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Drehbankmitneh.merspitze Zusatz zum Patent 852 025 Die Erfindung bezieht
sich auf eine Drehbankspitze mit einem um die federnd nachgiebig im Gehäuse gelagerte
Körnerspitze angeordnetem Mitnehmer.
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Gemäß dem Patent 852 025 sind bei einer solchen Drehbankspitze .einerseits
die Körnerspitze, andererseits axial beschränkt bewegliche Mitnehmerbolzen an ihren
rückwärtigen Enden, auf einem vorzugsweise von gehärteten Stahlkugeln gebildeten
Druckausgleichkörper gleichbleibenden Volumens abgestützt. Diese Mitnehmerbolzen
sind in Ausnehmungen des kolbenförmig ausgebildeten Körpers der Körnerspitze selbst
gleitend angeordnet, so daß ihre an dem einzuspannenden Werkstück angreifenden Stirnflächen
nur in axialer Richtung beweglich und keiner Neigung fähig sind, wodurch z. B. bei
einer schrägen Stirnfläche des Werkstückes einzelne oder alle Bolzen unter Umständen
nur punktweise zur Anlage kommen.
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Es ist bereits bekannt, die Mitnehmerbolzen von der Körnerspitze unabhängig
anzuordnen, indem die Mitnehmerbolzen zu einem ringförmigen Mitnehmerkörper zusammengefaßt
sind, der allseitig wiegend um die Körnerspitze herum angeordnet und über Druckbolzen
gegen den Druckausgleichkörper abgestützt ist. Damit werden den praktischen Bedürfnissen
entsprechende Neigungen der Mitnehmerstirnflächen erzielt und entsprechend flächenhafte
Eingriffe zwischen Mitnehmer und Werkstück gewährleistet, solange die betreffende
Werkstückfläche eben ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Drehbankspitze nach dem Hauptpatent in
einer anderen Richtung vervollkommnet, indem die einzelnen Mitnehmerbolzen, axial
beschränkt, gleitend in einem allseits um die Körnerspitze schwenkbar angeordneten
Anstellring gelagert und jeweils über im Gehäuse zur Spindelachse parallel oder
schwach geneigt gelagerte Druckbolzen an dem Druckausgleichkörper abgestützt sind,
wobei die Länge der Mitnehmerbolzen so bemessen ist, daß sie bei unbelasteter Spitze
in der äußersten Stellung des Anstellringes und Anlage der Mitnehmerbolzen an ihren
Druckbolzen nicht über die vordere Anstellringfläche vorstehen. Diese Ausbildung
hat den Vorzug, daß nicht mehr ein geschlossener Ringmitnehmer, sondern einzelne
mehr oder weniger stiftförmige Mitnehmerbolzen zur Anlage an dem Werkstück gebracht
werden, so daß auch bei unebener Angriffsfläche des Werkstückes jeder Bolzen zum
Tragen kommt, wobei die Anordnung in dem wiegenden Anstellring gleichzeitig eine
Anpassung an schräge Werkstückflächen ermöglicht, indem beim Ansetzen der Drehbankspitze
und Zurückdrücken der Körnerspitze zuerst der Anstellring mit dem Werkstück in Berührung
kommt und dadurch die gleiche, z. B. schräge Lage wie die entsprechende Werkstückfläche
annimmt, so daß die Mitnehmerbolzen bereits mit der richtigen Neigung an das Werkstück
angestellt werden, ehe sie zum festen Eingriff kommen. Dadurch wird vermieden, daß-
bei: schräger Angriffsfläche die Bolzen zuerst am Werkstück angreifen und dann .erst
in --die- entsprechende Schräglage gedrückt werdewünd bei dieser Bewegung das Werkstück
seitlich aus dem Zentrum drücken. Es wird also ein zuverlässiger 'Rundlauf des Werkstücke's_.
gewährleistet.
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Außerdem ist der ganze Mitnehmer, bestehend aus Anstellring mit Mitnehmerbolzen;
leicht austauschbar gegen einen ringförmigen Mitnehmerkörper mit fester Stirnzahnung.
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Vorteilhaft ist die Anordnung des Anstellringes so getroffen, daß
der in an: sich bekannter Weise federnd, z. B. über Gummifedern oder Federbolzen,
nach außen gedrückte, am Gehäuse durch Kuppelungsstifte axial geführte Anstellring
einen balligen Flansch aufweist und durch eine überwurfmutter mit axialem Spiel
am Gehäuse gehalten ist: Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt der Drehbankspitze
nach der Erfindung nach der Linie C-C aus Fig. 2, Fig. 2 einen Querschnitt durch
die Spitze, gesehen nach den Pfeilen A-A aus Fig. 1,
Fig. 3 einen
Querschnitt, gesehen nach den Pfeilen B-B aus Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach
der Linie E-E aus Fig. 2, Fig.5 in der gleichen Darstellung wie Fig. 1 eine abgeänderte
Ausführungsform, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie F-F aus Fig. 5, Fig. 7 einen
Schnitt nach der Linie G-G aus Fig. 5, Fig. 8 eine weitere Abänderung im Schnitt
nach der Linie H-H aus Fig. 9, Fig. 9 eine Ansicht auf das Arbeitsende der Drehbankspitze
nach Fig. 8, Fig. 10 einen Teilschnitt nach der Linie I-I aus Fig. 9.
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Im Spitzengehäuse 1 ist die Körnerspitze 2 mittels einer Druckfeder
3 abgestützt, die in einer mittleren Längsbohrung des Gehäuses 1 untergebracht ist
und über eine Unterlagscheibe 5 gegen einen abgesetzten Teil des Körnerspitzenschaftes
4, der in der Federbohrung mit Gleitsitz geführt ist, drückt. Um das freie Ende
der Körnerspitze 2 herum ist ein Ans.tellring 9 angeordnet, der im Kreis
angeordnet achsparallele Bohrungen für mehrere, vorteilhaft sechs Mitnehmerbolzen
10 aufweist, die einzeln, axial beweglich in den Bohrungen geführt sind.
An der inneren Stirnfläche hat der Anstellring 9 zwei weitere, diametral einander
gegenüberliegende Bohrungen 11, mittels deren er auf die an der Stirnseite der Spindel
i befestigten Kupplungsstifte 12 undrehbar aufgeschoben wird.
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Jeder Mitnehmerbolzen 10 ist über einen im Gehäuse
1 gelagerten Druckbolzen 13 gegen den Druckausgleichkörper 7 abgestützt.
Die Druckbolzen 13 können parallel zur Spindelächse oder - wie dargestellt - schräg
verlaufen. Die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß der Füllraum für den Druckausgleichkörper
7 nicht so groß ausgedreht werden muß und weniger Füllmaterial aufnimmt. Auch ist
die Wirkung besser.
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An den äußeren Stirnenden weisen die Mitnehmerbolzen 10 einen dem
jeweiligen Zweck entsprechenden Zahn 14, z. B. einen Spitzzahn oder - wie in Fig.
7 gezeigt - einen Sägezahn, auf. Die Zähne verlaufen vorteilhaft radial, und die
Mitnehmerbolzen sind zur Sicherung der gewünschten Zahnrichtung undrehbar in ihren
Bohrungen gehalten.
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Gemäß Fig. 1 und 2 sind die Mitnehmerbolzen 10
mit einem inneren
Bund 15 versehen, der nach außen hin (bei 16) abgedreht ist und in einer entsprechenden
Ausdrehung des Anstellringes 9 liegt. Die Drehung der Bolzen kann auch dadurch verhindert
werden, daß jeder Mitnehmerbolzen 10 nach Fig. 5, 6 und 7 mit einem Querstift 17
versehen ist, der mit einem überstehenden Ende in einer Längsnut des Anstellringes
9 geführt ist. Auf den Querstift 17 drückt eine in der Nut vorgesehene Feder 18
und damit die MitnehmerboIzen nach innen, gegen den Gehäusekörper l hin, und hält
ihn in Anlage am zugeordneten Druckbolzen 13.
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Die Druckbolzen 13 sind an den den Mitnehmerbolzen zugekehrten Stirnseiten
19 gewölbt und wirken als Abwälzflächen mit den Mitnehmerbolzenenden zusammen. Der
innen an den Mitnehmerbolzen 10 anliegende Federring 20 hat den Zweck, die Bolzen
immer in gleicher Lage zu halten. Die inneren Stirnseiten der einzeln beweglichen
Druckbolzen 13 stützen sich auf den Druckausgleichkörper 7, der von dem Körnerspitzenschaft
und den Wänden der Gehäusebohrung umschlossen ist.
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Der Anstellring 9 wird mittels vorteilhaft dreier Gummifedern oder
Federbolzen 21 gegen den Gehäusekörper 1 abgestützt bzw. von diesem nach außen gedrückt.
Er wird am Gehäusekörper 1 mittels eines äußeren Ringes, der als Überwurfmutter
22 ausgebildet und außen auf das Gehäuse aufgeschraubt ist, während seine verengte
Öffnung einen Flansch 23 des Anstellringes 9 hinterfaßt, am Gehäuse gehalten und
bei seinen Axialbewegungen geführt.
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Der an der Innenseite der Überwurfmutter 22 geführte Rand des Flansches
23 ist ballig geformt, so daß der Anstellring wiegende oder pendelnde Bewegungen
ausführen kann.
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Der aus dem Anstellring 9 und den Mitnehmerbolzen 10 bestehende Mitnehmer
bildet so eine leicht, nur durch Lösen der Überwurfmutter 22 abnehmbare Einheit,
so daß er z. B. gegen einen ringförmigen Mitnehmerkörper 24 mit fester Stirnverzahnung
25 gemäß Fig. 7, 8 und 9 ausgetauscht werden kann. Diese Austauschbarkeit des Mitnehmers
ermöglicht eine universelle Verwendung der Drehbankmitnehmerspitze, weil Mitnehmer
mit verschiedenen Außendurchmessern verwendet werden können und dem abzudrehenden
Werkstück angepaßt werden.