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Einrichtung zum Verschieben von Behältern und Plattformen mittels
einer Förderkette Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verschieben von Behältern
und Plattformen, insbesondere von Gestellen zum Aufbewahren von Materialien, wie
Büchern, Papier, Werkzeugen u. dgl., mittels einer Förderkette, die durch Betätigung
einer Klemmvorrichtung nachgiebig gekuppelt werden kann.
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Es sind Einrichtungen zum Verschieben von Behältern und Plattformen
bekannt, welche Seile verwenden und über eine Reibungskupplungsvorrichtung eine
nachgiebige Bewegung von Behältern und Plattformen erlauben. Solche Seilzüge weisen
den Nachteil auf, daß sie elastisch sind, so daß beim Anfahren und Anhalten die
sich im Seil speichernde Energie als Schwingung auf die Behälter übertragen kann.
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Zudem sind diese Seile leicht verletzbar, besonders an ihren Spleißstellen.
Ihre Elastizität quer zur Seilseele ist behindernd beim Klemmkuppeln der Behälter,
da der Klemmhebel federt und man kein Maß für die Größe der Mitnehmerreibungskraft
besitzt.
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Es sind auch Ausführungen von Vetrschiebeeinrichtungen mit Ketten
und Bändern bekanntgeworden. welche aber mit den zu bewegenden Behältern, Plattformen
usw. starr verbunden werden (z. B. mittels Stiften, Nocken usw.), so daß sie eine
unnachgiebige Bewegung ausführen.
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Weiterhin ist auch für nachgiebige, d. h. nicht starre V;erbindung
des Behälters als Zugorgan die Verwendung einer Kette vorgeschlagen worden, ohne
jedoch zu offenbaren, wie eine derartige Kette durch spezielle konstruktive Maßnahmen
ihrem Verwendungszweck anzupassen sei (deutsches Patent 925 998).
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Auch ist bei dieser Verschiebungseinrichtung die Behältergeschwindigkeit
nicht regulierbar, da der Schlupf entweder 1000/0 (Stillstand) oder 80/0 (gekuppelt)
beträgt.
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Gemäß der Erfindung sollen diese Nachteile behoben werden.
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Die Einrichtung soll in Bewegungsrichtung sehr steif sein, so daß
der zu befördernde Behälter nicht in Schwingungen versetzt wird. Der Aufbau der
Einrichtung, welche aus einem mechanisch festen Zugteil der Kette und einem Kupplungsteil,
den Kupplungsgliedern, besteht, ermöglicht es, mittels einer Gemischtbauweise beiden
so unterschiedlichen Ansprüchen, nämlich der Steifheit des Zugorgans (keine Schwingungen)
und der nachgiebigen Kupplungsmöglichkeit mit veränderlichem Schlupf, gerecht zu
werden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Förderkette doppel-U-förmige
Eisen als Kupplungsglieder trägt, deren obere, ohne gegenseitige Berührung dicht
aufeinanderfolgende und in derselben Ebene liegende Flansche zwischen die Backen
der Klemmvorrichtung einklemmbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes soll an Hand einer
Zeichnung erläutert werden, welche eine perspektivische Darstellung einer Einrichtung
zum Verschieben von Behältern und Plattformen mit einer Gliederförderkette zeigt.
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Auf einer Gliederkette 1 von bekannter Bauart sind doppel-U-förmige
Kupplungsglieder 2 befestigt. Die Kette 1 läuft über zwei Kettenräder (nicht dargestellt)
und schließt sich, so daß sie z. B. eine in sich geschlossene Kettenschlaufe bildet.
Die Kupplungsglieder sind seitlich auf Gleitstützen 3 abgestützt. welche vorzugsweise
aus einem Metall mit guten Gleitlagereigenschaften bestehen (Messing, Bronze u.
a.). Die Länge der Kupplungsglieder entspricht annähernd der Segmentlänge eines
Kettengliedes, so daß diese Teile das Ablaufen der Kette auf den Zahnkränzen nicht
behindern. Die Kette 1 hängt somit an den Kupplungsgliedern 2, welche seitlich auf
den Gleitstützen 3 abgestützt sind.
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Der fortzuhewegende Behälter (nicht dargestellt) weist zwei Stützen
4 auf, an deren Unterfläche je ein Klemmbelag 5 befestigt ist. Die beiden Stützen
dienen ferner als Lager für eine Welle 6, die eine zwischen den Stützen bewegliche
Kurbel 7 aufweist.
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Mittels Verbindungsgliedern 8 sind Klemmleisten 9 mit der Kurbel 7
verbunden.
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Die Gliederkette 1 dient zum Verschieben von Gestellen, welche auf
Rädern gelagert sind und auf
besonderen, in den Boden eingelassenen
Schienen laufen.
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Die Gliederkette mit ihren Kupplungsgliedern 2 und seitlich angebrachten
Gleitstützen3 sind in einer Führungsschiene 10 angeordnet, die im Boden versenkt
ist. Der Antrieb der Kette erfolgt z. B. mittels eines Elektromotors, der über ein
Getriebe eines der Kettenräder antreibt: dieses bewegt die Kette 1. as zu bewegende
Gestell (nicht dargestellt) besitzt zwei Stützen 4 mit der vorstehend beschriebenen
Klemmvorrichtung. Soll das Gestell bewegt werden, so dreht man die Welle 6 z. B.
im Uhrzeigersinn, wodurch die Kurbel 7 angehoben und über die Verbindungsglieder
8 die Klemmleisten 9 hebt. Diese drücken die Kupplungsglieder 2 gegen die Klemuibeläge
5. so daß zwischen den Klemuibelägen 5 und den Kupplungsgliedern 2 einerseits und
den Kupplungsgliedern 2 und den Klemmleisten9 andererseits eine Reibungskupplungsverblindung
entsteht und das Gestell von der Kette mitgeführt wird. Dieses Kuppeln bewirkt ein
Anheben der Kette und somit eine Entlastung der Gteitlagerstützen 3, wodurch die
Reibung zwischen den angehobenen Kupplungsgliedern 2 und den Gleitstützen 3 und
somit die Zugbeanspruchung der Kette 10 verringert wird. Je nach Preßdruck, der
auf die Kupplungsstücke2} 5 und 9 ausgeübt wird, kann der Schlupf beliebig verändert
werden, was eine den Umständen entsprechende Steuerung der Gestellbewegung ermöglicht.
Die Kupplungsstücke 2, 5 und 9 können an ihren sich gegenseitig berührenden Stellen
aufgerauht oder, um höchste Reibungskoeffizienten zu gewährleisten, mit Bremsbelägen
ausgerüstet sein.
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Die Kupplungsglieder können anstatt auf Gleitstützen auch auf Rollstützen
laufen.
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Die Gleitstützen 3 können rund, viereckig, mehreckig, oval oder andersförmig
sein.
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Die Klemuileisten können auch über ein Solenoid elektrisch angehoben
werden. Auch ein hydraulisches Anheben mittels eines Kolbens ist möglich.
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Der Betätigungshebel für die Welle 6 kann in seiner Endklemmstellung
z. B. in einer Nut stabil festgehalten werden, so daß man nicht gezwungen ist, auf
längere Strecken die Welle 6 fortwährend in seine Kupplungsstellung zu drücken.
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Aus Sicherheitsgründen muß vorgesehen werden, daß das Bedienungspersonal
keine Gefahr läuft, mit
Schuhteilen, insbesondere Absätzen, in den Förderorganen
steckenzubleiben.
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Die beschriebene Doppel-U-Form der Kupplungsorgane 2 ergibt diese
Sicherheit selbst bei frei liegen den Kupplungsorganen.
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Werden jedoch statt dessen l- oder L>-förmige Kupplungsorgane
verwendet, so müssen diese derart abgedeckt werden, daß das vorerwähnte Steckenbleiben
nicht möglich ist. Dies bedingt zusätzliche Abdeckleisten im Boden. Zudem kann die
Kette bei diesen Kupplungsgliedformen beim Kuppeln nicht angehoben werden, da kein
Untergreifen stattfindet.
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PATENTANSPOCH: 1. Einrichtung zum Verschieben von Behältern und Plattformen
mittels einer Förderkette, die durch Betätigung einer Klemmvorrichtung mit den einzelnen
Behältern nachgiebig gekuppelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderkette
(1) doppel-U-förmige Eisen (2) als Kupplungsglieder trägt, deren obere, ohne gegenseitige
Berührung dicht aufeinanderfolgende und in derselben Ebene liegende Flansche zwischen
die Backen der Klemmvorrichtung (4, 5, 9) einklemmbar sind.