DE1049409B

DE1049409B - Verfahren zur Erzeugung von Wuerfeltextur bei der Herstellung von Gegenstaenden aus Eisen-Silizium-Legierungen

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Publication number: DE1049409B
Application number: DE1956V0010655
Authority: DE
Original assignee: Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Current assignee: Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Priority date: 1955-12-01
Filing date: 1956-05-17
Publication date: 1959-01-29

Description

DEUTSCHES

In der HaaptpatcntanmcJdung V 9325 V1/18c ist ein Verfahren zur Erzeugung von Wflrfeltextur bei der Herstellung von Gegenständen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 5⁴/· Silizium, das ganz oder teilweise durch Aluminium ersetzt sc-in kann, ge- S schützt. Bei dem Verfahren gemiB der Hauptpatentanmddungf wird unter Anwendung einer für die Herbeiführung eintr anderen, z. B. über eine sekundäre Rekristallisation vor sich gehenden Tcxturausbildung bekanntgewordenen mindestens einfachen Kaltverfor- »© ntung, die sich an eine Warmverformung anschließt, gearbeitet, wobei die letzte Kaltverformung Vorzugs· weise 50 bis 75*/· beträgt und etwaige Zwischen· gKihuagen bei 750 bis 950° C und die Sdüoflglöhung aberhalb 950° C, vorzugsweise zwischen llOO bis 1350° C vorgenommen werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeicaDet, daß bei der Schlußglühung der Sauerstoffpartialdruek der Glühatmosphäre unmittelbar an der Oberfläche des zu glühenden Gegenstandes mindestens so niedrig gehalten wird, daß die Glöh- te atmosphäre bei Gluhkempcratur auf der Oberfläche des zu gUlhenden Gegenstand« kein Siliziumoxyd bildet und etwa dort vorhandenes Siliziumoxyd verschwindet. Außerdem werden die Glühteroperatur und die Gluhdauer aufeinander und auf die Glühatmosphäre ag iß der Weise abgestimmt, daß bei besonders hoher Glühtemperatur eine kürzere Glühdauer einzuhalten ist und umgekehrt und daß bei einem an der oberen Grenze Hegenden Sauerstoffpartialdruck eine sehr hohe Glihtemper atur in Verbindung mit entsprechend kurzer Glühdauer zu wählen ist und daß die sekundäre Rekristallisation praktisch vollständig in die Wärfdlage vor sich geht. Als Grühaünosphäre wird beispielsweise Wasserstoff gewählt.

In der H airptpatentanmelduag ist ferner angegeben, daß in der Glühatmosphare, vorzugsweise in der Nähe der zu glühenden Gegenstände, Gcitersubstanzcn. ins· besondere für Sauer stoff, angebracht werden. SchHcB-lich ist in der Hauptpatentanm«tdung geschützt, daß die zu glühendem Gegenstände gegen die Glühalmo-Sphäre abgedeckt werden, beispielsweise durch metallische Werkstoffe.

Es ist auch in der Hauptpatentanrnddunji darauf hingewiesen, daß dem dort beschriebenen Verfahren vorzugsweise Bänder oder Bleche in Stärken zwischen 4S 0,35 und 0,003 mm, insbesondere unter 0,1 mm, unterworfen werden sollen.

Zusätzlich wurde nan gefunden, daß die Wirksamkeit der in der Hauotp&tentamaeldung angegebenen Verfahrensschritte besonders grofl ist, wenn man sie auf solche Eisen-Silizium-Lcgierungcu, bei denen das Silizium teilweise oder ganz durch Aluminium ersetzt sein kann, anwendet, die 0,08 bis 3*/·, vorzugsweise 0,1 bis IV» Mangan enthalten. Derartige Legierungen Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur bei der Herstellung von Gegenständen

aus Eisen-Silizium-Legierungen

ZuMtf zur Pdlent*«m«l<luag V9625 Vl/18c (Aufcleg«adirm 1029843)

Anmelder:

Vacuumschmelze Aktiengesellschaft»
Hanau/M., Grüner Weg 3?

Dr. rei. net. Fritz Aömus, Hanau/M,
WpL-Phys. Richard BoIl. MÜhlh«im/M.,

Dr.-Ing. Klaus Dc I crt.

Hohe Tanne bei Wachenbuchen Ober Hanau/M.,

Dr. rer. net. Dietrich Ganz. Dipl.-Phys. Gerhard Ibe

und Dipl.-Phys. Friedrich Pfeifer. Hanau/M.,

sind als Erfinder genannt worden

sind zum Teil auch als magnatisierbaxe Werkstoffe bekannt. Es wax jedoch nicht bekannt, daß ei» Mangangehalt in der angegebenen Höhe einen erheblich begünstigenden Einfluß auf die Ausbildung der Wörfelt ex tür haben kamt. Nach der üblichen Praxis bei der großtechnischen Herstellung von Bleche» mit Goß-Tcxrur war eher das Gegenteil tu erwarten, da dort Legierungen mit geringerem Mangangchalt bevorzugt werden. (Die GoB-Textur ist dadurch gegeben, daß eine Würfelkante in der Walzrichtung und eine Flächendiagonale senkrocht zur WaUrichtang Ui der Blechebene liegt.)

Die Wirksamkeit des Manganzusatzes sei an Hand nachstehender Vcrsuctiscrgtbnissc erläutert.

Es wurden Legierungen folgender Zcsamraensetzong hergestellt:

1. Si 2,8, Ρΐΐβ,Οβδ, Rest im wesentlichen Eisen,

2. Si 2,7S»J!n <M3₄ Rest im wesentlichen Eisen.

Die Legierungen wurden im Vakuum geschmolzen, bei etwa 1250° C bis auf 2,5 mm heißgewalzt, gebeizt

Claims

und dann kaltgewalzt. Das Kaltwalzen erfolgte in folgenden Stufen:

1. Von 2,5 auf 1,8 mm, Zwischenglühung 5 Stunden bei 800° C in feuchtem Wasserstoff,

2. von' 1,8 auf 0,8 mm, Zwischenglühung 5 Stunden bei 800° C in feuchtem Wasserstoff,

3. von 0,8 auf 0,35 mm, Zwischenglühung 5 Stunden bei 900° C in trockenem Wasserstoff,

4. von 0,35 auf 0,17 mm, Zwischenglühung 5 Stunden bei 900° C in trockenem Wasserstoff,

5. von 0,17 auf 0,08 mm, Zwischenglühung 5 Stunden bei 900° C in trockenem Wasserstoff,

6. von 0,08 auf 0,04 mm.

Aus allen so hergestellten Streifen wurden U-Teile gleicher Form gestanzt, mit Al₂0₃-Pulverisolation im Stapel zwischen Chrom-Nickel-Deckplatten in einer Chrom-Nickel-Abschirmung gemeinsam 5 Stunden bei 1200⁰C in reinstem trockenem Wasserstoff geglüht. Danach zeigte die Legierung Nr. 2 ein wesentlich vollständiger sekundär rekristallisiertes Gefüge in Würfellage als die Legierung Nr. 1.

In der Abbildung sind Magnetisierungskurven, gemessen an den U-förmigen Stanzteilen, wiedergegeben. Man sieht, daß die Magnetisierungskurve der Legierung Nr. 2 wesentlich höher liegt als die entsprechende Kurve der Legierung Nr. 1. Der Verlauf der Magnetisierungskurve ist charakteristisch für die Vollkommenheit der Würfeltextur.

Rekristallisationsstudien auch bei Legierungen mit höheren Mangangehalten, z. B. solchen mit 1 °/o Mangan, zeigten ebenfalls gute Würfellagenbildung.

30 Die Ausbildung der Würfeltextur kann dadurch unterstützt werden, daß die zu glühenden Gegenstände entsprechend den Angaben in der Hauptpatentanmeldung abgedeckt werden, und zwar erfindungsgemäß mit solchen Stoffen, die eine katalytische Wirkung auf die Bestandteile der Glühatmosphäre, insbesondere einer Wasserstoff atmosphäre, ausüben. Das Abdecken kann z. B. mit Nickel oder Chrom-Nickel erfolgen.

PaTENTANSPHÜCHE:

1. Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur bei der Herstellung von Gegenständen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 5°/» Silizium, das ganz oder teilweise durch Aluminium ersetzt sein kann, nach Patentanmeldung V 9825 VI/18c, dadurch gekennzeichnet, daß man der Ausgangslegierung 0,08 bis 3%, vorzugsweise 0,1 bis l°/o Mangan zusetzt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung der Würfeltextur dadurch unterstützt wird, daß die Gegenstände für die Glühbehandlung mit Stoffen abgedeckt werden, die eine katalytische Wirkung auf die Bestandteile der Glühatmosphäre, insbesondere einer Wasserstoffatmosphäre, ausüben.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung der Gegenstände für die Glühbehandlung mit Nickel oder Chrom-Nickel erfolgt. "*"

In Betracht gezogene Druckschriften:
R. M. Bozorth, »Ferro-Magnetism«, 1951, S. 87, Abs. 2.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen