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Mitnehmerspitze für Werkzeugmaschinen Um in Drehbänken, Schleifmaschinen
und anderen Werkzeugmaschinen das Werkstück für die Dauer seiner Bearbeitung genau
in seiner Drehachse zu halten, werden Mitnehmerspitzen verwendet, bei denen eine
Zentrierspitze nachgiebig in die Zentrierbohrung des Werkstückes gedrückt und mittels
einer Klemmeinrichtung über eine durch eine Mitnahmekappe gehaltene Mitnahmeplatte,
gegen die das Werkstück angedrückt wird, spielfrei festgespannt werden kann. Bei
den bekannten Mitnehmerspitzen dieser Art bietet das Festspannen der Zentrierspitze
durch einzelne radial angeordnete Klemmbacken oder Klemmsegmente bei Unregelmäßigkeiten
oder Formänderungen der Werkstücke für die Zentrierung und die Mitnahme derselben
keine ausreichende Sicherheit. Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß ein
kegeliger Spannring in einer kegeligen Bohrung der Führungshülse der Zentrierspitze
angeordnet ist und mit seiner ebenen Grundfläche über den Rand der Führungshülse
vorsteht, und daß die Mitnahmekappe axial verschiebbar und mit einer plan geschliffenen
Fläche versehen ist, die auf der Grundfläche des Spannringes bei der Verschiebung
der Mitnahmeplatte zur Auflage kommt. Bei federnden Drehbankspitzen ist es bereits
bekannt, als Klemmeinrichtung einen kegeligen Spannring zu verwenden. Diese Drehbankspitzen
unterscheiden sich aber vom Erfindungsgegenstand grundsätzlich dadurch, daß die
Werkstücke auf der Klemmeinrichtung unmittelbar aufliegen und daher eine plan geschliffene
Auflagefläche haben müssen.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der
Aufbau der Mitnehmerspitze wesentlich vereinfacht ist und die Zentrierspitze trotzdem
durch den Druck des Werkstückes in ihrer Führungshülse zuverlässig festgespannt
wird.
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Eine Mitnehmerspitze mit einer gegen Drehen gesicherten Mitnahmeplatte
kann vorteilhaft so ausgebildet sein, daß die Mitnahmeplatte über AbstÜtzglieder,
die mit einem balligen Kopf in eine Bohrung der Mitnahmeplatte ragen, zweckmäßig
federnd gegenüber der Mitnahmekappe abgestützt sind.
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Bei einer Mitnehmerspitze an sich bekannter Bauart mit einer auf der
Führungshülse der Zentrierspitze axial verschiebbaren Mitnahmekappe und einer in
dieser ballig mit Spielraunf gegenüber der Zentrierspitze gelagerten.Mitnahmeplatte
können jene Abstützglieder vorteilhaft aus Kugeln bestehen, die in der Mitnahmekappe
so gelagert sind, daß sie mit geringem Spiel in kegelige Bohrungen der Mitnahmeplatte
ragen. Dabei kann eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Werkstück und der Verzahnung
der Mitnahmeplatte erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die über die Mitnahmekappe
vorspringenden Zahnkanten der Mitnahmeplatte -so geneigt verlaufen, daß sie
mit ihrem äußeren Ende gegenüber der Mitte vorstehen. Diese Ausbildung der Mitnahmefläche
hat den Vorteil, daß das Werkstück auf der Verzahnung nur auf einem Punkt jeder
Zahnkante, vorzugsweise dem äußeren Ende derselben, aufliegt und die Zahnkanten
sich daher tiefer in das Werkstück eindrücken als bei einer streckenförmigen Auflage.
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Um zu verhindern, daß durch die Bohrung der Mitnahmeplatte Schmutz
in das Innere der Mitnehmerspitze gelangt, kann zwischen der Zentrierspitze und
der Mitnahmeplatte zweckmäßig eine nachgiebige Abdichtung,. z. B. ein Ring aus hitze-und
ölbeständigem Gummi, vorgesehen sein, durch den die Mitnahmeplatte gleichzeitig
auf der Zentrier- . spitze gelagert ist.
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Eine zuverlässige Verschiebung der Mitnahmekappe auf der Führungshülse
der Zentrierspitze kann erfindungsgemäß noch dadurch erreicht werden, daß die Mitnahmekappe
auf der Führungshülse z. B. mittels Nut und Feder axial geführt und an ihrer rückwärtigen
Öffnung mit einem Anschlag, z.- B. einem Sprengring, versehen ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise an einer
Ausführungsform des Gegenstandes derselben, und zwar zeigt Fig. i die erfindungsgemäß
ausgebildete Mitnehmerspitze in einem Längsschnitt, Fig. 2 in einer Vorderansicht,
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Fig. 3 einen - Querschnitt nach A-B der Fig. i und Fig. 4 einen Teil
der Abwicklung des erfindungsgemäßen Spannringes mit einem Querschnitt. Hierüz bezeichnet
i eine Führungshülse, die in bekannter Weise mittels Konus in der Antriebspindel
einer Werkzeugmaschine auswechselbar befestigt ist. In dieser Führungshülse i ist
eine Zentrierspitze 2 axial verschiebbar gelagert,, sie wird durch eine Druckfeder
3 mit einer Schulter 4 gegen eine Anlagefläche in einer Mitnahmekappe 5 gedrückt.
Diese Mitnahmekappe 5 gleitet axial verschiebbar auf ,der Führungshülse i, soweit
es ein am Ende der Kappe angeordneter Sprengring 6 erlaubt, der sich in der Endstellung
gegen die Führungshülse i abstützt. Zur Führung der Mitnahmekappe 5 ist eine Paßfeder
7 vorgesehen, die in der Führungshülse i fest gelagert ist, in einer Nut 8 der Mitnahmekappe
5 gleitet und gleichzeitig als Mitnehmer dient. An der Stirnseite trägt die Mitnahmekappe
5 eine Mitnahmeplatte 9, die beispielsweise mit einer iadialen Verzahnung io versehen
ist. Diese Mitnahmeplatte 9 liegt in der Mitnahmekappe 5 in einer kugelförmig gestalteten
Lagerschale i i. Mehrere gleichmäßig über den Umfang verteilte Kugeln 12, die in
der Mitnahmekappe 5 gegebenenfalls auch beweglich und federnd gelagert sind und
in winkelgleich angeordnete Bohrungen der Mitnahmeplatte 9 eingreifen, dienen als
Mitnehmer. Diese Bohrungen. der Mitnahmeplatte 9 sind so groß, daß sie gegenüber
den Kugeln 12 allseitig Spielraum haben. Die Mitnahmeplatte 9 wird durch einen Sprengring
13 gegen Herausfallen gesichert. Die Führungshülse i ist an ihrem freien Ende mit
einer kegeligen Bohrung 14 versehen, die einer plan geschliffenen Fläche 15
im Innern der Mitnahmekappe 5 gegenüberliegt. In diese Bohrung 14 ist ein Spannring
16 eingepaßt, z. B. eingeschliffen, der, wie aus Fig.4 ersichtlich ist, von beiden
Seiten her in gleichmäßigen Abständen mit Randeinschnitten versehen ist: Dieser
Spannring 16 ist so bemessen, daß er über die Führungshülse ii hinausragt und der
plan geschliffenen Fläche 15 der Mitnahmekappe 5 eine ebensolche Grundfläche zukehrt.
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Beim Einspannen eines Werkstückes weicht beim Erfindungsgegenstand
die Zentrierspitze, nachdem sie sich in .die Zentrierbohrung des Werkstückes gesetzt
hat, gegen die Wirkung der Feder 3 zurück, und das Werkstück kommt mit den Zähnen
io der Mitnahmeplatte 9 in Berührung. Die Mitnahmeplatte 9 setzt sich nun mit ihrer
kugeligen Lagerfläche in den gleichgestalteten Sitz i i der Mitnahmekappe 5 und
drückt diese ebenfalls mit zurück, bis die Planfläche 15 an dem Spannring 16 zur
Anlage kommt. Durch diesen Anpreßdruck wird der Spannring 16 gespannt und auf den
Schaft der Zentrierspitze 2 gepreßt, wodurch diese am weiteren Ausweichen gehindert
wird. Gleichzeitig werden die Zähne io der Mitnahmeplatte 9 so tief in die Stirnfläche
des Werkstückes gedrückt, daß dieses sicher mitgenommen wird.
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Wenn die Stirnfläche des Werkstückes unregelmäßig gestaltet ist, beispielsweise
nicht genau im rechten Winkel zur Drehachse steht, wird die Mitnahmeplatte 9, bevor
sie fest in den kugeligen Sitz i i der Mitnahmekappe 5 gepreßt wird, sich dieser
durch das Werkstück gebildeten Ebene anpassen, so daß ,auch bei kräftigem Zuspannen
der Reit-Stock spindel in Richtung der Mitnehmerspitze kein einseitiger, radialer
Druck auf die Zentrierspitze 2 ausgeübt wird.
Da die Mitnahmeplatte
9 ausgewechselt werden kann, kann je nach dem Durchmesser der zu bearbeitenden Werkstücke
eine Mitnahmeplatte mit entsprechendem Verzahnungsdurchmesser eingesetzt werden.
Die Mitnahmeplatte 9 hat eine mittlere Bohrung, deren Durchmesser so groß gewählt
ist, daß sie die Zentrierspitze 2 allseitig mit Spielraum umgibt, und ist mittels
eines hitze- und ölbeständigen Ringes 17 beispielsweise aus synthetischem Gummi,
der in dieser Bohrung angeordnet ist, nachgiebig gelagert und gleichzeitig gegenüber
der Zentrierspitze z abgedichtet. Hierdurch wird ein geschmeidiges Angleichen der
Mitnahmeplatte 9 an die Stirnfläche des Werkstückes sowie eine Abdichtung des Innern
der Mitnehmerspitze gegen Schmutz gewährleistet.