Kupfersalze, als wasserunlösliche Aktivkohle, Kieselsäuregel und Plalinasbest genannt. Wie bereits die in der Patentschrift aufgeführte Tabelle zeigt, führen jedoch offensichtlich nur Aktivkohle enthaltende Katalysatorgemische mit Einschränkungen zu brauchbaren Ergebnissen. Es wird mithin auch hier der mit Bezug auf Chapin genannte Nachteil erhalten. Ergebnisse über die Eignung der Salze von in zwei s Wertigkeitsstufen existierenden Metullionen sind nicht mitgeteilt. Wie eigene Versuche gezeigt hüben führt auch die Verwendung von zum Beispiel Kupfersulfat zu unbrauchbaren Resultaten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfuhren
,ο bereitzustellen, dus die bekannten, insbesondere vorgenannten Nachteile vermeidet und kostengünstig eine schnelle und möglichst vollständige Oxydation des Arsenik gestattet.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das eingangs genannte Verfahren entsprechend der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Kupferarsenid und/oder Kupferantimonid bei Temperaturen von 80-!70'C, vorzugsweise 100- 130"C durchführt.
,ο Der Verlauf der Rektion kann durch Regulierung der Mengen an Kupferarsenid und/oder Kupferantimonid in bezug auf Geschwindigkeit und Vollständigkeit gesteuert werden, wobei eine Steigerung der Wirkung durch Steigerung der Mengen bewirkt wird.
Besonders zweckmäßig ist es, in stark saurem Medium und/oder bei einem Druck von ca. lOatü /u arbeiten. Der Einsatz von Kupferarsenid und/oder Kupferantimonid ist für das Hüllenwerk sehr vorteilhaft, da beide Substanzen oft zusammen mit dem zu verarbeitenden Ausgangssioff selbst erhalten werden können. Das Verfahren läßt sich deshalb sehr leicht in den ohnehin erforderlichen Verarbeitungsprozeß von zum Beispiel Schlämmen aus der Kühlung und Waschung von Konvertergasen der Nicht-Eisen-Meiallhiitten, Bleischlicker und dergleichen einfügen.
Besonders vorteilhaft ist es, Kupferarsenid in Form von kupferarsenidhaltigein Material, wie Speisen, insbesondere Nickel- oder Cobalt-Speisen, einzusetzen. Durch die Überführung des vorlaufenden Arsens in die in Schwefelsäure gut lösliche Arsensäure (H]AsO4) und die dadurch bedingte gute Trennungsmöglichkeit von den Nicht-Eisen-Metallen bei gleichzeitiger Möglichkeit der Herstellung von verkaufsfähigem Arsenik sind weitere erhebliche Vorteile des Verfahrens
4S gegeben.
Das Verfahren wird im folgenden beispielsweise dargestellt:
B e i spiel I
5ü 204 g 98%iges Arsenik wurden in 5 I Schwefelsäure mit 40 g H2SO4/I und 250 g Kupferarsenid (30,7% Arsen.
69,2% Kupfer) bei konstantem Sauerstoffdruck von 10 atii im Autoklav bei 110°C drei Stunden lang mit 500
'Umdrehungen/min gerührt. Das Produkt wurde filtriert und gewaschen und dabei in 5800 ml Lauge plus Waschwasser, 22,60 g/l Kupfer, Arsen g/l Arsen, (davon 0,5 g/l Arsen dreiwertig) und 18 g/l H2SO4 erhalten. In den unfallenden 11,4 g Rückstand befanden sich 7,9 g Kupfer und 3,5 g Arsen. Es gingen also in Lösung 98,3%
fto des Arsenvorlaufs, wovon 98,5% zu Il 1A.SO4 oxydiert.
Beispiel 2
300 g Flugstaub mit 3,4% Kupfer, 1,3% Blei, 50,7% Arsen, 6,9°/o Antimon u:id !,3% Zinn wurden mit 400g ungerösteter Speise, die 26,5% Kupier, 12,6% Blei, 18,5% Arsen, 9,1% Antimon, 5,0% Zinn, 17,5% Nickel und 1,9% Cobald enthielt, in 4 1 Schwefelsäure mit 125 g H2SO4/I eingetragen und im Autoklav bei einem
Gesamtdruck von lOatü Sauerstoff bei 100" C drei Stunden mit 500 Umdrehungen/min gerührt. Die beim Filtrieren und Waschen des dabei erhaltenen Produktes anfallenden 5400 ml Lauge plus Waschwasser enthielten pro Liter 14,2 g Kupfer, 34,5 g Arsen (davon 1,1g dreiwertiges Arsen), 1,7 g Antimon und 55 g H2SO4. Die 354 g Rückstand enthielten 10,9% Kupfer, 15,4% Blei, 11,2% Arsen und 14,2% Antimon. Von den insgesamt vorgelaufenen 226,1 g Arsen waren also 186,4 g, das sind 82,4% in Lösung gegangen; hiervon waren 96,8% zu H |AsOioxydiert.
Beispiel 3
300 g 98%iges Arsenik wurden in 4 Liter Schwefelsäure mit 150 g HjSO4/! eingetragen und nach Zugabe von 200 g Kupferantimonid (60,5% Kupfer und 38,0% Antimon) im Autoklav unter einem Gesamtsauerstoffdruck von lOalü bei 130'C vier Stunden unter Umrühren erhitzt. Die nach dem Filtrieren und Waschen des dabei entstehenden Produkts erhaltenen 4200 ml Arsenlauge enthielten 51,2 g Arsen (davon 5,0 g/l dreiwertiges Arsen) und 20,2 g/l Kupfer. In den anfallenden I 50 g Laugerüekstand waren 24,01Vi) Kupfer, 50,7% Antimon und 5,2% Arsen enthalten. Ls gingen also vom Arsenvorlauf 95,6% in Lösung. Vom gelösten Arsen waren 90,2% zu I I1AsO4 oxydiert.
Beispiel 4 (Vergleichsversuch)
Zur Durchführung von Versuchen wurden jeweils 200 g Arsenik (97,3 Gew.% As2Oi) in 5 I Schwefelsäure (40,9 g/l H2SO4) eingetragen. Der erste Ansatz blieb unverändert, dem zweiten Ansät/, wurden 173 g Kupfer in Form von CoSO4-5 H2O, dem dritten Ansatz ebenfalls 173 g Kupfer in Form von Kupfcrarsenid (66,44 Gew.% Cu, 33,44 Gew.% As) zugesetzt. Alle Ansätze wurden dann bei 110"C unter einem Sauersioft'-partialdruck von 10 bar gerührt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
/eil (h) Versuch 1 As111 Oxyd.-gnid .3 Versuch 2 As111 Oxyd.-grad Versuch 3 As"1 Oxyi
gr;id
As ges. d/l "A As ges. ß/1 1H) As ges. g/i %
g/l 12,0 0 ,8 g/l 12,0 0 g/i 12,0 0
0 12.0 26,9 0 12.0 24,05 2,1 12,0 18,95 43,4
0,5 26,9 28,95 .1 24,5 28,2 2,2 33,3 9,05 78,2
1 29,25 29,15 .8 28,75 27,65 4,8 40,65 5,5 87,6
1.5 29,35 29,15 28,95 27,25 6,2 42,8 2,75 94
2 29,6 29,25 28.95 26,4 9,1 · 43,0 1,25 97,4
2.5 29,5 29,45 28,95 26.05 10,6 41,8 0,7 98,8
3 29,7 29,15 29,05 25,75 12,3 42,55 0,35 99,6
3,5 29,6 29,25 41.2
Spalte 1 gibt die Rührdauer in Stunden an sowie innerhalb der einzelnen Versuche die Spalten I den gesamten gelösten As-Gehalt, die Spalten 2 den gelösten AsIM-Gehalt, die Spalten 3 den Oxydationsgrad in % für das jeweils gelöste Arsen.
Spalte 3 unter Versuch 1 zeigt, ti a Ii praktisch keine Oxydation stattgefunden hatte. Bei Versuch 2 fand zwar eine gewisse Oxydation statt, die bei der gesamten Versuchsdauer von 3,5 Stunden jedoch nur 12,3%
erreicnte. Bei Versuch 3 war der Endumsatz praktisch vollständig. Darüber hinaus war ein beträchtlicher Oxydationsgrad bereits nach wesentlich kürzeren Reaktionszeiten als im Falle der Versuche 1 bzw. 2 erreicht.
Bezüglich Versuch 3 sei noch darauf hingewiesen, daß sich die gegenüber Versuch 1 und 2 höheren As-Gehalte als Folge der Zugabe von Kupferarsenid ergeben.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Oxydation von Arsenik in schwefelsaurem Medium mittels Sauerstoff oder saiierstoffhahigen G-isen (Luft) in Gegenwart von Kupfersalzen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Kupferarsenid und/oder Kupferantimonid bei Temperaturen von 80-170"C. vorzugsweise 100-UO"C, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadtirch gekennzeichnet, duU Kupferarsenid in Form von kupferarsenidhaliigem Material, wie Speisen, insbesondere Nickel- oder Cobalt-Speisen, eingesetzt wird.
DE19702020308 1970-04-25 1970-04-25 Verfahren zur Oxydation von Arsenik Expired DE2020308C3 (de)

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DE19702020308 DE2020308C3 (de) 1970-04-25 Verfahren zur Oxydation von Arsenik
BE766208A BE766208A (fr) 1970-04-25 1971-04-23 Procede d'oxydation d'anhydride arsenieux

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DE2020308A1 DE2020308A1 (de) 1971-11-11
DE2020308B2 DE2020308B2 (de) 1977-02-10
DE2020308C3 true DE2020308C3 (de) 1977-10-06

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