DE1045382B - Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid

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DE1045382B
DE1045382B DEC14382A DEC0014382A DE1045382B DE 1045382 B DE1045382 B DE 1045382B DE C14382 A DEC14382 A DE C14382A DE C0014382 A DEC0014382 A DE C0014382A DE 1045382 B DE1045382 B DE 1045382B
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DEC14382A
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Franklin Strain
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Columbia Southern Chemical Corp
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Columbia Southern Chemical Corp
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B34/00Obtaining refractory metals
    • C22B34/10Obtaining titanium, zirconium or hafnium
    • C22B34/12Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08
    • C22B34/1218Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08 obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by dry processes
    • C22B34/1222Obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by metallurgical processing; preparation of titanium compounds from other titanium compounds see C01G23/00 - C01G23/08 obtaining titanium or titanium compounds from ores or scrap by dry processes using a halogen containing agent

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid Die Erfindung betrifft die Herstellung von Titantetrachlorid aus Chlorwasserstoff und Titanoxyden.
  • Natürlich vorkommendes Titandioxyd, wie Rutil, und Chlorwasserstoff können die primären Reaktionsteilnehmer bei der Herstellung von Titantetrachlorid bilden. In einem bekannten Verfahren bringt man Titandioxyd und gasförmigen Chlorwasserstoff in Anwesenheit von Kohlenstoff bei Temperaturen von über etwa 1250° C miteinander in Berührung. Unter 1250° C bildet sich Titantetrachlorid nicht in merklichen Mengen.
  • Bei höheren Temperaturen, über etwa 1300° C, und unter den gegebenen Reaktionsbedingungen wirkt gasförmiger Chlorwasserstoff stark korrodierend. Hinsichtlich des Materials für die Chlorierungsvorrichtung und/oder der Ärbeitsbedingungen sind daher gewisse Grenzen gesetzt, da sonst ernsthafte Korrosionsprobleme auftreten. Durch Beseitigung oder weitgehende Verminderung solcher Beschränkungen wird die Herstellung von Titantetrachlorid aus Chlorwasserstoff und Rutil od. dgl. wesentlich erleichtert.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid aus Chlorwasserstoff und Titanoxyde enthaltendem Material entwickelt, bei dem die Chlorierung des titanhaltigen Materials mit Chlorwasserstoff statt bei Temperaturen von 1250° C und mehr bei Temperaturen zwischen 650 und 1100° C durchgeführt wird. Bei diesen Temperaturen sind die Korrosionsprobleme, die sonst bei Temperaturen von über 1300° C aufzutreten pflegen, weitgehend vermindert oder sogar ausgeschaltet.
  • Es wurde festgestellt, daß die Umsetzung von Titanoxyde enthaltenden Materialien mit Chlorwasserstoff bei Temperaturen von 650 bis 1100° C ausgeführt werden kann, wenn man das titanhaltige Material, z. B. Rutil, vor der Reaktion mit Chlorwasserstoff in Abwesenheit von Chlorwasserstoff vorbehandelt. Dazu wird das titanhaltige Material in Gegenwart von elementarem Wasserstoff und/oder Koks (oder einer anderen Form von elementarem Kohlenstoff) Temperaturen von über 1200° C, vorzugsweise mindestens etwa 1400 bis 1600° C, ausgesetzt. Der sich bei der Vorbehandlung aus dem titanhaltigen Material entwickelnde Wasserdampf und/oder das Kohlenmonoxyd werden entfernt. Nach dieser Behandlung wird das titanhaltige Material bei 650 bis 1100° C mit Chlorwasserstoff unter Bildung von Titantetrachlorid umgesetzt.
  • Die Behandlung des titanhaltigen Materials mit Wasserstoff, Koks oder anderen, elementaren Kohlenstoff enthaltenden Materialien unter Entwicklung von Wasser und/oder Kohlenmonoxyd wird unter Anwendung verschiedener Hilfsmaßnahmen durchgeführt. Bei der Verwendung von Koks kann einfach ein Gemisch aus Koks und titanhaltigem Material auf Temperaturen von 1200 bis 1600° C erhitzt werden, wobei Vorrichtungen zum Entfernen des entstandenen Kohlenmonoxyds aus der Behandlungszone vorhanden sein müssen. Bei Verwendung von Wasserstoff wird das titanhaltige Material bei 1200 bis 1600° C mit elementarem Wasserstoff in Berührung gebracht und das entstandene Wasser entfernt.
  • Am besten wird das titanhaltige Material in Gegenwart von Kohlenstoff oder Wasserstoff länger als 20 Minuten, im allgemeinen 1 bis 15 Stunden oder sogar noch länger, auf 1400 bis 1600° C gehalten.
  • Verfahren unter Anwendung von flachen Schichten oder Wirbelschichten sind geeignet für diese Behandlung. Man läßt z. B. ein inertes Gas oder ein reduzierendes, d. h. ein nicht oxydierendes Gas aufwärts mit Wirbelgeschwindigkeit durch eine Schicht aus feinverteiltem, titanhaltigem Material und Kohlenstoff strömen. Dabei können inerte Gase, wie Stickstoff und Kohlendioxyd, verwendet werden. Auch reduzierende Gase, besonders Wasserstoff, gelangen zur Verwendung. Stellt man die Wirbelschicht mit Wasserstoff her, so wird die Anwesenheit von Kohlenstoff im Gemisch mit dem titanhaltigen Material fakultativ, da der Wasserstoff allein ausreicht.
  • Durch Abstimmung der Teilchengröße der Schichtbestandteile, der Dichte des Gases, der Dichte der Teilchen usw. aufeinander können die geeigneten Bedingungen für die Durchführung des Verfahrens gefunden werden. Bei niedrigen Geschwindigkeiten strömt das Gas nur durch die Poren der Schicht. Erhöht man jedoch die Gasgeschwindigkeit, so werden mindestens einige Teilchen dynamisch in dem sich aufwärts bewegenden Strom suspendiert. Die Schicht dehnt sich folglich nach oben aus und wird so zu einer »dynamischen Schicht«. Eine weitere Erhöhung der Gasgeschwindigkeit kann dazu führen, daß alle Teilchen suspendiert werden und die Schicht sich weiter ausdehnt.
  • Schließlich herrscht ein stark turbulenter Zustand in der Schicht, der in vieler Hinsicht einer siedenden Flüssigkeit ähnelt. Solche Schichten werden dann als Wirbelschichten bezeichnet.
  • Von W i 1 h e 1 m und K w a u k wurden in » Chemical Engineering Progress«, Bd. 44, S. 201 (1948), die verschiedenen Faktoren, die für die Aufwirbelung von aus festen Teilchen bestehenden Schichten in Frage kommen, zusammengestellt: Nach diesen Angaben kann jeder beliebige Schichtzustand hergestellt werden. Da im Rahmen der Erfindung unter allen Bedingungen gearbeitet werden kann, ist jede Art von Schichten aus festen Teilchen verwendbar. Wirbelschichten werden jedoch empfohlen, da bei ihnen gleichmäßige oder sonst erwünschte Temperaturen in dem gesamten festen Material leichter erzielbar sind.
  • Bei Verwendung von Koks oder Kohlenstoff kann die in der Schicht verwendete Menge dieser Stoffe weitgehend verändert werden. Sogar mit einer Kohlenstoffmenge von nicht mehr als 1 Gewichtsprozent der gesamten Schicht wird Titantetrachlorid durch Behandeln mit Chlorwasserstoff nach den folgenden Stufen des Verfahrens erhalten. Praktische Erwägungen jedoch verlangen die Festsetzung einer Kohlenstoffmenge, die optimale Ausbeuten an Titantetrachlorid in den späteren Phasen des Verfahrens liefert. Daher sollen mindestens etwa 5 Gewichtsprozent des Gemischs aus Kohlenstoff bestehen; höhere Kohlenstoffmengen bis zu 50 Gewichtsprozent des Gemischs können verwendet werden.
  • Welche chemischen oder physikalischen Veränderungen durch diese Behandlung erreicht werden, ist noch nicht ganz klar erkannt. Wird Rutil auf diese Weise behandelt, so ergibt sich aus der Untersuchung des titanhaltigen Rückstands durch Röntgenstrahlen, daß nach der Behandlung kein Rutil mehr vorliegt, da das Beugungsbild des titanhaltigen Rückstandes sich von dem des Rutils unterscheidet.
  • Nach der thermischen Behandlung und der Entwicklung von Kohlenmonoxyd oder Wasser wird der titanhaltige Rückstand bei Temperaturen von 650 bis 1100°C, vorzugsweise von 800 bis 1000°C, mit Chlorwasserstoff in Berührung gebracht. Titantetrachlorid bildet sich in Mengen, die einem wesentlichen Teil des Titangehalts des titanhaltigen Materials entsprechen. Auch elementarer Wasserstoff wird bei der Reaktion entwickelt. Wie bei der Vorbehandlung können ruhende Schichten, Wanderschichten oder Wirbelschichten verwendet werden. Wirbelschichtverfahren werden jedoch bevorzugt.
  • Bei der Behandlung mit Chlorwasserstoff ist die Gegenwart von Koks oder einem anderen, elementaren Kohlenstoff enthaltenden Material zusammen mit dem titanhaltigen Material fakultativ. Nach Wunsch kann vor der Reaktion mit Chlorwasserstoff der in dem bei der Vorbehandlung gewonnenen titanhaltigen Rückstand zurückgebliebene Koks entfernt werden; er kann aber auch darin verbleiben.
  • Nach einer Ausführungsform wird der Koks aus dem titanhaltigen Rückstand durch Dispergieren des Rückstands in Bromoform und anschließendes Abtrennen der leichteren, den Kohlenstoff enthaltenden Bromformschicht entfernt. Andere, ähnliche Verfahren zum Entfernen des Kokses eignen sich ebenso. Beispiel I Ein Gemisch aus 100 g Rutil (94,4°/o Ti 02, 1,570/0 Fee 0s) und 50 g Petrolkoks, der 97 bis 98 Gewichtsprozent elementaren Kohlenstoff enthielt, wurde in ruhender Schicht 18 Stunden lang auf 1400° C erhitzt. Das freigewordene Kohlenmonoxyd wurde aus der Behandlungszone entfernt.
  • Dann wurde der entstandene titanhaltige Rückstand mit Bromoform verrührt und die Bromoformschicht, die den restlichen Koks enthielt, von dem im wesentlichen koksfreien Rückstand getrennt.
  • Ein Reaktionsgefäß aus einem Sillimanit-Rohr (Durchmesser 2,54 cm) wurde mit 40 g des koksfreien, titanhaltigen Rückstands beschickt. Dann wurde während 3 Stunden und 10 Minuten Chlorwasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 250 ccm pro, Minute in den unteren Teil und aufwärts durch das Rohr geleitet. Die Temperatur betrug 800 bis 1000° C. Die ausströmenden Gase enthielten Titantetrachlorid und elementaren Wasserstoff. Es wurden 18 g Titantetrachlorid gebildet, die durch Abtrennen vom nicht umgesetzten Chlorwasserstoff, der durch das Rohr hidurchströmte, gewonnen wurden.
  • Die Umsetzung mit Chlorwasserstoff wurde wiederholt, wobei ein Gemisch aus 30 g des koksfreien, titanhaltigen Rückstands und 15 g Petrolkoks verwendet wurde. Dabei bildeten sich 10 g Titantetrachlorid. Beispiel II Ein Gemisch aus 100g Rutil (94,4°% T'02, 1,570/0 Fee 03) und 50 g Petrolkoks (97 bis 98 Gewichtsprozent elementarer Kohlenstoff) wurde 4 Stunden lang mit Wasserstoff bei 1400° C behandelt. Der Wasserstoff wurde mit so großer Geschwindigkeit zugeführt, daß das Gemisch als Wirbelschicht vorlag. Anschließend wurde der restliche Koks durch Flotation mit Bromoform aus dem titanhaltigen Rückstand entfernt.
  • 40g des auf vorstehende Weise hergestellten titanhaltigen Rückstands wurden mit Chlorwasserstoff aufgewirbelt, den man eine Stunde lang mit einer Geschwindigkeit von 600 ccm pro Minute bei einer Temperatur von 800° C von unten nach oben durch das Rohr strömen ließ. 13 g Titantetrachlorid wurden durch Abtrennen aus dem Chlorwasserstoffgasstrom, der durch die Wirbelschicht hindurch und aus der Reaktionszone herausströmte, gewonnen. Auch elementarer Wasserstoff bildete sich. Beispiel III Ein Gemisch aus 10O g Rutil (94,4% Ti 02 und 1,57% Fe2O3) und 50 g Petrolkoks (97 bis 98 Gewichtsprozent elementarer Kohlenstoff) wurde 4 Stunden lang auf 1400°C erhitzt: das sich entwickelnde Kohlenmonoxyd wurde entfernt. Der titanhaltige Rückstand wurde mit Bromoform verrührt und die Bromoformschicht abgetrennt. Dadurch wurde im wesentlichen der ganze überschüssige Koks beseitigt. Eine Schicht von 41 g des auf vorstehende Weise hergestellten titanhaltigen Rückstands wurde durch einen aufsteigenden Chlorwasserstoffstrom mit einer Geschwindigkeit von 600 ccm pro Minute aufgewirbelt. Die Temperatur betrug 700° C. Es bildeten sich Titantetrachlorid und elementarer Wasserstoff, die durch den Chlorwasserstoff aus der Schicht ausgespült wurden. Beispiel IV 100 g Rutil (94,4 Gewichtsprozent TiO2 und 1,57 Gewichtsprozent Fe. 03) wurden mit Wasserstoff 4 Stunden lang bei 1400° C aufgewirbelt. Das entstandene Wasser wurde als Wasserdampf mit dem Wasserstoffstrom vom Rutil entfernt. Röntgendiagramme ergaben, daß der titanhaltige Rückstand sich von dem anfänglich eingesetzten Rutil unterschied. Durch Umsetzung des Rückstandes mit Chlorwasserstoff bei 800° C wurde Titantetrachlorid gebildet.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren als Kreisprozeß ausgebildet werden, um eine vollständige oder im wesentlichen vollständige Umwandlung des Titangehalts des titanhaltigen Materials in Titantetrachlorid zu erreichen. Dabei kann das titanhaltige Material alternierend bei Temperaturen von 1200 bis 1600° C in Anwesenheit von Kohlenstoff und/oder Wasserstoff behandelt und dann bei Temperaturen von 650 bis 1100° C mit Chlorwasserstoff umgesetzt werden. Bei einem solchen Kreisprozeß setzt man die Reaktion mit Chlorwasserstoff so lange fort, bis die Bildungsgeschwindigkeit des Titantetrachlorids wesentlich abnimmt, wonach die Chlorwasserstaffzufuhr unterbrochen wird und das übriggebliebene titanhaltige Material, mit oder ohne zusätzliche Aufbereitung, in Gegenwart von Kohlenstoff und/oder Wasserstoff auf 1200 bis 1600° C erhitzt wird.
  • Kreisprozesse dieser Art können kontinuierlich durchgeführt werden. Ein Teil des titanhaltigen Materials, das in einer ersten Stufe bei 1200 bis 1600° C behandelt wird, kann kontinuierlich ausgetragen und in eine zweite Stufe geleitet werden, wo es mit Chlorwasserstoff behandelt wird. Gleichzeitig kann ein Teil des in der zweiten Stufe befindlichen titanhaltigen Materials kontinuierlich in die erste Stufe zur Behandlung bei 1200 bis 1600° C zurückgeleitet werden.
  • Der in der zweiten Stufe entwickelte elementare Wasserstoff kann als Aufwirbelungsmedium und/oder zur Behandlung der titanhaltigen Materialien in der ersten Stufe verwendet werden. Wird Kohlenstoff in der ersten Stufe verwendet, so ist Wasserstoff als Aufwirbelungsmedium angebracht. In Abwesenheit von Kohlenstoff kann, wie bereits im einzelnen dargelegt, der Wasserstoff allein verwendet werden.
  • In der Praxis sollten in Anwesenheit von Titantetrachlorid, wie es während der Reaktion mit Chlorwasserstoff der Fall ist, im wesentlichen wasserfreie Bedingungen vorherrschen, da Titantetrachlorid in Gegenwart von Feuchtigkeit sofort Titandioxyd bildet. Daher empfiehlt es sich, Titantetrachlorid von vermeidbarer Feuchtigkeit fernzuhalten. Der Wasserdampf, der sich entwickelt, sollte vor der Reaktion mit Chlorwasserstoff sorgfältig vom Rückstand entfernt werden; im allgemeinen genügt Durchspülen mit ZVasserstoff. Unter technischen Bedingungen sind sehr geringe Mengen an Feuchtigkeit oft unvermeidbar. Die Erfindung kann jedoch innerhalb der von den technischen Möglichkeiten tatsächlich gegebenen Grenzen der Feuchtigkeitsregulierung in angemessener Weise durchgeführt werden.
  • Zu den verwendbaren titanhaltigen Materialien gehören solche, die sowohl natürliche als auch synthetische Titanoxyde enthalten. So sind in der Natur vorkommende titanhaltige Erze, wie Rutil mit 90 bis 98 Gewichtsprozent Titandioxyd, geeignet. Andere in der Natur vorkommende titanhaltige Erze, die größere Mengen an Titandioxyd enthalten, können ebenfalls behandelt werden. Solche Erze enthalten im allgemeinen 45 bis 70% Titanoxyde, meistens Titandioxyd, wobei der Rest in der Hauptsache aus Eisenoxyden besteht. Oft sind auch kleinere Mengen an Vanadin, Molybdän, Silicium usw., meistens in Form ihrer Oxyde, vorhanden. Bei titanhaltigen Erzen mit viel Eisenoxyd, wie Ilmenit, führt das Titantetrachlorid größerer Mengen an Eisenchlorid [Eisen(II)-chlorid) mit. Das Eisenchlorid kann leicht vom Titantetrachlorid abgetrennt werden, indem man zum Beispiel das Gemisch aus Chloriden schrittweise abkühlt, bis die Eisenchloride erstarren, gewöhnlich in Form feiner Teilchen. Um die Abscheidung der festen Eisenchloride zu erleichtern, wird ein Zyklonabscheider oder ein ähnliches Verfahren zur Trennung feinverteilter fester Stoffe von Gasen angewendet.
  • Bei den bevorzugten Ausführungsformen, z. B. unter Verwendung von Wirbel- oder Wanderschichten, sollen sowohl das titanhaltige Material als auch der Koks (wenn solcher verwendet wird) in Form feiner Teilchen vorliegen. Die Teilchengrößen können beispielsweise zwischen 50 und 300- R, liegen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man Titanoxyde enthaltendes Material in Gegenwart von elementarem Wasserstoff und/oder Kohlenstoff auf mindestens 1200° C erhitzt, den sich bildenden Wasserdampf bzw. das gebildete Kohlenmonoxyd abtrennt, worauf man den vorbehandelten Rückstand in bekannter Weise, jedoch bei 650 bis 1100°C, mit gasförmigen Chlorwasserstoff behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den nicht umgesetzten Kohlenstaff vom titanhaltigen Rückstand abtrennt, bevor man diesen mit gasförmigem Chlorwasserstoff in Berührung bringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das reduzierende Vorerhitzen auf mindestens 1200° C unter Verwendung einer Wirbelschicht derart durchführt, daß man durch eine Schicht feinteiligen, Titanoxyde enthaltenden Materials Wasserstoff oder durch eine Schicht eines aus feinteiligem, Titanoxyde enthaltendem Material und ebensolchem Kohlenstoff bestehenden Gemisches ein nicht oxydierendes Gas mit solcher Geschwindigkeit durchleitet, daß die Schicht in den Wirbelzustand versetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man durch die aus feinteiligem, Titanoxyde enthaltendem Material bestehende Schicht Wasserstoff hindurchleitet, den entstehenden Wasserdampf entfernt, den Rückstand sodann mit gasförmigem Chlorwasserstoff behandelt und den bei letzterer Behandlung entstehenden Wasserstoff zur reduzierenden Vorbehandlun g des Ausgangsmaterials verwendet.
DEC14382A 1956-03-13 1957-02-14 Verfahren zur Herstellung von Titantetrachlorid Pending DE1045382B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3977863A (en) * 1973-09-18 1976-08-31 E. I. Du Pont De Nemours And Company Process for selectively chlorinating the titanium content of titaniferous materials
US3977864A (en) * 1973-09-18 1976-08-31 E. I. Du Pont De Nemours And Company Process for selectively chlorinating the titanium content of titaniferous materials

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3977863A (en) * 1973-09-18 1976-08-31 E. I. Du Pont De Nemours And Company Process for selectively chlorinating the titanium content of titaniferous materials
US3977864A (en) * 1973-09-18 1976-08-31 E. I. Du Pont De Nemours And Company Process for selectively chlorinating the titanium content of titaniferous materials

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